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#1478233 - 08/29/21 08:59 PM
Norditalien September 2021
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Hallo an alle, nachdem ich meine 12-wöchige Radreise vor kurzem gesundheitsbedingt unterbrechen musste, hoffe ich, dass ich bald wieder starten kann. Nachdem ich im Schwarzwald 2 Etappen mit je ca. 950HM auf 60-70km gemeistert habe, wage ich es einen Traum zu verwirklichen und möchte als Bioradler mit ~150kg Systemgewicht Anfang September den Alpe Adria Radweg nehmen. Anstatt im Anschluss per Bus-Shuttle nach Salzburg zu fahren, habe ich ab Bologna für dem 01.10. ein Zugticket mit Fahrradmitnahme im EC gebucht. Ich denke in Norditalien sollte das Wetter im September besser sein, als bei uns in DE Die ganze Idee ist erst heute geboren worden und ich bin erst am Anfang der Tourplanung. Eckdaten: - Ich habe 26 Tage Zeit (ab Salzburg) - Ich plane im Schnitt 75km pro Tag (die Tage werden ja jetzt kürzer) - Rückfahrt 01.10. ab Bologna - Übernachtung im Zelt auf Campingplätzen (kein Wildcamping) - Ich schaue mir Sehenswürdigkeiten gerne von außen an ich gehe aber nicht in Museen, Kirchen o.ä. rein. Innenstädte meide ich gerne... Mein Grundgedanke ist es ab Grado zunächst Richtung Süden zu fahren und mich dann wieder in Richtung Norden vorzuarbeiten, da der EC-Zug auch in Verona, Rovereto, Trento und Bozen hält. Dann kann ich - je nach Wetterlage, Kondition und Radeltage entsprechend in den Zug einsteigen. Ich möchte mich an Fernradwege halten, damit ich einfach die GPX aufs Garmin ziehen kann (Basecamp o.ä. hab ich nicht). Meine aktuell geplante Strecke sieht folgendermaßen aus: 2024 Gesamtstrecke 414 km Alpe Adria Radweg bis Grado 400 km Adria-Radweg von Grado nach Ravenna 260 km Rom-Venedig-Radweg von Ravenna nach Florenz 125 km Ciclopista del Sole von Florenz nach Bologna 175 km Ciclopista del Sole von Bologna nach Verona 200 km ggf. Option Umrundung Gardasee (ggf. Fähre??? , Steigung über 20% laut Komoot) 150 km Ciclopista del Sole von Verona nach Bozen 300 km ggf. Option ab Venedig Rundkurs Anello del Veneto Inkl. beider Optionen komme ich auf ca. 75km/Tag. Nun zu meinen Fragen: 1. Laut Komoot finde ich beim Rundradweg um den Gardasee (Garda by Bike Projekt) Steigungen von über 20% kann das jemand bestägigen? Meine Recherche hat ergeben, dass der Rundradweg noch nicht komplett fertiggestellt ist. Ist den schon jemand gefahren und kann sagen, ob sich der Rundradweg um den Gardasee lohnt? 2. Ist schon jemand den Anello del Veneto Rundkurs gefahren und dazu berichten? 3. Ich meine irgendwo im Forum gelesen zu haben, dass man Fahrräder nicht auf die Hauptinsel nehmen darf, stimmt das? Dann wäre eine Alternative auf dem Lido auf dem Campingplatz einen Ruhetag einzulegen und dann zu Fuß nach Venedig rüber, richtig? 4. Gibt bzgl. Reisen mit Rad oder Camping in Italien irgendwas besonderes zu beachten? Ich war noch nie in Italien... 5. Was sind eure Gedanken ihr bzgl. meiner geplanten Route? Danke und LG Patrick
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#1478238 - 08/30/21 05:14 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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- Rückfahrt 01.10. ab Bologna ... Mein Grundgedanke ist es ab Grado zunächst Richtung Süden zu fahren und mich dann wieder in Richtung Norden vorzuarbeiten, da der EC-Zug auch in Verona, Rovereto, Trento und Bozen hält. Dann kann ich - je nach Wetterlage, Kondition und Radeltage entsprechend in den Zug einsteigen. Hmmm... Ich weiß nicht, wie es in Italien ist. In Deutschland verfällt m.E. deine Reservierung, wenn du nicht am gebuchten Startbahnhof einsteigst. Da würde ich mich noch mal genau erkundigen. Ich möchte mich an Fernradwege halten, damit ich einfach die GPX aufs Garmin ziehen kann (Basecamp o.ä. hab ich nicht). Du kannst auch ohne Basecamp online planen, meine Empfehlung wäre Brouter: https://brouter.de/brouter-webIch würde mich nicht nur auf Fernradwege verlassen. Meine aktuell geplante Strecke sieht folgendermaßen aus: 200 km ggf. Option Umrundung Gardasee (ggf. Fähre??? , Steigung über 20% laut Komoot) ... 1. Laut Komoot finde ich beim Rundradweg um den Gardasee (Garda by Bike Projekt) Steigungen von über 20% kann das jemand bestägigen? Meine Recherche hat ergeben, dass der Rundradweg noch nicht komplett fertiggestellt ist. Ist den schon jemand gefahren und kann sagen, ob sich der Rundradweg um den Gardasee lohnt? Von diesem Radweg habe ich noch nichts gehört. Aber ich kann es mir gut vorstellen. Abseits der Küstenstraße geht es steil nach oben. Ich bin damals die Küstenstraße am Ostufer von Riva nach Peschiera entlang gefahren. Das kann man machen. Das Westufer kenne ich nicht, es wurde vor viel Verkehr gewarnt. 4. Gibt bzgl. Reisen mit Rad oder Camping in Italien irgendwas besonderes zu beachten? Ich war noch nie in Italien... In Italien läuft vieles in engen Zeitfenstern ab. Das hat mich etwas kalt erwischt. Am frühen Nachmittag hat vieles geschlossen. Mal einfach irgendwo um 14 Uhr was Essen oder Trinken zu gehen, wie man es von Mitteleuropa kennt, kann schwierig werden. Es gibt aber immer einzelne Bars, die geöffnet haben. Idealerweise fragt man Einheimische, die wissen, wo etwas geöffnet ist. Abendessen bekommt man vor 19 Uhr auch kaum. Wenn du dich selbst verpflegen willst, dann ist das vermutlich gegenstandslos. --- Ansonsten klingt dein Plan gut. Gruß Thoralf
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#1478239 - 08/30/21 05:45 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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Hallo Patrick! - Ich schaue mir Sehenswürdigkeiten gerne von außen an ich gehe aber nicht in Museen, Kirchen o.ä. rein. Innenstädte meide ich gerne...
Geht mir eigentlich ähnlich, für Venedig würde ich allerdings eine Ausnahme machen. 3. Ich meine irgendwo im Forum gelesen zu haben, dass man Fahrräder nicht auf die Hauptinsel nehmen darf, stimmt das? Dann wäre eine Alternative auf dem Lido auf dem Campingplatz einen Ruhetag einzulegen und dann zu Fuß nach Venedig rüber, richtig?
Mit dem Fahrrad in den Gassen von Venedig wirst Du keine Freude haben. Es ist auch nicht erlaubt. Das Rad kannst Du entweder auf dem Festland lassen oder in Venedig z.B. im Parkhaus San Marco gleich beim Bahnhof für zwei Handvoll Euros abstellen. Ich fand übrigens Venedig früh morgens und spät abends am reizvollsten. Zu diesen Zeiten sind die Gassen wenig bevölkert und die Stimmung ist eine ganz andere, als wenn sich zahlreiche Menschen durch die Gassen und über die Brücken schieben. Deshalb kann ich nur dringend empfehlen, eine Unterkunft direkt in Venedig zu buchen und dort zu übernachten. Wir haben zum Abschluss einer Balkantour mal zwei Nächte in Venedig übernachtet und es hat uns ausgesprochen gut gefallen. Zu den Stoßzeiten am Mittag einfach zurück ins Hotel und Siesta machen. Auf diese Weise ist der Aufenthalt in Venedig zwar nicht ganz billig aber unbezahlbar :-). Gruß LUTZ
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Edited by lutz_ (08/30/21 05:47 AM) |
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#1478242 - 08/30/21 06:08 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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Zu Punkt Nr 4: - recherchiere die Öffnungszeiten der Campingplätze im Voraus, manche sind schon ab 15 Sept. geschlossen, die Plätze konzentrieren sich um Küste und Gardasee, in der Poebene sind Campings rar - Nimm was gegen Stechmücken mit, die werden dich auf einem Großteil deiner Strecke begleiten. Teilweise gibt's im Gras diese kleinen Viecher (Kriebelmücken ähnlich) die große, stark juckende, lang anhaltende Schwellungen verursachen. - Supermärkte sind in den touristischen Gegenden oft Sonntags geöffnet. - 3bmeteo hat ein historisches Wetterarchiv, zB https://www.3bmeteo.com/meteo/bologna/storico da kannst du recherchieren wie die Temperaturen und Niederschläge im September während der letzten Jahre waren. Im September regnet es gerne mal ein paar Tage am Stück. Plan B könnte sein mit dem Zug dahin zu fahren wo die Sonne scheint. - Schau dir die geplanten Strecken vorher auf Google Maps an (in Italien gibts Streetview bis in die letzte Ecke) mit besonderem Augenmerk auf Streckenführung auf Strada Statales - manchmal haben die einen super Seitenstreifen, manchmal aber auch eine Leitplanke ohne den Seitenstreifen. Da wirds dann ungemütlich, da dort viele Lastwagen fahren. Viel Spaß auf deiner Reise, ich bin im September auch in Italien, allerdings bißchen weiter südlich, muß den Sommer nachholen :-)
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#1478252 - 08/30/21 07:52 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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@Patrick Ein reservierter Sitzplatz ist innerhalb von 15 Minuten nach Abfahrt einzunehmen. Ob das auch für Räder gilt, weiß ich nicht. Die Züge München - Bologna werden von der ÖBB betrieben. Welche Beförderungsbedingungen gelten, weiß ich auch nicht.
Wenn Du eine Fahrkarte in Italien kaufst, so muss diese entwertet werden und gilt dann vier Stunden. In manchen Regionen muss ein Fahrradticket gekauft werden, in anderen nicht.
Das Wetter kann auch im September schlecht sein. 2020 war es in der ersten Monatshälfte heiß. Dann wurde es kalt und regnerisch.
Das Westufer des Gardasees lohnt sich. Es ist ein Radweg geplant, der dem gesamten See umrunden soll. 2018 hatten in Riva die Bauarbeiten nicht einmal begonnen.
Am Westufer gibt es zahlreiche Straßentunnel. Will man diese umfahren, muss man mit reichlich Höhenmetern rechnen. Ob man die Tunnel mit dem Rad befahren darf, weiß ich nicht.
Ich wünsche Dir eine gute Tour. Gruß, Gerd
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#1478254 - 08/30/21 07:57 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Gerhardt]
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Am Westufer gibt es zahlreiche Straßentunnel. Will man diese umfahren, muss man mit reichlich Höhenmetern rechnen. Ob man die Tunnel mit dem Rad befahren darf, weiß ich nicht. Genau deshalb bin ich am Ostufer entlang gefahren. Habe dann einen Abstecher per Fähre und zu Fuß von Malcesine (dort saß Goethe einen Tag im Gefängnis) nach Limone gemacht. Gruß Thoralf
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#1478397 - 08/31/21 07:53 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Toxxi]
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Danke euch vier für die vielen Tipps!
Ich entschuldige mich für die knappe Antwort, der Bahnstreik hat einiges durcheinander geworfen. Ich werde eure Tipps nach und nach durchgehen. Erstmal muss ich aber schauen, wie ich jetzt alternativ in den Süden gelange...
LG Patrick
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#1478403 - 08/31/21 08:15 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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@Patrick 2018 bin ich mit dem Flixbus nach Verona gefahren. Machbar aber nichts für Warmduscher wie mich. Gruß, Gerd
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#1478438 - 08/31/21 02:10 PM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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Ich möchte mich an Fernradwege halten, damit ich einfach die GPX aufs Garmin ziehen kann (Basecamp o.ä. hab ich nicht).
Meine aktuell geplante Strecke sieht folgendermaßen aus: 2024 Gesamtstrecke 414 km Alpe Adria Radweg bis Grado 400 km Adria-Radweg von Grado nach Ravenna 260 km Rom-Venedig-Radweg von Ravenna nach Florenz 125 km Ciclopista del Sole von Florenz nach Bologna 175 km Ciclopista del Sole von Bologna nach Verona 200 km ggf. Option Umrundung Gardasee (ggf. Fähre??? , Steigung über 20% laut Komoot) 150 km Ciclopista del Sole von Verona nach Bozen 300 km ggf. Option ab Venedig Rundkurs Anello del Veneto
Inkl. beider Optionen komme ich auf ca. 75km/Tag.
Nun zu meinen Fragen: 1. Laut Komoot finde ich beim Rundradweg um den Gardasee (Garda by Bike Projekt) Steigungen von über 20% kann das jemand bestägigen? Meine Recherche hat ergeben, dass der Rundradweg noch nicht komplett fertiggestellt ist. Ist den schon jemand gefahren und kann sagen, ob sich der Rundradweg um den Gardasee lohnt? ...
4. Gibt bzgl. Reisen mit Rad oder Camping in Italien irgendwas besonderes zu beachten? Ich war noch nie in Italien... 5. Was sind eure Gedanken ihr bzgl. meiner geplanten Route?
Inwieweit deine gelisteten Radwege existieren, weiß ich nicht. Viele Radwege in Italien sind immer noch Phantome, die seit vielen Jahren auf eine eher vergebliche Vollendung hoffen. Radweg, ausgeschilderte Radroute auf Straßen oder Radroute gemäß Papieridee, aber nicht vor Ort ausgewiesen, sind relevante Unterschiede. Das gilt insbsondere für die Ciclopista del Sole. Leider kann ich mir auch die Routen nicht merken, ohne geografische Angaben kann ich dann auch nichts beitragen, ich möchte nicht dauernd nachblättern. Der Ciclo Via Alpe Adria Radweg endet in Grado. Inwieweit Radwege/Radrouten nach Ravenna bestehen, weiß ich nicht. Den Bogen küstennah auszufahren kann ich aber landschaftlich nicht empfehlen. Zwischen dem besuchenswerten Chiogga und Ravenna gibt es ein paar schöne Passagen mit Naturgebieten (z.B. Laguna di Caleri). Allerdings wirst du aufgrund des verwinkelten Po-Deltas nicht umhin kommen, auch phasenweise auf die Hauptader SS309 zu fahren. Da herrscht starker Verkehr, auch LKWs. Ravenna lohnt nur, wenn du auch in die "Museen" gehen willst. Bekannt sind die Mosaiken dort und auch sehr sehenswert. Für die einzelnen Sehenswürdigkeiten, für die es einen Museumspass gibt, lohnt auch, wenn du nur einen Teil besichtigst. Ravenna - Firenze: Ich kenne nur den Übergang von Forlimpopolo nach Stia über den Passo della Calla. Der langestreckte Pass ist durchaus eine Empfehlung, eher unten/Mitte gibts u.a. eine schöne Badestelle mit alter Brücke, Gumpe und Wasserfall, oben fährt man durch viel Wald eines Naturparks. In Stia bist du zwar bereits am Arno, aber der Fluss macht einen weiten Bogen nach Süden, bevor er Kurs Firenze nimmt. Entsprechend musst du für einen direkten Weg noch einen Pass dranhängen - sinnvollerwesie den Passo della Consuma. Den wollte ich auch mal als Stichstraße von der Florenz-Seite fahren, scheiterte aber an zuviel Gegenwind im Arno-Tal. Firenze - Bologna: Hast du eine umfangreiche Auswahl an passablen Übergängen. Mein postive Erfahrung bezieht sich auf die Route über Pistoia, Piastre-Pass, via Reno-Fluss bzw. Porretta Terme und Marzabotto. Marzabotto war Schauplatz eines Kriegsverbrechens der deutschen Wehrmacht/SS. Lohnenswert wäre ein Abstecher in den Parco Stroico di Monte Sole. Die Passfahrt führt duch singvogelreiche Wälder. Allerdings ist die Anfahrt zwischen Firenze und Pistoia langweilig. Auch der Übergang, der teils entlang der Autobahn führt, ist landschaftlich ansprechend, kenne das aber nur aus der Autoperpektive. Start wäre dann zwischen Firenze und Prato. Der Naturpark Monte Sole läge dann westlich deiner Route. Direkter aus der Stadt in die Berge kommst du von Firenze, wenn du über den Vetta le Croci (Richtung Olmo) fährst. Schöne Olivenhaine, Aussicht usw. Weiter nach Norden verschiedene Optionen, die ich aber aus eigener Erfahrung nicht kenne. Gardasee: Nein, es gibt solche Steigung bei Normalnutzung der Straße nicht. Welche Radwegteile fertiggestellt sind, weiß ich nicht, aber am Westufer gibt es nur ein kleines Paradestück über dem See. Dieser Teil ist zwar spektakulär, aber typisch italienisch: viel Show, wenig effektiv. Nebst der Kürze solltest du beachten, dass dieser Bohlenweg über dem See auch als Spazierweg dient und an guten Tagen stark frequentiert sein dürfte. Die schönere Seite ist das Westufer, enthalt aber mehrere, längere Tunnels, die auch kleinere Steigungen haben. Man sollte sie nur morgens früh oder abends befahren, da es sonst erhöhten Lärmterror geben kann. Verona - Bozen: Der Radweg läuft eher unter der Bezeichung Via Claudia Augusta. Kann dir wohl egal sein. Eine Streckenempfehlung kann ich dafür nicht geben, zu langweilig, aber du wirst viele Radreisende treffen. Rovereto und Trento sind schöne Städte. Generell: Italiener fahren in den Bergen rücksichtsvoller als Deutsche gegenüber Radlern, gilt allerdings nicht immer für Motorbiker. Un der Eben bist du auf Hauptachsen teils extremen Verkehr ausgeleifert, LKWs fahren zuweilen rasiermesserscharf an dir vorbei. Es gibt meist Nebenwege in der Po-Ebene, aber man muss einige Winkel zussätzlich dafür fahren. In der Po-Ebene ist oft sehr diesig, große Hitze ist wohl dann vorbei (dann drückend schwül), aber es könnte zuweilen auch Nebel geben. Soweit du das Binnenland bereist, kommst du mit deiner Route noch an genug Campings vorbei, aber eher mit den Städten. Zuweilen aber nachteilig, so liegt der Camping in Bologna weit außerhalb der Stadt - schlecht, wenn man den Abend in der Stadt genießen möchte. Ich war seinerzeit in einem günstigen Hotel nahe des Bahnhofs. In Ravenna war ich am Meer in Lido di Dante auf dem Camping und bin an einem Ruhetag in die Stadt reingefahren. Firenze hat einen Camping, kenn eich aber nicht. Manche ländlichen Campings liegen gerne mal abseits der Strecke auf einem zusätzlichen steilen Hügel, z.B. in Poppi nahe Stia (Stia hat keinen). Ergo nicht eingerechnete Kilometer und Höhenmeter. Geschlossene Campings dürften noch in der Minderzahl sein bis Ende September. Campings sind im Durchschnitt teurer als in Deutschland, besonders an der Küste und am Gardasee solltest du vorher auf die Preistafeln mal schauen und ggf. zum nächsten wandern. Da außerhalb der Hochsaison, kommst du vielleicht günsitiger davon. An Schönwetterwochenenden kann es aber kurzfristig wieder zu Anhäufungen kommen, wenn Italiener zum Meer fahren. Gardasee dürfte in jedem Fall noch voll sein.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1478563 - 09/03/21 06:48 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Gerhardt]
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@Patrick Ein reservierter Sitzplatz ist innerhalb von 15 Minuten nach Abfahrt einzunehmen. Ob das auch für Räder gilt, weiß ich nicht. Die Züge München - Bologna werden von der ÖBB betrieben. Welche Beförderungsbedingungen gelten, weiß ich auch nicht.
Wenn Du eine Fahrkarte in Italien kaufst, so muss diese entwertet werden und gilt dann vier Stunden. In manchen Regionen muss ein Fahrradticket gekauft werden, in anderen nicht.
Das Wetter kann auch im September schlecht sein. 2020 war es in der ersten Monatshälfte heiß. Dann wurde es kalt und regnerisch.
Das Westufer des Gardasees lohnt sich. Es ist ein Radweg geplant, der dem gesamten See umrunden soll. 2018 hatten in Riva die Bauarbeiten nicht einmal begonnen.
Am Westufer gibt es zahlreiche Straßentunnel. Will man diese umfahren, muss man mit reichlich Höhenmetern rechnen. Ob man die Tunnel mit dem Rad befahren darf, weiß ich nicht.
Ich wünsche Dir eine gute Tour. Gruß, Gerd Ich bin das Westufer gefahren und auch durch die Tunnel. Ich glaube, die hatten keine Fahrradverbote.
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#1478578 - 09/03/21 09:12 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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3. Ich meine irgendwo im Forum gelesen zu haben, dass man Fahrräder nicht auf die Hauptinsel nehmen darf, stimmt das?
Als ich Sommer 2016 dort war durfte man bis zum Eingangsbereich der Hauptinsel per Rad fahren. Im Rest der Stadt sollst du dann dein Fahrrad höchstens schieben. Beim Auffahren auf die Hauptinsel legte uns damals allerdings ein Polizist recht eindringlich nahe, die Räder anzuschließen oder ins Parkhaus zu bringen. Das machte auch auf Grund der vielen Treppen und engen Gassen in Venedig absolut Sinn und wir wahren froh, die Räder abgestellt zu haben. Wir haben aber Touristen gesehen, die ihr vollbepacktes Reiserad schiebender Weise durch die Stadt buchsiert haben. Der Straßendamm vom Festland zur Insel ist übrigens beiderseits mit Radwegen bestückt gewesen. Allerdings musste man in beiden Richtungen erst ein Stück im vierspurigen Verkehrschaos auf der Straße radeln, bevor dann auf dem Damm die Radwege abzweigten. Auf dem Rückweg zum Festland habe ich damals auch die kleine Lücke in der Leitplanke verpasst und bin den gesamten Damm auf der Straße gefahren. War ein schönes Hupkonzert. Deshalb würde ich dir raten, dein Rad möglichst außerhalb der Insel zu parken und mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Insel zu fahren.
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Edited by betamale (09/03/21 09:21 AM) |
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#1478584 - 09/03/21 09:42 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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3. Ich meine irgendwo im Forum gelesen zu haben, dass man Fahrräder nicht auf die Hauptinsel nehmen darf, stimmt das? Dann wäre eine Alternative auf dem Lido auf dem Campingplatz einen Ruhetag einzulegen und dann zu Fuß nach Venedig rüber, richtig?
Venedig entwickelt sich! Man darf das Rad mitnehmen aber nur zum Bahnhof, mittlerweile gibt es Fahrradgaragen in Mestre und beim Bahnhof in Venedig. Hier ist alles erklärt, sogar auf Englisch: https://www.comune.venezia.it/en/content/venice-and-bycicles
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#1478590 - 09/03/21 10:05 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: harald.m]
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Man darf das Rad mitnehmen aber nur zum Bahnhof, mittlerweile gibt es Fahrradgaragen in Mestre und beim Bahnhof in Venedig. Die Boxen am Bahnhof in Venedig kann man sogar online vorbuchen. Nice!
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#1478647 - 09/04/21 06:22 PM
Re: Norditalien September 2021
[Re: kickrunner]
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So,
Danke nochmal für die vielen Tipps. Das erste ist geschafft, ich bin trotz Bahnstreik in Salzburg angekommen
Bzgl. der Reservierung der Fahrradmitnahme hattet ihr Recht. Es verfällt, wenn ich nicht rechtzeitig den Platz in Bologna einnehme. Statt das Ticket umzubuchen wurde mir eine zweite Reservierung von Sitzplatz und Fahrradplatz verkauft… laut Bahn wäre das günstiger… naja ich finde es Quatsch, weil dann ein Stellplatz unnötig geblockt ist, aber es ging wohl nicht anders. Mein Ticket ist ab Bologna und meine Reservierungen Sitzplatz/Fahrrad dann ab Bozen (wo ich plane einzusteigen). Mal gucken ob’s klappt…
Mittel gegen Mücken hab ich dabei.
Für Venedig plane ich mal einen Ruhetag an einem Campingplatz in der Nähe ein, um dann ganz früh morgens die Ruhe vor den Touristen zu genießen.
Meine Recherche der Campingplätze hat ergeben, dass sie in der Zeit offen sind, wenn es welche gibt… In der Mitte Italiens gibt es aber tatsächlich weniger Campingplätze als gedacht, sodass teils lange Etappen anstehen. Mir wurde noch zu agrotourisme geraten oder eben einheimische zu fragen. Ich glaube auf letzteres wird es eh hinauslaufen um zu erfahren „wo sich was lohnt“. Mal gucken ob ich irgendwo noch einen reisesprachführer kaufen kann. Dann könnte ich zumindest gleich rudimentäres italienisch lernen. Dazu werde ich dann noch ne Straßenkarte für Italien suchen und nach Rücksprache mit den Einheimischen meine Route einzeichnen und in komoot planen und and Garmin übertragen.
In Summe wird es ziemlich improvisiert werden und sicher auch mal Rückschläge geben, aber das gehört dazu. Zu trinken hab ich immer 4,5 Liter Wasser dabei und nutella, Marmelade und erdnussbutter auch. Wenn ich irgendwo noch Brot finde ist mein Mittagessen schon fertig.
Für abends hab ich mir 18 doppelportionen Travellunch mitgenommen. Die müssen jetzt erstmal über die Alpen transportiert werden… abends bin ich zu faul zum kochen und naja, die gabs mal im Angebot.
LG Patrick
P.S. @ veloträumer: Danke für deine ausführlichen Tipps zur Route. Ich werde die nachverfolgen sobald ich eine Landkarte in Papierform habe
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#1478699 - 09/06/21 11:57 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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Bzgl. der Reservierung der Fahrradmitnahme hattet ihr Recht. Es verfällt, wenn ich nicht rechtzeitig den Platz in Bologna einnehme. Statt das Ticket umzubuchen wurde mir eine zweite Reservierung von Sitzplatz und Fahrradplatz verkauft… laut Bahn wäre das günstiger… naja ich finde es Quatsch, weil dann ein Stellplatz unnötig geblockt ist, aber es ging wohl nicht anders. Mein Ticket ist ab Bologna und meine Reservierungen Sitzplatz/Fahrrad dann ab Bozen (wo ich plane einzusteigen). Mal gucken ob’s klappt…
Falls sich später noch mal Bedarf für einen variablen Rückfahrtsort ergibt: Ich habe für die Rückfahrt von Österreich den Radplatz gleich beim Kauf in Teistücken (auch im Binnenverkehr innerhalb der ÖBB) reserviert, musste aber nur einmal bezahlen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass mehrfache Teil-Reservierungen für die Rückfahrt aus Italien schwieriger sind.
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#1478706 - 09/06/21 01:28 PM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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Für abends hab ich mir 18 doppelportionen Travellunch mitgenommen. Die müssen jetzt erstmal über die Alpen transportiert werden… abends bin ich zu faul zum kochen und naja, die gabs mal im Angebot. Travellunch nach Italien mitnehmen??? Tu Dir bitte den Gefallen und speise in den agritourisme. Die alleine wären ein Grund, durch Italien zu reisen!
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#1478707 - 09/06/21 01:44 PM
Re: Norditalien September 2021
[Re: radlsocke]
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Tu Dir bitte den Gefallen und speise in den agritourisme. Die alleine wären ein Grund, durch Italien zu reisen! ..und geh in eine Bar und versuche Schinken, Käse, Salami, Baguette, Oliven etc. pp. Gruß Thoralf
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#1478710 - 09/06/21 02:17 PM
Re: Norditalien September 2021
[Re: harald.m]
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- Nimm was gegen Stechmücken mit, die werden dich auf einem Großteil deiner Strecke begleiten. Teilweise gibt's im Gras diese kleinen Viecher (Kriebelmücken ähnlich) die große, stark juckende, lang anhaltende Schwellungen verursachen. Kauf das am besten vor Ort, die Einheimischen wissen, was hilft.
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#1479175 - 09/13/21 09:03 PM
Re: Norditalien September 2021
[Re: kickrunner]
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Das war kein Straßenchaos, sondern eine ganz normale vierspurige Straße, die man ganz normal mit dem Fahrrad befahren kann. Wie eine zweispurige, nur einfach etwas breiter...
Ich finde, dass es dazu gehört, bis zur Hauptinsel mit dem Fahrrad zu fahren. Aber klar, man muss es dann sowieso abstellen und den Rest zu Fuß oder mit dem Boot zurücklegen.
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#1479177 - 09/13/21 09:34 PM
Re: Norditalien September 2021
[Re: radlsocke]
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Für abends hab ich mir 18 doppelportionen Travellunch mitgenommen. Die müssen jetzt erstmal über die Alpen transportiert werden… abends bin ich zu faul zum kochen und naja, die gabs mal im Angebot. Travellunch nach Italien mitnehmen??? Tu Dir bitte den Gefallen und speise in den agritourisme. Die alleine wären ein Grund, durch Italien zu reisen! Travellunch im Herbst in Italien! Ich habe gerade herzlich gelacht. Wir hatte dort vor 10 Tagen für 16 Euro mittags ein zweigängiges Menü plus Gedeck plus Wasser plus Kaffee für 16 Euro bekommen. Das war die beste Mahlzeit, die ich dieses Jahr gegessen hatte. Für 10 / 12 Euro gibt es an vielen Straßen ein reichaltiges und leckeres Mittagsmenü (abends deutlich höhere Preise für gleiche Gerichte). Obstläden gibt es an jeder Ecke, Käse etc. überall hervorragend und günstig.
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Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih | |
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#1479178 - 09/13/21 09:35 PM
Re: Norditalien September 2021
[Re: ro-77654]
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Travellunch im Herbst in Italien! Ich habe gerade herzlich gelacht. Eulen nach Athen...
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1479186 - 09/14/21 05:48 AM
Re: Norditalien September 2021
[Re: Patrick.unterwegs]
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Zu trinken hab ich immer 4,5 Liter Wasser dabei und nutella, Marmelade und erdnussbutter auch. Wenn ich irgendwo noch Brot finde ist mein Mittagessen schon fertig.
Für abends hab ich mir 18 doppelportionen Travellunch mitgenommen. Die müssen jetzt erstmal über die Alpen transportiert werden… abends bin ich zu faul zum kochen und naja, die gabs mal im Angebot.
Wenn man mit dem Rad unterwegs ist, kommt man immer an einem Supermarkt, Bäcker ... zum einkaufen vorbei und mehr als 2 Liter Wasser braucht man auch nicht mitschleppen.
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