Moin und hallo,

ich bin Marcus, Mitte 30, neu hier im Forum und möchte gleich mal mit einer Mitradler-Suchanzeige starten. Ich habe seit nunmehr ca. drei Jahren den Plan gefasst, mir ursprünglich ab Sommer 2023 und nun ab Frühjahr 2024 eine mehrjährige Auszeit von Allem zu gönnen und mit dem Rad ein bisschen die Welt zu erkunden. Dabei soll es - ganz innovativ und außergewöhnlich - zunächst einmal nach Südostasien gehen. *Ironie off*

Ich möchte - wie soll es anders sein - zunächst über die Türkei, nach einem Abstecher Richtung Georgien/Armenien dann durch den Iran (wenn es geopolitisch halbwegs sicher ist) und dann vorzugsweise über Pakistan (auch hier mit Fragezeichen, wenn es auch 2023 mit Inkaufnahme sicherer Eskorte durch Belutschistan einige Radler gemacht haben) durch Indien, das ich gerne ca. drei Monate lang erkunden möchte. Anschließend soll es über Bangladesch, idealerweise Myanmar (das geht Stand heute eher nicht) weiter durch die südostasiatische Festlandregion und evtl. auch ein Stück über die indonesischen Inseln gehen. Der berühmt-berüchtigte Pamir-Highway wäre sicherlich auch eine Alternative, allerdings ist mir anschließend als eigentlich sehr sinophilen Menschen derzeit nicht so wirklich nach China (Stichwort Überwachungsstaat). Und die „Nordroute“ durch Zentralasien und die Mongolei/China würde natürlich auch einen gewissen Umweg bedeuten. Wenn ich anschließend noch nicht die Schnauze voll habe, dann möchte ich noch durch Südamerika radeln. Die weiteren Vorstellungen meines Vorhabens folgend in Steckbriefform:

- Los gehen soll es in meiner alten Heimat Nordostbrandenburg, auch wenn ich seit bald zwölf Jahren Wahlbremer bin (und dann bald war).
- Job, Wohnung kündigen und los
- Übernachtung vorrangig im Zelt, bei CS-/WS-Gastgebern, in einfachen Unterkünften…
- Fortbewegung mit Rad (bei mir ohne „e“) und ggf. Zug/Bus — Fliegen vermeiden/minimieren (ohne Flieger nach Südamerika wird schwierig )
- ~1500-2000 km im Monat, 60-90 km pro durchschnittlichem Tag
- Zeithorizont: 2-3 Jahre
- Land und Leute und Kultur kennenlernen, vllt. mal eine Zeit lang auf dem Reis- oder Teefeld mitarbeiten gegen Kost und Logis, ggf. mehrere Monate in einem Land verbringen…
- Ich bin umgänglich, unkompliziert, flexibel, eher ruhig, aber weltoffen und kontaktfreudig und sicher kein Eigenbrödler!

Bin gespannt, ob sich Gleichgesinnte (m/w/d) ernsthaft Interessierte finden, idealerweise für wenigstens ein Jahr (Sabbatical o.ä.?) und idealerweise ohne Problem, im selben Zelt zu pennen (dann muss man nur eins mitschleppen und kann den Platz in den Packtaschen anderweitig nutzen), was aber natürlich keine Bedingung ist.

Gruß Lanzi

Kleiner Nachtrag noch: Ich bin kein Neuling, was Mehrtagestouren angeht, habe in den letzten zehn Jahren jedes Jahr, mal alleine, mal in Gesellschaft, mehrere Touren von ein bis acht Tagen durch D und F gemacht sowie letztes Jahr im Herbst eine zweieinhalbwöchige Tour durch Süddeutschland und dann (nach Zugfahrt durch Frankreich) durch das französische und v.a. spanische Baskenland.

Hallo Marcus,

Da hast du dir etwas vorgenommen.

Bin jetzt auch kein Neuling.
Habe schon eine 18monatige Tour nach Australien, eine 16monatige bis in die Mongolei hinter mir. Aktuell schon wieder 10 Monate unterwegs. Z.Z. im Oman auf dem Weg nach Indien.

Ein paar Anmerkungen.
Iran ist politisch stabil, die Kriminalität und Korruption ist aber sehr hoch.
Armenien ist ziemlich instabil, ein Konflikt ist aber nicht zu erwarten.

Ein eigenes Zelt ist für mich ein Muss. Es können sich Pläne ändern, wenn die andere Person in der Nacht Bäume fällt oder es im schlimmsten Falle zur Trennung kommt.

Zu meinen Plänen für 2024.
Fliege in der nächsten Woche nach Indien. Sri Lanka, Indien bis evtl. Bangladesch, Sikkim, Nepal, Ladakh sind etwa das was ich mir vorgestellt habe.
Die weitere Planung sieht vor,über Pakistan Iran nach Zentralasien zu fahren. Pamir ist für mich ein absolutes Highlight. Deshalb möchte ich die "Nordroute" über die Mongolei, China, Südkorea nach Japan fahren.
Für die weitere Strecke sind verschiedene Ideen in Arbeit, die Chancen stehen aber gut für Ost-Tibet.

Hehe, Bernd, interessante und in der Tat nicht abwegige Vermutung, aber Lanzi ist schlicht ein von meinem Nachnamen abstammender Spitzname. Der stammt noch aus der Zeit, bevor ich mich etwas mit der chinesischen Sprache und Kultur zu beschäftigen begonnen habe.

Grüße

Hi Carpediem und potenzielle Mitradelnde sowie interessierte Leser!


Leider musste ich gestern Abend beim Rumgoogeln feststellen, dass es seit mindestens Mitte Dezember wieder eine Reisewarnung mit Ausreiseempfehlung des AA für den Iran gibt. Ohne hasenfüßig zu sein, aber an die Reiseempfehlungen des AA halte ich mich grundlegend. D.h., wenn ich jetzt schon in der Türkei oder im Kaukasus wäre, würde ich mir einen Plan B überlegen. Dann müsste vllt. doch früher als erhofft der Flieger her oder es müssten Möglichkeiten, über das Kaspische Meer und Tadschikistan, Usbekistan und Kasachstan zu reisen, geprüft werden und dann vllt. doch besagte „Nordroute“.

Ich lege mich da bewusst nicht zu sehr fest und belasse mir die größtmögliche Flexibilität bei der Planung. Bleibt zu hoffen, dass es in einem halben / Dreivierteljahr vielleicht doch wieder etwas „besser“ aussieht.

Gruß Lanzi

War gerade 3 Monate im Iran. Demonstrationen habe ich weder gesehen noch aufgesucht.
Für mich sind die Empfehlungen des AA nur ein Baustein von verschiedenen Faktoren. Aktuell ist der Iran nicht einfach aber durchaus möglich.
Voraussagen wie es nächstes Jahr aussieht, sind unmöglich.
Die Grenze zu Aserbaidschan ist bis auf weiteres geschlossen. Eine Öffnung wird öfter mal angekündigt, letztendlich doch nicht gemacht.
Hoffe mal, daß Turkmenistan wieder Transitvisa ausstellt. Die Kosten für ein Touri-Visum sind mir ein bisschen zu heftig. Arbeite deshalb schon mal an einer Alternative.