Hallo,

bin an der Planung für einen 2-wöchigen Radurlaub im Oktober in Kroatien.Start und Ziel ist die Insel Krk.
Bin noch unentschlossen, ob es ein reines Inselhopping, eine Festlandstour oder eine Kombination aus beidem wird.
Nun meine Fragen:
War schon mal jemand in der 2. Oktoberhälfte in der Region?
Hat jemand Erfahrung, ob Personenfähren Fahrräder mitnehmen?
Wie sieht es mit der Fahrradmitnahme in Zügen und Bussen aus?
Bin für jeden Hinweis dankbar und freue mich auf eure Infos.

["Man braucht sehr lange, um jung zu werden."] [Pablo Picasso]

Hallo veloyage,

zur zweiten Oktoberhälfte und zur Radmitnahme in Bussen/Zügen kann ich dir leider nichts sagen, aber Fahrpläne der Fähren kannst du unter www.jadrolinija.hr rausfinden (allerdings scheint der Oktober noch nicht in der Datenbank verfügbar zu sein). Welche Personenfähren meinst du denn genau? Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man bei kleineren (privaten) Personenfähren gut mit dem Käptn verhandeln kann und auch mitgenommen wird. Die Catamarane der Jadrolinija nehmen dagegen keine Fahrräder mit. Bei speziellen Fragen empfehle ich dir das Kroatien-Forum .

Gruß
Henning

Hallo,

zu deinen speziellen Fragen kann ich nichts sagen, aber ich bin vor einem Monat mit dem Auto durch Kroatien gefahren. Dabei sah ich auch einige Reiseradler, die auf der Küstenstraße zwischen Rijeka und Senj gegen den Autoverkehr angekämpft haben. Ich dachte mir dabei, daß das so ziemlich die letzte Straße sei, auf der ich mit dem Rad unterwegs sein wollte. Der Abschnitt zwischen Rijeka und Crikvenica ist besonders häßlich und verkehrsreich. Südlich von Senj wirds besser, aber wegen dem ständigen auf und ab auch ziemlich anstrengend. Das Hinterland ist viiiiiiiel schöner zum Radeln (denke ich mal). Meide also die Küstenstraße!!!

Ralph

Ach ja: die Bora war damals SEHR stark - wahrlich kein Genuß für Radfahrer - aber vielleicht ist das im Oktober besser.

Hallo Ralph,

wir sind auch nur südlich von Senj ein Stück auf der Adriamagistrale gefahren, das war kein Problem. Die neue Autobahn nimmt ihr ganz schön was an Verkehr ab. Und im Oktober wird sowieso sehr viel weniger Verkehr sein als im Sommer, da die Touris fehlen. Von daher denke ich, dass kürzere Abschnitte auf der Magistrale in Ordnung sein sollten. Wenn ich eine zweiwöchige Tour von Krk aus planen würde, würde ich zunächst Inselhüpfen Krk-Cres-Losinj machen, dann mit der Fähre nach Zadar (die aber glaube ich selten fährt, evtl. im Oktober gar nicht mehr?), dann quer durch zu den Plitvitzer Seen und zurück nach Krk (evtl. noch über Rab, falls noch Zeit ist). Auf dieser Route würde man sich die Magistrale sogar (fast) ganz sparen.

Gruß
Henning

Hallo,

danke erst mal für deine Tipps. So ungefähr hab ich mir die Tour auch vorgestellt. Möchte mir aber Optionen frei halten, eventuell nur die Inseln zu befahren, falls mir das besonders gut gefallen sollte.
Was die Küstenstraße betrifft, so hab ich bisher ganz unterschiedliche Reaktionen erfahren, von Horror bis wunderschön und in irgendeinem Reisebericht einer Radzeitschrift vor einigen Monaten mal ausdrücklich als Tour empfohlen.

Gruß veloyage

["Man braucht lange Zeit, um jung zu werden"] [Pablo Picasso]

Hallo,

wir haben voriges Jahre eine zehntägige Reise über die Inseln gemacht. Das war zwar schon im August, aber ich glaube beinahe dass Oktober günstiger sein könnte, da einfach die Temperaturen erträglicher sind.

Also, wir sin dmit dem Schiff aus Ancona in Zadar eingetroffen und sind dann Richtung Norden über die Inseln Pag, Rab, Krk. Cres nach Losinij gefahren. Dabei mussten wir zwischen Pag und Rab auch ein kleines Stück über die berüchtigte Küstenstrasse fahren. Aber, vielleicht lag es daran dass es an einem Samstag war oder dass es schon relativ spät am Abend war, der Verkehr war erträglich. Uns wurde davon abgeraten längere Stücke auf der Küstenstrasse zu fahren, da wohl der Balkanstil im Autofahren für Radfahrer etwas gefährlich sein soll.
Über die Inseln war im Großen und Ganzen der Verkehr ok, wenn gerade mal eine Fähre ankam, merkte man den Verkehr schon ganz schön, aber da viele Ausländer unterwegs waren, kann ich nicht vom "Balkanstil" sprechen. Also ganz ok gewesen.

Auf den Fähren sind (ich glaube bis auf die Tragflügel-Schnellboote) Fahrräder kein Problem, kostet aber leicht mehr als nur Fußgänger. Zwischen den Inseln im Norden fahren die auch recht häufig.
Gerade zwischen Pag und Rab war es der Fall, dass nur solche Schnellboote fuhren, ohne Fahrradmitnahme. Daher der Umweg übers Festland. Ich glaube in Zügen sollte es kein Problem sein Fahrräder mitzunehmen, jedoch ist das Netz recht spärlich. In Bussen glaube ich mich zu erinnern schon. Aber da wir das nie gemacht haben möchte ich mich da nicht festlegen. Noch mal zu den Fähren: Lese gut den Fahrplan. Da gibt es Fähren die eigentlich immer fahren, aber an dem Tag nicht, an dem wir fahren wollten, und zwar weil wir einfach den Plan etwas falsch interpretiert haben. Aber unsere Schusseligkeit...

Ansonsten ist es auch auf den Inseln im Norden schön hügelig, so dass es nicht langweilig wird. Schönes Wasser und Sonne kompletierten dann das ganze... Zeltplätze sind, wenn sie schön am Meer liegen, nicht wirklich billig, aber trotzdem sehr nett. Die Leute sind wohl balkantypisch sehr stolz, wir hatten so einige Probleme. Aber wenn man versuchte so einige Dinge auf kroatisch zu sagen kam das gerade in den kleinen Läden auf dem Dorf bei den Älteren immer sehr gut an.

Wenn Du viel Zeit hast - ich glaube die Inseln im Süden, also Hvar, Brac etc. sollen sehr schön sein...

Viel Spass
Torsten

Hallo!

Zur Küstenstraße: Sie wird, je nachdem, welchen Abschnitt du befahren willst, halbwegs erträglich bis lebensgefährlich sein. Selbst findest du mich dort sicher nie mehr mit dem Rad, meine Erlebnisse als damals noch junger und recht lockerer Reiseradler in Hinsicht auf Sicherheit haben mir schon damals gereicht. In langen Abschnitten ist die Küstenstraße (zu Recht!) für Radfahrer gesperrt.
Es ist auch in keinster Weise nötig, sie über weitere Abschnitte zu befahren, du findest im Hinterland viel, viel schönere Regionen und Straßen.

Pass nur bitte im Hinterland im weiten Umkreis der ehemaligen Kriegsgebiete auf Minen auf. Auf die Gefahr, mich lächerlich zu machen (schließlich bin ich noch auf keine gestiegen und kann dir daher schreiben ) sage ich: Das Problem dabei sind nicht die großen Minenfelder, die sind bekannt und markiert. Schwierig einzuschätzen ist das Risiko bei den vielen mehr oder weniger vereinzelt herumliegenden Minen, von denen es sehr viele gibt. (Die Umgebung der Plitviver Seen ist in dieser Hinsicht z.B. sehr verdächtig.) Auf der Straße passiert dir da sicher nichts, beim Pinkeln im Wald kannst du da aber einiges riskieren.

Wenn dich der Bereich vom Krk Richtung Norden und Westen interessiert, kann ich dir einen Text dazu mailen, schreib mir einfach eine PN mit deiner email-Adresse.

lg irg