Hallo zusammen, wie ist der aktuelle Stand zum Thema Radfahren am östlichen Gardasee? Wir wollen mit 6 Personen ab Rovereto bis Garda fahren. Kann man an einem Mittwoch Anfang Juni einigermaßen gefahrlos am See entlang radeln? Oder ist es vielleicht besser, von Rovereto weiterhin an der Etsch entlang und dann über die Via Zuane Canale über die Berge nach Garda zu fahren? Ist diese Alternative sehr gebirgig?
Danke für eine kurze Antwort!
Beste Grüße aus Ostwestfalen!

2018 bin ich, allerdings Mitte Mai, diese Strecke gefahren. Den Verkehr habe ich nicht als dramatisch empfunden, aber da liegt die Toleranzschwelle bei jedem anders. Ein Mittwoch Anfang Juni könnte der Tag vor Fronleichnam sein. An diesem Tag ist es vorstellbar, dass bereits viele Kurzurlauber aus dem süddeutschen Raum anreisen und für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sorgen. Alternativen zur Hauptstraße stehen nur auf kurzen Abschnitten zur Verfügung. Im Bereich der Ortschaften kann man etwa auf die Uferpromenade ausweichen. Die muss man sich allerdings mit den Fußgängern teilen, so dass ein zügiges Vorankommen kaum möglich ist. Für die Hauptstraße ist es wichtig, Warnwesten mitzuführen, denn im nördlichen Teil bis etwa Malcesine gibt es mehrere Tunnels, in denen dies vorgeschrieben ist.

Über den Übergang kann ich nicht viel sagen, aber für eine Gardaseebesuch von Garda und südlich davon muss man eher Freund des Massentourismus sein, auch der meiste Verkehr bzw. Touristengedrängel, soweit man sich über Strandpromenaden schleichen möchte. Die schönen Seiten des Gardasees liegen bedingt durch die Bergflanken nördlich von Garda, idealerweise noch mehr auf der Westseite. Anfang Juni ist vielleicht gar nicht so schlecht für eine Seeroute insgesamt, etwas Hoffnung die Maifeiertage erstmal vorbei, der große Ferienansturm noch kommend. Trotzdem muss man bei Nutzung der Uferstraße(n) immer sattelfest sein, mit 6 Leuten ist auch nur Reihe fahren, kein Nebeneinandergedusel. Ein Schiffstour Nord-Süd ist schließlich auch noch denkbar.

Danke für eure schnellen Antworten. Dann hat sich also seit meiner letzten Fahrt am Gardasee in 2012 nicht viel getan. Wie auch, bei den engen Straßenverhältnissen zwischen den Bergen im Osten und dem See.
An die Tour mit der Fähre von Torbole nach Malcesine haben wir auch schon gedacht, die Überlegung werden wir nochmal aufgreifen.
Gibt es denn Erfahrungen zu der Alternative, die ich angesprochen habe (weiter entlang der Etsch und dann über die Berge nach Garda)?

Über den Etschtalradweg geht es fast flach und mit wenig Verkehr. Dann rüber nach Garda schätze ich ca. 200 Hm. Viel weniger Hm sind es von Roveroto nach Torbole über den Passo San Giovanni auch nicht. Würde ich der Strecke am See entlang vorziehen.

Gruß
Peter

Ich würde die Route über den Gardasee sicher als abwechslungsreicher bewerten als an der Etsch weiter zu fahren. Zumal du diese Ebene ja auch schon viele Kilometer vorher erlebst.

Arco hat uns immer gefallen. Kann man auch toll auf die Burg hoch.
Der Campingplatz war vor ca 10 Jahren schon ziemlich teuer selbst für ein Mini Randplätzchen

Es besteht Hoffnung: https://www.gardasee.de/garda-by-bike-radweg
Spätestens wenn das auch nur ansatzweise fahrbar ist, sehen wir uns dort wieder.
Mal sehen, ob die Italiener schneller sind als unsereins mit RS1 (oder gar RS4) ...

Ich würde auf den Radweg nicht zuviel Hoffnung setzen. Es ist mehr oder weniger ein Kombi-Fuß- und Radweg und dürfte in vielen Bereichen das Radeln schwer machen, weil man sich nicht nur mit Wandervolk arrangieren muss, sondern im Osten auch insbesondere mit Strandbesuchern samt Kleinkindern usw. Das gilt schon jetzt für einige umgesetzet Teile und erinnert mehr an Promenadenwege an der Adria z.B. Cesenatico, Rimini usw., ggf. im Radverkehrsaufkommen ähnlich wie Teile des Bodenseeradwegs in Saisonzeiten. Ein Paradestück über dem See im Westen ist ja jetzt schon Touristenattraktion, Teile im OSten kann man auch schon googeln. Eher also für die ganz gemütlichen Radler oder mal eine paar Schaukilometer, aber nicht zum Durchradeln. Ich glaube, das wird noch Diskussionstoff liefern vor allem mit den zahlreich vertretenden Rennradlern in der Region, erst Recht, wenn es auf den Straßen dann Radfahrverbote geben sollte.

Anlässlich des diesjährigen Giros konnte man einige Male bereits fertig gestellte Teile des Radweges bewundern. Das Ganze ist leider eher ein Wanderweg für Kind und Kegel, daher Radfahren wohl nur mit sehr gebremsten Spaß. Die Nutzer waren eindeutig nicht als Zuschauer des Radrennens unterwegs, sondern ganz normale Spaziergänger. Und es war erst Mai. Was im Sommer und im Herbst dort los ist, möchte ich mir nicht vorstellen.