ich plane von Januar bis März eine Radreise durch Südostasien. Die Route steht noch nicht fest und ich habe auch keine ambitionierten Ziele, sondern will einfach Land und Leute auf diesem Weg (besser) kennenlernen (war in allen Ländern Südostasiens schon mal, allerdings klassisch als Backpacker vor 20 Jahren). Ich starte in Kuala Lumpur und radle dann durch Malaysia und Thailand bis Kambodscha und ggfs. Laos. Wie gesagt soll es nicht in Stress ausarten und wenn es mir gefällt, bleibe ich ggfs. auch paar Tage an einem Ort. An Kilometern wäre das Maximum so 120km am Tag, eher weniger. Geplant sind primär asphaltierte Straßen, aber ist wahrscheinlich teilweise nicht immer gegeben. Da es nicht so ambitioniert zugehen soll, dürfte Gravelbike und extrem knappes Packen nicht nötig sein. Aufgrund der günstigen Unterkünfte und äußeren Umstände werde ich nur in Ho(s)tels übernachten, also kein Zelt/Schlafsack/etc. mitnehmen. Dachte an 2 Satteltaschen (habe ich schon), einen auf den Gepäckträger geschnallten wasserdichten „Dry bag“ (so aus LKW-Plane; habe ich ebenfalls schon) und ggfs. Lenkertasche. Und wahr für die leichten und wichtigen Sachen (Handy, Pass, Geld) noch einen kleinen Rucksack, den ich immer anlasse (auch bei kurzem Einkauf oder ähnlichem). Habe ich gute Erfahrungen mit gemacht und stört mich nicht besonders, da eh kein Wiegetritt möglich mit dem Gepäck.
Zu mir: Bin 1,86m groß und bringe leider momentan doch satte 85kg auf die Waage. Gepäck denke ich mal nochmal so 20kg dazu. Ich habe so etwas ähnliches schon dreimal gemacht, allerdings jeweils nur 3 Wochen. 1x in Thailand mit einem Leih-Mountainbike, 1x in Australien ebenfalls mit Leih-Trekkingbike und einmal auf Hawaii, wo ich mir ein Trekkingbike gekauft hatte (und dort dann auch wieder verkauft). Die letzteren beiden jeweils mit Zelt und entsprechend mehr Gepäck. Erfreulicherweise bis auf einen Speichenbruch auf Hawaii und den einen oder anderen Platten nie Probleme gehabt. Würde mich schon als ziemlich fit betrachten und komme so normalerweise auf 3.000-5.000km auf dem Rennrad im Jahr und gehe regelmäßig Joggen. Es sollen und dürfen gerne auch Berge dabei sein, bin mit dem Rennrad trotz meines Gewichts eher Typ „Grimpeur“. 😉
Welches Rad würdet ihr mir empfehlen? Eventuell würde ich dieses auch am Ende der Reise in Südostasien verkaufen wollen. Ich stelle mir was bis max. 1800€ vor, Rahmengröße 58-60cm und Systemgewicht also so bis 130kg. Momentan hätte ich die Cube Kathmandu Serie im Auge. Reicht da sogar Pro oder doch auf jeden Fall Exc oder gleich SLX?
Was mir wichtig ist:
Möglichst wenig Stress mit dem Rad, also keine Pannen (bin kein so Bastler) wenn doch was ist, sollte das auch der Dorfschrauber in Laos irgendwie hinbekommen also auch gute Ersatzteilversorgung vor Ort in Südostasien bergtaugliche Übersetzung (reicht da z.B. eine Nabenschaltung? Bisher null Erfahrung damit).
Außerdem bin ich noch unschlüssig bezüglich Pedale. Besser normale Turnschuhe, mit denen man dann auch so gut rumlaufen kann und eine „Korb-Pedale“ (bisher so gemacht und zufrieden) oder doch Klicksystem und irgendein Schuh, der weitgehend alltagstauglich ist? Tendiere da aber sehr stark zu Korbpedale. Die ggfs. sogar umdrehen und bei unkritischen Etappen dann in (Trekking-)Sandalen strampeln.
Ich habe auch mal nach Bike-Stores in Kuala Lumpur geschaut. Scheint da ja auch schon ordentliche zu geben. Mache mir da nur etwas Sorgen, ob es da dann auch was in meiner Größe gibt... Aber hätte natürlich Charme, dass ich dann kein Gehampel mit dem Gepäck beim Hi flug habe.
Airline ist hin Oman Air. Bin da im Netz auch noch nicht so richtig schlau geworden, was mich das Rad dahin kostet. Gemäß Radreise-Wiki könnte es sogar kostenlos sein, wenn ich unter 32kg bleibe. Stand ist allerdings von 2014. Hotline nur ne Nummer im Oman. Werde ich dann aber wohl nicht Drumherum kommen. Oder hat jemand frische Erfahrungen?
Wenn es sonst noch Hinweise/Tipps von Euch gibt, bin ich dafür auch jederzeit offen. Vielen Dank vorab für Euer Feedback! Hab schon etwas quergelesen und ist ja wirklich ein sehr kompetentes und hilfsbereites Publikum hier. :-)
Start ist in 2025,also in ca 4 Wochen? Dann würde ich einfach mal in die Radläden gehen, schauen was für deine Größe verfügbar ist und geometrisch am besten passt. Pedale sind sowieso individuell und sonstige komplizierte Anforderungen sehe ich jetzt nicht, besonders wenn du nur mit zwei Taschen fährst (dann ist Federgabel auch kein Thema). Viele Gedanken über Reparierbarkeit und lokale Dorfschmiede lohnen sich meiner Erfahrung nach nicht, da unterwegs fast alles improvisiert werden kann, oder im anderen Extremfall gerade das kaputt geht, womit man nicht gerechnet hat. Solange du im Kopf einigermaßen flexibel bist und kein Problem damit hast, dich auch mal zur nächsten Stadt mitnehmen zu lassen im Pannenfall sollte das entspannt sein.
Ja, ist in der Tat schon in vier Wochen... Alles techt spontan. Aber bin in der Tat flexibel. Habe meine letzten drei Räder alle online bestellt und da ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Wäre für mich auch kein Ausschlusskriterium. Zumindest Verpackung für den Flug wäre dann auch schon geregelt. ;-)
Wäre gut, wenn du vor Abreise noch etwas Zeit zum Einfahren hast. Dann kannst du noch Dinge wie Lenker, Griffe, eventuelle Defekte noch vorher feststellen und regeln.
Der Sattel kann, wenn er nicht passt, zu einem Marterwerkzeug werden. Ich hoffe, dass Du hier schon mit einem bestimmten Sattel gute Erfahrung machen konntest. Dabei hängt es aber auch davon ab, wie Du auf dem Rad sitzt. Ein Sattel, der an meinem Crossbike gut ist, hat sich am Reiserad (aufrechtere Sitzhaltung) nicht bewährt. Ich schwöre weiterhin auf Brooks Ledersättel, wobei die aber eine Einfahrzeit benötigen und nicht von jedem als angenehm empfunden werden.
Ich fahre ausschließlich mit Klickpedalen und habe hierfür Schuhe, mit denen ich auch ganz gut einige Kilometer laufen kann. Wenn Du aber zwischendurch auch andere Schuhe nutzen willst, würde ich Pedale empfehlen, die auf einer Seite die Klickvorrichtung haben und auf der anderen Seite als normale Plattformpedale fungieren. Die verwendet z. B. mein Junior. "Korbpedale" hatte ich vor vielen Jahren auch einmal, aber ich würde sie nicht mehr verwenden wollen.
Es ist nicht mehr viel Zeit, aber bei so einer Tour würde ich mir die Grundfertigkeiten für die Reparatur unterwegs dennoch zulegen wollen (ich habe sie, da ich auch meine Fahrräder selber zusammenbaue). Eine gerissene Kette, ein Platten, gerissene Schaltzüge usw. dürfen keine Probleme darstellen. Größere Schäden kann man häufig mit Kabelbindern, Klebeband oder Schlauchschellen provisorisch richten. Wichtige Ersatzteile sollte man dabei haben. Dazu gehören "Chainlinks", Ersatzschlauch, evtl. Ersatzmantel, Bremsbeläge, Schalt- und Bremszüge usw. Vorher sollte man auch überprüfen, welches Werkzeug nötig ist. Hier würde z. B. ein Nietendrücker für die Kette, ein Mantelheber, usw. zu nennen sein.
Nabenschaltungen sind meistens nicht bergtauglich! Eine Ausnahme würde die Rohloff-Nabe darstellen, die allerdings nicht billig ist, wenn man nicht selber gebrauchte Schnäppchen verbauen kann. Da Du das Fahrrad am Ende verkaufen willst, würde ich zu einer Kettenschaltung raten, bei der die kleinste Entfaltung bei ca. 1.5 m/Kurbelumdrehung oder sogar weniger liegen sollte.
Schaue Dir die Fahrräder von anderen Radreisenden an und auch deren Packlisten.
Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
Mit Korbpedalen fahre ich am Reiserad (Randonneur) seit vielen Jahren. Klickies habe ich nur am Rennrad. Grund ist, dass man da nicht auf bestimmte Schuhe angewiesen ist, sondern Turnschuhe, Wanderschuhe, Sandalen oder was auch immer verwenden kann. Wenn Dir Klickschuhe im Dschungel von Laos kaputtgehen, kann es eventuell schwierig werden, Ersatz zu finden. (Ist meinem Kameraden in Alice Springs mit seinem Liegerad passiert und hat mit viel Glück Ersatzschuhe gefunden.)
Die Korbpedale umdrehen, ist keine so gute Idee, da dann der der Korb nach unten hängt und schon bei leichter Neigung oder unebener Wegstrecke am Boden schleift. Wenn ich mit Sandalen unterwegs bin, löse ich die Riemen recht weit und stecke die Füße in den offenen Pedalkorb.
Ich räume aber ein, dass ich mehr und mehr erwäge, die Körbe zu entfernen. Da ich inzwischen altersmäßig die 5 vorne stehen habe und nicht mehr sooo ambitioniert wie in jüngeren Jahren unterwegs bin, stellt sich mir die Frage nach dem Verhältnis Nutzen zu Sicherheit (Füße schnell raus in Notsituation).
Bin gerade mit meiner Freundin auf längerer Asienreise unterwegs (dzt. Seit 3 Wochen in Sri Lanka, Fortsetzung ab BKK Richtung Kambodscha, Laos, Vietnam ev China).Wir haben beide Cube Nuroad Carbon mit 2 x 11 GRX. Gepäck wid mit Tailfinn (ohne Seitentaschen) transportiert- mit Ersatzteilen und Ausrüstung für etwas kältere Tage im Hochland ca. 8 kg/Rad. Reifen sind GOne in 40 mm. Was willst du mit 20 kg Gepäck in der Gegend ? Man kann in fast jedem Quartier waschen (lassen).Ich kenne die anderen Länder von früheren Radtouren und halte ein Gravelbike mit Abstand für das geeignete Reiserad speziell auch für diese Gegend. Halbwegs schnell auf Asphalt und hervorragend geeignet für die vielen Dirtroads. Keine Angst vor moderner Technik - in Thailand gibt es genug kompetente Werkstätten (Kambodscha, Vietnam und Laos nur wenige) - aber was soll bei einem neuen Rad schon sein ? Du startest in KL und ev. Kinderkrankheiten kabbst du noch in Thailand beheben lassen (zB Chiang Mai hat ausgezeichnete Radläden). Bei bike-discount.de werden aktuell interessante Gravelbikes Abverkauf. Gute Fahrt !
Klasse, vielen Dank für Eure Antworten und Anregungen!
Gerade das mit dem Gravelbike bringt mich nochmal ins Grübeln, weil ich das dann definitiv auch nach der Radreise für Zuhause nich gut gebrauchen könnte. Zumal ich ja quasi aus der Rennrad-Ecke komme. Und obwohl wie gesagt "Strecke machen" nicht im Vordergrund, macht Radfahren grundsätzlich natürlich mehr Spaß, wenn es schön rollt.
Die 20kg waren jetzt mal so aus der Hüfte. 12-15kg sind wohl realistischer. Aber 8kg ist schon sportlich. Alleine das Chromebook und der Reiseführer sind ja schon 2kg. ;-)
Sattel bin ich zum Glück recht pflegeleicht, bzw. setze auf die Assos-Hose.
Bzgl. Reparaturen komme ich schon einigermaßen klar. Andererseits habe uch Südostasien dann doch als so belebt kennen gen gelernt, dass ich da doch vermutlich immer irgendwie in den nächsten Ort komme. Schlauch, Mantel, ggfs. auch Kettenriss bekomme ich aber auch hin.
Du wirst deine Gründe haben ein Notebook mitzunehmen- aber den Reiseführer kannst du dir sparen (schreibe ich als jemand, der selbst jahrzehntelang solche mitgeführt hat). Alle Infos zu Sehenswürdigkeiten, Übernachtung, Straßen etc. bekommst du aus dem Internet - WLAN gibt's de facto überall. Mit mapy.cz kannst du dir von allen Ländern die offline-Karten auf das Handy spielen und selbiges zB mit Quadlock am Vorbau befestigen - ich navigiere hier in Sri Lanka so und wir sind auch auf kleinsten Wegen und Straßen unterwegs. Weil auch die Pedale angesprochen wurden - wir fahren beide mit Clickpedalen (ich habe gar kein Rad ohne) halt nicht mit Schuhen mit ultraharter Sohle. Zusätzlich noch Leichtsandalen für Abends oder Besichtigungen (div. Tempel gehen eh nur barfuß aber das brauch ich dir als SO-Asien-Erfahrenen eh nicht erzählen). Gummischlapfen sind flächendeckend auch im kleinsten Kaff um 1-3 Euro erhältlich. Einen Kettenriss auf Reisen hatte ich noch nie (hab aber einen Nieter (in Leichtausführung) und ein Kettenschloss mit. Schläuche sind überall erhältlich bzw. werden in jedem Dorf geflickt. Falls auf deinem Rad ausgefallenere Speichen (wir haben auf unseren Laufrädern straightpull) montiert sind würde ich 2-3 mitnehmen (machen wir jetzt auch so aber bei neuen Laufrädern sollte nichts sein). Noch ein Tipp aus gegebenem Anlass : Ersatzbremsbeläge mitnehmen (diese sind ausser im Thailand kaum erhältlich) und meine sind jetzt nach 1200 km (mit Steilabfahrten und auch Schlechtwetter) schon völlig hinüber (ich habe aber Ersatz in den Evoc-Radtaschen, die in Colombo auf uns für den Weiterflug nach BKK warten). Falls du noch weitere konkrete Fragen hast (wir sind ab Mitte Dez. in Thailand) - gerne.
es hängt etwas von den Ländern ab ... wenn es eher durch aermere Länder und offthebeatentrack wird, würde ich als preiswert und robust sowas inder Art empfehlen:
das Cube Kathmanda beißt sich mit der Forderung nach einfacher Reparierbarkeit. Diese unsägliche Spezialkonstruktion des Gepäckträgers kann niemand ohne Originalteile reparieren, nicht mal in Deutschland, geschweige denn in Südostasien.
Der Gepäckträger kann auch nicht getauscht werden. Der verbaute hat neben der Spezielkonstruktion einen zweiten Nachteil - keine hintere Stange, die den Kontakt der Tasche zum Reifen auf Rüttelpisten verhindert.
Sowas würde ich nicht kaufen - mit der Einschränkung: Wenn du es nur zwei Monate benutzen willst und anschließend wieder verkaufen, ja das könnte man machen.
Noch ein Nachteil des Kathmandu - die schwere Federgabel. Wenn du aus der Rennradrecke kommst und halbwegs flott unterwegs sein willst, dann reicht eine Starrgabel. Die ist leichter, und es kann weniger kaputt gehen.
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Das von Panta Rhei verlinkte Intec M1 finde ich sehr angemessen für deinen Zweck. Kleiner Nachteil - das Steuerrohr ist sehr lang für Rennradgewohnte. Eventuell müsstest du den Lenker etwas tiefer stellen (Spacer raus und Vorbau umdrehen).
Jein, kommt drauf an. Ich persönlich möchte nicht die ganze Zeit am Internet hängen. Na klar schaue ich auch nach Öffnungszeiten, Empfehlungen und ähnlichem.
Aber allein schon die Auswahl der Themen im gedruckten Reiseführer lässt sich m.E. nicht so ohne weiteres durchs Internet ersetzen. Ideal wäre für mich ein Reiseführer als E-Book.
@panta-rei : die "Dorfschmiedtauglichkeit" wäre ja nur bei Stahlrahmen gegeben und da auch nur, wenn es sich bei den Rahmenrohren um Wasserleitungsrohrqualität handelt. Und wer von uns hatte auf Radreise schon einen Rahmenbruch (noch dazu bei einem neuen Rad) ? Und heute noch ein 26" Rad neu kaufen ? Wir werden vollkommen entspannt mit den Carbonrahmen,-lenker und -sattelstützen nach Laos, Kambodscha und Vietnam radeln und nachher von unseren Erfahrungen berichten.
@Thoralf : wir hängen keinesfalls die ganze Zeit im Netz (wäre hier in Sto Lanka auch gar nicht möglich weil WLAN nur in den Touristenhotels verbreitet ist). Aber nach dem Schreiben im forum hier checken wir noch alle. Sehenswürdigkeiten auf unserer Strecke für den nächsten Tag und laden ggf. Beschreibungen aufs Telefon (bzw ändern spontan die Route).
Hätten wir (bzw. ich wegen TCR & Co) nicht schon die Tailfinns würden wir mit Arschrakete fahren und selbiges würde ich auch dem Threadersteller für seine Reise empfehlen (dagegen spricht nur die Mitnahme des Laptops).
@panta-rei : die "Dorfschmiedtauglichkeit" wäre ja nur bei Stahlrahmen gegeben und da auch nur, wenn es sich bei den Rahmenrohren um Wasserleitungsrohrqualität handelt.
Noe, Du hast anscheinend zwar Tourenerfahrung aber nicht soviel Ahnung von der technischen Seite - auch einen "normalen Stahlrahmen" kriegst Du (auch unterwegs) viel leichter repariert als einen aus Alu. Baue selber Rahmen und Gebäckträger, weiss wovon ich rede -> es gibt ausreichend Berichte zB vom AluPino, wo Reisende schildern, wie schwierig es ist, dort einen Rahmenschaden unterwegs vernünftig zu reparieren.
Aber natürlich muss mensch bei 3 Mo Radreise - da hast Du völlig Recht - nicht unbedingt mit einem Rahmenbruch rechnen.
Das mit dem "Dorfschmied" hast Du aber anscheinend falsch verstanden. Es war allgemein als Metapher für simple, einigermassen gängige Technik gemeint, die sich unterwegs einfach mit lokalen Brocken und hoher Pfuschtoleranz reparieren lässt. Und da bietet das von mir (natuerlich nur als Beispiel!!!) genannte Rad mit mechanischen V-Brakes und einer einfachen Kettenschaltung optimale Vorraussetzungen.
Auch wenn 559er in D (gerade mal wieder ) nicht mehr "in" sind, sind sie dennoch in ärmeren Ländern, wo der 20-30J alte Schrott aus Eurolandia immer wieder geflickt wird, immer noch die Grösse, wo mensch in ablegenen Gegenden noch am ehesten BREITE Reifen kriegt. Diesen Sommer wieder in einfachen marokkanischen Radläden gesehen (nein, nicht im Decathlon in Marrakesch, der hat alles). Das frau in Grossstädten in Thailand und Malaysia eine passende Auswahl für twentinaina findet, zweifele ich nicht an.
Schliesslich ist die vorgeschlagene Radkategorie nicht zuletzt wg des fehlenden KulnesFaktors billich und auch ein Totalverlust verschmerzbar.
In Antwort auf: gerold
Hätten wir (bzw. ich wegen TCR & Co) nicht schon die Tailfinns würden wir mit Arschrakete fahren und selbiges würde ich auch dem Threadersteller für seine Reise empfehlen (dagegen spricht nur die Mitnahme des Laptops).
Ob teure Baikpackingtaschen oder 2 traditionelle Panniers ist bei der ganzen Sache noch am wenigsten relevant. Hängt auch davon ab, wieviel Gebäck man mitnehmen möchte (Zelt/Kocher/Laptop etc.) - auch mit Kreditkarte als Hauptgebäckstück reist es sich leichter ...
Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Das intec M1 hat einen Stahlrahmen und dürfte so ziemlich deinen Erwartungen an die Reparierbarkeit beim Dorfschmied entsprechen. Obwohl ich diese Schmiede selbst noch nie gesehen habe und auch keinen kenne, dem schon mal so geholfen wurde. Ich selber würde zwar mit so einem Rad, auch mit den in Europa aus der Mode gekommenen Laufrädern, touren, hätte selber nur Bedenken, mit einem Rad auf große Fahrt zu gehen, das ich eben aus dem Laden geschoben habe. Ansonsten sehe ich es auch wie Thoralf, dass mir ein Fahrrad ohne Spezialteile, die mich an den Hersteller binden, mehr behagen würde. Da ist so was wie das M1 schon passend. Einen geschrotteten Gepäckträger hat zumindest ein Freund auf einer gemeinsamen Tour schon mal ersetzen müssen.
Hallo Ulle, nachdem du geschrieben hast, dass du dir auch Bikes Stores in Kuala Lumpur angeschaut hast, um eventuell den Transport eines Fahrrades vermeiden zu können, habe ich mir gestern Abend spontan hier in Da Nang, Vietnam, mal ein gutes Fahrradgeschäft angeschaut, um zu schauen, ob das auch für mich eine Option gewesen wäre. Ergebnis: auf den ersten Blick gleich mehrere gute Alternativen, aber dann scheitert es oft am Detail: die meisten Rahmen hatten nicht mal eine Öse, um Lowrider, Gepäckträger und Ähnliches zusätzlich zur Grundausstattung anbringen zu können… Kuala Lumpur ist als Hauptstadt eines Landes natürlich größer und besser ausgestattet als Da Nang. Dennoch: Ich glaube daher, dass es richtig ist, dir schon zu Hause etwas zu besorgen, was wirklich zu dir und deiner Größe passt. Ein Rad in den Karton verpacken und zum Flughafen bringen und danach wieder herzurichten ist zwar stressig, lohnt sich in meinen Augen aber auf jeden Fall.
Ich glaube nicht, dass 1,86m eine normale Körpergröße dort ist. Selbst hier habe ich bei dieser Größe oft Probleme. dementsprechend könnte das düster aussehen, etwas Passendes vor Ort zu finden. es spart dir zwar den Flugstress dafür beginnt der Stress dann vor Ort. Bei mitgebrachtem Rad kannst du sofort losradeln. Bei solchen Flügen schaue ich übrigens wenn möglich nach Direktverbindung, oder wenn es nicht anders geht auf Verbindungen mit langen Umsteigezeiten. Ich bilde mir ein, dass dadurch die Chance steigt, dass das Fahrrad direkt mitkommt und sich nicht ein paar Tage verspätet.
Meines kam tatsächlich verspätet an, weil es nach Da Nang keinen Direktflug gab. Da die gleiche Airline aber noch einen weiteren Flug an dem Tag hatte, bin ich noch milde davon gekommen – ich musste nur fünfeinhalb Stunden warten. Aber es stimmt: Direktflüge sind sinnvoller. In Südamerika musste ich sogar drei Tage warten.
ja ist schon schierige Nummer da ratschläge zu geben. Würde irgendwas mit Kettenschaltung und HG freilauf (7-11fach) und mit Schnellspanner nehmen. So um Steckachse und spezielle Freiläufe zu vermeiden. Scheibenbremse solle kein Problem sein.
Wichtig ist das du mit dem Rad klar kommst. Ist es nicht möglich dein altes Rad aufzumöbeln? Da weißt du wenigstens das es passt.
Altes Rad gibt es nicht - die Räder für die bisherigen Touren waren nur geliehen bzw. ge- und verkauft vor Ort. Zeigt aber, dass ich da nicht so anspruchsvoll bin. Kann mich da schon mit dem Material arrangieren.
(Vor-) Entscheidung hin zu Gravelbike ist aufgrund der bisherigen Posts gefallen. Beim Gepäck versuche ich ggfs. auch nochmal zu reduzieren, aber gedruckter Reiseführer ist Pflicht! Da bin ich old school. Hatte mal nur eine Version online gekauft (LP Hawaii), aber vor Ort dann doch noch den gedruckten, weil es mich so genervt hat.
Pedale wird es Korbpedale, da ich durchaus auch mal Wanderungen machen will und da die vorgesehenen leichten Trekkingschuhe nutzen könnte. Danke für den Hinweis mit locker statt umdrehen - in der Tat hatte ich da das Problem mit dem Schleifen schonmal.
Danke auch für den Hinweis bzgl. M1:Aber ich glaube, das wäre wirklich eher was für die Tour abseits der "Zivilisation". Ich werde mich voraussichtlich schon zu 90% auf Asphalt und nicht weit weg von Autos bewegen, die mich zur Not mal bis zur nächsten Stadt mitnehmen können.
Ich habe mich auf diese Pedale eingeradelt, SHIMANO PD-EH500. Hat den Vorteil, dass ich beide mitgenommenen Schuhpaare nutzen kann.
Zum radeln habe ich feste SPD-Schuhe, am Nachmittag dann Turnschuhe oder ich gehe barfuß.
Was den Transport des Rades im Flieger angeht, so nehme ich auch die Gabel raus. So ist letztlich das Paket ca. 100 x 70 x 20 cm.
Vielleicht solltest du das mal in Betracht ziehen. Ich hatte schon einmal aus jede Menge Kleinverpackungen ein großes Paket gemacht, gut, sah nicht so schön aus und in KL musste ich es noch einmal in Plastikfolie wickeln lassen. Das hat mich richtig geärgert, wegen des Platiks. Die Kosten waren auch in der Größenordnung die mir missfiel.
Beides Räder, die mir gefallen könnten. Müsste ich zwischen beiden wählen, würde ich mich für das Focus entscheiden, weil ein traditioneller Gepäckträger im Bedarfsfall ohne Adapter oder Schellen montiert werden kann. Jedenfalls soweit ich es auf den Bildern zu erkennen glaube. Für die von dir geplante Länge der Tour und vorwiegend auf Straßen sollten beide Räder funktionieren. Wenn du anhand der Maße beurteilen kannst, dass die Geometrie passt, dann sowieso. Sonst halt unbedingt ausprobieren, ob es passt. Ist fast schon ein Kalauer. Aber das ist wichtiger als die Ausstattung des Rades.
Ich würde ebenfalls das Focus aus dem von Uwe genannten Grund vorziehen. Außerdem hat es bereits einen Nabendynamo, den zwar nicht jeder auf Tour braucht. Aber damit ist es auch für den Alltag gerüstet.
Klar, anderer Lenker, aber sonst habe ich erstaunlich wenig Unterschiede feststellen können. Auch vom Gewicht nur 0,1kg mehr?! Paar Unterschiedliche Ausstattungsmerkmale (da bin ich nicht so im Thema) ja, aber der Preisunterschied von 400€ dafür überrascht mich und bringt mich jetzt doch nochmal ins Grübeln...
Letzte Frage hat sich erledigt: Habe nun das Focus 6.7 EQP gekauft. Danke nochmal für alle Antworten, Hinweise und Tipps!
Eine Frage noch zum Thema Sicherung: Ich habe ein Stahlschloss mit zusätzlicher "Schlaufe". Wäre vermutlich hier für Profi-Diebe ein Witz, aber als Schutz, dass es nicht mal schnell mitgenommen wird, sollte es reichen. Ansonsten versuche ich es immer im Blick zu behalten bzw. mitzunehmen (z.B. Hotelzimmer).
Eine Frage noch zum Thema Sicherung: Ich habe ein Stahlschloss mit zusätzlicher "Schlaufe". Wäre vermutlich hier für Profi-Diebe ein Witz, aber als Schutz, dass es nicht mal schnell mitgenommen wird, sollte es reichen. Ansonsten versuche ich es immer im Blick zu behalten bzw. mitzunehmen (z.B. Hotelzimmer).
So handhabe ich es auch. Gelegenheit macht Diebe. Also ein einfaches Schloss wenn ich mal eine Sehenswürdigkeit mir anschaue. Es gibt auch so einfache Rüttelsensoren die quäken. Und was Diebe tagsüber nicht mögen ist Aufmerksamkeit.
Ich "beauftrage" auch schon mal einen Verkäufer oder so das der ein Auge drauf wirft. Dann wird etwas gekauft oder es gibt nen 5er.
Warum eine solche Sattelklemme? Der Rahmen hat doch, wenn das Bild mit dem dann tatsächlich ausgelieferten Rad übereinstimmt, dafür vorgesehene Ösen an den Sattelstreben.
Wenn Du mit "Korbpedalen" Pedale mit Haken (Käfig) und Riemen meinst, dann hab ich da einen anderen Vorschlag, mit dem Du vermutlich besser zurecht kommst:
Ich verwende an allen meinen Rädern einen einigermaßen festen, aber dennoch leicht nachgiebigen Haken ,"Korb", aus Kunststoff von Fa. Zefal ohne Riemen:
Hier an Faltpedalen vollkommem aus Aluminium von Kootu und Pedalen aus Kunststoff von Decathlon. Diese "Haken" sorgen dafür, daß der Fuß eine definierte Position auf dem Pedal besitzt und beibehält. Da es keine Riemen gibt, ist Rein- und Rauss-Schlüpfen relativ einfach und geht nach einiger Gewöhnung auch automatisch ohne Hinkucken. Diese Haken sind für ca. 6 € zu erwerben. In den Phasen Vorwärtsschub, Abwärtsdruck, Rückwärtsschub gibt es keine Nachteile gegenüber Klickpedalen außer in der Phase Aufwärtszug. Die letztere Phase ist normalerweise nicht relevant. Denn selbst von 10 trainierten Profis benutzt bei Klickpedalen nur einer die Aufwärtszug-Phase in geringem Ausmaß, um z.B. dabei das andere Bein an zu heben. Zugkräfte in größerem Ausmaß sind mir bisher nicht bekannt (Referenz im Netz: http://spt0010a.sport.uni-oldenburg.de/VEROEFF/RUNDERTRITT.HTM)
Das Händling ist einfacher (Z.B. in einer mit Ampeln gesegneten Stadt) und die Kosten sind gering. Gewisses handwerkliches Geschick ist aber vonnöten (Selbst Anbau !). Die größte Schwierigkeit ist häufig, eine Senkung auf dem inneren Pedalrahmen zu erzeugen. Das geht dann bei Faltpedalen nur mit der Bohrmaschine außen (Rückwärtslauf !) und dem Senker (System-Zusammenbau mit Bohrer) innerhalb des Rahmens. Bohrständer ist Pflicht. Es gibt, abhängig von der Schuhgröße, zwei verschiedene Haken. Durch den Einsatz von Langmuttern kann auch auf Zwischengrößen eingestellt werden (Siehe Bild 2). Meine Erfahrungen mit diesen einfachen "Haken" sind seit > 40 000 [km] an 4 verschiedenen Rädern positiv. Ob Dir das taugt, ist Deine Sache.
Danke für den Tipp! Ich blicke aber noch nicht wirklich, was diese hilft?! Bräuchte ich dann nicht noch zusätzlich Streben, um den Gepäckträger an dieser Klemme zu befestigen?
Erfahrungsbericht folgt natürlich! Erster Eindruck und dann abschließend nach der Tour auf jeden Fall.
@emilemil: Danke auch für diesen Tipp! Schaue ich mir genauer an. Klingt gut. Scheuert dann vermutlich auch weniger an den Schuhen. Wichtig ist mir in die Tat besserer Halt für den Fuß. "Zugkraft" in diesem Fall für mich von untergeordneter Bedeutung. Für den sportlichen Gebrauch ohne Gepäck (oder mit weniger) werde ich mir sicher dann noch Klickpedale holen.
Streben bekommst du an den den dafür vorgesehenenen Gewindelöchern im Rahmen befestigt ja aber nicht am Gepäckträger selber .Bedeutet du brauchst gleich den Gepäckträger auch neu.Praktischerweise sind da die Streben gleich dran.Noch ein Vorteil das ist das Rücklicht meist geschützt dran befestigt.Ich muss da meinem Vorredner hier zustimmen und dich warnen mit som Gepäckträger auf Reise zu gehen .Hol dir nen Tubus Träger und gut ist.Montage ist einfach.Drauf achten das da Unterzüge für Gepäcktaschen Befestigung dran sind wie beim Original.
Ich würde davon dringend abraten. Hauptgrund: Die Sattelklemme ist ein kritisches Teil. Sie sollte auf gar keinen Fall unterwegs brechen (ich musste in Dubrovnik schon mal eine Sattelklemme nachkaufen - das ist kein Standardteil, es gibt verschiedene Durchmesser). Wenn noch zusätzlich das Grepäck daran zerrt - es mag halten, aber es bleibt ein vermeidbares Risiko.
Das ist hier aber gar nicht nötig:
1. Ein Gepäckträger ist dran. 2. Der Rahmen hat Ösen. 3. Fall der Rahmen keine Ösen hätte, dann auf jeden Fall sowas: Tubus Schellenadapter. Der hält stabil und zuverlässig.
Danke für den Tipp! Ich blicke aber noch nicht wirklich, was diese hilft?! Bräuchte ich dann nicht noch zusätzlich Streben, um den Gepäckträger an dieser Klemme zu befestigen?
Ordnen wir mal.
Das Fahrrrad hat ja bereits einen Gepäckträger. Die Befestigung ist unsichtbar unter dem Schutzblech verbaut. Das ist eine Dreipunktbefestigung (Rahmen unten links, Rahmen unten rechts, Strebe oben mittig). Grundsätzlich musst du erst mal gar nichts tun.
Falls du einen anderen Gepäckträger verbauen willst, dann geht das an diesem Rad tatsächlich, weil es dafür vorbereitet ist. Ein neuer Gepäckträger hat i.d.R. oben zwei Streben dabei, die am Rahmen verschraubt werden. Das ist dann eine Vierpunktbefestigung (Rahmen unten links, Rahmen unten rechts, Strebe oben links, Strebe oben rechts), die grundsätzlich statisch stabiler ist als eine Dreipunktbefestigung.
Ich würde den verbauten erst mal testen. Vielleicht bewährt er sich.