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#1413560 - 01/27/20 12:17 PM Westafrika Radtour
Afrika-Radler
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Posts: 4
:1 month(s), 6
:2.12.2019 6.1.2020
:2000
:gmGambia
gnGuinea
gwGuinea-Bissau
lrLiberia
snSenegal
slSierra Leone
:https://www.afrika-erleben.de/banjul-monrovia-westafrika-exkursion/

Westafrika Radtour
Gambia, Senegal, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Liberia
Sechs Länder, fünf Wochen, gut 2.000 km
02.Dezember 2019 - 06. Januar 2020

Details zum Streckenverlauf am Ende des Textes
Fotos und noch mehr Text auf meiner Homepage unter
https://www.afrika-erleben.de/banjul-monrovia-westafrika-exkursion/

Mit dem Flugzeug nonstop von Leipzig nach Banjul/ The Gambia. Dort wartet Joop vom Marakissa Rivercamp auf mich. Am nächsten Tag frühstücke ich in Ruhe an dem lauschigen Ort am Halahin Fluss, baue das Rad zusammen und fahre über Brikama zum vielgelobten Tumani Tenda Camp. Ich bin der einzige Gast.

Zur Gambia/ Senegal Grenze nehme ich nicht die Straße sondern fahre eine wunderschöne Pistenstrecke über die Dörfer. Auch für den letzten Teil der Strecke nach Koubalan wähle ich diese Alternative. Doch hier ist der Weg sehr sandig und ich komme nur langsam voran. Das Campement von Koubalan hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert und endlich kommen wieder mehr Besucher. Gemeinsam mit zwei Frauen aus Spanien fahre ich am nächsten Morgen in die Regionalhauptstadt, wo ich in weniger als 15 Minuten mein Guinea-Bissau Visum erhalte. Auch der Grenzübergang geht easy. Vorbei an Reisfeldern, Cashew- und Mangobäumen bin ich schon mittags in Ingoré und erreich am nächsten Tag die Hauptstadt Bissau. Das alte Viertel mit verfallenden Kolonialbauten wirkt recht verschlafen. Mit einem ehemals griechischen Schiff geht es auf die andere Seite nach Enxude und dann zur Insel Bolama, wo sich lange Zeit die Hauptstadt der früheren portugiesischen Kolonie befand. Heute sieht alles etwas trostlos und verfallen aus. Immerhin gibt es eine akzeptable Unterkunft und für den einzigen Gast öffnen sie sogar ihr Restaurant. Nicht allzu weit weg vom Hafen gibt es einen schönen Strand und am Wochenende sollen auch Besucher aus der Hauptstadt herüber kommen.

Auf dem Weg nach Buba durchfahre ich einen Nationalpark - zu merken ist davon nichts.
Bei Quebo gehen zwei Wege nach Guinea ab. Ich folge der Empfehlung eines Polizisten und nehme eine Piste die mich auf kaum erkennbaren Pfaden durch den Wald führt. Erst 20 km nach der Guinea Bissau Ausreise gibt es einen Grenzposten von Guinea. In einem kleinen Ort nehme ich abends die Einladung zur Übernachtung bei einer Familie an. Die Männer fragen mich, wie sie nach Europa kommen können und einer erzählt, wie er es schon mal bis Marokko geschafft hat.
Über Boké und Boffa fahre ich zur Hauptstadt Conakry, bzw. mache 30 km vorher in Dubréka Station, da ich mich nicht im Autostau bewegen will. In allen Ländern traf ich an den Kontrollposten von Polizei, Militär, Einreisebehörden auf sehr nette und freundliche Menschen. Nur in Guinea war es anders. Während einheimische Autos einfach weiterfahren wenn die Beamten mit ihren Trillerpfeifen agierten, hielt ich brav an. Man stellt mir unsinnige Fragen wo man weiß, dass ich nicht drauf eingehen kann, z.B. nach den Fahrzeugpapieren und dem Führerschein fürs Fahrrad. Doch nach der Durchsicht meines Reisepasses und wenn ich erzähle wo ich überall mit dem Rad langfahre, geht es schnell in freundlichen Smalltalk über und ich darf weiterfahren.

An der Grenze nach Sierra Leone gibt es ganz unproblematisch ein Visum; die Fahrt zur Botschaft in Conakry war völlig unnötig.
In Port Loko überrascht mich der beginnende Harmattan. Keine Sonne am Morgen, alles ist nebelig, ich kann kaum was sehen. Ohne es richtig zu bemerken fahre ich eine andere Straße nach Freetown als eigentlich geplant. Hier fahre ich über Waterloo in mehreren Etappen einmal um die Halbinsel rum und gönne mir auch zwei Strandtage.
Von Waterloo nach Bo entscheide ich mich wieder für die Piste. Bis Moyamba ist dies noch eine gut fahrbare und autoarme Straße, während sich die Strecke über Mano und Tabe als teilweise schwierig zu fahrender single speed Pfad zeigt, der sogar einen Namen hat: old railway line trail. Einige Orte haben noch erkennbare alte Bahnhofsgebäude mit Betonsäulen, die den Stationsnamen anzeigen.

Über warmshowers finde ich in Bo Unterkunft bei einer deutschen Familie. Ich nutze den Internetzugang um mir einen Rückflug ab Monrovia zu suchen. Dann geht es weiter zur touristisch erschlossenen Insel Tiwai island. Spannend ist, dass sich mehrere Gemeinden zusammengetan haben um ein Nutzungskonzept zu erarbeiten das über Schulen, bessere Wasserversorgung, Gesundheitsposten etc. auch den Dörfern zugute kommt.

In Liberia angekommen, will ich noch mal zur Küste und fahre eine Piste nach Robertsport, wo ich eine einfache Privatunterkunft finde und 25 $ pro Nacht bezahlen darf. U.S. $ sind hier überall im Umlauf und niemand interessiert sich für Euro.
In Monrovia treffe ich wieder auf einige andere Europäer und zusammen gönnen wir uns ein Abendessen in einem edlen Hotel.
Zum Flughafen sind es noch mal 60 km. Da mein Rückflug spätabends startet, fahre ich erst mittags los und bin am nächsten Tag wieder in Berlin.

Die einzelnen Etappen, Uhrzeiten und km:

02.12.2019 - Flug Leipzig - Banjul
03.12.2019 - Marakissa River Camp - Tumani Tenda Camp
1045 - 1330, 36 km
04.12.2019 - Tumani Tenda Camp - Koubalan
0830 - 1800, 110 km
05.12.2019 - Koubalan - Ziguinchor + Umgebung
0730 - 1100, 44 km
06.12.2019 - Ziguinchor - Ingoré
0800 - 1330, 75 km
07.12.2019 - Ingoré - Bissau
0730 - 1330, 80 km
08.12.2019 - Bissau
20 km
09.12.2019 - Bissau - Enxude - Bolama
34 km
10.12.2019 - Bolama, 55 km
11.12.2019 - Bolama - Buba
0800 - 1500, 77 km
12.12.2019 - Buba - Nyamayara
0730 - 1830, 94 km
13.12.2019 - Nyamayara - Boké
0800 - 1330, 57 km
14.12.2019 - Boké - Plage Bel Air
0745 - 1630, 107 km
15.12.2019 - Plage Bel Air - Boffa
0810 - 1310, 73 km
16.12.2019 - Boffa - Dubreka
0715 - 1630, 112 km
17.12.2019 - Dubreka - Conakry und zurück mit Sammeltaxis
18.12.2019 - Dubreka - Forecariah
0730 - 1600, 80 km
19.12.2019 - Forecariah - Port Loko
0730 - 1630, 98 km
20.12.2019 - Port Loko - Allen Town
0800 - 1730, 107 km
21.12.2019 - Allen Town
22.12.2019 - Allen Town - Freetown
1100 - 1230, 20 km
23.12.2019 - Freetown - Cockle Point
50 km
24.12.2019 - Cockle Point - Bureh Beach
1000 - 1230, 30 km
25.12.2019 - Bureh Beach - Moyamba
0730 - 1730, 118 km
26.12.2019 - Moyamba - Bo
0800 - 1830, 110 km
27.12.2019 - Bo, Pausentag
28.12.2019 - Bo, Pausentag
29.12.2019 - Bo - Tiwai island
0745 - 1545, 91 km
30.12.2019 - Tiwai island
31.12.2019 - Tiwai island - Jendema
0800 - 1730, 92 km
01.01.2020 - Jendema - Robertsport
0800 - 1630, 105 km
02.01.2020 - Robertsport
03.01.2020 - Robertsport - Monrovia
0730 - 1730, 115 km
04.01.2020 Monrovia
05.01.2020 Monrovia
06.01.2020 - Monrovia - Flughafen
1200 - 1600, 60 km
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#1414518 - 02/03/20 11:10 PM Re: Westafrika Radtour [Re: Afrika-Radler]
uwee
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Posts: 1,386
Danke !

Die Tour gefällt mir.
Vor vielen Jahren war ich in Gambia und im Senegal.
Vor Touren in andere Länder, besonders Guinea Bissau, wurden wir eindringlich gewarnt.
Hört sich ja jetzt doch einigermaßen entspannt an.
Liebe Grüße
Uwe
hier nur privat, (gewerblich wg. 2 Radreisebüchern)
www.velo-traumreise.de
www.velo-traumreise.blogspot.com
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#1422703 - 03/29/20 11:09 AM Re: Westafrika Radtour [Re: uwee]
Afrika-Radler
Commercial Participant
Topic starter
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Posts: 4
Hi Uwe,

Sicherheitslagen ändern sich. Guinea-Bissau war mal in den Händen der Kokain-Mafia. Das ist lange vorbei. Jetzt ist es ein sehr angenehmes und sicheres Reiseland. Ganz anders z.B. Burkina Faso wo ich oft war. Derzeit wäre ich vorsichtig.
Es gibt einen kleinen Guinea-Bissau Reiseführer, 2016 von der EU herausgegeben:
http://www.eeas.europa.eu/archives/deleg..._afectos_en.pdf

Irgendwann will ich Banjul - Freetown noch mal auf einer anderen Strecke fahren, mehr durch das Hochland in Guinea, vermutlich über Gabú, Koundara, Labé, Mamou.

Viele Grüße,
Michael
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www.bikefreaks.de