Frage an die Techniker, Mechaniker, Bastler und natürlich auch alle anderen im Forum:

ich hab eine gefederte Sattelstütze mit einem Durchmesser von 26,6 gekauft. Laut Verkäufer hat das Sattelrohr meines Rades aber ca. 26,8 (ganz genau konnte er das nicht feststellen da das Sattelrohr im Bereich der Klemmung nicht mehr genau denselben Durchmesser wie weiter unter hat, Rad ist 5 Jahre alt).
Jedenfalls meinte er , dass die 0,2 Differenz kein Problem wären.

Zu Hause hab ich aber dann festgestellt, dass die Stütze bei offener Klemmung ins Rohr fällt. Andererseits läßt sie sich ohne Brachialgewalt so fest klemmen, dass sie beim Fahren nicht verrutscht.

Wie riskant haltet ihr es mit dieser Stütze zu fahren?

Freu mich über eure Meinungen oder Tips,
Gerhard

Kein Problem. Meine Thudbuster hat 27mm Rohrdurchmesser, das Sattelrohr 27,2mm.
Der Händler sagte "Ogottogott, das geht auf keinen Fall, nur 0,2mm auszugleichen, dafür gibt´s keine Distanzhülsen!" - Geht doch! Zwar gibt´s keine Hülsen im Fahrradfachhandel, aber im Modellbaubedarf sind 0,1mm Alubleche erhältlich. Ich hab´s mir passend zurecht geschnitten gut gefettet und...wackelt, hat Luft, passt. Nee, geht völlig ohne Probleme.

Micha

Schick mir mal Deine Postadresse, dann schicke ich Dir ein Stück rostfreies 0,1er Blech zu.
Braucht man im Maschinenbau ständig...

Gruß, Uwe!

Hallo Gerhard,
habe mir vor kurzem ne neue Stütze mit 0,4 mm Untermaß montiert. Zwei Lagen Druckerpapier a 8og/m2 um die Stütze geschlungen und es passt saugend. Beim Abschneiden des Papierüberstandes mit einem Messer unbedingt die Stütze etwas herausziehen, denn eine Kerbe an der Stütze zum Übergang in`s Sattelrohr ist der Lebensdauer nicht förderlich. Wenn die "Kerbe" einige Zentimeter unterhalb der Sattelrohroberkante ist,macht das nix. Der Vorteil von Papier gegenüber Blechen ist der, daß es weniger steif ist und sich so besser dem Sattelrohr anpasst. Bei Alurahmen habe ich oft feststellen können, daß das Sattelrohr im Klemmbereich ein- bzw. abreißt, wenn zu kleine Sattelstützen verwendet werden.
Gruß Wolfram

Danke für eure Tips, das ging ja schnell!

Also ich fass für mich zusammen:

Die Differenz einfach nur durch festes Anziehen der Klemmschraube unwirksam zu machen ist wohl keine Dauerlösung.

Ich werds mal wie Wolfram mit einem festen zurechtgeschnittenen Papier versuchen, wenns nicht klappt werd ich gern Uwes Angebot annehmen (es sei denn ich stolpere noch über ein Modellbaugeschäft).

Morgen werd ich aber erstmal eine Tagestour ohne Distanzüberbrückung wagen (Start ziemlich bald in der Früh), wird ja hoffentlich nicht gleich schiefgehen.

Danke nochmals,
Gerhard

Hallo Gehard,
gar nicht!

Axel

Nochmal hallo,
ich habe wg. meiner schweren Bedenken gerade eine ausführliche Antwort geschrieben, leider hat mein Rechner die gefressen (Formular nicht mehr gültig!)

Axel

Hallo Alex,

wär fein wenn du dich dazu durchringen könntest nochmal kurz deine Bedenken zu begründen, vor allem was du von Papiereinlagen hältst,

Grüße,
Gerhard

Fahr bloß nicht ohne Distanzüberbrückung!
Auf Teufel komm raus anknallen kann dich den rahmen kosten!!!!!!!!!!!!!!!!

Micha

Hallo Gerhard,
ich versuchs nochmal von einem anderen Rechner, hoffentlich klappt es jetzt!
Die Papierlösung mag als McGuyver-Trick gerade noch durchgehen, wahrscheinlich reicht das auch, um an einem trockenen Sonntag eine Runde zu drehen (vor allem mit einem Stahlrahmen) aber als Dauerlösung kann ich mir sowas nicht vorstellen, weil du bei einer so heiklen Formschluss-Verbindung um´s Fetten nicht herumkommst. Selbst wenn das Papier dem Fett widerstehen kann, spätestens bei eindringender Feuchtigkeit sorgen die Mikrobewegungen der Sattelstütze für eine schnelle Zerstörung des Papiers. Ausreichende und materialschonende Klemmung kann aber nur durch einen relativ grossflächigen und vor allem gleichmässigen Kontakt hergestellt werden. Gerade die Sattelstütze ist aber durch die Tretbewegungen einer permanenten Wechselbelastung ausgesetzt, die bei einer teilweisen Zerstörung des "Papier-Adapters" immense Kräfte auf das Innere des Rahmenrohrs ausübt und zwar punktuell!
Mir fehlen dazu Zahlen und Formeln, meine Bedenken stützen sich lediglich auf 30 Jahre im Fahrradsattel und 10 Jahre auf dem Gebiet der Veranstaltungstechnik, wo ich schon haftbar gemacht würde, wenn ich nur tatenlos zusehen würde, wenn eine solche Lösung (womöglich noch über Publikum!) fabriziert würde. Gegen einen allseitig gut gefetteten, vollflächigen Blechadapter kann ich wohl nichts einwenden.
Ich schick´s mal los, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!

Axel

Nochwas!
(ich bin ganz entzückt, dass mein Beitrag jetzt durchgegangen ist, Danke Falk!)
Danke an Micha für die drastische Formulierung!
Was mir noch einfällt, um die hohen Kräfte zu verdeutlichen, die auf eine Sattelstütze einwirken: am anderen Ende, bei der Sattelklemmung (bei einer Patentsattelstütze) ist im Gegensatz zu fast allen anderen Schrauben (ausser Lenkerklemmung!) eine hochfeste Schraube (besser als 8,8!) verbaut und dies, obwohl doch scheinbar alle Kräfte durch die Mikrorasterung aufgenommen werden.

Axel

Eine frühere Messung der Zeitschrift "Bike" hatte den höchsten Messwert dieser Messung, als der 80-kg-Fahrer ein Baumwurzel übersah und im Sattel sitzend mit ca. 40 km/h drüberbretterte: 260 kg kurz oberhalb der Klemmung - und das war ein vollgefedertes MTB.

MfG

o.k. ich nehme eure Warnungen Ernst und werde die Ausfahrt Morgen mit improvisierten Papier-Distanzhülsen machen.
Nächste Woche steht dann noch ein ernstes Gespräch beim Radhändler an, den werd ich jedenfalls noch in die Pflicht nehmen mich bei einer Lösung zu unterstützen.

Danke nochmals an alle,
Gerhard

Hallo Gerhard,
probiers doch mal mit einer aufgeschnittenen Cola-Dose.
Gibts die überhaupt noch ? Das Pfand dürfte allerdings futsch sein.

Gruß Toni