Aber gerne.

Nach den super- oder wenigerschönen Gabelköpfen im anderen Faden will ich mit Günther Sattlers ("Technobull") Kunstwerken nicht hinterm Berg halten. Das Rohr ist Columbus Max:

Hallo Andreas,

an deine Technobullgabel hatte ich auch gedacht, ohne das ich irgendein Detail vor Augen hatte. Wollte dich schon in der Ecke anplaudern ;-)

Dann muss ich mal Gabeln suchen und Fotos machen.

Gruß
Thomas

Hi


also, bin ja ein Verehrer von GünterSattler, aber diesen Gabelkopf finde ich jetzt nicht soooo umwerfend. Er hat ja auch ganz andere gebaut.

Schade das nicht der gleiche Farbton getroffen wurde.

Hallo in die Runde.

Ich bitte um Aufklärung oder Nachhilfe, was an dieser Gabel besonders ist.
Gruß, Gerd

Es ist einen Massgabel an einem Massrahmen - alles von Hand gebaut. Nix Unicrown, vermutlich ein spezieller Gabelkopf mit Innenmuffen - oder etwa filled-brazed?

Sattler scheint als einer der wenigen Rahmenbauer begriffen zu haben, dass LowRider-Bohrungen die Stabilität der Gabel unnötig beeinträchtigen.

Die Kombination aus Kornblumen- und babyblau find ich geil.

Hier mal eine in Grün:

So ist es.

Es handelt sich beim dunkleren Blau um Enzianblau (RAL 5010), beim helleren um Lichtblau (5012) oder Himmelblau (5015), das weiß ich nicht mehr genau.

Was ist "Nix Unicrown"?
Was ist "filled-brazed"?

Falls mit "filled-brazed" muffenlose Fügetechnik gemeint ist, was ist dann das Besondere an dieser Gabel? Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal eine gemuffte Gabel gesehen habe.
Gruß, Gerd

Ich mus schon sagen, dass mir das alles Wurscht ist. Die Mühle soll fahren, die Gabel halten und außerdem so federn, dass die Kamera in der Lenkertasche und die Handgelenke des Kutschers nicht leiden und um die Schönheitspreise können sich die anderen prügeln.

Ich bin zu faul, für dich zu googeln, sorry.

Wenn das deine wichtisten Vorgaben sind, hätte ich ein paar Ideen, die das brilliant realisieren (gut, die Lenkertasche müßte noch nachgerüstet werden):







Auch dein bekanntes Bedürfnis nach Ästhetik wird hier vielfältig bedient.

Ist das oberste Bild ein Tandem und wenn ja, gibts auch ein Foto der hinteren Hälfte?

Also "Tandem" trifft es nicht ganz perfekt:

Stauraum gibt es schonmal reichlich, doch bei der Steigfähig- und Faltbarkeit sehe ich noch Optimierungspotential. Vielleicht sollte man ein Tiroler Gebirgsjägermaultier einkreuzen?

Du darfst so faul sein wie Du willst. Applaus gibt's dafür nicht.
Gruß, Gerd

Hatte beim ersten Gabelbild von Andreas gleich auf sowas getippt.



für die von Falk geforderte Steigungsfähigkeit habe ich vorne kleines Kettenblatt und eine Kettenschaltung unter den Passagieren eingebaut, anfangs noch ein Maillard Mehrfachritzel an der Hinterachse. Das war aber dem Drehmoment nicht gewachsen.
Downhill gibt's zur Serien Bandbremse hinten noch vorn eine Cantilever- und Trommelbremse.

Roland

...dann ist das hier womöglich der falsche Faden für Dich...

Was ist denn Deiner Meinung nach die Intention dieses Fadens?

Für mich geht es hier darum, Beifall oder Applaus zu erwarten oder gar herauszufordern.
Gruß, Gerd

Stimmt schon, aber wenn ich gerne in einem Kartoffelsack rumlaufe ist eine Modeschau eher nichts für mich.

Es geht um interessante Gabeln, ist doch wohl klar. Wenn man sie langweilig oder nicht hybsch finde, schreibt man das einfach - so what?!

Ich finde zB die alten Schefzyks hybsch, die Gabeln von Technobull durch die Bank technisch sehr interessant, aber nicht besonders schön. Habe aber auch schon hässlicheres gesehen (gebaut ) ...

Mir gefällt sowas:
LittleFish

Vogel

Vanilla
Bei der LR Öse bin ich nicht sicher, ob die Tönnchen nicht eher vorne statt hinten sein sollten, wenn man gaaaaanz vorsichtig ist. Hinten ist sonst die Wärmeeinflusszone in der (dynamisch belasteten) Zugfaser. Bei meinen Gabeln waren die Ösen immer in der neutralen Faser - hat bisher gehalten. Geht vermutlich alles drei.

die Vogel ist schon arg auf retro gemacht, man kann alles übertreiben. Ich find schon, dass die Form immer der function followen sollte.

Diese spitz auslaufenden Muffen hatten ja mal den Sinn, Kraftspitzen sanft abzuleiten, um Stressbrüche zu vermeiden (wem sag ich das). Und da sind die Muffen nur einer von vielen Bestandteilen eines technisch anspruchsvollen Gesamtkonzepts, das der Mehrheit heutigen nostalgieorientierten Showbruzzler abgehen dürfte.

Das ist bei den Amis auch weit verbreitet. Hier mal ein Beispiel: Brian Baylis

Letztendlich machen die Rahmenbauer das, was der Kunde wünscht. Und wenn der solche Muffen haben möchte...

Ich verstehe diese Richtung, das hat schon was. Mir gefällt allerdings das in der Tat besser, was wie aus einem Stück gewachsen aussieht, wie eine Stammgabelung an einem Baum oderso. Das ist irgendwie künstlerischer. An meinem ersten Technobull eine eine Unicrown-Gabel, ist ja nun auch kein Ausbund von Häßlichkeit, aber eben auch nix Besonderes.

Sich schöne Gabeln zu zeigen und darüber zu ratschen. Wenn einen schöne Gabeln nicht interessieren, ist das "vielleicht nicht ganz der richtige Faden" für diese Person. Ich halte es da mit sickgirl. Aber Falk kann hier natürlich soviel lesen, schreiben und seine Meinung sagen, wie er will.
Aber selbst Deine angenommenen Intentionen des Fadens scheint er nicht so ganz zu treffen...

Die Muffenziseliererei ist auch echt Arbeit - und da ich ja eigentlich eher Falks Position anhänge, ist muffenlos schon besser ... aber ich mag halt Schnoerkel ...

@Thomas
Was ist "Filled brazed"?
Gruß, Gerd

Ein Auftragslözverfahren, das heißt ohne Muffe.
Bei einer klassischen Verlötung (mit Muffe) wird nur Lot im Spalt zwischen der Muffe und dem Rohr platzierte, die geschieht unter Zuhilfenahme der Kapillarkräfte des geschmolzenen Lots.
Beim Auftragslöten wir eine anders Lot benutzt, mit dem man nicht nur den Spalt zwischen den Rohren füllt, sondern einen fließenden Übergang den Rohren modelliert.

Gruß
Thomas

PS. ein paar Bilder

Ich bin zwar nicht Thomas, aber:

"Filled brazed" ist "Auftragslöten", siehe auch diese kleine Erklärung

war Thomas doch noch schneller

Jetzt haben schon andere geantwortet. Wenn es Dich wirklich interessiert, hättest Du seit der Antwort von Iassu selbst mal googlen können.

@hemavono
Danke für Deine Erklärungen.

Dies unterscheidet Dich von verschiedenen
Mitgliedern in diesem Portal.
Gruß, Gerd

Jede übliche Fahrradgabel (Modellvorstellung der technischen Mexchanik = Kragträger) wird durch in den Ausfallenden angreifenden Kräften (Das ist eine Idealisierung !) horizontal und/oder vertikal sowie lateral belastet, wodurch in den Gabelscheiden die entsprechenden Biegemomente entstehen. Jede Biegemoment-Belastung eines Trägers hat (üblich in der Mitte) eine Spannungs-freie Faser. Wenn dort oder in "näherer" Umgebung ein Loch gebohrt wird (Gewinde geschnitten wird), sind die Auswirkungen auf dort entstehende Kerbspannungen überschaubar gering. Bei aufgelöteten oder vernieteten Gewinde-"Hülsen" gibt es dazu eine zusätzliche Verstärkung ("Lochkragen"). Sorgen bzgl. der Festigkeit muß man sich da eigentlich nicht machen.

Der Fall mit einer geschweißten oder geloteten Lasche in der Nähe der extremen Zug- oder Druck-Fasern (Maximal-Spannungen !) kann dagegen problematischer sein. Denn neben dem Steifigkeitssprung und der höheren Spannung gibt es noch die Festigkeits-Minderung in der Schweißzone (Wärme-Einfluß !). Ich habe schon öfter (meist für Trinkflaschen-Käfige) Gewindemuttern in Rohre eingenietet und bisher gab es keinen einzigen Problem-Fall.

Beispiel: Gewindeniet für Gegenplatte an einer Frontgabel (Faltrad Magnet-Verschluß der Fahrrad-Hälften):



Beispiel: Lochkragen-Verstärkung (Ausgebohrte Gewindeniete) für Stehbolzen eines Ständers in gefedertem Hinterbau (Kettenstreben-Gabel eines Mtb-Rahmens für Fitnessrad). Die größte Belastung ist hier lateral, da die Kettenstreben wegen den Gelenken in Quer-Richtung nur Biegenmomente lateral erfahren können.




Bis jetzt (Faltrad 20 000 [km], Fihnessrad 7 000 [km] hält Alles.

MfG EmilEmil

Sehr schöön, vor Allem im zweiten Bild die gute, alte Wackel-Gabel (Gab es schon an den Mopeds der ersten "Stunde" nach der Währungs-Reform in den 1950-ern).

Warum das Einer einige Jahrzehnte später nochmal nachgebaut hat, erzeugt bei mir Kopfschütteln. Mir scheint der Konstrukteur hat mal das Läuten der Glocken (Wie konstruiere ich ordentlich ?) gehört, aber nie lokalisiert, wo diese Glocken hängen.

Trotzdem intessant, so etwas zu sehen. Bekanntlich kann man aus eigenen Irrwegen sehr viel lernen, aber bestimmt nicht das Meiste. Und bei zu vielen Irrwegen wird die Sache dann ökonomisch unsinnig.

MfG EmilEmil

Immer wieder Top , die Meinungen von Falk
er bringt den richtigen Wind hier rein