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#1421030 - 03/20/20 02:35 PM
Fahrradtypen im Wandel der Zeit
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Moin zusammen, ich wunder mich gerade ein wenig über die neuen Fahrradtypen, die im Grunde gar nicht so neu sind, oder? Folgende Fahrrad-Kategorien finde ich interessant: - Gravel-Bike.
Gab es das nicht schon früher? Hieß das nicht vor Jahren mal: Crossrad oder Geländerad Bewußt nicht zu verwechseln mit dem Bergrad oder Mountainbike Ich kann mich auch an Fernsehübertragungen von sogenannten Querfeldeinrennen erinnern. Zumindest sahen die Fahrräder die da verwendet wurden den heutigen Gravel-Bikes extremst ähnlich. Hießen die damals im Englischen vielleicht auch schon Gravel-Bikes? - Cross-Bike.
Hier hat sich meines Erachtens der Typ geändert und das "Cross" steht nun weniger für Querfeldein, sondern eher für Kreuzung, nämlich für Kreuzung aus Rennrad und ... hmhm, ja was den eigentlich? Tourenrad? Trekkingrad? Mountainbike, ... - 29er
Mountainbikes mit 28er Felge und richtig dicken Reifen. Über die Sinnhaftigkeit von so großen Rädern im Gelände kann man bekanntlich sehr gut streiten, ... Aber fahre ich dann mit meinem Patria-Ranger nicht eigentlich auch ein 29er als Reiserad? OK, es ist als Reiserad aufgebaut und nicht als Mountainbike, ... und ja Berg ab machen mir die meisten Mountainbiker einiges vor, nicht zu letzt durch die bei Mountainbikes häufig vorhandene Federung. Doch durch den sehr langen Radstand vom Ranger schaffe ich Steigungen, wo die meisten Mountainbiker absteigen müssen, weil ihnen das Vorderrad steigt.
Sei es wie es sei, irgendwie muss die Wirtschaft ja am Laufen gehalten werden und sei es nur durch neue Namen. Bis dann Hesse
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Wie war das noch mal mit dem Steine-werfenden Elefanten im gläsernen Porzelanladen? | |
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#1421036 - 03/20/20 03:00 PM
Re: Fahrradtypen im Wandel der Zeit
[Re: Hesse]
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- Gravel-Bike.
Gab es das nicht schon früher? Hieß das nicht vor Jahren mal: Crossrad oder Geländerad Bewußt nicht zu verwechseln mit dem Bergrad oder Mountainbike Ich kann mich auch an Fernsehübertragungen von sogenannten Querfeldeinrennen erinnern. Zumindest sahen die Fahrräder die da verwendet wurden den heutigen Gravel-Bikes extremst ähnlich. Hießen die damals im Englischen vielleicht auch schon Gravel-Bikes?
Zum Rest halte ich mal die Klappe, was du hier meinst ist Cyclocross: https://de.wikipedia.org/wiki/QuerfeldeinrennenIm Prinzip findet das auf Rennradmaterial statt, also tatsächlich gar nicht so unähnlich zu dem was Gravel-Bikes auch sind. Die Unterschiede zwischen den beiden Rad-Typen finde ich hier ganz gut erklärt: https://www.cyclingnews.com/features/the...he-differences/In a nutshell: - Cyclocross sind wendiger, Gravelbikes eher stabiler - Tretlager ist bei Crossern meist eher höher - Reifenbreite ist im Querfeldeinsport auf 33mm begrenzt, beim Gravelbike nur durch den Rahmen - Crosser haben häufiger ein abgeflachtes Oberrohr zum besseren Tragen. Ist für Gravel eher irrelevant. - Cyclocross findet auf meist engen, verwinkelten, abgesteckten Strecken ab, Gravel ist eher auf Distanz. Darin begründen sich die Unterschiede. Sind halt Nuancen und du wirst vermutlich immer Ausnahmen zu den Regeln finden. Guter Hinweis, das unsere Gefährt nahe an der Perfektion sind. Die Änderungen werden kleiner und kleiner...
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Edited by Lagerschaden (03/20/20 03:02 PM) |
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#1421754 - 03/23/20 08:27 PM
Re: Fahrradtypen im Wandel der Zeit
[Re: Hesse]
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Das 28 oder gar 29" raeder besser sind im gelaende ist an sich nicht neu. Neu ist nur, dass die grosse masse es ploetzlich angenommen hat. Ende der 90er jahre hatte zB der niederlaendische marke batavus 2 28" mtb's im programm, die aber nach 2 jahre wieder aus dem katalog verschwunden waren. Ich hatte damals interesse an ein neues mtb und habe mich dagegen entschieden, weil es damals im grunde genommen keine 28/29" mtb reifen zu kaufen gab. Ansonsten sehe ich bei sehr vielen gravelbikes kaum/keine unterschiede zum cyclocrosser. Ein echtes gravelbike hat fuer mich 50mm oder mehr an reifenbreite. Ich bin mal gespannt was ueber 10 jahre auf dem markt kommt
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#1421770 - 03/23/20 10:04 PM
Re: Fahrradtypen im Wandel der Zeit
[Re: Hesse]
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Gravel-Bike. Gab es das nicht schon früher? Hieß das nicht vor Jahren mal: Crossrad oder Geländerad Bewußt nicht zu verwechseln mit dem Bergrad oder Mountainbike Ich kann mich auch an Fernsehübertragungen von sogenannten Querfeldeinrennen erinnern. Zumindest sahen die Fahrräder die da verwendet wurden den heutigen Gravel-Bikes extremst ähnlich. Hießen die damals im Englischen vielleicht auch schon Gravel-Bikes? Dazu kann ich was sagen als ehemaliger Leistungssportler. Das hieß damals tatsächlich auf Deutsch Querfeldein und auf Englisch Cyclocross. Waren Rennräder mit etwas kürzeren Rahmen und so breit gebaut, dass auch 35er Reifen reinpassen. Die Sportart gibt es immer noch. Gravel-Bikes haben m.E. etwas längere Rahmen als eine klassischer Cyclocrosser. Mountainbikes sind historisch gesehen später entstanden und ein Hybrid aus der Übersetzungsbreite eines Querfeldeinrades bzw. Cyclocrossers und den breiten Reifen eines Beach-Cruisers. Cross-Bike. Hier hat sich meines Erachtens der Typ geändert und das "Cross" steht nun weniger für Querfeldein, sondern eher für Kreuzung, nämlich für Kreuzung aus Rennrad und ... hmhm, ja was den eigentlich? Tourenrad? Trekkingrad? Mountainbike, ... Stimmt. Cross-Bikes ohne den Vorsatz Cyclo sind im Prinzip etwas sportlichere Tourenräder mit Federgabel. Also entwicklungsgeschichtlich noch später aus dem Tourenrad entstanden. Sei es wie es sei, irgendwie muss die Wirtschaft ja am Laufen gehalten werden und sei es nur durch neue Namen. Definitiv. Gruß Thoralf
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Edited by Toxxi (03/23/20 10:07 PM) |
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#1421791 - 03/24/20 06:38 AM
Re: Fahrradtypen im Wandel der Zeit
[Re: Hesse]
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Lustig kommt mir vor, dass zwar immer wieder "neue" Radtypen, die es fast genau so schon sehr lange gibt, erfunden werden, aber wirklich "neue" (denn so neu sind sie ja wieder nicht) nicht von Fleck kommen: Die diversen Arten von Liegerädern und Velomobilen.
Da gibt es wirklich eine ganz andere Art, Rad zu fahren, und kaum jemand probiert sie. Das ich natürlich keine Kritik an Leuten, die ein Upright fahren (ich benütze meine ja nach wie vor, und es gibt auch gute Gründe, dabei zu bleiben), aber ein interessanter Aspekt, an dem man sehen kann, wie Trends entstehen und gemanagt werden.
lg! georg
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#1421833 - 03/24/20 09:33 AM
Re: Fahrradtypen im Wandel der Zeit
[Re: Hesse]
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Sei es wie es sei, irgendwie muss die Wirtschaft ja am Laufen gehalten werden und sei es nur durch neue Namen.
Das funktioniert aus meiner Sicht maximal solange, bis man mal alt mit neu in der Realität vergleicht. Schon bei der in meiner Jugend als "Fahrrad", später "Tourenrad" benannten Klasse hat sich viel getan. Mein erstes "richtiges" Fahrrad war ein Erbstück meines Vaters. Wenn ich mich recht erinnere ein Hercules aus den späten 50ern. Stempelbremse, Dreigangnabe mit Rücktrittbremse, Stahlrahmen, Stahlfelgen, Bügellenker und eine Beleuchtung die den Namen eigentlich nicht verdiente. Neben der Tatsache , dass der Scheinwerfer eher eine Funzel war, stellte der Dynamo bei Regen sofort den Dienst ein. Auch heute steht noch ein Tourenrad in meiner Garage. Magura HS33, 3x9 Shimano XT, Alurahmen, Aluhohlkammerfelgen, Nabendynamo mit hellem LED Scheinwerfer und Rücklicht mit Standlichtfunktion. Ganz klar beides Tourenräder, aber wer sich mal draufgesetzt hat und damit fährt wird auch im Blindvergleich sofort die Vorzüge des modernen Rades schätzen. Genauso sehe ich das beim MTB. Das erste MTB mit dem ich Kontakt hatte war ein Centurion Country. Im Grunde ein robustes, gut ausgerüstetes Tourenrad mit groben Reifen. Wer sich heute mal auf ein modernes XC-Hardtail und im Anschluss auf eine gute Downhill Maschine setzt wird kaum behaupten wollen, dass diese drei Räder wirklich viel miteinander gemeinsam haben. Außer der grundsätzlichen Idee.
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#1421896 - 03/24/20 03:03 PM
Re: Fahrradtypen im Wandel der Zeit
[Re: Lagerschaden]
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Als Ergänzung zum Gravelbike Ursprünglich wurden mit den Rädern im Mittleren Westen lange Rennen (z.T. >200km, als Selbstversorger) auf sog. Gravel Roads gefahren. Eine Behörde hierzulande wurde sowas wohl als Wirtschaftsweg mit wassergebundener Decke bezeichnen. Oder auf gut deutsch auch geschotterter Feldweg. Also einfach ein Rad, um alleine möglichst schnell weite Strecken auf gesplitteten oder geschotterten Straßen zu fahren. Da ergeben sich ein paar Unterschiede zu CX fast von alleine, beispielsweise: entspanntere Sitzposition, kürzere Übersetzung und die Notwendigkeit, Verpflegung etc. mitzuführen. Eine klare Definition gibt es nicht, u. a. weil der UCI außen vor ist. In welche unterschiedlichen Richtungen es sich in den letzten Jahren entwickelt hat, ist ganz interessant, teilweise sogar Richtung MTB. Und was die Industrie so alles als G. verkaufen will, übrigens auch. Liegt aber vielleicht auch mit daran, was an Komponenten gerade am Lager ist und raus muss. Dass jetzt probiert wird, das Konzept als die beste Erfindung seit geschnittenem Brot zu hypen, ist wohl Folge davon. Die Bandbreite der aktuellen Spielarten hat Cyclingtips gerade gestern ganz schön umrissen: https://cyclingtips.com/2020/03/how-to-choose-a-gravel-bike/ Ist halt nur ein weiteres Angebot. Inwieweit es „neu“ ist und zu den eigenen Anforderungen passt: Selber kritisch abwägen. Grüße aus Bremen
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#1421959 - 03/25/20 06:53 AM
Re: Fahrradtypen im Wandel der Zeit
[Re: StefanTu]
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Hallo Stefan! Sei es wie es sei, irgendwie muss die Wirtschaft ja am Laufen gehalten werden und sei es nur durch neue Namen.
Das funktioniert aus meiner Sicht maximal solange, bis man mal alt mit neu in der Realität vergleicht. Schon bei der in meiner Jugend als "Fahrrad", später "Tourenrad" benannten Klasse hat sich viel getan. Mein erstes "richtiges" Fahrrad war ein Erbstück meines Vaters. Wenn ich mich recht erinnere ein Hercules aus den späten 50ern. Stempelbremse, Dreigangnabe mit Rücktrittbremse, Stahlrahmen, Stahlfelgen, Bügellenker und eine Beleuchtung die den Namen eigentlich nicht verdiente. Neben der Tatsache , dass der Scheinwerfer eher eine Funzel war, stellte der Dynamo bei Regen sofort den Dienst ein. Auch heute steht noch ein Tourenrad in meiner Garage. Magura HS33, 3x9 Shimano XT, Alurahmen, Aluhohlkammerfelgen, Nabendynamo mit hellem LED Scheinwerfer und Rücklicht mit Standlichtfunktion. Ganz klar beides Tourenräder, aber wer sich mal draufgesetzt hat und damit fährt wird auch im Blindvergleich sofort die Vorzüge des modernen Rades schätzen. Genauso sehe ich das beim MTB. Das erste MTB mit dem ich Kontakt hatte war ein Centurion Country. Im Grunde ein robustes, gut ausgerüstetes Tourenrad mit groben Reifen. Wer sich heute mal auf ein modernes XC-Hardtail und im Anschluss auf eine gute Downhill Maschine setzt wird kaum behaupten wollen, dass diese drei Räder wirklich viel miteinander gemeinsam haben. Außer der grundsätzlichen Idee. Auf dieser Ebene hast du vollkommen recht. Die Räder von heute lassen sich nicht mit den Rädern der 50-er und 60-er Jahre vergleichen. Ich möchte auch definitiv nicht mehr mit diesen Machwerken weiter fahren. (Wobei mein Puch Rennrad, ein Bergmeister aus den späten 40-ern oder den frühen 50-ern, das hat schon was! Das hat auch schon brauchbare Teile verbaut.) Aber die Passabfahrten bei Regen mit der Angst, immer schneller zu werden, die regelmäßigen Speichenrisse der Standard-Räder dieser Zeiten, da kann ich nur sagen: nein danke, nie wieder! Ich habe die bisherige Diskussion mehr als eine verstanden, die sich um die letzten Jahre dreht. Da bekommen plötzlich MTB´s größere Laufräder, was bei manchen Anwendungen absolut Sinn macht, für die breite Masse der Käufer, zu denen auch ich mich zähle, keinen. Da wird zwischen Cross-Trekkern und Gravel-Bikes unterschieden, und die Unterschiede sind für die meisten Anwender unwichtig. Usw. Das heißt natürlich nicht, dass es diese Unterschiede nicht gibt, und dass es nicht Bedarf für genau diese "neue" Nische gibt, in diesem Hype geht es nur ums Geld machen. Der Rubel muss rollen, und wenn dafür die Leute Räder, die alles können, was sie brauchen, tauschen müssen. Dann verschimmelt das alte Rad im Keller oder wird auf eBay verramscht (Keller ist für die Hersteller besser), ohne dass die KundInnen etwas davon haben, außer das Gefühl: "Jetzt hab ich, was ich immer schon gebraucht habe". Was dann oft eine Illusion ist. Wenn sie mit der Illusion glücklich sind und bleiben, bin ich damit zufrieden. Leider zeigen Illusionen die Tendenz, sich ab zu nützen. Dann muss Neues her und das Spiel beginnt von vorne. Das finde ich schade für die einzelne Person wie für die Gesellschaft/Menschheit in Zeiten der Klimakrise. lg! georg
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