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#1536916 - 10/23/23 05:41 PM
Check Stahlrahmen
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Hallo zusammen,
war lange nicht mehr im Forum, aber nun möchte ich Eure Schwarmkenntnis nutzen:
nach 3 Wochen in Island ist mein Rad (etwa 30 Jahre alt) absolut heruntergerockt: - beide Lowrider gebrochen - die Bremsbeläge (ja, es sind Felgenbremsen) komplett runter - Zahnkränze und Ritzel runtergerockt - die Felgen sind (ja, wegen der Felgenbremsen) lädiert - hinteres Laufrad mit Hochschlag
Gepäckträger, Gabel, Sattel/stütze, Tretlager, Vorderrad (bei den Furten echt aufgepasst) noch in gutem Zustand.
Eigentlich möchte ich das Rad noch einmal aufrüsten und wieder los. Die Geometrie gefällt mir sehr und obwohl es nur ein Mountainbike ist, reicht es für die Pisten in Island noch gerade so eben (ein Fatbike wäre natürlich angemessener).
Ich kalkuliere mit etwa 500,- € für die Reparaturen, ggf. bissl mehr. Für diesen Betrag bekomme ich ein grundüberholtes Rad. Für ein komplett neues Rad müsste man deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Die große Frage: der Stahlrahmen (hat äußerlich an einigen Stellen schon Rost)....ist der noch gut oder kann das ganze Rad weg? Gibt es die Möglichkeit, den Rahmen gründlich prüfen zu lassen? Kennt jemand von Euch eine Werkstatt im Bereich Hamburg, die das kann?
Ich danke Euch für jeden Hinweis.
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#1536921 - 10/23/23 06:47 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Was heißt Rost? Lackschäden und drunter eine dünne braune Schicht ist unkritisch. Dicke oder gar bröckelnde Rostschichten dürfen sich nicht bilden und wenn der Hobel nicht im Meerwasser lag oder jahrelang im Regen stand, ist das auch nicht zu erwarten. Zeig doch mal Fotos, aber dann bitte im Detail sowie richtig groß und richtig scharf. Verschwommen wegen Unterschreitung des kürzesten Abstandes, den das Objektiv schafft geht nicht.
Bei einem intakten Rahmen wäre meine Version eine neue Gabel mit Scheibenbremsaufnahme und fallweise auch mit Steckachse (sofern mit den Steuersatzmaßen vereinbar). Dann ist eine Felgenbremse am Hinterrad, die ohnehin nur 20 % der Bremsleistung bringt, locker verkraftbar. Wie sehen die Ausfallenden aus? Langlöcher wären für mich ein Ausschlusskriterium, aber beides sehen hier viele anders. Überzeugen werden sie mich aber nicht mehr.
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#1537086 - 10/26/23 08:37 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Für ca 150€ mehr bekämst Du einen gestrahlten und neu gepulverten Rahmen dazu. Wenn Du ihn zwischen diesen zwei Arbeitsschritten wieder an Dich nimmst, könntest Du sehr genau sehen, ob er evtl (zu) tiefe Rostnarben hat. Außerdem hättest Du Gelegenheit, Details endern zu lassen, wenn Du willst. Dann hättest Du ein optimiertes, neu lackiertes, neu ausgestattetes Fahrrad, das für einen laaaaangen weiteren Lebensabschnitt reicht.
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#1537104 - 10/26/23 02:09 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Moin von der anderen Seite Hamburgs,
ich würde es auf jeden Fall wieder auf Stand bringen - was gibt es schöneres, als ein Stahlrahmenrad, dessen Geometrie Dir passt und das schon bewiesen hat, dass es harte Touren durchhält? Erneuere die Verschleißteile - die 500,- EUR sind sicher seehr üppig gerechnet. Wenn Du zumindest einen Teil davon selbst montierst, lohnt sich das allemal. Felgenringe selbst kosten nicht viel, nur das Einspeichen ist zeitintensiv (und damit nicht umsonst). Wenn der Rahmen nach einer solchen Strapaze keine großen Rostnester oder gar Risse zeigt und gerade ist, sollte er ewig halten. Könnte sein, dass Du ihn bei Norwid bei Elmshorn mal checken lassen könntest - die bauen selber Rahmen. Falls die das nicht machen, macht das jeder versierte Radladen.
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Fährst Du noch oder schraubst Du schon...? | |
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#1537226 - 10/27/23 03:44 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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nach 3 Wochen in Island ist mein Rad (etwa 30 Jahre alt) absolut heruntergerockt: - beide Lowrider gebrochen - die Bremsbeläge (ja, es sind Felgenbremsen) komplett runter - Zahnkränze und Ritzel runtergerockt - die Felgen sind (ja, wegen der Felgenbremsen) lädiert - hinteres Laufrad mit Hochschlag Bis auf den Bruch der Lowrider ist das normaler Verschleiß und absolut nichts ungewöhnliches. Das beobachtet man an jedem Rad. Antrieb erneuern und neue Laufräder - fertig. Die große Frage: der Stahlrahmen (hat äußerlich an einigen Stellen schon Rost)....ist der noch gut oder kann das ganze Rad weg? Da schließe ich mich Falk an - Fotos! Oberflächliche Roststellen halte ich für unkritisch, die kann man behandeln und ggf. überpinseln. Wenn du ein Rad hast, das dir passt, dann behalte es. Das ist Gold wert. Gruß Thoralf
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#1537236 - 10/27/23 05:29 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Um welche Marke handelt es sich denn bei dem Rahmen? Starrgabel oder Federgabel? Welches Rohrmaterial? (Gab es einen Aufkleber mit einer Materialangabe?) Was soll eine Fremdfirma an dem Rahmen prüfen? Welche Schäden befürchtest Du? Beschädigte Oberflächen und selbst Rost sind kein Mangel, sondern wertsteigernde Patina in den Augen des Reiseradlers Weshalb sollte man sich davon und den Erinnerungen trennen? Wenn die Geometrie passt. Es gibt keine Haarrisse an den gefährdeten Querschnitten. (Das könnte man im Zweifel selbst prüfen). Der Rahmen ist nicht verzogen, weil es nie einen Auffahrunfall gab? Alle Löt- oder Schweißverbindungen sind fest und augenscheinlich in Ordnung? Es sind beim Fahren keine Geräusche zu hören? Ja dann... Theoretisch könnte man teuer auf versteckte Risse prüfen. Bei einem guten Stahlrahmen ist das sicher nicht nötig. Das Fahrverhalten ist spurtreu und flatterfrei mit voller Zuladung? Außerdem: Neu heißt nicht unbedingt besser. Vor 30 Jahren wurden wunderbare Stahlrahmen gebaut - neben viel Schrott. Alle beschriebenen Schäden können auf harten Touren vorkommen. Ich tausche in solchen Fällen gegen ein haltbareres Teil aus. Für mich benötigen Neuanschaffungen ein vernünftiges Motiv und ein reichliches Budget. Kaputte Teile gehören nicht dazu, denn die wird es am neuen Rad auch geben. Motive wären zum Beispiel: Reisetauglichkeit verbessern (Falt- oder Zerlegerad), Komfort erhöhen (Federung, Geometrie), Gewicht verringern, Geländetauglichkeit erhöhen oder Straßentauglichkeit verbessern, Scheibenbremsen, Schaltnabe... Alles Anlass zu Für und Wider mit langen Diskussionen. Viel Freude - wie auch immer Deine Entscheidung ausfällt.
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#1537238 - 10/27/23 05:48 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Freundlich]
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Hallo zusammen,
vielen herzlichen Dank für Eure Mühe und Antworten.
Der Regen und die Dunkelheit haben mich bisher davon abgehalten, Bilder zu machen. Geht am Wochenende los.
@ Falk: die Idee, ggf. eine neue Gabel mit Scheibenbremsaufnahme einbauen zu lassen, werde ich mal reifen lassen. Evtl. auch gefedert - dann müssten aber auch die Lowrider dazu passen.
Es sind keine auffälligen Fahrgeräusche zu hören. Das Rad fährt spurtreu. Einzige Ungenauigkeit ist die sehr geringe 8 und der Hochschlag in der Hinterradfelge.
Ich werde bei Tageslicht alle Löt-/Schweißstellen anschauen und auch die Roststellen. Bilder sowie Marke des Rahmens und Materialbezeichnung folgen.
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Edited by Gerald H. (10/27/23 05:49 PM) |
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#1537246 - 10/27/23 08:35 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Bei der Diskgabel achte darauf, dass mindestens 180er Scheiben verbaut werden dürfen.
In Sachen Federgabel sollte die Bauhöhe nicht zu stark von der jetzigen Gabel abweichen.
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#1537250 - 10/27/23 10:10 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Hoffentlich hast du schon ein 1 1/8 Steuerrohr. Für 1 Zoll wird es wenig schwieriger eine Gabel mit Scheibenbremsaufnahme zu finden
Gerade geschaut, bei Federgabel gibt es wohl nur die RST die einen wechselbaren Gabelschaft haben
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Edited by Sickgirl (10/27/23 10:13 PM) |
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#1537267 - 10/28/23 09:24 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Sickgirl]
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Bei einer Federgabel besteht das Problem, daß diese prinzipiell höher baut als eine vorher vorhandene Starrgabel. Unter 100 [mm] Federweg (Ich kenne ja die Qualität unserer Straßen und Radwege ) würde ich nicht gehen, wenn Du davon die statische Einfederung (30 [mm], wenn einstellber ?) abziehst, kommt Dein Rad vorn 70 [mm] höher, das Tretlager kommt höher, der Sattel geht nach hinten u.a.). Die Fahreigenschaften und das Fahrgefühl verändern sich. Gut oder schlecht ? Kann man nicht am Schreibtisch entscheiden. Ist auch eine Frage des finanziellen Aufwandes. 300 € für eine ordentliche Federgabel sind eine gute Investition. Zustände wie in Dänemark oder Niederlande für Radfahrer wird es in Deutschland bei dem überkandidelten Föderalismus nicht geben. Schilda ist eben überall, nicht nur in Brandenburg (Den Ort gibt es wirklich !). Diese nicht einstellbaren (Z.B. auf das Fahrergewicht !) Gurkengabeln aus dem Trekking-(City-)Bereich würde ich nicht verbauen. Obwohl die von @Sickgirl erwähnte Wechselbarkeit des Gabelschaftes bei den RST-Gabeln eine patente Sache ist, steht RST bei mir nicht auf der Liste der Hersteller, bei denen ich kaufen würde (Nur wenn es gar nicht anders möglich wäre ! Aber vielleicht ist es inzwischen besser ?). MfG EmilEmil
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Edited by EmilEmil (10/28/23 09:25 AM) |
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#1537268 - 10/28/23 09:38 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: EmilEmil]
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Der Kleine meiner Freundin hat eine RST First Air, das ist eine der wenigen funktionierenden Federgabeln mit 24 Zoll.
Die würde ich uneingeschränkt empfehlen
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#1537284 - 10/28/23 05:02 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Sickgirl]
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Hmmm,
vielleicht doch keine Federgabel.....ich dachte nicht an unsere teilweise schlechten Radwege/Straßen, sondern an die Schotter-, äh Geröllpisten in Island...
Deshalb auch die Überlegung, zu Scheibenbremsen zu wechseln. Der ganz feine Lavasand kann sehr aggressiv sein und die Bremsbeläge sind sehr schnell runter...den Felgen tut es auch nicht gut.
Einen kurzen Reisebericht über Island werde ich auch noch einmal einstellen.
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#1537285 - 10/28/23 05:13 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Bilder kann ich momentan leider nicht einfügen, da ich (noch) nicht verifiziert bin und auch keine eigene homepage habe...
Es ist ein Stahlrahmen (CR-MO) der Marke Tange. Das steht zumindest auf dem Aufkleber. Oder der Firma Longus wahrscheinlich (weiterer Aufkleber). Weitere Bezeichnung: '91 Comp. 2000 PRO OVERSIZE
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#1537289 - 10/28/23 06:33 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Deshalb auch die Überlegung, zu Scheibenbremsen zu wechseln. Ich weiß nicht... Ein 30 Jahre alter Stahlrahmen, ist der überhaupt auf die Belastungen einer Scheibenbremse ausgelegt? Ich habe da Zweifel. Falk? Und dass die sich die Bremsbeläge abfahren - dann wechselt man sie eben. Das ist keine Hexerei und auch unter Feldbedingungen machbar. Gruß Thoralf
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#1537290 - 10/28/23 06:40 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Toxxi]
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Hi Toxxi,
das nächste Mal werde ich einen Satz Ersatzbremsbeläge mitnehmen. Den Teil der Bremse, an welchen die Beläge ab-/angebaut werden, werde ich ersetzen, da die Schrauben/Muttern schon sehr festgerostet sind.
Ein absolutes Muss für die nächste Tour ist ein Ersatz(falt)mantel...obwohl meine beiden Mäntel gut durchgehalten haben. Bei der Piste über die scharfen Lavafelsen hatte ich das Rad geschoben...
Hatte leider auch feststellen müssen, dass ich zum Teil ausgenudeltes altes, nicht immer brauchbares Werkzeug (und davon zu viel) mitgenommen hatte. Ein weiterer Punkt für eine Optimierung. Glücklicherweise gab es hilfsbereite Motorradfahrer, die wirklich erstklassiges Werkzeug dabei hatten.
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#1537294 - 10/28/23 07:55 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Bei Scheibenbremsen würde ich lieber 2-3 Ersatzbremsbeläge mitnehmen. Die sind echt klein und die Inkompatibilitäten sind größer als bei Felgenbremsen (wobei bei nur einer Scheibenbremse vorne wahrscheinlich auch zwei Beläge reichen sollten). Bei viel Matsch kann so ein Belag sehr schnell abgenutzt sein. Ein Forenmitglied hat von 50km in Schweden geredet, ich habe 500km selber miterlebt, wobei meiner Meinung nach die Trickstuff-ST Beläge deutlich länger halten als andere Beläge. Problem am Werkzeug mitnehmen ist ja leider, dass mindestens 10 verschiedene Werkzeugaufnahmen Standard zu sein scheinen . Die Belastung des Rahmens sollte sich bei einer Scheibenbremse nicht viel ändern, hätte ich gedacht. Immerhin erzählen ja viele V-Brake befürworter, dass diese genausogut bremsen ;-)
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#1537295 - 10/28/23 08:14 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Es ist ein Stahlrahmen (CR-MO) der Marke Tange. Das steht zumindest auf dem Aufkleber. Oder der Firma Longus wahrscheinlich (weiterer Aufkleber) Hi Gerald, Tange ist ein japanischer Stahlhersteller, in den 80er- und 90er-Jahren das Maß der Dinge bei CrMo-Rohren für den Rahmenbau Das Unternehmen gibt's seit über 100 Jahren. Longus war einstmals die Fahrrad-Marke des Shimano-Generalimporteurs Paul Lange. Das waren hochwertige Räder, die afaik bis heute einen gewissen Kultstatus genießen. Paul Lange hat aber schon vor langer Zeit den Vertreib von Kompletträdern eingestellt. Würde mich wundern, wenn es da schon 1 1/8" Steuerrohre gab - müsste also 1" sein. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher... Also, wenn du das Rad erhalten kannst hast du bestimmt noch lange was davon. Aber: Zur endgültigen Entscheidung würde ich mal das Tretlager ausbauen (lassen) und den Rahmen genau betrachten. Wenn eine Menge braune Rostsuppe herausläuft, müsste man das schon genauer untersuchen. Es sind schon etliche Stahlrahmen von innen heraus durchgerostet... Viel Erfolg beim Checken und bei der Entscheidungsfindung Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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Edited by Cruising (10/28/23 08:18 PM) |
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#1537311 - 10/29/23 09:25 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Moin, die Longus Compedition Reihe wahlweise mit Deore oder Deore XT (Pro Modelle) waren reinrassige MTB Rennmaschinen. Absolut stabil, jedoch musste nach jedem Einsatz alles gewartet und nachjustiert werden. Allein wegen der aggressiven Renngeometrie nicht unbedingt als Reiserad zu empfehlen. Wenn man an den Serien länger Freude haben wollte, war gleich nach Erhalt der Maschine zerlegen und den Rahmen komplett Hohlraumversiegeln angesagt. Wenn das nicht durchgeführt wurde, würde ich auf die Haltbarkeit des Rahmens nicht viel geben! Sorry, wenn ich es hier so klar angebe, aber so ein Renn-Sensibelchen ohne solides Schrauberwissen sind ein NoGo für eine Instandsetzung. Da wäre eine Neuanschaffung mit aktueller Technik die bessere Wahl.
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#1537312 - 10/29/23 09:38 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: KaivK]
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Tatsächlich ist die Bremsleistung unter trockenen Bedingungen deutlich besser mit der V-Brake. Das gilt auf jeden Fall für 160er Scheiben, die ich regelmäßig fahre. Aber auch bei meinem beruflichen Exkurs in einem Radladen mit diversen Testfahrten, zwangsläufig an einem Hang, konnte ich dies feststellen, auch bei größeren Scheiben. Nicht umsonst hatte man am Vorderrad häufig eine Art Bremskraftentschärfer bei V-Brakes verbaut. Einige hatten gar nicht die Erfahrung/das Feingefühl mit dieser schnell einsetzenden hohen Bremskraft umzugehen. Insofern Zustimmung. Die Gabel ist das entscheidende Element für die Nutzung einer Disk. Diese muss mit den an einer denkbar ungünstigen Stelle eingeleitenden Bremskräften umgehen. Diskstarrgabeln sind daher im Schnitt steifer und unkomfortabler (unfreundlicher für die Gelenke) als die Gabeln für Felgenbremsen.
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Edited by Nordisch (10/29/23 09:40 AM) |
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#1537321 - 10/29/23 01:07 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Toxxi]
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Ich weiß nicht... Ein 30 Jahre alter Stahlrahmen, ist der überhaupt auf die Belastungen einer Scheibenbremse ausgelegt? Ich habe da Zweifel. Die Bremskraft wird in jedem Fall von der Gabel durch den Steuersatz in den Rahmen eingeleitet und die Gabel muss das verkraften. Für den Rahmen ist unerheblich, ob die Bremskraft um die Radaufnahme oder in der Nähe der Gabelkrone in die Gabel eingeleitet wird. Das Hinterrad abzuheben, klappt auch mit Felgenbeißern, wenn es die Geometrie und die Schwerpunktlage hergeben. Von daher macht mir sowas keine zusätzlichen grauen Haare.
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#1537341 - 10/29/23 05:22 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Freistilschrauber]
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Ja, noch kurz zum Fahrrad; es hat eine Geschichte:
Ich hatte das Rad Mitte der 90er von einem Arbeitskollegen gekauft. Der hatte es als Rückläufer bei Hacht (Hamburg) für damals zumindest für mich astronomische 2.400,- DM erstanden. Der Erstbesitzer soll ein bekannter Rock/Popmusiker (MMWesternhagen) gewesen sein, dem das Rad aber nicht gefiel und der es nach sehr kurzer Zeit wieder zurückgegeben hatte :-)
Mein Arbeitskollege war damals Freizeitrennsportradler und hatte sich das Mountainbike für Trainingsfahrten im Winter und in der Übergangszeit gekauft. Gravelbikes gab es damals noch nicht :-)
Von daher: Einsätze im Gelände hatte das Rad nie gehabt. Das ist erst durch mich auf Reisen passiert: Schotterpisten in Norwegen/Schweden/Marokko und diesen Sommer noch eine Stufe mehr: Geröllpisten in Island. Die Beanspruchung ergab sich aber eher durch die Art der Piste und das hohe Ladegewicht (meine 85 kg und bis zu 40 kg Gepäck), nicht durch schnelles Fahren über Hindernisse...
Als Reiserad passt es mir ganz gut, da es sehr robust ist und als Mountainbike nicht zu kurz, sondern oversized. Im Gegensatz zum Vorgänger (Peugeot Anjou, Reiserad), bei dem auf einer Reise 1990 durch den wilden Osten etwa 5 Hinterradspeichen gebrochen waren, hatte ich bisher nur einen Speichenbruch im Vorderrad.
Habe heute mal mittelmäßig-vorsichtig mit einem Nagel/Hammer versucht, den Rahmen an den Roststellen durchzuschlagen. Kein Erfolg. Es ist jedoch an der Tretlagerunterseite ein Loch, ggf. eine Bohrung vorhanden. Damit ein Abfluss von Feuchtigkeit sichergestellt ist?
Fotos: darf ich jemandem von Euch die Fotos per email senden, damit diese im Forum eingestellt werden können?
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Edited by Gerald H. (10/29/23 05:28 PM) |
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#1537355 - 10/29/23 07:52 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Ich kann nur wiederholen, was dir schon geraten wurde: Demontiere das Tretlager und schau nach, wie es darin aussieht.
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#1537414 - 10/30/23 09:05 PM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: rayno]
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kurzes update:
der Fahrradhändler meines Vertrauens (mit einer guten Werkstatt) hat mir gesagt, dass er keine Möglichkeit hat, den Rahmen fachmännisch zu prüfen. Eine normale Prüfung möchte er nicht vornehmen, da er keine Gewährleistung übernehmen kann.
Wisst Ihr, was eine Sandstrahlung und Neulackierung kosten mag? Dazu gehört ja auch die Komplettzerlegung und der Wiederaufbau. Hinzu noch neu: Ritzelsatz, Kette, Zahnblätter, Hinterrad komplett, Bautenzüge, Bremsen, Kleimaterial (alle Schrauben neu)...und dazu noch ggf. eine neue Gabel mit Scheibenbremsaufnahme, neue Lowrider. Wahrscheinlich bin ich bei einem guten Rahmenbauer mit 1.500,- € dabei, hätte dann aber auch im Prinzip ein neues Rad? Ach ja, die Umwerfer vorne und hinten sind auch schon 30 Jahre alt, funktionieren aber tadellos...
Bitte keine Antworten nach dem Motto "Junge, kauf Dir einfach ein neues Rad!" :-)
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Edited by Gerald H. (10/30/23 09:06 PM) |
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#1537421 - 10/31/23 06:56 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Fahrradhändler mit guter Werkstatt, aber keine Möglichkeit, den Rahmen fachmännisch zu prüfen? Wie passt das zusammen?
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#1537426 - 10/31/23 08:22 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Vielleicht solltest Du erst mal klären, was Du selber machen kannst oder ob Du alle Arbeiten in Auftrag geben willst / musst. Deinen bisherigen Ausführungen nach gehe ich eher von zweiterem aus. Dann musst Du erst eine Fahrradwerkstatt finden, die den Rahmen demontiert. Dann musst Du zwischen 100 und 250 Euro für die Pulverbeschichtung rechnen. Und dann muss die Werkstatt Dir den Rahmen mit neuen Teilen wieder aufbauen. Das kostet jeweils Zeit und damit Geld. Auch wird die Werkstatt dann in der Regel die hohen UVP-Preise für die Teile verlangen.
Wenn Du den Rahmen selbst demontierst siehst Du möglicherweise schon, was Sache ist. Spätestens nach dem Sandstrahlen siehst Du ggfs. Löcher im Rahmen. Dann kannst Du Dir alles weitere sparen. Beachte dabei noch, dass bereist pulverbeschichtete Rahmen nur sehr schwer sandgestrahlt werden können. Üblicherweise braucht man dann ne chemische Entlackung (plus eventuell eine Sandstrahlung).
Auch glaube ich nicht, dass ein Rahmenbauer die Zeit dafür hat, die Arbeiten für Dich vorzunehmen. Die sind üblicherweise gut ausgebucht mit dem Neubau von Rahmen und haben lange Lieferzeiten. Da wird Dein Auftrag wohl schwerlich in deren Terminplan passen.
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#1537428 - 10/31/23 08:34 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: rayno]
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Fahrradhändler mit dem guter Werkstatt, aber keine Möglichkeit, den Rahmen fachmännisch zu prüfen? Wie passt das zusammen? Ich würde als Fahrradhändler davon auch die Finger lassen. Stichwort: Gewährleistung. Vereidigte Sachverständige nehmen für so etwas mehrere Hundert Euro.
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------------------------ Grüsse Stephan |
Edited by StephanBehrendt (10/31/23 08:34 AM) |
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#1537429 - 10/31/23 08:44 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Ich kann den Händler schon verstehen. Er hat halt keine Möglichkeit, beispielsweise die Löt- oder Schweißverbindungen zu röntgen. Er kann nur eine Sichtprüfung durchführen. Ich vermute, dass er sich keinem Haftungsrisiko aussetzen will. Wahrscheinlich auch, weil Sicherheitsüberprüfungen an Altprodukten nicht von seiner Betriebshaftpflicht abgedeckt sein dürften. Die Sichtprüfung kannst du aber auch selbst machen. Bau doch erst mal, wie es zuletzt Rayno (mit-)empfohlen hat, das Tretinnenlager aus. Wenn's da schon arg rausbröselt, ist das Rad nicht mehr weltreisetauglich.
Zum eventuellen Umbau auf Scheibenbremse: falls du noch Cantileverbremsen hast, würde ich auf V-Bremse wechseln. Wenn die Cantileversockel mindestens 65 mm (evtl. auch weniger) auseinanderliegen geht das.
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Liebe Grüße Tom Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht. | |
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#1537438 - 10/31/23 10:10 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: tomrad]
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Moin, es gibt Fahrradwerkstätten in sozialen Einrichtungen, die sich eines solchen Projekts sicher gern annehmen würden. Da sollte man sich am besten mit dem ganzen Rad vorstellen und mit dem Werkstattleiter mögliche Lösungswege besprechen. So besteht die Chance, solch ein Projekt überhaupt kalkulierbar bei geringsten Kosten umzusetzen. Wenn ich hier lese, das mit Nagel und Hammer am Rahmen die Festigkeit geprüft wird, gehe ich von keinerlei vorhandener handwerklicher Kompetenz aus. Das ist auch der Grund, das keine Händlerwerkstatt das Rad selbst mit einer Feuerzange anfassen würde. In solchen Auftragsgesprächen kommt auf "es muss eigentlich nur" später bei Rechnungserhalt "das wäre alles so nicht erforderlich gewesen". In einer sozialen Werkstatt wird jedoch mit einer anderen Intention, geringerem Teilepreis und mit etwas Glück für einen Pauschalpreis bei der Arbeitsleistung das Projekt umgesetzt.
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#1537439 - 10/31/23 10:15 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Das mit dem Pulvern würde ich lassen, Wenn sich das Tretlager lösen lässt, erneuere alle verschlissenen Teile und gut ist. Der Blick ins Tretlagergewinde wird dir einen Hinweis darauf geben wie weit der Rahmen unter Korrosion zu leiden hatte. Etwas Rost ist dort aber auch völlig normal.
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#1537548 - 11/02/23 11:16 AM
Re: Check Stahlrahmen
[Re: Gerald H.]
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Hallo, ich habe gerade ein ähnliches Thema mit meiner Guylaine. Ich überlege auch schon immer mir diese neu lackieren zu lassen bzw. pulvern aber habe auch Bedenken bzgl. des technischen Zustands. Ein Fahrradhändler / Rahmenbauer wird Dir niemals garantieren, dass der Rahmen okay ist. Verständlicherweise. Er wird Dir nach Durchsicht nur sein Bauchgefühl anbieten. Darauf musst Du Dich dann verlassen.
Mein Vorgehen in Deinem Fall wäre folgendes: Wenn der Rahmen optisch noch halbwegs okay ist würde ich die Roststellen selbst ausbessern mit Rostumwandler und neuem Lack. Das sieht vielleicht nicht so toll aus aber hey - es ist ein Reiserad - das braucht Patina.
Dann würde ich schauen, ob Du eine Gabelalternative einsetzen kannst (Bauhöhe beachten) und falls das nicht klappen sollte, würde ich bei Felgenbremsen bleiben und hier z.B. Magura HS33 oder V-Brakes nutzen (mir persönlich genügen auch immer noch Cantis).
Ich würde auch nicht ans Umspeichen gehen und die alten Naben weiter nutzen sondern einfach neue Laufräder kaufen. Ich könnte Dir da übrigens sowohl in 26Zoll als auch 28Zoll was für Felgenbremse anbieten.
Lowrider würde ich eine stabile Stahlvariante kaufen und gut ist. Dann sollte auch die nächste Tour durch Island (mit Bremsklötzen im Gepäck) unkritisch sein.
Alles nur meine Gedanken dazu. Aber Bilder wären wirklich mal toll...lad doch bei flickr o.ä. hoch und verlinke hier einfach.
Grüße, Christian
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