Hallo Forum,

da ich mich von Plan A für meinen Augusturlaub verabschiedet habe (unabhängig davon, wie ich mich in den kommenden Brevets schlage, ist die Paris-Brest-Paris-Quali für mich nicht mehr machbar), will ich nun Plan B, der aus der groben Idee besteht, mit der Bahn nach Danzig zu fahren, um das Kaliningrader Gebiet herum durch Polen, Litauen mit dem nördlichen Ende der kurischen Nehrung und ein wenig Lettland nach Liepaja mit dem Rad und zurück mit dem Schiff, verfeinern.

Mit Green Velo in Polen, dem litauischen LT2 (Kaunas-Klaipeda) und dem Ostseeküstenradweg gibt es Radrouten, die -sofern sich die Nähe zur Kaliningrader Grenze nicht zum Problem entwickelt- einen großen Teil einer möglichen Strecke abdecken.

Ich erwarte nicht gerade feinste Asphaltpisten, aber Erfahrungen zu diesen Routen würden mich interessieren.

Für Lückenschlüsse, Alternativstrecken,... hätte ich gerne (Papier-)Karten, die mir mehr zeigen als mein Straßenatlas Baltikum im Maßstab 1:600 000. Hat da jemand Empfehlungen? Hat jemand generell Empfehlungen oder Vorschläge für einen Weg von Polen nach Litauen?

Zum Rückfahrthema:
Ist es möglich, spontan mit der Fähre Liepaja-Travemünde fahren zu können oder sollte ich das lieber frühzeitig festzurren?
Wie ist's mit der Fähre Klaipeda-Kiel?

Da bin ich ein paar Mal gefahren.

• 2003
• 2005
• 2008
• 2017
• PL
• LT
• LV

Vielleicht hilft Dir das weiter?

Hallo Sascha,
ich bin 2012 von Klaipeda via Nidda, entlang der russisch-litauischen Grenze, bis zum Dreiländereck gefahren, dann via Suwalki, Bialystok bis nach Bialowiesza. Von dort in 6 Etappen relativ direkt nach Frankfurt/O.
Bis auf den ersten Teil von Rusne bis Rukai (ca. 35km) waren die Straßen asphaltiert und in einem relativ guten Zustand. Die 35km waren recht üble Schotterpiste, vollgefedert war es gerade noch so erträglich...

Von Uostadvaris bzw. Minija kann man in den Sommermonaten am frühen Nachmittag (wohl außer am Montag) mit einem Ausflugsboot wieder nach Nidda übersetzen.

Über die aktuelle Situation im Bereich der Grenze zu Russland/Kaliningrader Gebiet kann ich nichts sagen.

Ich bin mit der Fähre Travemünde-Klaipeda (2012), wie auch schon mit der Fähre Travemünde-Ventspils (2016) gefahren. Aktuellere Infos kann ich da leider nicht geben.
Wenn du auf einen konkreten Termin für die Überfahrt angewiesen bist, würde ich schon frühzeitig buchen, ansonsten 3-4 Tage vorher. Im Sommer ist es, gerade zu den Wochenenden, schon recht voll.

2014 bin ich dann von Danzig (Anreise bis Danzig mit der Bahn) entlang der Küste bis zum poln. Ende des Frischen Haffs, dann via Elblag und dem (damals leeren) Oberländischen Kanal, nach Olsztyn. Dann weiter Mikolajki wieder gen Norden bis kurz vor der russ. Grenze, dann gen Osten via Goldap durch den poln, Teil der Rominter Heide (sehr nett!). Ob diese Strecke ob der Nähe zur Grenze momentan befahrbar ist, kann ich nicht sagen. Kurz vor dem Dreiländereck gings dann wieder runter nach Suwalki, dann weiter nach Bialystok und von dort wieder mit der Bahn zurück.

Was Karten angeht, schau mal bei mapfox rein, da hat es recht gute Auswahl. Ansonsten bei den diversen poln. Kartenverlagen.

Per PN kann ich dir gerne noch weitere Infos geben.

Hallo Sascha
Ich bin Anfang Juli wieder mit der Fähre im Baltikum Musst Du unbedingt von Liepaja nach Travemünde, oder würde es auch von Klaipeda nach Kiel gehen? Zwischen Liepaja und Klaipeda liegen cirka 90 km. Reicht Dir ein Schlafsessel oder möchtest Du in einer Kabine Schlafen? Möchtest Du in Hotels, Pensionen schlafen oder auf Campingplätzen? Könnte Dir was empfehlen?
Infos über PN. Gruß Lutz

Hallo Lutz,
wenn du Sascha antworten möchtest, dann musst du bei seinem Beitrag unten auf antworten klicken.

Was die Schlaf-/Ruhesessel auf der Fähre Kiel-Klaipeda bzw. nach Ventspils o. Liepaja angeht, so kann ich da nur empfehlen, man diese Kategorie aus Kostengründen unbedingt buchen möchte, den Schlafsack und die Iso-Matte mit hoch zu nehmen und sich dann eine ruhige Ecke drinnen bzw. draußen zu suchen. Draußen kann es aber stark windig und kalt werden...

Den Green Velo gerade in diesen Bereich mit einen Rennrad zu befahren ist schon sehr abenteuerlich und erfordert eine hoche Leidensfähigkeit.
Ab Danzig die Nehrung hoch fahren geht ohne Probleme.

Gruss Torsten

Danke @all für eure Antworten!


Müssen muss ich nichts, ist ja Urlaub ;-)

Die Motivation dahinter ist, nachdem ich vor ein paar Jahren ab Pobierowo der Küste folgend von Berlin nach Danzig fuhr, dies fortzusetzen. Eigentlich hatte ich das für 2020 geplant, durch K'grad. Was dann passierte ist ja bekannt. Und unabhängig von der Durchführbarkeit ist Russland bis auf weiteres von meiner Liste gestrichen.

Dadurch bleibt jetzt nicht so viel Küste übrig, da will ich die 90 km gerne mitnehmen.

Die Fähre habe ich inzwischen gebucht. Mit Flexi-Tarif, um die Hemmschwelle gering zu halten für kurzfristige Planänderungen.


Hin und her überlegt, auch die von Markus/@cyclist erwähnte Schlafsackoption in Betracht gezogen: bei 22h hätte ich doch gern eine Kabine.


Ja/ja/ja, was sich halt ergibt. Ich möchte da spontan sein können und nur in Danzig und Liepaja vorbuchen.

Hallo Sascha
Wenn Du in Litauen den Radweg von Kaunas nach Klaipeda fährst, dann bestimmt auf der Straße 141? Zur Übernachtung kann ich Dir das "Stasio Balseviciaus Homestead" in Raudone empfehlen, sowie das Hotel „Senasis Rambynas“ in Lumpenai. In Silute das Hotel "Deims", Klaipeda das "Bohema" oder "Memel". In Palanga das Hotel "Raze". Kurz vor Liepaja den Campingplatz "Vērbeļnieki". Gute Landkarten bekommst Du auch an jeder Tanke. Vor allem vergiss die Warnweste nicht. Wenn Du spezielle Fragen hast, dann beantworte ich gerne. Viel Spaß auf der Reise.
Gruß Lutz

Hallo Lutz,


Wichtiger Hinweis! Ich stolperte über diese merkwürdige Regelung schon im Radreise-Wiki.

Die Unterkunftsempfehlungen werde ich mir notieren, danke dafür.
Für Litauen habe ich inzwischen die "Auto + Freizeitkarte" im Maßstab 1:150 000 von Freytag & Berndt erworben, in der auch Radrouten eingezeichnet sind (und habe dort gelernt, dass ich wohl die Straße 141 langfahren werde).

50-559 am Schneckenrenner, ich denke das wird schon :-)

Hallo Sascha
Schau mal hier bei www.kartes.lv Wann beginnt denn Deine Reise? Ich fahre am 01.10. wieder ins Baltikum. Wünsche Dir eine Gute Reise. Gruß Lutz

Hallo Lutz,

vielen Dank!
In einer Woche werde ich schon auf Achse sein.

Auch ich wünsche Dir eine gute Reise im Oktober!

Ich hab schon einige Kilometer im Baltikum geradelt und hatte noch nie eine Warnweste an, aus dem einfachen Grund das ich keine dabei hatte. Wenn ich das richtig interpretiert habe, braucht man nur bei schlechten Sichtverhältnissen außerhalb Ortschaften eine Weste oder man hat eine Beleuchtung am Fahrrad.

Gruß Eon

Hallo Eon
Ich war dort auch schon ein paar Kilometer unterwegs, immer ohne Weste. Vor 5 Jahren hat uns eine Litauerin auf den Memelradweg aber darauf hingewiesen das wir eine bräuchten. Bisher hat uns aber niemand angezählt wenn wir ohne unterwegs waren. Man sieht auch nur einheimische mit ner Weste.
Gruß Lutz

Ich hab das anders verstanden: tagsüber Warnweste oder Licht an, bei schlechten Sichtverhältnissen beides. Würde sie ohne diese Regel wahrscheinlich nicht mitnehmen, aber da bei Brevets im Dunkeln die Weste obligatorisch ist, habe ich ohnehin eine. Es ist aber auch gut zu wissen, dass diese Suppe nicht so heiß gegessen wie gekocht wird.

Nimm es gelassen. Bisher hatte ich im Baltikum nie Probleme. Du wirst sie auch nicht haben.

Ich habe Litauen auch letztes Jahr mit dem Fahrrad durchquert und lese jetzt hier zum ersten Mal etwas von Warnwesten. Es ist glaube ich nicht nötig, sich deswegen Gedanken zu machen.

Eine Warnweste ist eigentlich nur ein Plastikstoff in rot oder gelb, mit aufgenähten Reflektoren. Trifft Licht im Dunkeln auf die Reflektoren, reflektieren die das Licht zurück. Ein normales T-Shirt in hellen Farben geht genauso, zumindest Tagsüber, oder?

Gruß Eon