Es folgt ein kurzer Bericht über meine diesjährige Spätsommertour, die mich Anfang September in 16 Etappen und einem Ruhetag von Limoges bis in die Gegend von Perpignan führte. Die ursprüngliche Motivation war, nochmals an den Ort zurückzukehren, wo ich vor drei Jahren eine Tour wegen eines Sturzes abbrechen musste, und diese Tour fortzusetzen, wenn auch in etwas anderer Form als damals geplant.
Anreise: Ich bin von Perpignan angereist, wo ich derzeit mal wieder stationiert bin, und von dort einem direkten TER nach Toulouse gefahren. Die sechs Radplätze waren durchgehend gut belegt, teilweise etwas überbelegt, trotzden verlief alles stressfrei. Limoges liegt an der Bahnlinie Paris-Toulouse und wird täglich von mehreren Intercité-Zügen mit Radmitnahme (reservierungspflichtig) bedient. In einem davon hatte ich Sitz- und Radplatz reserviert. Auch hier waren alle Radplätze belegt und auch hier verlief alles problem- und stressfrei.
Strecke: Limoges(Vienne), Montignac(Vézère), Souillac(Dordogne), Villefranche-de-Rouergue(Aveyron), Albi(Tarn), Carcassonne (Canal du Midi), Lézignan, Perpignan. Obwohl die Strecke bis Albi quer zu den größeren Flüssen der Region führt, haben sich die Anstiege in Grenzen gehalten. An zwei Stellen bin ich dennoch auf den Zug ausgewichen, um mir zu heftig erscheinende Anstiege zu vermeiden. Albi bis Lézignan ist eher flach. Ursprünglich hatte ich nur bis Castelnaudary am Canal du Midi geplant. Weil alles gut lief, vor allem Wetter, Kondition und Fahrspaß, habe ich noch drei Tage dran gehängt.
Highlights:
- Das Tal der Rance, auch als Côte de l'Enseigne bekannt (zwischen Figeac und Aurillac, genauer: Maurs und Roannes). Dieses mal abwärts, nachdem ich es vor einigen Jahren schon mal hinauf gefahren bin.
- Cordes-sur-Ciel, das mittelalterliche Städtchen, das ich schon immer mal besuchen wollte, es aber nie geschafft habe, obwohl ich ein paarmal nicht weit davon vorbei gekommen bin. Für mich war es unter den vielen "plus beaux villages de France" der Region eines der schönsten und eindrucksvollsten.
- Der Weg entlang der Rigole de la Plaine, dem kleinen Kanal, über den der Canal du Midi mit Wasser aus dem Montagne Noire versorgt wird.
- Ganz allgemein die Landschaften und kleinen Orte auf den Hügeln abseits der Flußtäler.
Unterkunft: Am Tag der Anreise wegen später Ankunft im Hotel am Bahnhof in Limoges, B&B Hotel, 60€, Fahrrad auf dem Zimmer. Sonst Camping, alles vom Camping Municipal neben dem Pétanque-Platz in Corgnac-sur-l'Isle für 5€, bis zum Camping de Tautavel, wo 19€ verlangt wurde, ohne dass erkennbar war, welche Gegenleistung das rechtfertigen sollte. Das Flower-Camping in Souillac für 17€ hat dafür wenigstens ordentliche Stellplätze, Top-Sanitär, etc. Dazwischen viele schöne Plätze, alle für 8 bis 14€. Ausreißer nach unten war der CP der Gemeinde St.-Mamet-la-Salvetat. Als der Platzwart weder abends noch morgens bis um 9 Uhr nicht zum Kassieren erschienen war, habe ich ihn angerufen, um ihn zu fragen, wann er denn komme. Mit verschlafener Stimme sagte er "c'est cadeau" (ist geschenkt).
Sonstiges: Wenig Radreisende unterwegs, kaum mal ein oder zwei pro Tag gesehen, und auf den CPs gar keine, mit Ausnahme an der Dordogne und am Canal du Midi und eigenartigerweise auf dem CP in Tautavel, wo 3 andere Radreisende bzw. Paare waren. Trotzdem trifft man vermehrt auf Plätze mit dem Label "Accueil Vélo".
Fazit: Super Tour mit vielen mir bisher unbekannten Ecken und Wiedersehen mit bereits Bekanntem.
Der Track