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#1562191 - 12/06/24 05:46 PM von Frankfurt nach Mailand
Tourenradfahrer
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Etappe 01
26. Juli 2023
Frankfurt – Stuttgart

182,7 km
1507 hm
Ø 20,2 km/h

Am frühen Morgen begann ich meine lang ersehnte Radreise von Frankfurt in Richtung Mailand. Bereits um 6 Uhr saß ich auf dem Fahrrad, bereit, die ersten Kilometer hinter mich zu bringen. Der Himmel zeigte sich jedoch bedeckt und dunkle Regenwolken deuteten auf unbeständiges Wetter hin. Zu meinem Glück blieb es trotz dieser Vorboten weitgehend trocken, was mir den Start erleichterte.

[ von tourenradfahrer.de]

Die ersten Kilometer verliefen ohne Probleme und ich kam gut voran. Die Straße war trocken und die frische Morgenluft begleitete mich. Doch ab Darmstadt änderte sich die Situation: Immer wieder zwang mich das Wetter, anzuhalten und Schutz vor plötzlich einsetzenden Regenschauern zu suchen. Dennoch konnte ich die Fahrt genießen, denn die Umgebung entlang der Bergstraße war ein wahrer Augenschmaus. Sanfte Hügel, saftige Wiesen und malerische Weinberge begleiteten mich, und die Szenerie war so idyllisch, dass sie die Wetterkapriolen fast vergessen ließ.

[ von tourenradfahrer.de]

Trotz der anfänglichen Wetterumschwünge fühlte ich mich frei und entspannt. Die Ruhe auf den Radwegen und die Natur um mich herum wirkten beruhigend und machten die Tour zu einem echten Erlebnis. Die Strecke von Frankfurt bis Heidelberg war angenehm flach und bot mir Gelegenheit, in einen gleichmäßigen Rhythmus zu kommen. Ab Heidelberg änderte sich die Landschaft spürbar: Die Route nach Stuttgart führte durch eine Region, die von sanften Hügeln und tiefen Tälern geprägt war. Der Wechsel von Steigungen und Abfahrten erforderte zwar mehr Kraft, belohnte mich aber immer wieder mit grandiosen Ausblicken und der Durchfahrt durch charmante, kleine Dörfer. Diese wechselhafte Topographie verlieh der Tour ihren besonderen Reiz.

[ von tourenradfahrer.de]

Am Abend erreichte ich mein Tagesziel, die Jugendherberge im Stuttgarter Neckarpark. Schon beim Eintreten wurde ich von der einladenden Atmosphäre der Unterkunft positiv überrascht. Die modernen Räumlichkeiten erinnerten eher an ein kleines Hotel als an eine typische Jugendherberge. Besonders erleichtert war ich darüber, dass mein Fahrrad in einem sicheren Bereich abgestellt werden konnte – für mich ein entscheidender Punkt auf Reisen.

[ von tourenradfahrer.de]

Auf meinem Zimmer gönnte ich mir schließlich eine wohlverdiente Pause. Ich nutzte die Zeit, um mich zu entspannen, ein wenig zu lesen und mich mental auf die kommenden Etappen meiner Reise vorzubereiten. Der erste Tag war geschafft, und ich freute mich darauf, welche Abenteuer die nächsten Tage für mich bereithalten würden.



Etappe 02
27. Juli 2023
Stuttgart – Lindau

177,3 km
2082 hm
Ø 18,8 km/h

Σ 360,0 km
Σ 3589 hm

Die heutige Etappe führte mich von Stuttgart bis ins malerische Lindau am Bodensee. Der Start war alles andere als leicht: Dichter Verkehr und einige wenig einladende Radwege machten den Beginn der Tour eher mühsam.

[ von tourenradfahrer.de]

Doch sobald ich Stuttgart hinter mir gelassen hatte, wurde die Strecke deutlich angenehmer. Ich fuhr durch idyllische, wenig befahrene Straßen und malerische Dörfer, die mich immer wieder zum Staunen brachten. Besonders überraschend war für mich die Entdeckung zahlreicher Apfelbaumplantagen im Süden Deutschlands – ein Anblick, den ich so bisher nicht kannte.

[ von tourenradfahrer.de]

Die Tour hatte es jedoch in sich: Zahlreiche Höhenmeter und ein anhaltend starker Gegenwind verlangten mir alles ab und machten die Fahrt stellenweise zermürbend. Trotz kleiner Pausen blieb ich hartnäckig und saß ganze 12 Stunden im Sattel, um mein Tagesziel zu erreichen. Glücklicherweise blieb mir Regen bis auf ein paar Tropfen erspart, was die Strapazen etwas erträglicher machte.

[ von tourenradfahrer.de]

Am Abend erreichte ich schließlich Lindau am Bodensee. Der erste Blick auf den glitzernden See vor der beeindruckenden Kulisse der Berge war ein Moment, der alle Mühen vergessen ließ. Auch wenn die Versorgung unterwegs mit Getränken und Snacks nicht immer einfach war, reichte es am Ende doch, um mich durch den Tag zu bringen.

[ von tourenradfahrer.de]

Nun lasse ich diesen ereignisreichen und aufregenden Tag in der gemütlichen Atmosphäre der Jugendherberge in Lindau ausklingen. Mit einem kühlen, dunklen König Ludwig in der Hand genieße ich den Moment der Ruhe und Entspannung, blicke auf die Herausforderungen und Erlebnisse des Tages zurück und finde einen gelungenen Abschluss für diese anspruchsvolle Etappe.



Etappe 03
28. Juli 2023
Lindau – Sufers

147,1 km
1434 hm
Ø 18,4 km/h

Σ 507,1 km
Σ 5023 hm

Die heutige Etappe begann mit einem traumhaften Abschnitt von Lindau nach Bregenz, direkt entlang des Bodensees. Dieser Streckenabschnitt war ein wahres Paradies für Radfahrer – idyllisch, entspannt und einfach zum Genießen. Doch nicht nur dieser Teil der Tour begeisterte: Der gesamte weitere Weg erwies sich als angenehm und entschleunigend, sodass ich die Seele baumeln lassen und die Fahrt in vollen Zügen genießen konnte.

[ von tourenradfahrer.de]

In Bregenz machte ich kurz Halt am Kunsthaus, um den berühmten Betonporsche zu fotografieren – ein Highlight, das ich unbedingt festhalten wollte, da unser Sohn Steinar eine Miniatur davon besitzt.

[ von tourenradfahrer.de]

Die Tour bot zudem reichlich Gelegenheit, die beeindruckende Landschaft und Architektur zu bewundern. Besonders angetan war ich von der herausragenden Baukultur und der Qualität der Gebäude in Liechtenstein und der Schweiz. Diese kulturellen Eindrücke machten die Etappe nicht nur sportlich, sondern auch geistig bereichernd.

[ von tourenradfahrer.de]

Ein unvorhergesehenes Abenteuer ergab sich, als ich mich einmal verfuhr: Ich musste mein Fahrrad an einem steilen Berghang entlang eines schmalen Wanderwegs tragen. Die Anstrengung wurde jedoch durch einen spektakulären Blick auf den wilden Rhein belohnt – und ich sparte mir letztlich sogar ein paar Höhenmeter.

[ von tourenradfahrer.de]

Die letzten Kilometer der Tour waren dann etwas zäh, denn der Splügenpass begann. Glücklicherweise war der Verkehr gering, sodass die Auffahrt trotz der Herausforderungen sicher und gut zu bewältigen war. Ein besonderes Highlight des Tages: Ich war in vier Ländern unterwegs – Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Morgen steht Italien auf dem Plan, das fünfte Land dieser Reise.

[ von tourenradfahrer.de]

Am Abend erreichte ich erschöpft, aber überglücklich mein Tagesziel Sufers. Der Tag fand seinen perfekten Abschluss mit einem köstlichen Abendessen, einem wohlverdienten erfrischenden Bier und einem fantastischen Blick auf den Sufnersee. Es war ein weiterer unvergesslicher Tag auf dieser Reise.



Etappe 04
29. Juli 2023
Sufers – Mailand

184,1 km
1444 hm
Ø 19,2 km/h

Σ 691,2 km
Σ 6467 hm

Am Morgen erwachte ich mit gespannter Vorfreude und warf als erstes einen Blick aus dem Fenster, um das Wetter zu checken. Zu meiner Freude strahlte die Sonne über die Passhöhe, was perfekte Bedingungen für den letzten Tag meiner Tour versprach. Nach einem reichhaltigen und köstlichen Frühstück im Hotel Seeblick in Sufers fühlte ich mich gestärkt und bereit für die bevorstehenden Herausforderungen.

[ von tourenradfahrer.de]

Auf dem Weg zur Passhöhe herrschte überraschend wenig Verkehr, was die Fahrt angenehm machte. Doch der Wind, der mir kräftig entgegenblies, verlangte einiges an Energie, auch wenn die Temperaturen erträglich waren. Oben angekommen, hätte ich gerne ein Foto des Passschilds gemacht, doch es war dermaßen mit Aufklebern überzogen, dass die Höhenangabe von 2117 Metern nur noch mit Mühe zu erkennen war.

[ von tourenradfahrer.de]

Die darauffolgende Abfahrt von der Passhöhe war ein echtes Highlight. Knapp 1800 Höhenmeter hinabzufahren ist schließlich nicht alltäglich und sorgte für ein unvergleichliches Fahrgefühl. Die Bergdörfer entlang der Strecke hatten ihren ganz eigenen Charme. Besonders beeindruckte mich, wie gut es die Schweizer verstehen, alte Bauernhöfe und traditionelle Bauten zu erhalten und sie gleichzeitig mit moderner Architektur und einer funktionierenden Infrastruktur zu verbinden. In Deutschland könnten wir uns hiervon definitiv inspirieren lassen.

[ von tourenradfahrer.de]

Als ich schließlich den Comer See erreichte, änderten sich die Bedingungen schlagartig. Die Straßen waren oft stark befahren und teilweise so eng, dass nicht einmal zwei entgegenkommende Autos problemlos aneinander vorbeifahren konnten.

[ von tourenradfahrer.de]

Für den Abschnitt von Como nach Mailand plante ich meine Route so weit wie möglich abseits der Hauptstraßen, was sich als gute Entscheidung erwies. Ich kam zügig voran, auch wenn die Etappenplanung durchaus sportlich und ambitioniert war. Als ich schließlich vor dem majestätischen Mailänder Dom stand, war ich erleichtert und erfüllt von Glück. Das durchgehend gute Wetter hatte es mir ermöglicht, die Strecke ohne größere Schwierigkeiten zu bewältigen. Wie es wohl gewesen wäre, bei anhaltendem Regen unterwegs zu sein, wollte ich mir gar nicht erst ausmalen.

[ von tourenradfahrer.de]

Von dort aus ging es direkt zum Fernbusbahnhof, wo ich den Flixbus zurück nach Frankfurt nahm. Diese viertägige Tour war ein wundervolles Erlebnis, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Kombination aus landschaftlichen Highlights, sportlichen Herausforderungen und kulturellen Eindrücken machte die Reise zu einem unvergesslichen Abenteuer.

Edited by Uli (12/07/24 10:43 AM)
Edit Reason: Entfernung korr.
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#1562580 - 12/14/24 01:38 PM Re: von Frankfurt nach Mailand [Re: Tourenradfahrer]
Mooney
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Posts: 738
Eine sehr schöne Tour! Früher, als ich noch allein unterwegs war, fand ich es auch wunderbar, den ganzen Tag auf dem Rad zu sitzen und die wechselnden Landschaften vorbeiziehen zu sehen. Daß du das keineswegs mit einem Tunnelblick machst, beweist dein Bericht.
Danke dafür!

Wolfgang
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