Hallo Steffen,
wir sind letzten Sommer (Juli) die Strecke Trelleborg - Stockholm - Göteborg gefahren. Karten- und radwege-technisch haben wir es ähnlich wie atk gemacht - wir waren mit 1:200.000er-Karten ausgerüstet (entweder von freytag und Bernd oder Kümmerly und Frey, weiß ich nicht mehr, aber die sind sehr ähnlich) und haben uns wo möglich an die Nebenstraßen gehalten. Das klappt sehr gut, wobei die Karten beider Verlage einen Haken haben: es gibt keine Infos über den Straßenbelag. Wenn man sehr kleine Nebenstraßen nimmt, ist es zumindest im Landesinneren immer ein bisschen Glücksache, ob die Strecke asphaltiert ist. Nachdem wir es auf dem Abschnitt Trelleborg-Stockholm etwas zackiger haben angehen lassen, hatten wir für die Rückfahrt noch ziemlich viel Zeit, daher zum Teil die kurzen Etappen. Da meine Frau keine Luste auf wildes Zelten hatte, haben wir die Strecke zudem so gewählt, dass wir abends jeweils einen Campingplatz ansteuern konnten.
Ich skizziere mal stichwortartig unsere Etappen ab Stockholm:
1. Tag: Stockholm - Mariefred, 67 km - wenn man einmal aus Stockholm raus ist, wirds sehr nett. eine alternative ist, nördlich um die mälaren rumzufahren.
2. Tag: Mariefred - Katrinenholm, 95 km - hier waren wir, weil die nebenstraßen zum Teil nicht asphaltiert waren und meine Frau sonst gemeuert hätte, zum Teil auf relativ stark befahreren Fernsstraßen unterwegs, mit nur schmalem Seitenstreifen. Nicht so richtig toll.
3. Tag: Katrinenholm - Kumla, 80 km. Aus Katrinenholm raus die ersten ca. 20 km auf einer recht stark befahrenen Bundesstraße, danach ca. 25 km über eine überhaupt nicht befahrene Nebenstraße.
4. Tag: Kumla - Tived, 72 km: Wir fahren größtenteils über ruhige Nebenstraßen nach Süden über Askersund, das am Nordufer des Vätternsees liegt, nach Tived. Die letzten 20 km über eine quasi verkehrsfreie Nebenstraße durch Wald. An der Ostseite des Unden-Sees zelten wir auf einem tollen, von einem Niederländer betriebenen Camping-Platz, der super idyllisch gelegen ist.
5. Tag. Tived - Skövde, 86 km: Am Ostufer des Unden entland, dann Richtung Westen am Nordufer des Vikensees. Mehr durch Zufall treffen wir auf den Götakanal. Von dort nach Skövde über eine langweilige, aber nicht stark befahrene Fernstraße Richtung Skövde. Achtung: Der Camper dort liegt auf einem ziemlich heftigen Berg. Und abends fand in der Nähe ein Heavy-Metall-Konzert statt, bei dem selbst die Ohrenstöpsel nicht halfen...
6. Tag: Skövde - Grästorp, 84 km: durch Skara, wo eine beeindruckende Kirche steht, danach über total ruhige, teilweise einspurige Nebenstraßen durch Weizenfelder.
7. Tag: Grästorp - Uddevalla, 84 km. Wir gucken uns in Trollhättan die Schleusenanlagen an. Von hier aus könnte man, wenn mans eilig hat, direkt nach Göteborg durchstechen. Wir machen einen Schlenker nach Nord-Westen Richtung Uddevalla, um über die Inseln Tjörn und Ourst nach Göteborg zu fahren. Die Strecke Trollhättan-Uddevalla über Nebenstraßen ist klasse.
Achtung: Der Campingplatz in der Nähe der Innenstadt in Uddevalla, der noch ausgeschildert ist, existiert seit Jahren nicht mehr. Der Campingplatz von Uddevalla ist 12 km nordöstlich der Innenstadt - und GRÄSSLICH. Als wir da waren, war er vollkommen überlaufen und überlastet, zudem teuer. Also wirklich nicht empfehlenswert.
8. Tag: Uddevalla - Malö, 45 km: Die Insel Orust lohnt sich absolut. Der Campingplatz in Malö ist absolut malerisch in Schären gelegen.
9. Tag: Malö - Stenungssund 41 km: Wir hatten eigentlich vor, auf den Inseln noch ein bisschen ´rumzucruisen. Aber leider verschlechtert sich das Wetter drastisch, so dass wir einigermaßen trockenen Fußes und mit etlichen Zwangspausen wegen Wolkenbrüchen bis Stenungssund fahren, zurück aufs Festland.
10. Tag. Stenungssund - Lilleby: 55 km. Der Campingplatz liegt nördlich von Göteborg total idyllisch am Meer, tolle Schärenküste. Leider ist das Wetter wieder sehr durchwachsen.
11. Tag. Lilleby - Göteborg: 30 km. Die letzte Etappe, abends geht die Fähre nach Kiel. Die Göteborger Innenstadt lässt sich ganz gut mit dem Rad erreichen.
Noch Fragen? Immer gerne.
Schöne Grüße
Olaf