Servus Community,
wir planen in der letzten Maiwoche eine Radeltour in Mecklenburg/Vorpommern (eigentlich war Italien geplant und vorbereitet). Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir hier ein paar Vorschläge und Empfehlungen geben könntet.
Wir planen 5 bis 6 Tagesetappen mit ca 50 km (40 bis 70 km). Ich bin für alle Vorschläge dankbar, sei es eine Rundtour, eine Strecke oder auch eine Sterntour von einem Standort aus. Wir sind es gewohnt mit Gepäck zu radeln. Wir sind eine Gruppe von 6 Leuten.
Vielen Dank und liebe Grüße aus Straubing
Loretta

Ich gehe mal davon aus, dass ihr ruhige Radrouten auf gut fahrbaren Wegen sucht und es auch mal "etwas interessantes zu sehen" geben soll. Dann kann ich nur empfehlen die Ostseeküste entlang zu radeln oder MVP zu meiden. Ich finde die Radwege-Infrastruktur abseits der Küste nicht so prall (wenig Wege abseits von Straßen, häufig schlechte Oberfläche) und die Entfernungen sind teilw. recht groß. Außerhalb der Tourigebiete sind Unterkünfte zudem nicht so zahlreich, als dass ich bei 6 Leuten ohne Vorbuchungen losziehen würde.
Gruß
Uli

Da stimme ich zu, der Ostseekuestenradweg ist sehr schoen und abwechslungsreich. Einzig zwischen Stralsund und Greifswald wuerde ich die etwas laengere Strecke ueber die Doerfer nehmen als die alte B105 (>30Km feinstes Kopfsteinplaster) und direkt daneben die neue B105 (beide ohne Radweg).

Es gibt aber sehr viele kleine Straßen, auf denen man fahren kann. Da braucht man keine Radwege. So mache ich das meistens.

Von den Radwegen in MeckPomm fand ich die Eiszeitroute landschaftlich recht schön. Aber ich stimme dir zu, woanders sind die Radwege qualitativ besser. Dafür kommt man auf schlechteren Radwegen an schönere Orte.

Und ich fand Mecklenburg-Vorpommern abseits der Küste auch sehenswert. Dort ist es hügeliger und die Landschaft sehr abwechslungsreich. Bei einer vermutlich ohnehin überlaufen Küste fände ich das die bessere Wahl. Dort wird definitiv weniger los sein.

Man könnte z.B. in Lübeck, Wismar oder Schwerin starten und dann quer durchs Land nach Stralsund, Anklam oder Pasewalk. Dort findet man überall schöne Ecken. Auch Szczecin/Stettin wäre ein guter Endpunkt, aber ob Polen die Grenze wieder aufmacht, ist im Moment noch fraglich.

Mit den Übernachtungen... im Moment weiß noch niemand, wie es werden wird. Falls tatsächlich die Pläne umgesetzt werden, dass man mindestens 7 Tage Übernachtung buchen muss, dann fällt klassisches Radreisen sowieso aus.

Gruß
Thoralf

welchen Ort würdest Du als Standquartier empfehlen? Auf touristisch überlaufene Radwege bin ich nicht scharf, aber ich liebe kleine Landstraßen und könnte mir mal ein paar, sprich sechs Tagestouren, vorbereiten. Der erste und letzte Tag ist für die An-/Abreise.

Der "Run" von Touristen auf Mecklenburg Vorpommern, insbesondere Ostsee, ist bereits jetzt so groß wie noch nie. Für den zu erwartenden Massentourismus werden bereits Einschränkungen angedacht. Ich war seit der Wiedervereinigung jedes Jahr in Mecklenburg, vorwiegend am Meer. Zu DDR- Zeiten war ich einmal - und nie wieder - mit einem VW dort unterwegs. Ich werde heuer auf weniger frequentierte Gebiete ausweichen, wie den Bayerischen Wald - mit Start in Straubing. Das Gäubodenfest für heuer ist leider abgesagt.
Mecklenburg Vorpommern öffnet seine Grenzen für Touristen aus anderen Bundesländern zum 25. Mai. In der letzten Maiwoche für jedermann offene Campingplätze habe ich im Internet noch keine gefunden. Auf Campingplätzen wird es großes Gedränge geben. Mit einer größeren Gruppe würde ich im Sommer keinen Platz an der Ostsee ohne Vorbuchung anfahren. Ferienwohnungen und Hotels sind bereits ausgebucht für den Sommer. Sogar Vorbuchungen aus dem Vorjahr mußten storniert werden, weil die Belegkapazität um die Hälfte gekürzt werden musste. Mit der Begründung Hygieneaufwand und wegen der großen Nachfrage werden die Übernachtungspreise steigen.

Ich möchte die Intention zu meiner Antwort erläutern: Die TO kommt aus Niederbayern und war anscheinend noch nie "da oben". *Mir* ist bei meiner ersten Tour durch MV und allen anderen Urlauben danach immer ganz stark aufgefallen, dass das Strassen- und Wegenetz völlig anders ist als in den alten Bundesländern. Wer die Erwartung hat so radeln zu können, wie in den ländlichen Gebieten von z.B. NRW oder Bayern, der wird vermutlich enttäuscht werden.

Um das deutlich zumachen: Man rufe auf www.viamichelin.de auf, klickt auf "Karten" und suche nach Weberin. Was man jetzt in diesem Maßstab angezeigt bekommt sind nahezu alle mit einem Rad befahrbaren Wege / Strassen. Mehr gibt es da nicht und auf allen sind Kfz unterwegs. Rufe ich die Karte für den heimischen Niederrhein auf (z.B. Linnich), muss ich ein ganzes Stück reinzoomen, um mit dem Rad gut benutzbaren Wege zu sehen, vor allem die Kfz-armen / -freien. Selbst in der höchsten Zoomstufe werden bei weitem nicht alle Wirtschafts- und Radwege angezeigt.

Wer in Bezug auf Kfz-Verkehr empfindlich und gerne abseits von diesem unterwegs ist, daheim die lokalen Radrouten über Rad- und Wirtschaftswege bevorzugt, für den ist MV m.E. eher nichts. Wem es nicht ausmacht fast immer auf Straßen und öfters auch im Kfz-Verkehr zu fahren, der kann mit etwas Vorplanung durchaus nette Touren in MV machen. Es ist halt eine Frage der Vorlieben und Erwartungshaltung.

Gruß
Uli

P.S.: Bei der angestrebten Kilometerleistung sehe ich Probleme mit der gebietsweise dünnen Unterkunfts-Infrastruktur im Hinterland.

Ich bin in meinem Leben nirgends häufiger gewesen. Liegt halt dicht bei Berlin und meine Frau war Mecklenburger.
Das mit den Radwegen sehe ich nicht so wie du. Anderen Überlegungen, die du anstel(st wurde ich unbedingt zustimmen. Es könnte mit freien Unterkünften, auch auf CP's, mühsam werden. Nur ok, dessen ist sich die TO sicher bewusst.

Jenseits solcher Fragen würde ich die Küste sehr entschieden meiden. Das hat was mit Geschmack zu tun aber auch damit, dass sich dort der gewerblich organisierte Tourismus in den letzten Jahrzehnten stark entwickelte, was man schon mögen muss.

Ich würde der TO vorschlagen, ihre eigene Idee mit der „Sternfahrt" aufzugreifen.
Meine Vorschläge, wo sich sowas realisieren lässt:

1. Feldberger Seenlandschaft
2, Nationalpark Müritz
3. Mecklenburger Schweiz (Güstrow / Teterow)
4. Sternberger Seenlandschaft

Zu 1. und 4. sollten sich noch die Tracks zu unseren HABERATAS im Wicki finden lassen.

Eine andere Möglichkeit wäre es, den Eurovelo 7 zwischen Berlin und Rostock zu fahren. Der ist gut ausgebaut und kommt durch sehr gescheite Gegenden.

Ich schlage als Standort Waren an der Müritz vor mit Tagestouren. In den letzten Jahren war ich mehrmals mit Gruppen dort. Ihr könntet z. B. einmal auf die Ostseite der Müritz, einmal auf die Westseite (vielleicht in Verbindung mit einer Schiffstour), einmal um Kölpin- und Fleesensee, dann mal Richtung Malchiner See und nach Neustrelitz mit Besuch der Havelquelle, per Zug zurück.

Diese Wege sind gut fahrbar (wenn ich das schon sage, würden andere die Wege als Autobahn bezeichnen), nicht alle asphaltiert, aber in Ordnung. Die Streckenlänge entspricht jeweils Euren Vorstellungen.

In Waren gibt es einige Übernachtungsmöglichkeiten, zugegeben nicht ganz billig, Restaurants mit lecker Fisch und ein Café mit tollen selbstgebackenen Torten.

Schönen Urlaub

Betttina

Das sehe ich auch so.
Irgendwo im Dreieck Mirow-Wesenberg-Canow, wenn man dort Quartier findet, hat man einige Möglichkeiten, die alle erreichbar sind: 1.Fürstenberg-Lychen (ist aber schon Brandenburg), 2.Neustrelitz, 3.Osttufer der Müritz, 4.Havelquellseen, 5.Rheinsberg-Zechlin, 6.Fürstensee (eventuell sogar bis Feldberg) .
Allerdings muss man Heidelandschaft und Seen mögen und eventuell auch aml ein bisschen Sand ertragen- für mich ist das eine meiner Lieblingslandschaften.

Ich bin auch oft dort in der Gegend und würde dir einen Wechsel der Kartenansicht vorschlagen. Geh einfach mal z.B. auf Brouter und mache bei OSM das Häkchen bei Radfahren. Da gibt es sowohl auf der Karte auch als in Realität eine Unmenge an lokalen und regionalen Radrouten die sind feinste Sahne. Gerade in den von Uwe genannten Gegenden, die ich auch viel eher als die Ostsee vorschlagen würde, kann man auf guten Wegen sehr verkehrsarm unterwegs sein. Mit Mecklenburgischer Seen-Radweg, Müritz Rundweg, Eiszeitroute, Berlin-Kopenhagen kann man schon einige Tage zubringen.

Wo findest Du das?
Ansonsten findet sich hier eine schöne Zusammenstellung von Tourvorschlägen: Abschnitte von Fernradwegen, mehrtägige Rundtouren, Eintagestouren - für jeden Geschmack was dabei.
Ich persönlich vermute, dass die Ostseeküste zu Pfingsten schon überlaufen sein wird, und würde eher was im Landesinneren suchen, zB. die Eldetal- oder Warnow-Rundtour oder; oder eine der beiden Backsteinrouten - da ist ruhiges Hinterland und Küste mit dabei.

Eine präzise, detaillierte Analyse der Belegungssituation für Hotels und Camping in Deutschlands Norden, insbesondere Mecklenburg für den Sommer 2020.
Übernachten in Mecklenburg

Wir haben unsere MV-Tour im Juni gemacht. Da war nix überlaufen. Nirgendwo.

Von Rostock über den Ostsee-Radweg bis Usedom. Zurück über den Mecklenburger Seen-Radweg bis Waren. Ein Stück von Berlin-Kopenhagen bis zurück nach Rostock. War eine schöne Runde. Viel zu sehen. Viel Landschaft. War eine schöne Tour. Es hätte auch noch Varianten gegeben, wenn wir noch mehr Zeit gehabt hätten. Es mangelte weder an Unterkünften noch an Restaurants.

Straßen entlang ging es nur für sehr kurze Stücke, die auch nicht besonders befahren waren. Manchmal war es überraschend hügelig. Mit Sand musste man ab und zu mal rechnen. Häufig auch Wege mit zwei Reihen Platten und Mittelgrün, was mit dem Trike etwas nervig ist. Kopfsteinpflaster häufig in den Ortsdurchfahrten. Da radelt man dann auf dem Bürgersteig, wie das alle machen. Und natürlich die denkmalgeschützten Pflastersteine bei Greifswald. Wir sind sie geduldig abgehoppelt.

Was ihr jemals im Mai oder Juni irgendwann irgendwo gemacht habt, ist dieses Jahr völlig belanglos.
Darß-Zingst ist zu 99% an Himmelfahrt auf Booking Com bei Hotels und Pensionen ausgebucht.

Der Fragesteller hat sich seit seinem ersten Beitrag vor 4 Tagen nicht mehr gemeldet.
An Christi Himmelfahrt, 21. Mai, ist MV für auswärtige Bundesbürger noch nicht offen.

Und wird für Touristen aus Hotspot Gebieten auch nicht geöffnet werden. Was immer das in der Praxis bedeuten wird.
Wollte noch den Elberadweg erwähnen.

Gruß
Lutz

Wir waren Ende September auf dem Ostseeküstenradweg unterwegs und es war sehr voll und für meine Begriffe sind Unterkünfte, Restaurants und Cafes überteuert.
Die Strecke auf dem Darß haben wir dann sogar ausgelassen, da Radfahrer wie an der Perlenschnur unterwegs waren.
Noch ein Tipp: viele CP vermieten Hütten und oder Schlaffässer. Dies waren die einzigen bezahlbaren und auch kurzfristig buchbaren Unterkünfte bei Regenwetter, ansonsten auf CP immer spontan untergekommen. Ein Zelt sollte unbedingt dabei sein, oder die Unterkünfte weit im Voraus buchen.

Wenn man auf einem der bekanntesten Radwege überhaupt unterwegs ist, sollte man damit rechnen, dass dieser auch von anderen genutzt wird.

"Kurzfristig buchbar" sieht in diesem Jahr wohl generell schlecht aus. Weshalb ich überlege, vielleicht doch eher irgendwo ein Standquartier zu suchen und drum herum zu radeln. Oder vielleicht besser zwei.

Dazu kommt das Zelten ohne Sanitärgebäude. Wobei ich vermute, dass das halb so heiß gegessen wie gekocht wird. Oder dass es alternativ eben kein Zelten gibt.

Einer der wenigen Campingplätze, der einen Verhaltenscodex herausgibt:
Camping Sternberger Seenland
Ist für mich von Interesse.

Tja, da hast Du die für mich landschaftlich schönste Strecke ausgelassen. Auch kulturell hat diese Strecke eine Menge zu bieten. Kunst, Literatur und Isenbahner haben diesen Abschnitt geprägt. Aber in den Sommerferien ist es dort in den Dorfbereichen voll. Außerhalb dieser 6 Wochen ist es außer an Sonntagen immer relativ leer.
Aber an welchem fünf Sterne Radweg ist es zu diesen Zeiten leer?
Abgesehen davon zahlst Du in touristischen Hochburgen eben deutlich mehr als im weniger besuchten Inland.

Gruß
Lutz

Ich weiß, dass wir eine der schönsten Strecken ausgelassen haben. Dafür gab es mehrere Gründe:
1.Zu viele Radfahrer, meist mit elektrischer Unterstützung, unterwegs.
2.Keine kurzfristig buchbaren Privatzimmer für eine Nacht.
3.Wegen Regenvorhersage wollten wir nicht (wild)zelten.

In den Dorfbereichen war es gar nicht voll, da kühl und tw. Regen, aber eben auf den Radwegen.

Und nein, wir waren nicht in den Sommerferien dort, sondern in der letzten Septemberwoche.

Wie amarillo kann ich deinem Beitrag nicht so wirklich zustimmen, meine Erfahrungen sind da anders. Mal abgesehen davon, dass sich die Hauptsaison (Ferienzeit) auf mehr als sechs Wochen erstreckt: Ich habe an der MV-Küste in der Vorsaison leerer als in der Nachsaison erlebt, hängt wohl mit den Wassertemperaturen zusammen. Wirklich "leer" ist aber auch dann nicht. Auch ich kann von Problemen (und kräftig gesalzenen Preisen) bei der Unterkunftssuche im Mai berichten (Rügen).
Gruß
Uli

Naja ich sprach von Fischland/Darß. Was Rügen betrifft habe ich keine Ahnung. Und ja in einem touristischem Hotspot ist es nie wirklich leer, aber Du kannst außer Sonntags in aller Ruhe radeln(meine Erfahrung) und ich verbringe viele Wochenenden auf dem Darß.
Mit den 6 Wochen waren die Ferien in Nordrhein-Westfalen gemeint. Wenn dort Ferien sind, dann ist Fischland wirklich überlaufen. In der Zeit sehe ich zu nicht dort zu sein.
Auch jetzt über Pfingsten kann ich die Gegend nicht empfehlen, laut booking.com 97% ausgebucht......

Gruß
Lutz