In USA schießen dann mehrere Polizisten auf das Opfer/Täter, damit a) keiner der Polizisten Schuldgefühle haben muss, jemand persönlich getötet zu haben und b) zu verhindern, dass der Totesschütze ermittelt werden kann, weil man nicht feststellen kann, welche Kugel vom welchen Schütze aus die Todeskugel abgab. Täter bzw. Opfer wurden schon mal 20 mal getroffen. Dann kann die Staatsanwalt keinem einzelnen Polizist die Schuldzuweisgung geben, der Todeschütze zu sein. Das Ganze hat Methode. Don't f...ck with the police, you'l get shot! Das weiß doch jedes Kind.

Gruss,
Bernd

"Shoot to kill" ist überhaupt nichts Neues!

Die Briten haben diese Doktrin bereits im sog. Nordirland-Konflikt umgesetzt. Sehr berüchtigt bekannt war 1988 der Fall der Erschiessung von drei IRA-Mitgliedern in Gibraltar durch die SAS, einer Spezialeinheit der britischen Armee. Dieser Vorfall hat dann wiederum eine Ketttenraktion von weiteren Anschlägen in Nordirland ausgelöst, begangen von allen Seiten. Der europäische Gerichtshof hatte später die Britische Regierung für diese Shoot-to-Kill-Praxis verurteilt.

Auch in D sind z.B. die Todesschüsse auf das RAF-Mitglied Wolfgang Grams in Bad Kleinen 1993 nie restlos ausfgeklärt worden.

Und die Älteren werden sich noch an die Situation Ende der 70er erinnern, als man schon bei jeder Auto-Kontrolle in die Läufe von entsicherten Maschinen-Pistolen geschaut hat. Stichwort: Deutschland im Herbst...

Im gleiche Jahrzehnt wurde der "finale Rettungsschuss" eingeführt, praktikabel, aber aus rechtsstaatlicher Sicht damals höchst umstritten.

Ja, und dann waren da noch die kleinen Tagesmeldungen, wo über die "sich selbst lösenden Todesschüsse" aus Polizeipistolen berichtet wurden, manchmal sogar auf Jugendliche, die entweder aus dem Fürsorgeheim abgehauen waren oder irgendwas geklaut hatten. Kann mich selbst noch gut an einen Fall aus Dortmund erinnern. Damals gab's auch noch massenhaft zivilen Widerstand gegen sowas - aber das war eine andere Zeit...

Heute alles den USA oder gar "den Amis" anzulasten, ist m.E. eine einseitige und verkürzte Sicht der Dinge...


Gruss Juergen

Viele Gruesse aus dem Backpacking Hostel in Ambleside (Lake Distrikt). Bei extrem starkem Wind (eigentlich eher ein Sturm) habe ich 6 Meilen vor Kendall gemeint, dass dies an die Grenzen geht und bin dann bis Kendall "getrampt" (Rad in Kleinlaster). Hier am See windet es auch noch kraeftig, aber es ist wenigstens nicht mehr gefaehrlich. Morgen soll das Wetter aehnlich sein, naja, ich wasche meine Sachen und lese Harry Potter.

Die Bombenanschlaege und Begleitereignisse schieben die BritInnen mir gegenueber beiseite (das ist in London, London ist weit). Andererseits berichten die Zeitungen ueber kaum etwas Anderes, klar. Ich verspreche Euch, nicht nach London zu radeln - und die Windboeen heute waren bestimmt viel gefaehrlicher als die Polizei.

Seit Nottingham hatte ich eine schoene Strecke mit netten Begegnungen und das Spektakulaerste, was mir passierte, war mein explodierender Schlauch. Dies allerdings im Hof des Fahrradhaendlers, ich lachte mich schlapp. Gibt es einen besseren Ort fuer so etwas?? Ich weise uebrigens jeglichen Verdacht, der Schlauch waere irgendwie eingeklemmt gewesen, weit von mir

Von Sibylle bekam ich einige Sms, die mein Zwerchfell erschuetterten. Nun ist sie wieder allein unterwegs, ich weiss allerdings nicht genau, wo. Aber sie wird mich schon einholen.

Viele Gruesse und Dank fuer die moralische Unterstuetzung
von Petra

Hallo,

da blieb mir die Spucke weg: Sibylle ist frisch in Ambleside eingetroffen. Wir kochen jetzt erstmal was und gehn dann noch ins Pub. Morgen gehts weiter in Richtung Carlisle.

Viele Gruesse von
Sibylle und Petra

Hallo,

nun bin ich in Edinburgh, Sibylle ist vermutlich noch auf den Orkneys, schickte mir gestern eine SMS. Wir sind schon laenger wieder getrennt.

Ich brauchte, nachdem ich mein Ziel (Loch Ness) erreicht hatte, einfach ein bisschen Kultur und die habe ich hier beim Theaterfestival (Fringe). Heute nachmittag war ich im Kabarett mit Tom Scnyder, einem Weltradler, der sein Geld mit Comedy verdient. Ganz nette Kleinkunst, Mischung aus Kalauer und guten/witzigen Dias von seinen Radtouren. Empfehlenswert! Wird bis Ende August geboten, aber wohl nicht jeden Tag.

Momentan weiss ich noch nicht, wie es weiter geht. Morgen mache ich auf jeden Fall weiter in Kultur. Dann lasse ich mich mal vom Wetter inspirieren.... Selten so nass geworden. Ich muss sagen, Schottland ist zwar schoen, aber ich ziehe doch regenaermere Gebiete vor. Mein ueberfluessigstes Gepaeckstueck ist mein langer Crinklerock. Nicht mal fuers Theater taugt er, weil es hier 5mal am Tag regnet. Mit Muecken hatte ich wenig Probleme, ein paar Stiche, aber nichts Dramatisches. Die "Berge" waren nicht schlimm; Raderfahrung im Hochschwarzwald ist von grossem Nutzen, die Steigungen waren eher kuerzer und weniger steil.

Viele Gruesse, besonders an Sibylle!
Petra

Auch an dich viele Gruesse, Petra Bin heute Nacht wieder heim gekommen. Die Tage auf den Orkneys waren sehr schoen, wenn auch extrem neblig, sodass ich (mal wieder) komplett durchnaesst war. Leider konnte ich in Edinburgh nicht laenger bleiben, da ich nur 20min zum Umsteigen hatte. Schade, jetzt ist es schon wieder vorbei. Waere gerne noch weiter geradelt. Noch ein paar schoene Kulturtage in Edinburgh!

Seit gestern abend bin ich wieder in der Heimat. Von Edinburgh bin ich nochmal 2,5 Tage zur Hadrian's Wall geradelt, dann per Zug nach Cambridge, wo ich einen sehr netten Tag verbracht habe (mein erster Sommertag auf Tour). Gestern flog ich dann von Stansted aus wieder zurück.

Fazit: Schöne, aber z.T. sehr verregnete Tour. Ich bin froh, sie gemacht zu haben, aber per Rad nach Schottland fahre ich höchstens nochmal, wenn ich den E2E radeln möchte. Ich bin doch eher wärmebedüftig. Auch wenn es nett war, dass es abends noch so lange hell blieb, ist der Norden nicht so ganz mein Geschmack.

Viele interessante Begegnungen unterwegs, tolle Gegenden, besonders wenn es etwas mehr als flach war: the Penines, Lake District, die Lochs ab Oban waren sehr beeindruckend. Man muss diesen Übergang vom Meer zu Binnenseen wirklich einmal erlebt haben. Auch die "Grenze" zwischen Schottland und England in den Cheviot Hills war sehr lohnenswert.

Tipps und Kniffe für England- und Schottlandreisende gibts gern auf Anfrage.

Hier noch ein Link zu Tom Snyders Reisebericht: Link

@Sibylle, ich melde mich bald mal persönlich, bin auf Fotos gespannt.

Viele Grüße
Petra