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#1467691 - 04/28/21 02:28 PM
Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
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Hallo zusammen, vorab - ich bin neu hier im Forum, falls ich über etwaige Etikette hinwegflegeln sollte, dann sagt mir doch bitte Bescheid. Jetzt aber zu meiner Frage: Und zwar plane ich gerade eine Tour von den Alpen an die Ostsee (800km). Und ich wollte mich mal erkundigen ob ihr 3-4 Tage für realistisch haltet (falls kein Gegenwind ^^). Zu mir: Ich bin halbwegs sportlich, 33 Jahre und fahre seit 2 Jahren Touren auf einem sportlichen geschnittenen Tourenrad. Als Gepäck habe ich immer einen kleinen Rucksack mit Leichtzelt usw. dabei. Meine härteste Etappe bislang war in den Apenninen 150km und ca. 3000 Höhenmeter in rund 7 Stunden Fahrzeit. Das Problem das ich habe ist, dass ich bislang eigentlich noch nie länger im Flachen gefahren bin, d.h. ich kann überhaupt nicht einschätzen ob das was ich mir vornehme überhaupt realistisch ist. Für mich waren bislang die Höhenmeter immer das entscheidende Kriterium ob ich eine Route schaffe oder nicht. Auf der geplanten Tour gibt es aber keine Höhenmeter zu machen... Ich gehe davon aus, dass wenn ich eine Tour wie die beschriebene in den Apenninen schaffe, dass ich dann in der Ebene möglicherweise 250km/Tag mit dem Rad schaffen kann an 3-4 Tagen in Folge aber kann das nicht mit Erfahrung untermauern. Deshalb meine Fragen an die Profitourenfahrer unter euch: 1. Inwieweit sind Bergetappen mit Flachlandetappen vergleichbar? 2. Kann ich davon ausgehen, 250km im Flachen zu schaffen, wenn 150km im Gebirge mit steilen Hängen möglich sind? Oder werden da möglicherweise ganz andere Muskelgruppen angesprochen, die bei mir jetzt untertrainiert sind? Es wird mutmaßlich auf ein Trial & Error hinauslaufen aber eine Einschätzung eurerseits würde mir bestimmt schon helfen - vor allem mit der Planung der Urlaubstage. Viele Grüße.
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Edited by Juergen (04/28/21 03:42 PM) Edit Reason: Titel geändert |
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#1467692 - 04/28/21 02:42 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Underway in British Indian Ocean Territory
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Und zwar plane ich gerade eine Tour von den Alpen an die Ostsee (800km). Und ich wollte mich mal erkundigen ob ihr 3-4 Tage für realistisch haltet (falls kein Gegenwind ^^).
Nein.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1467693 - 04/28/21 03:12 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Moin und willkommen im Forum!
Zuerst mal halte ich es für ein Gerücht, dass es zwischen Alpen und Ostsee keine Höhenmeter gibt. Außer du fährst immer an Flüssen entlang, dann sind es aber keine 800 km, und das eine oder andere Mittelgebirge/Wasserscheide wirst du trotzdem überqueren müssen. Wo hören bei dir die Alpen auf und wo fängt die Ostsee an? 800 km Fahrtstrecke ist schon sehr optimistisch, die Luftlinie sind ja schon 700...
250 km am Tag mit Gepäck über mehrere Tage? Unrealistisch.
Bist du schon Mehrtagestouren gefahren? Fang klein an und steigere dich, wenn man sich gleich zu Anfang unrealistische Ziele setzt, vergeht schnell die Lust.
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#1467694 - 04/28/21 03:13 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Hallo Dissul,
zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum.
Im Gegensatz zu den Vorschreibern bin ich der Auffassung, daß es für einen halbwegs sportlichen nicht ganz unerfahrenen Tourenradler möglich ist, die genannte Strecke in der vorgegebenen Zeit zu absolvieren. Inwieweit dies sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Ich kenne zwar deine geplante Route nicht, du kannst aber davon ausgehen, daß es an etlichen Streckenabschnitten alles andere als flach sein wird (deutsches Mittelgebirge). Vielleicht solltest du einmal bei passender Gelegenheit eine Tagesetappe von 250 km unter die Reifen nehmen, um zu sehen, ob du mit der geplanten Streckenlänge klar kommst.
Bernd
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Edited by Velomade (04/28/21 03:15 PM) |
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#1467704 - 04/28/21 04:18 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: Fahrradfips]
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Zuerst mal halte ich es für ein Gerücht, dass es zwischen Alpen und Ostsee keine Höhenmeter gibt. Dito. Außer du fährst immer an Flüssen entlang, dann sind es aber keine 800 km, und das eine oder andere Mittelgebirge/Wasserscheide wirst du trotzdem überqueren müssen. Vielleicht würde es helfen, wenn der TE die geplante Strecke verrät. Ich kann mir nämlich auch nicht recht vorstellen, dass es eine fahrbare Verbindung von den Alpen zur Ostsee gibt, die nur 800 km lang ist. Bei der Frage, wieviele Kilometer an einem Tag 'schaffbar sind' gibt es ja durchaus mehrere Aspekte. Die schiere körperliche Fitness ist nur einer davon und m.E. nichtmal der entscheidende. Bei 250 km am Tag muss man einigermaßen zügig fahren, sonst reicht schlicht die Zeit nicht (unter der Voraussetzung, dass man auch irgendwann schlafen will). D.h. man muss die Strecke gut planen und muss dafür sorgen, dass man sich unterwegs nicht verfährt. Klar gibt es heutzutage reichlich Naviprogramme, aber auch mit deren Planungseigenheiten muss man ein bisschen Erfahrung sammeln. Wir wurden jedenfalls schon oft genug auf Routen geschickt, auf denen wir nicht wirklich zügig vorankamen. Naja und dann darf natürlich auch sonst nicht viel unvorhergesehenes passieren. Sowohl Pannen als auch ein heftiges Gewitter als auch das dringende Bedürfnis nach etwas zu essen können den Zeitplan schnell durcheinanderwirbeln. Kurze Antwort: ja es ist schaffbar, wenn die Strecke gut geplant und vorbereitet ist und wenn nichts unvorhergesehenes passiert. Machen würde ich es trotzdem nicht wollen, aber das war ja nicht die Frage.
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#1467705 - 04/28/21 04:18 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Wenn du auf der Autobahn und fahren dürftest und die Kraft über mehrere Tage hinweg hast, dann vielleicht.
Aber sonst? Auf vielen Bundesstraßen ist Fahrradverbot, die Radwege schlängeln sich, schnelles Vorankommen ist schwierig. Auf kleinere Straßen auszuweichen ist zwar möglich, aber meist mit zusätzlichen Kilometern verbunden. Außerdem hast du eine Vielzahl von Ortsdurchfahrten mit Ampelstop, Umleitungen u.ä.
Was die Berge anbelangt, so steht dir ab der Donau eigentlich nur der Thüringer Wald im Wege, der dir im Vergleich zu einer Flachetappe 1-2 Stunden Zeitverzug bringen dürfte, der andere Höhenzug zwischen Main und Werra ist da weniger anstrengend. (Regensburg-Altmühl-RMD-Kanal-Bamberg-Coburg-Eisfeld-(vor Frauenwald 4 km mit ca. 10%) Frauenwald-IlmRW-SaaleRW-Elbe-Schwerin-Wismar)
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#1467707 - 04/28/21 04:20 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Servus, komplett flach wirds eher nicht werden, rechne eher mit vielen gemeinen kurzen Anstiegen. Ich selbst fahre im Flachen zwar oftmals schon mehr km als im Bergland, aber nicht soviel mehr wie man meinen könnte, weil Sitzfleisch und Handgelenke durch die sich spärlich ändernde Sitzposition stärker beansprucht werden. Beim Bergfahren gehts nämlich auch mal bergab und der Hintern wird entlastet. Grad wenn Du das nicht gewohnt bist, kanns doof werden. Mach einfach eine Testfahrt ein Flusstal hoch oder runter, dann weißt Du wies bei Dir ist. Gruß Nat
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#1467711 - 04/28/21 04:45 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Moin,
250 km mögen sicher jeden Tag bei ausreichend Training möglich sein, aber 800 km sind unrealistisch. Wo bleibt der Spaß wenn die kürzeste Strecke und nicht eine schönere Strecke gewählt wird, man kann sich natürlich auch mal unterwegs etwas ansehen. Trotzdem viel Erfolg
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#1467716 - 04/28/21 05:07 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Hallo Dissul,
vier Tage hintereinander volle Pulle... hast du das schon mal gemacht? Dein Körper braucht gelegentlich Regeneration. Das solltest du nicht unterschätzen. Wenn die Pausen dazwischen zu kurz sind, ist schnell Ende mit der Kondition.
Rolf
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#1467720 - 04/28/21 05:31 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Im Prinzip ist das schon machbar. Zwei Freunde aus dem Forum sind Paris-Brest-Paris erfolgreich gefahren und das müsste, soweit ich es von außen beurteilen kann, noch härter sein. Allerdings sind sie es mit einer entsprechenden sehr langen Vorbereitung gefahren und nicht aus dem Stand. Das geht bei diesem Brevet auch nicht, weil man sich wohl qualifizieren muss, um starten zu dürfen. Aber wenn du in dieser Liga spielen kannst, und bei dem was du beschreibst, schließe ich das nicht aus, ist es nicht vollkommen phantastisch. Es gibt wohl, wie ich mich zu erinnern glaube, noch weitere Forumistos, die Berevets fahren und vielleicht können die zu den Voraussetzungen, der Machbarkeit und einer zielführenden Vorbereitung was schreiben.
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#1467721 - 04/28/21 05:31 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Willst du jeden Abend (wild) zelten? Und selber kochen? Oder vorher Hotels buchen?
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1467735 - 04/28/21 09:40 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Hallo,
ich weiß nicht, ob es hier zur Etikette gehört, aber ich finde einen Namen ganz reizend, mit dem man Dich ansprechen kann und so ein "Dissul" ist schon sehr unpersönlich. Auch ein paar Minimalangaben zu Deiner Person werden hier sicher nicht zu Datenmissbrauch führen.
Ich bin schon immer mal 320km an 3000 Höhenmetern in ca. 15-17Stunden Fahrzeit gefahren, halte Deine Idee aber für recht ambitioniert und für den Anfang albern. Meine Erfahrung gibt nichts über Deine Leistungsfähigkeit und -willigkeit her. Deshalb kann ich nicht sagen, dass Du es nicht schaffst. Ich kann nur sagen, ich würde es garnicht erst versuchen.
Willst Du für Deine Tour warten, bis kein Gegenwind da ist und kannst das für 3-4 Tage sicherstellen? Eine alte Radfahrerweisheit besagt nämlich, dass Wind immer von vorne kommt und der hat den Nachteil, dass man nicht irgendwann oben ist, wie am Berg. Den hast Du immer. Insbesondere wenn Du durch landwirtschaftlich geprägte Regionen fährst, finde ich Wind viel zermürbender als ein paar schicke Berge.
Ich würde das an Deiner Stelle mal herausfinden und dafür mal eine Woche veranschlagen. Dann kannst Du auch mal abseits von Hauptverkehrsstraßen fahren und ggf. auch 900km riskieren. Ist entspannter, obwohl es weiter ist. Wenn Du noch Zeit übrig hast, wird das wohl die kleinere Katastrophe sein.
meint der Peter
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#1467740 - 04/28/21 11:24 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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1. Inwieweit sind Bergetappen mit Flachlandetappen vergleichbar? 2. Kann ich davon ausgehen, 250km im Flachen zu schaffen, wenn 150km im Gebirge mit steilen Hängen möglich sind? Oder werden da möglicherweise ganz andere Muskelgruppen angesprochen, die bei mir jetzt untertrainiert sind?
Ja, es werden andere Muskelgruppen, Gelenkteile und Weichteile (stärker/schwächer) angesprochen. Aus 150 km in den Bergen folgt also keineswegs lockerer Genuss auf 250 km im Flachen. Flachetappen waren bei mir eigentlich nie länger als Bergetappen, lediglich die Art der Berge spielt eine kleine Rolle. Wenn ich lange flach fahre, bin ich irgendwann platt, ähnlich wie natash sagt, Sitzfleisch schwindet, die Gelenke werden stark belastet, einmal bekam ich auch eine Bänderdehnung am Knie, weil mir das schnelle, monotone Kurbeln nicht liegt. Das Limit war da aber schon bei knapp 200 km, mehr als 225 km habe ich nie geschafft und wollte ich auch nicht wiederholen (das war auch nicht flach, aber doch nur moderat hügelig mit Flachabschnitten). Im Apennin bin ich auch solche Bergtouren gefahren (178 km/2700 Hm, Fonte Cerreto/Campo Imperatore - Pescasseroli/Abruzzen), auf selbiger Tour war z.B. eine reine Flachetappe in der Po-Ebene nur 135 km lang. Nur flach war selten, die längste meiner Art nach ca. 500 Hm am Anfang dann nur noch ab- und weiterrollen in der norditalienischen Tiefebene, da war ich nach 165 km so platt wie auf nur wenigen sonstigen Etappen, die weit anspruchsvoller waren. Zwei Dinge kommen hinzu. Flachetappen liegen oft auf niedriger Höhe und im Sommer ist es da oft drückender heiß als in Bergregionen. Das kostet auch Energie und Überwindung. Neben Hitze und Wind gibts weitere Wetterfeindlichkeiten wie Regen und Gewitter, kann mal im Sommer heftig werden, auch Dauerregen kommt in Deutschland vor. Schließlich sind Ebenen meist kulturreicher (Städte usw.), die (gerne) ablenken, sodass man gar nicht die selbe Sattelzeit zur Verfügung hat, wenn man radREISEN möchte. Sportlich fahren und Hetzen sind auch zwei verschiedene Dinge.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1467746 - 04/29/21 06:07 AM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Hallo dissul!
Ich habe einmal willkürlich bei google die Route Innsbruck-Kiel mit dem Rad ein gegeben, heraus kommt ein Routenvorschlag: 994km (+- ein bisserl bei Alternativrouten), aber 3576 Höhenmeter.
Dabei wäre zu bemerken, dass google-Routenvorschläge gar nicht so schlecht sind, wenn man ein Auto nimmt, beim Rad sind sie in weiten Bereichen mehr gut gemeint als gut. Ich vermute daher, dass googles Vorschlag allenfalls als erster Planungsansatz taugen könnte (wahrscheinlich nicht einmal das, wenn du lukrativ, also stressarm im Sinne deiner Sicherheit) radeln willst. Lukrativ bedeutet dabei meistens mehr Kilometer und Höhenmeter. Du hast dir da also einiges vor genommen.
Machbar ist das sicher, die entsprechende Fitness und den entsprechenden Biss vorausgesetzt. Ich hätte so eine Tour nicht einmal in der Zeit meiner höchsten Leistungsfähigkeit geschafft, abgesehen davon, dass es nicht nicht gefreut hätte. Ich sehe daher zwei Varianten, die für dich interessant sein könnten: Du radelst los, wie oben geplant, und schaust, wie weit du kommst. Eventuell nimmst du dir dafür ein paar Tage mehr frei, dann bist du flexibler. Oder, du planst eine andere, weniger herausfordernde Tour. Die kann ja ohne Weiteres auf der von dir angedachte Route liegen.
Vergiss nicht, dass du leicht einen oder zwei Tage weit mehr als dein normales Limit leisten kannst, für ein paar Tage wird es dann schon eng. Ich habe in Griechenland zwei Burschen getroffen, die sind immer einen Tag Vollgas gefahren, also 160-über 200km, am nächsten Tag sind sie flach gelegen. Man kommt also auch so wo hin.
lg! georg
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#1467751 - 04/29/21 06:41 AM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Wenn`s Dir nur um eine "Tour" geht schaffst Du das mit Rad in der DB in 10 Std. und völlig entspannt.
Ansonsten, nö schaffst Du nicht. An Flüssen wirds erheblich länger und der Rest hat Hügel.
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Gruss Markus Forza Victoria !
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#1467754 - 04/29/21 06:42 AM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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a) Kann ich davon ausgehen, 250km im Flachen zu schaffen, wenn 150km im Gebirge mit steilen Hängen möglich sind? b) Werden da möglicherweise ganz andere Muskelgruppen angesprochen, die bei mir jetzt untertrainiert sind? a) Ja, - bei ähnlichen Witterungsbedingungen, Wind hast du ja schon angesprochen - mit Routenwahl "schnell statt schön" und der Fähigkeit, dich nicht zu verfahren - mit einem gut rollenden Fahrrad (keinen der hier normalerweise hochgelobten Panzer) und Leichtgepäck (Kreditkarte und Handy statt Ersatzspeiche...) b) Ja. Bei 250km/d im Flachland bietet sich ein Augenmerk auf die Aerodynamik an, z.B. Lenkeraufsatz+Arschrakete statt Flatbar+Gepäckträger. Die Position und damit die beanspruchten Muskelgruppen wird sich dadurch verändern und monotoner werden. Ich* halte dein Unterfangen für absolut möglich. Ob dir die Art der Radreise Freude macht, musst du natürlich für dich selbst entscheiden - ausser von der jeweils vorherrschenden Autofahrermentalität wirst du nicht viel von der Kultur mitbekommen. *Ich gehöre zu den schon von anderen angesprochenen Randonneuren, die Brevets (z.B. Paris-Brest-Paris) fahren oder eben auch so etwas: Rund um den Jura (Reiseberichte) oder Schweiz-Rom im Eiltempo (Reiseberichte)
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Edited by veloeler (04/29/21 06:53 AM) |
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#1467758 - 04/29/21 07:02 AM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Wie schon erwähnt, aber noch nicht von mir ....
Als erstes: Das "größte Problem" ist, dass du nicht mal ansatzweise so etwas gemacht hast und völlig unerfahren bist. Ich habe in meinem Leben nur einen Radfahrer kennengelernt, der etwas in dieser Art "schaffte": Urlaubsreisen mit 200km/Tag über 10 Tage. An diese Werte hat er sich über Jahre rangetastet. Der Kollege war ex-Radsportler, sehr erfahren und wusste, wie er eine Strecke planen musste, wie er Unterkünfte organisierte. Ausrüstung und Rad waren über die Jahre optimiert und nicht zuletzt waren Körper und Geist an solche Strecken gewöhnt.
Dein Körper ist nicht das einzige limitierende Element. Es gibt ein paar Dinge mehr, die bedacht werden müssen. Angenommen, du hast 12 Std. Zeit zwischen Abfahrt und Ankunft, dann heißt das nicht, dass du 12 Std. fährst. Du musst dich orientieren, du musst essen&trinken, du musst dein Quartier organisieren, etc.. Noch nicht eingerechnet obligatorische Schwierigkeiten wie schlechtes Wetter, Umleitungen und Pannen. Wenn du pro Tag auf 10 Std. kommst, ist das schon sehr gut. In dieser Zeit kannst du aber auch nicht immer >25 km/h fahren.
Mit 800km kommst du nicht hin, gehe von min. 1000km aus. Längere Zeit flach wird es auf direkter Linie gefahren erst hinter der Weser.
Meine Empfehlung. Versuche mal an einem Tag > 200km mit Gepäck zu fahren. Wenn's gut geht, schau mal, wie gut du am nächsten Tag voran kommst. Plane diese Tour, aber ausgelegt für 1000km und 6-7 Tage - wenn du schneller bist, stört es keinen.
Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker. | |
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#1467782 - 04/29/21 11:11 AM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Das Problem das ich habe ist, dass ich bislang eigentlich noch nie länger im Flachen gefahren bin, d.h. ich kann überhaupt nicht einschätzen ob das was ich mir vornehme überhaupt realistisch ist. Für mich waren bislang die Höhenmeter immer das entscheidende Kriterium ob ich eine Route schaffe oder nicht. Auf der geplanten Tour gibt es aber keine Höhenmeter zu machen...
Moin Ganz flach schlage dir aus dem Kopf. Fahre doch einfach mal 250 am Tag im „Flachen“. Dann kannst du ja schon mal grob einschätzen ob du am nächsten und übernächsten Tag weiter so weit fahren kannst. Ich bin zweimal von Hamburg nach Oberstdorf gefahren. Nicht ganz gerade aus und so kamen 960 bzw. 980 Kilometer dabei heraus. 3 Tage war ich jeweils unterwegs. Im Anschluss an die zweite Tour bin ich am 4. Tag noch von Oberstdorf nach Sölden gefahren. Unbedingt als Radurlaub würde ich die Touren nicht bezeichnen. Mir hat es viel Spaß gemacht und ich bin lange der Einzige der so unterwegs ist. Schau mal bei den Randonneuren vorbei. Dieses Forum ist wohl eher nicht das Richtige für solche Unternehmungen.
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#1467788 - 04/29/21 11:21 AM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: Holger]
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Wenn es nicht reicht hilft die Deutsche Bahn gerne weiter. Also losfahren und sich überraschen lassen.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1467791 - 04/29/21 11:28 AM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: Holger]
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Neulengbach-Szczecin: 725km, 3000Hm gemäss BRouter Rennrad-Profil
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#1467792 - 04/29/21 11:33 AM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: veloeler]
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Stimmt, ich war nur in D unterwegs. Aberliegt Szczecin an der Ostsee? Bzw. ist das Stettiner Haff Teil der Ostsee? Und die Höhenmeter dürften noch mehr werden
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#1467809 - 04/29/21 01:34 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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1. Inwieweit sind Bergetappen mit Flachlandetappen vergleichbar? 2. Kann ich davon ausgehen, 250km im Flachen zu schaffen, wenn 150km im Gebirge mit steilen Hängen möglich sind?
zu 1: sind nicht vergleichbar (Sitzfleisch wird mehr beantsprucht, keine Erholung bei Abfahrten) zu 2: ja, ist aber anders Ich bin schon mehrere Tage Etappen (>220km pro Tag) auf dem Reiserad mit vollem Gepäck (ca. 40kg) geradelt, aber unter folg. Veraussetzung: a) gut trainiert b) auf Strecke gibt nichts zu sehen c) Versorungsmöglichkeiten sind eingeschränkt (Dorf alle 80km) Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht. Hat nichts mit Reisen (neues Kennenlernen, Kontakte knüpfen, Gastronomie) zu tun. Nach den 3-4 Tagen ist man halt einigermassen fertig. (Auf meiner 1. Tour bin ich 14 Tage mit mind. 200km am Tag geradelt - Hängengeblieben sind die Erinnerung an die Kontakte, die ich unterwegs traf - nicht die Strecke: Man hat Neuschwanstein nicht gesehen, wenn man mit 25km/h dran vorbeiradelt) Für die sportlche Herausforderung kann man Radmarathons,24h Rennen oder Brevet fahren. Ich empfehle 80km / Tag auf einer Tour zu planen (das gibt einem genug Freiraum, sich etwas ansehen, oder die Zeit anders zu nutzen). Zum Verhältnis meine härteste Etappe war 464km mit 10500hm bzw. Tour 14 Tage in den Alpen mit 4500hm im Schnitt. Ich empfehle Dir 10 Tage für die Tour. Viele Grüße Thomas PS: Für nächstes Jahr plane ich Darmstadt - Kopenhagen in 60h als sportliche Herausforderung
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#1467823 - 04/29/21 03:41 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Ja, mal ganz unabhängig davon ob es nun 800 oder 1000Km sind, ist das unter entsprechenden Umständen möglich. Du fährst ein flottes Rad mit Minimalgepäck, evtl. Bikepackingstyle, planst deine Schlafmöglichkeiten nicht im voraus sondern fährst einfach solange du kannst und packst dich dann einfach wild irgendwo hin. Du bist diszipliniert, startest um 7Uhr, bei angepeilten 30Km/h in Bewegung landest du ca. bei einem 25er Schnitt. 250Km sind 10h reine Fahrzeit (17Uhr), da hast du noch genügend Zeit für Pausen, Einkaufen, Lager aufbauen bis es Nacht wird. Anders fahre ich längere Brevets (Paris-Brest-Paris 1200Km, London-Edinburgh-London 1470Km) auch nicht, da hatte ich Tagesetappen von ca. 340Km. Das ist zugegebenermaßen kein toller Radurlaub, aber wenn du es so sportlich angehen willst und gewisse Entbehrungen in Kauf nimmst ist das sicher möglich. Wie schon erwähnt könnten Flachetappen sogar anstrengender werden weil du eigentlich permanent im Sattel sitzt und treten musst, du hast keine Entlastung durch eine lange Abfahrt, da ist Sitzfleisch gefragt
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#1467826 - 04/29/21 04:15 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Ich schließe mich den „Ja-Sagern“: es ist möglich v.a. mit einem guten Erwartungsmanagement - vermutlich hattest du ja eh keinen erholsamen Sightseeingtrip im Kopf.
Um nicht alles von meinen Vorrednern zu wiederholen hier noch ein-zwei andere Aspekte:
Der wichtigste Muskel bei einem solchen Unterfangen ist der Kopf. Du wirst da vermutlich schneller ermüden als in deinen Beinen. D.h. du solltest vorher schoneinmal 4-5 Tage am Stück jeweils 100km+ gefahren sein damit du eine leichte Ahnung davon bekommst wie sich die Wahrnehmung des Verkehrs am 5. Tag von dem am ersten Tag unterscheidet... hier reichen ganz normale Dinge wie „schon wieder ne rote Ampel und die Abgase des Lkws vor dir nerven...“. Wenn du weißt was dich erwartet, kannst du dann besser damit umgehen. Auch lohnt es sich mal nach 150+ km einen Platten zu flicken... das ist dann evtl was anderes, v.a. wenn es der 3. Tag in Folge ist... es gibt auf YouTube Videos zur Transcontinental Challenge die illustrieren was ich meine: die ganze Strecke zu fahren geht, aber kuz vorm Ziel einen Reifen flicken kann ein unüberwindbares Hindernis sein...
Weiterhin empfehle ich dir viele Zwischenziele zu setzen damit du dich unterwegs motivieren kannst auch die nächsten 20 km zu treten. Sonst ist regelmäßigies Essen (auch für den Kopf) wichtig. Für jeden Hungerast heute „bezahlst“ du eventuell auch morgen und sei es nur durch nicht ausreichende Erholung...
Persönlich würde ich den Rucksack durch eine Tasche am Rad austauschen.
Sonst: viel Spaß und Mut beim Vorbereiten und dann losfahren!
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#1467856 - 04/29/21 07:24 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: dissul]
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Hallo, vieles ist schon gesagt worden, nur nicht von jedem. Hallo zusammen, vorab - ich bin neu hier im Forum, falls ich über etwaige Etikette hinwegflegeln sollte, dann sagt mir doch bitte Bescheid. Willkommen im Forum. Du hast schon die richtige Einstiegsfrage gewählt, und gleich die kontroversen Meinungen hier mitbekommen. Das ist völlig normal. Als Etikette wäre es noch nett, wenn du dich mit Namen vorstellen würdest. ----- Grundsätzlich halte ich dein Tour für möglich. Insofern kann ich nur sagen - versuche es. Ich habe mal bei Brouter geschaut - von Bad Tölz nach Wismar im Rennradmodus sind es ca. 900 km mit ca. 3000 Höhenmetern (also vergleichsweise wenig auf die lange Strecke). Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung berichten, welche Punkte ich am Anfang total unterschätzt habe. Da habe ich einfach Lehrgeld zahlen müssen. 1. Orientierung und Logistik. 250 km oder mehr im Flachland eine unbekannte Strecke zu fahren klappt nur dann richtig, wenn man nicht ständig nach dem Weg sucht. Kurze Rechnung - wenn du alle 10 km die Karte rausholst und 3 Minuten schaust, dann verbringst du schon deutlich mehr als eine Stunde nur mit Sucherei, und der Flow geht verloren (was auch noch mal Zeit kostet). Auf einer unbekannten Strecke halte ich das nur mit elektronischer Navigation für machbar. 2. Essen. Man verbraucht wirklich sehr viele Kalorien bei solchen Touren, insbesondere wenn es mehrere Tage lang geht. Einfach nur mit Streuselschnecken und Schokoriegeln schafft man es nicht, dauerhaft so viel zuzuführen. Gekochtes Essen rutscht leichter und führt schneller mehr Kalorien zu. Also öfter mal beim Dönermann oder Asiaimbiss anhalten. Essen braucht auch Zeit, die du irgendwie einplanen musst. 3. Erholung. Ich bin auch schon 450 km an einem Wochenende gefahren. Das geht, wenn ich in der Woche danach nicht fahren muss (oder höchstens zur Arbeit). Die gleiche Leistung über mehrere Tage dauerhaft abzurufen, ist noch mal eine ganz andere Nummer. Da bin ich bei langen Reisen schon nach wenigen Tagen eingebrochen. ----- Das soll ausdrücklich kein Abraten sein. Nun noch ein paar konkrete Sachen: 1. Inwieweit sind Bergetappen mit Flachlandetappen vergleichbar? Du hast keine Rollpausen bergab. Im Flachland gibts viel mehr Straßen, die du finden musst. Im Hochgebirge gibt es meistens sowieso nur eine Strecke, die durch die Topographie vorgegeben ist. Gegenwind kann zum echten Ärgernis werden -> ausweichen auf Waldstrecken, sofern möglich. Und du brauchst mehr Sitzfleisch. Möglicherweise fehlt dir die Zeit dann für Essen/Erholung/Unterkunftssuche etc. Ein plötzliches Motivationstief ist auch bei langer eintöniger Fahrt nie ausgeschlossen. 2. Kann ich davon ausgehen, 250km im Flachen zu schaffen, wenn 150km im Gebirge mit steilen Hängen möglich sind? Oder werden da möglicherweise ganz andere Muskelgruppen angesprochen, die bei mir jetzt untertrainiert sind? Schwer zu sagen. Bei einer richtigen Bergetappe von 150 km fährst du effektiv nur 75 km, und auf den anderen 75 km bergab erholst du dich (vereinfacht und übertrieben dargestellt, aber Wahrheit steckt definitiv drin). Das fällt im Flachland weg. Mittelgebirge und Hügelland sind oft noch gemeiner als Hochgebirge. Die Anstiege sind kürzer und steiler. Sie bremsen dich sehr ab. Die Abfahrten sind so kurz, dass du weder Zeit rausholst, noch dich nennenswert erholst. Wenn du den Fehler machst, die kurzen Anstiege einfach hochzubolzen, brichst du irgendwann ein. Einen Alpenpass bolzt du ja auch nicht im Sprint hoch. Es wird mutmaßlich auf ein Trial & Error hinauslaufen aber eine Einschätzung eurerseits würde mir bestimmt schon helfen - vor allem mit der Planung der Urlaubstage. Im Zweifelsfalle ist das Eisenbahnnetz in Deutschland so dicht, dass du immer eine Option zum Abbruch hast. Gruß Thoralf
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Edited by Toxxi (04/29/21 07:27 PM) |
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#1467862 - 04/29/21 07:38 PM
Re: Fragen zu: von den Alpen an die Ostsee
[Re: Holger]
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Meine kurze Stippvisite beim Forumstreffen Schurrenhof beinhaltete eine Begegnung mit einem gewissen anderen Andreas - atk - der zu meinem nicht geringen Erstaunen auf seiner Liegerakete 350 km am selben Tag bei Regen und Wind und garantiert nicht zu wenigen Höhenmetern angereist kam und sich - etwas - regenerierungsbedürftig zeigte.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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