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#1409037 - 12/14/19 11:56 AM Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019
Britta
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Und hier nun auch unser Urlaubsbericht von unserer „Sommertour“ im Oktober - die dann so ganz anders verlaufen ist, als geplant.
Dieses Jahr hatte es uns in den Osten Nordamerikas verschlagen. Nach den Pistentouren der letzten Jahre sehnten wir uns mal nach einer Reise auf Asphalt – mit moderatem Wetter und guter Versorgungsinfrastruktur. Da fiel die Wahl auf den Osten Kanadas und der USA. Ein bisschen angeimpft von den schönen Herbstbildern von Thomas und Thomas sollte unsere Route durch Kanada aber auch den Teile der USA gehen, weil wir die Reise gleich noch mit einem Besuch bei Alex, eines Studienfreundes von Bernd, verbinden wollten, der seit vielen Jahren im Osten der USA lebt.
Laut unserer ersten Planung wollten wir von Montreal in einem Bogen nach Norden fahren und dann über die USA nach Albany. Die wurde allerdings schon im September hinfällig, als die Boeing 737 Max - unser geplantes Transportmittel - weiterhin aus dem Verkehr gezogen wurde. Die alternative Planung sah dann vor, in Toronto zu starten (das vermied den von Icelandair alternativ angebotenen 2xigen Umstieg) und in einem Bogen über mehrere Parks nach Montreal zu fahren, und von dort über die White Mountains, den Mount Washington nach Albany um dort den Freund zu besuchen. Rückreise von Boston, was von Albany gut mit dem Mietwagen zu erreichen ist.
Reisezeitraum war der Oktober, insofern sollten wir irgendwo auf der Route auch auf jeden Fall Gelegenheit haben, bunte Bäume zu sehen.

Ich persönlich freute mich tierisch auf den Urlaub – ich erwartete eine ähnlich entspannte Tour wir unsere Nordnorwegentour 2015 und freute mich sehr drauf, endlich die Bürotür zu schließen und aufs Fahrrad zu steigen.

Tag 1/2: Anreise
Das irgendwas möglicherweise nicht ganz nach Plan lief, wurde uns in dem Moment klar, als wir im Flugzeug saßen, die Türen geschlossen wurden und das Flugzeug zurückgeschoben wurde. Denn das war der Blick aus dem Fenster:



Das komplette Gepäck inklusive unserer Räder (die braunen Kartons neben dem rot bedachten Wagen) stand noch auf dem Rollfeld… schockiert
Nun, wir hatten als Fluggesellschaft Icelandair gewählt – mit Umstieg in Island. Leider war a) das Personal in Tegel mit dem Ausladen nicht rechtzeitig fertig geworden (die letzten Koffer wurden grad entladen, als bereits alle neuen Passagiere an Bord saßen) und b) in Island ein schwerer Sturm angekündigt, so dass wir vor 16:00 Flughafen Keflavik erreicht haben sollten. Da war die Entscheidung des Piloten, ohne das Gepäck loszufliegen nicht ganz abwegig.
So landen wir immerhin tatsächlich pünktlich um vier Uhr nachmittags in Reykjavik. Inzwischen kam dann auch die Auskunft, dass alle Anschlussflüge wegen des Sturms gestrichen wären. Wir haben also Zeit – gut so, denn sicher gelandet stehen wir dann noch 4 1/2 weitere Stunden auf dem Rollfeld, da die Passagiere nur an den 2 windgeschützten Gates des Flughafens aussteigen dürfen – wir sind bei Ankunft das Flugzeug Nummer 10 in der Warteschlange. Fängt alles super an.
Endlich ausgestiegen buchen wir eine Unterkunft in Reykjavik, bekommen unseren Busgutschein und erreichen so gegen 10 Uhr abends das Hotel. Es gibt noch eine sündhaft teure Pizza vom Lieferdienst, dann ist Feierabend.
Am nächsten Morgen regnet es aus Kübeln – Bernds Regenbekleidung ist im Aufgabegepäck…



Da er eh noch an einer Erkältung rumlaboriert, richten wir uns den Vormittag im Café gegenüber des Hotels ein und warten auf den Bus, der uns wieder zum Flughafen bringt. Tatsächlich soll es heute Abend dann weitergehen nach Toronto. Im Flughafen herrscht mittleres Chaos, schließlich sind am Vortag alle Anschlussflüge gestrichen worden, entsprechend viele Reisende wollen daher heute ihren Flug Richtung Nordamerika bekommen.
Es geht trotzdem recht flott, nach einer guten Stunde Wartezeit halten wir unsere Bordkarten in der Hand und angeblich ist auch unser Gepäck auf den gleichen Flug gebucht wie wir. Hurra, wir feiern die gute Nachricht mit einem Flughafenbier und ab geht‘s Richtung Toronto.
Dort angekommen dann die Ernüchterung – wir sind mit einer anderen Familie aus Berlin die letzten am leeren Gepäckband. Nix ist da – kein Fahrrad, keine Tasche. Am Beschwerdeschalter werden wir dann beruhigt. Das Gepäck käme sicher mit dem Flug am nächsten Tag. Und jetzt die folgenden Aussagen bitte merken:
„Das Flugzeug landet um 19 Uhr, also können wir ihnen gegen 20 Uhr sagen, ob Ihr Gepäck an Bord war. Bitte rufen sie uns unter dieser Telefonnummer xxxx an, oder kontaktieren sie uns unter dieser e-mail Adresse xxxx. Wir werden dann einen Kurier beauftragen, der sich mit Ihnen in Verbindung setzt und einen Termin zur Auslieferung des Gepäcks vereinbart.“ Klingt doch gut oder? Denken wir auch, sind beruhigt und fahren zu unserem gebuchten Hotel in Toronto.
Am nächsten Tag ist sowieso etwas Stadtbesichtigung geplant.

Tag 3: Toronto
Toronto gefällt uns wirklich gut, es ist eine muntere und entspannte Stadt, mit einer extrem hohen Coffee-Shop Dichte und einigen schrägen Typen.



Wir schlendern ein bisschen durch die Innenstadt, kaufen Gaskartuschen und machen uns erst mal einen entspannten Tag. Hier in der Stadt sind doch eine ganze Reihe Radfahrer unterwegs. Es gibt außerdem ein sehr gut ausgebautes Leihradsystem mit Stationen gefühlt alle 100m.





Wir stolpern über diesen Aushang und flachsen rum, ob das nicht eine Option wäre, die Radreise zu starten...



Interessant auch diese Statistik, die hier gezeigt wird – mit dem Vorabhinweis von mir, dass Toronto von all den Städten, die wir auf dieser Reise besucht haben mit Abstand die war, in der wir durchaus einige Radler gesehen haben, und in der es ein öffentlichen Nahverkehr gab, der auch tatsächlich von den Menschen genutzt wurde.





Wir überlegen, was wir machen wollen. Das Hotelpreisniveau in Toronto ist verdammt hoch und eigentlich wollen wir nicht noch länger in der Stadt bleiben. So entscheiden wir am nächsten Tag mit dem Bus unserer geplanten Route Richtung Norden zu folgen, und etwa 150km entfernt im Örtchen Gravenhurst eine Unterkunft zu suchen.
Schon um sieben Uhr abends schlafen wir ein – es sind doch noch ein paar Stunden Schlaf nachzuholen.

Tag 4: Bus von Toronto nach Gravenhurst
Wir können es ruhig angehen lassen. Morgens rufe ich die Nummer an, die wir ja bei der Ankunft bekommen habe und erreiche – den Anrufbeantworter. „Dies ist der Anrufbeantworter des Service Schalters des Toronto Flughafens. Der Anrufbeantworter ist leider voll, bitte versuchen Sie es später nochmal.“ - Genau diesen Text werden wir in der kommenden Woche jeden Tag zu hören bekommen. Ich schreibe eine e-mail – und um es vorwegzunehmen, auch auf die in Summe ca 10 e-mails, die ich in der folgenden Woche schreibe, werden wir nicht eine einzige Antwort erhalten. Toronto Airport ist für uns schlicht nicht erreichbar. weinend
Wir sind dennoch guter Dinge, tragen in dem Onlineformular der Verlustanzeige von Icelandair unsere neue Adresse ein und fahren mit dem Bus nach Gravenhurst – ein netter kleiner Ort nördlich von Toronto zwischen zwei Seen gelegen. Das Wetter ist fantastisch, das Laub ist bunt – wie schön man hier Radfahren könnte…


Stillgelegter Bahnhof in Gravenhurst



Von unserem Gepäck hören wir den ganzen Tag: nix. Blöderweise sind auch Bernds weitere Medikamente im Aufgabegepäck – langsam wird‘s eng.
So ergibt sich dann auch schon gleich die Planung für den nächsten Tag: Wir werden den örtlichen Arzt aufsuchen, um ein Rezept für die fehlende Medizin zu bekommen.

Tag 5: Gravenhurst
Auch dieser Tag lässt sich entspannt an – viel machen kann man eh nicht. Wir spazieren ein bisschen durch den Ort – stellen fest, dass der Ort etwa 20 Kirchen, 8 Tierkliniken, 1 Schule und einen Arzt allerdings nur an einem Tag in der Woche hat. Der ist glücklicherweise heute, wir bekommen einen Termin für nachmittags um vier. Wir nutzen die verbleibende Zeit, um unseren überschaubaren Wäschevorrat mal durchzuwaschen



und ausgiebig im Café des Ortes abzuhängen Pause zu machen.



Das Konzept des Ladens ist etwas speziell – eine Frisör/Café Kombi in der Sie das Café betreibt und Er in der anderen Ecke des Ladens die Haare schneidet, aber es ist sehr nett. Es gibt eine gewaltige Spiele-Auswahl. Wir finden das deutsche Spiel „Fiese Freunde, fette Feten“ das jemand mit viel Aufwand ins englische übersetzt hat. Auch wenn uns die Café-Betreiber beide versichern, es sei wahnsinnig lustig – wir scheitern an der ellenlangen Spielanleitung und geben es irgendwann auf.
Nachmittags geht‘s dann zum Doktor, der ohne mit der Wimper zu zucken Bernd seine Medikamente für die nächsten vier Wochen verschreibt. Da wir immer noch nichts von unserem Gepäck gehört haben, entscheiden wir, am nächsten Tag noch einmal mit dem Bus weiterzufahren. Im Hinterkopf steht immer noch die Idee, dass wir so die geplante Strecke doch noch schaffen können, sollte das Gepäck und die Räder nun endlich ankommen.
Als wir abends dann vom Abendessen zurück in unser B&B kommen, spricht uns die Vermieterin an, der Kurier hätte angerufen, und sie würden morgen vormittag ein Fahrrad liefern. Hmm – nur kurz vorher hatten wir die Bustickets für den nächsten Tag gebucht.
Wir gehen mit dieser Nachricht schlafen – und warten mal wieder ab.

Tag 6: Bus von Gravenhurst nach Huntsville
Plan für heute ist gegen Mittag den Bus nach Huntsville zu nehmen. Der Ort liegt weitere etwa 80 km nördlich und ist der letzte größere Ort westlich des Algonquin Provincial Parks. Diesen hatten wir auf unserer Reiseroute fest eingeplant. Laut unserer Vermieter soll der Kurier am Vormittag kommen. Als gegen 12 immer noch keiner da ist, entscheiden wir, dass ich mit dem Bus nach Huntsville fahre (um sicherzugehen, dass das Fahrrad nicht etwa da abgegeben wurde, schließlich hatten wir auch diese Adresse bereits online hinterlegt) und Bernd noch weiter abwartet und dann den 2. Bus am Nachmittag nimmt.
Gesagt getan. Tatsächlich kommt der Kurier mit dem Rad dann Nachmittags um vier – kurz bevor der 2. Bus abfährt. Der Karton ist ramponiert, das Rad dem ersten Anschein nach aber in Ordnung und Bernd kann es gleich so verpackt mit dem Bus mitnehmen.





Abends erkunden wir den kleinen Ort Huntsville.



Auch ein hübscher Ort mit dem großen Vorteil eines Outdoorladens, der auch Fahrräder und Ausrüstung verleiht. Ein neuer Plan reift – wir könnten uns Fahrrad und Ausrüstung leihen und eine Tour damit machen. Irgendwie versuchen wir, uns die Situation schön zu reden. Ich habe trotzdem dann eine schlaflose Nacht. Als ich irgendwann nachts um eins einen Blick auf mein Handy werfe, bin ich fassungslos. Gegen 0:15 Uhr kam eine SMS unserer Vermieter aus Gravenhurst an – der Kurier stünde mit unserem Gepäck vor der Tür – wo er dass denn hinliefern solle, er habe keine Adresse? - Ich kann es nicht glauben, wir hatten die neue Adresse sowohl online hinterlegt, als auch bei der Icelandair Hotline, mit der ich mittlerweile täglich telefonierte, angegeben. Wieso taucht dieser Typ mitten in der Nacht ohne Vorankündigung bei unseren Vor-Vermietern auf und will da was abgeben? Ich schreibe zurück, bekomme aber keine Antwort. Naja, die meisten Leute schlafen um diese Uhrzeit.

Tag 7: Huntsville
Morgens um halb sechs dann erreicht uns wieder eine SMS unseres Vor-Vermieters. Ich solle mir keine Sorgen machen, sie hätten das Gepäck angenommen. Da er jetzt eh wach wäre, würde er es uns eben vorbei bringen. - Eben, 80 km einfache Strecke, das ist wirklich unfassbar nett. Pünktlich um Sieben steht er tatsächlich vor der Tür und übergibt uns unsere Taschen. Wir sind super glücklich – immerhin haben wir jetzt ein Fahrrad und unsere Ausrüstung und Kleidung. Kann es doch fast losgehen! party
Wir gehen zum Outdoorladen und lassen uns beraten, was die Mietkonditionen für ein Fahrrad angeht. Räder mit Gepäckträger gibt es gar nicht, wir können wählen zwischen Rennrad und Mountainbike. Bernd entscheidet für das Rennrad für das er sich am Vorabend eh schon die Nase am Schaufenster plattgedrückt hat.



Auch für das Gepäck hat der Verkäufer gleich eine Lösung. Ohne eine Sekunde zu zögern bietet er uns an, uns seine privaten Bikepacking-Taschen zur Verfügung zu stellen. Frontrolle und Satteltasche können wir von ihm bekommen. Nur eine Rahmentasche müssten wir dann aus dem Laden leihen, für sage und schreibe umgerechnet 15 Euro. schmunzel Wir vereinbaren eine Mietdauer von 8 Tagen, können aber alles jederzeit zurückbringen falls Bernds Fahrrad doch noch auftaucht. Da es inzwischen auch schon wieder Mittag ist, mieten wir für den heutigen Tag noch ein Kanu und freuen uns, dann ab morgen endlich auf dem Rad sitzen zu können.





Das Wetter ist ein Traum, die Paddeltour führt uns über den großen See von Huntsville und wir haben endlich einen Plan. So ganz langsam hab ich das Gefühl, der Urlaub könnte starten!

Tag 8: Huntsville – Algonquin Park 74km
Heute geht es endlich los. Unser Plan ist, irgendwie in einem Bogen um den Algonquin Part zu fahren. Je nachdem, wann Bernds Rad ankommt, könnten wir diese Runde beliebig ausdehnen oder abkürzen.
Im Outdoorladen holen wir Bernds Rad ab und stellen gleich noch einen Teil unseres Gepäcks dort unter – das Bikepacking Konzept ist zwar nett, kann aber nicht ganz unsere komplette Ausrüstung fassen.
Endlich sind wir startklar!



Los gehts in Richung Algonquin Park. Der einzige kleine Haken an der Sache, es ist Freitag, und nicht irgendein Freitag – es ist kanadisches Thanksgiving und halb Kanada ist unterwegs ins lange Wochenende im Algonquin Park!
Egal – irgendwann höre ich Bernd hinter mir rufen: „Britta, wir fahren Fahrrad!!!“
Ja, wir sind echt froh, endlich auf dem Rad zu sitzen.
Trotz des Verkehrs ist die Strecke schön zu fahren, das Wetter ist toll – es geht uns gut!









Ziel für heute ist ein Campingplatz im Algonquin Park. Nach einer Woche die erste Nacht im Zelt auf dieser Reise. Da es durch das Thanksgiving-Wochenende ziemlich voll ist, haben wir von unterwegs noch angerufen, um einen Platz zu reservieren. Das Nervenkostüm ist zu dünn, um jetzt noch Stress bei der Zeltplatzsuche zu riskieren.
Der Platz ist voll, aber nicht überfüllt. Viele Kanadier, die offensichtlich einen Wochenendausflug mit Familie und Zelt in den Park machen.

Tag 9: Algonquin Park – Huntsville 103 km
Als wir am nächsten Morgen aus dem Zelt schauen, hat sich das Wetter komplett geändert. Gestern noch in T-Shirt bei blauem Himmel unterwegs, pladdert jetzt der Regen auf‘s Zelt. Egal, wir können radeln! Schnell alles zusammengepackt und weiter geht‘s.



Wir fahren zunächst weiter durch den Park Richtung Osten. Am frühen Mittag erreichen wir das Besucherzentrum. Hier steppt wirklich der Bär – Busladungen von chinesischen und indischen Touristen fluten den Parkplatz und fotografieren jedes rote Baumblatt.
Wir kehren in die Gaststätte ein und tropfen erst mal ab. Es gibt WLAN, ich rufe meine e-mails ab und da die frohe Botschaft von unserem letzten Hotel in Huntsville: Auch Bernds Fahrrad ist in der Nacht geliefert worden! Da wir den Hotelbetreibern versprochen hatten, das Rad wenn es geliefert wird, baldmöglichst abzuholen ist die Entscheidung schnell gefasst. Wir kehren um. Es ist gegen eins, als wir uns wieder auf den Weg zurück nach Huntsville machen.





Als wir den Parkeingang wieder erreichen, bin ich schon ziemlich platt. Das ständige rauf und runter der Straße hat mich ganz schön geschafft. Da wir nach Möglichkeit die letzten 40 km noch vor Einbruch der Dunkelheit zurücklegen möchten, tauschen wir die Räder. Bernd nimmt mein Rad und belädt es mit noch einer weiteren Tasche von sich, ich bekomme den Carbonrenner. Schon krass, was das für einen Unterschied macht – die letzten Kilometer nach Huntsville sind jedenfalls jetzt ein Kinderspiel.
Pünktlich bei Dämmerung rollen wir ein und nehmen auch Bernds Rad in Empfang. Es ist ohne größeren Schaden, - es kann jetzt also wirklich richtig los gehen.

Tag 10: Huntsville – Bahngleise bei Bala 67 km
Am Abend hatten wir überlegt, was wir nun eigentlich machen. Von unseren ursprünglich 20 geplanten Radtagen waren jetzt nur noch 13 übrig. Selbst von Huntsville aus, würde unsere ursprünglich geplante Strecke noch 1400 km betragen und erschien uns bei der zu erwartenden Topographie nicht zu schaffen. Die Optionen wären:
a) die Strecke kürzen, dazu würden wir aber genau die Eckpunkte streichen müssen, die für uns eigentlich die interessantesten der Strecke waren traurig
b) wieder mit Auto oder Mitfahrgelegenheit überbrücken – aber wir wollten ja jetzt endlich radfahren und nicht noch mehr Zeit im Auto verbringen traurig
c) komplett umplanen – nach Süden fahren, bei Buffalo die Grenze passieren und dann entlang des Erie Canals nach Albany fahren. schmunzel
Die letzte Variante hatte dann insofern Charme, als dass wir so zweimal Gelegenheit haben würden, Bernds Freund Alex zu treffen. Der wohnt zwar in Albany, arbeitet aber in Buffalo und wäre so eine schöne Anlaufstelle auf halber Strecke. Ausserdem hatten uns Lothar und auch Toni und Daniel vom Erie-Canal trail erzählt, der ganz toll zu fahren sein soll.
Also entscheiden wir, unsere bisherige Planung komplett zu verwerfen und uns neu zu orientieren. Von Huntsville Richtung Süden zum Westende des Ontario-Sees, und dann über Buffalo durch den Staat New York nach Albany. Wir bringen den Carbonrenner zurück, bekommen von den Angestellten des Ladens noch gute Radschläge für die Routenplanung der nächsten 2 Tage und dann sitzen wir auf unseren eigenen Rädern und strampeln los.


Top-Empfehlung: Algonquin Outfitters bravo

Die Strecke ist traumhaft – es geht über kleine Nebenstraßen durch viel Wald. Da wir parallel zur Schnellstraße fahren auch quasi ohne Autoverkehr.





Wir machen kurze Pause in dem Örtchen Port Carling – eigentlich ein Urlaubsort. Umso irritierter sind wir, dass das einzige „Café“ des Ortes auf das man uns verweist ein Tim Hortons ist – eine kanadische Fastfood Kette. Ansonsten reihen sich Bekleidungsgeschäfte und einige wenige Restaurants aneinander, die wegen des Thanksgiving-Sonntags heillos überfüllt sind.



Für den Abend peilen wir einen Campingplatz nahe des Ortes Bala an den Muskoka Seen an. Der Platz soll laut Karte am Ende einer Sackgasse liegen. Auf dem Weg dorthin passieren wir noch eine Cranberry-Farm, an der auch Wein aus Cranberries gewonnen wird. Hier gibt es nahezu alles zu kaufen, was man aus Cranerries herstellen kann. Es sind vorwiegend chinesische und indische Touristen, die sich hier durch die Verkaufsstände schieben. Auch Bernd schiebt mit und ersteht eine Flasche Cranberry Wein und eine Dose Cranberry Cider.



Wir halten noch einen kurzem Plausch mit einem der Eigner, der sehr interessiert an unserer Radtour ist und fahren dann weiter Richtung Campingplatz.
Der empfängt uns mit dem Schild „Closed“ - auf Nachfragen erklärt uns ein ziemlich muffeliger Herr, dass dies ein Privatplatz sei und wir hier nicht zelten könnten. Daran ändert sich auch nichts, als wir ob des einsetzenden Regens und der Dämmerung unseren schönsten Hundeblick aufsetzen – Privat! Geht nicht.
Wir fahren noch ein bisschen herum und entscheiden uns schließlich für einen abzweigenden Weg, der wohl ein Wartungsweg der kanadischen Bahngesellschaft ist.
So finden wir in prinzipiell ein schönes Plätzchen – wären da nicht die nahen Bahngleise.
In der Nacht lernen wir, dass Kanada das Land der Güterzüge ist. Ungezählte Züge donnern während dieser Nacht gefühlt durch unser Zelt – und lang sind sie, einen hab ich durchgezählt: 123 Waggons!



Tag 11: Bahngleise bei Bala – Orillia 71 km
Etwas gerädert stehen wir am nächsten Morgen auf. Wir rollen wieder durch die Cranberry-Felder und machen gleich in Bala wieder Pause.



Zeit für ein schmackhaftes kanadisches Frühstückssandwich (noch hängen sie uns nicht aus den Ohren raus).



Eine Familie am Nebentisch spricht uns an. Sie hätten uns heut morgen gesehen, ob wir auf dem Campingplatz gezeltet hätten. Wir berichten, dass man uns da leider weggeschickt hätte und wir stattdessen unsere Nacht mit den Güterzügen verbracht hätten. Sie sind fassungslos – sie selbst hätten einen Camper auf dem Platz, das wäre ja wirklich unmöglich, dass wir da nicht hätten zelten dürfen… Nu leider zu spät, trotzdem nett zu hören, dass wir gestern wohl leider an einen besonders grummeligen Gesellen geraten waren.
Auf der weiteren Strecke orientieren wir uns nun Richtung Süd-Osten nach Washago und den Lake Simcoe. Der Weg führt uns auf kleinen Straßen durch schöne, etwas hügelige bewaldete Landschaft. Sehr schön zu fahren.





Dieses unscheinbare Schild unten heißt für uns: hier geht es nicht weiter.



Wir versichern und nochmal bei einem vorbeifahrenden Auto aber ja, tatsächlich, die Brücke ist weg und die Straße eine Sackgasse. Einzige Alternative: Die Autobahn. So machen wir mit klopfendem Herzen einen Kurzausflug auf die Autobahn – huschen über die dortige Brücke und auch gleich wieder runter, denn es war schon reichlich Verkehr.



An die zahlreiche Helloween Deko vor den Häusern hatten wir uns ja inzwischen schon fast gewöhnt,



aber diese Zaundeko hier war dann doch mal was neues:



Für den Abend steuern wir einen Campingplatz östlich von Orillia an. Einer der wenigen Plätze, der um diese Jahreszeit noch geöffnet hat – wir sind auch weit und breit die einzigen Zelter.



Tag 12: Orillia – Alliston 83 km
Vom Campingplatz weg führt am nächsten Morgen ein schöner Radweg. Nach wenigen Kilometern ist allerdings Schluss – hier steht die Brücke quer, auch kein Weiterkommen.





In dem Fall allerdings nicht tragisch, weil der Radweg über die parallele Autostraße geführt wird. Wir passieren den Ort Orillia, laut unserer B&B-Gastgeber in Gravenhurst ist das hier die reichste Ecke Kanadas. Den Eindruck haben wir immer wieder auch – zum Beispiel hier bei der Villa mit Flugzeug



Bernds Wegführung auf dem Navi ist nicht immer ganz optimal, aber wie langweilig wäre es, einfach auf den Straßen durch die Stadt zu fahren, wenn es da doch eine so schöne Wiese zu queren gibt cool :



In Orillia treffen wir dann auf den Trans-Kanada Trail, den wir jetzt auf unserem Weg nach Buffalo in Stücken immer wieder nutzen werden. Für die nächsten ca. 40 km nach Barrie führt er über eine stillgelegte Bahntrasse.







Neben vielen bunten Bäumen gibt es einige radspezifische Infrastruktur, wie zum Beispiel diesen Montageständer am Wegesrand.



Wir passieren die Ortschaft Barrie am westlichen Zipfel des Lake Simcoe, ein Ort wo augenscheinlich richtig viel Geld zu Hause ist. Zumindest in der Siedlung, die wir bei der Einfahrt in den Ort durchfahren, Häuser in dieser Größenordnung hab ich bisher selten gesehen. Von hier geht es nun Richtung Süden einige Höhenmeter hinunter. Eine tolle Fernsicht hat man da.



Im weiteren Verlauf wechseln sich jetzt wieder Straßenabschnitte mit einzelnen Bahntrassenabschnitten des Trans Canada Trail ab. Da es aber ausschließlich Nebenstraßen sind, immer sehr schön zu fahren.





Da wir inzwischen in bewirtschaftetem und besiedeltem Gebiet unterwegs sind, steuern wir für heute wieder einen Campingplatz an.



Dort angekommen machen wir noch eine kurze Einkaufstour zum nahen Walmart. An die Auswahl und Mengen der Auslagen haben wir uns immer noch nicht gewöhnt.





Tag 13: Alliston – Milton 91 km
Der nächste Tag startet mit Regen – Bindfadenregen. Ist aber trotzdem schön.





Irgendwann ist allerdings der schöne Trans Canada Trail mal wieder am Ende – Baustelle. Endlich haben wir mal Gelegenheit, die Räder ein bisschen durch den Schlamm zu ziehen. lach
Blöd ist nur, dass das andere Ende der Baustelle hermetisch abgeschlossen ist. Nach einigem Hin und Her finden wir dann doch noch eine Lücke im Bauzaun, durch die wir auf die nebenliegende Parkanlage ausweichen können.



Aber nach der kurzen Unterbrechung geht es für die nächsten 30 – 40 km weiter auf bestens ausgebautem Bahnradweg.



Mit schönen Ausblicken nach links und rechts.



Irgendwann ist dann aber die Bahntrasse doch zu Ende und weiter geht's auf hügeligem Straßen-Auf und Ab. Man merkt zwar, dass wir uns langsam dem Einzugsgebiet von Toronto nähern, aber dennoch ist hier noch immer erstaunlich entspannt zu fahren. Bloß die Hügel… Nach all den Bahntrassen sind die dann doch etwas zäh.



Die Nacht verbringen wir nochmal auf einem Campingplatz – ziemlich teuer, aber vermutlich ist das der Preis für die Toronto-Nähe.

Tag 14: Milton – Buffalo 55 km +x
Heute steuern wir Buffalo an. Da wir die Strecke nicht komplett schaffen würden, hatte Alex uns angeboten, uns am Nachmittag irgendwo unterwegs mit dem Auto einzusammeln. Daher lassen wir es heute entspannt angehen. Nachdem wir gestern Nachmittag noch eine ziemlich hügelige Etappe hatten, rollt es jetzt nur noch bergab Richtung Lake Ontario.


in der Ferne Toronto

Das ist wirklich entspanntes Fahren.



Wir peilen Hamilton am westlichen Ende des Lake Ontario an. Je näher wir an den Großraum Toronto kommen, desto häufiger finden wir auch Radwegmarkierungen. Zum Teil mit etwas eigenwilliger Wegführung.



Sinnigerweise hört der Radweg da komplett auf, wo der Verkehr auf der Straße endlich großstädtische Ausmaße angenommen hat. Schön, dass wir schon bald auf einen Parkweg abbiegen können, der uns verkehrsfrei bis nach Hamilton führt.





Der See ist schon beeindruckend groß. Wir folgen weiter dem Radweg am Westufer des Sees entlang nach Süden. Zunächst ist der auch noch sehr schön zu fahren, später wird es dann etwas unerfreulicher. Der Radweg weicht der Bebauung am Seeufer und verläuft dann später auf Straße neben der Autobahn und den Häusern. Unsere Versuche, durch die Siedlung zu fahren führen uns zwar an der ein oder anderen interessanten Halloween Deko vorbei, enden aber meist in Sackgassen.



Alex hatte uns schon vorab angeboten, uns mit dem Auto entgegen zukommen. So richten wir uns in einem der zahlreichen Fast Food Läden an der Autobahn häuslich ein und warten, dass er uns abholt. Eine gute Stunde später fährt er auch schon vor. Und – auch wenn wir zunächst leichte Zweifel hatten: es gelingt uns sowohl die 2 Räder und unser komplettes Gepäck als auch uns drei in das Auto zu stapeln. schmunzel



An der Grenze haben wir kurz Sorge, dass unser Gepäck kontrolliert wird, so kunstvoll wie wir das da rein gestapelt haben. Wird‘s aber nicht und wir dürfen ohne weitere Kontrolle in die USA einreisen.

Tag 15/16: Niagara Falls/ Buffalo
Am nächsten Tag steht für uns Sightseeing auf dem Programm. Wir besichtigen die von hier aus nicht weit entfernten Niagara-Fälle. Glücklicherweise sind wir schon gegen 10 Uhr morgens da, da hält sich der Touristenauflauf noch in Grenzen, aber die Infrastruktur vor Ort lässt ahnen, was hier an Sommertagen los ist.
Die Fälle sind schön, allerdings auch etwas speziell mit ihrer Lage mitten in der Stadt. Grade auf der kanadischen Seite scheinen sich Vergnügungsparks und Casinos aneinander zu reihen.



Die Menschen auf den Booten und am Fuße der Fälle mit ihren Plastikmänteln sind zwar ganz lustig anzuschauen. Leider finden sich aber auch überall auf dem Gelände die Plastikreste dieser Einmal-Jacken, was den Eindruck dann doch irgendwie trübt.



Nachmittags treffen wir Alex wieder und gehen abends noch gemeinsam essen – und Bier trinken. Ein denkwürdiges Ereignis denn hier kommt es zur Verkostung des lokalen Spezial-Bieres: Pumpkin Latte Ale



Ganz ehrlich: Man muss nicht alles ausprobieren – auch wenn es spannend klingen mag. Bier mit Kürbis/Milchkaffee-Geschmack ist tatsächlich genau so ekelig wie es sich anhört. krank Nicht nachmachen!

Auch den nächste Tag verbringen wir noch in Buffalo – und stellen fest, das sich amerikanische Städte am Wochenende doch ganz gewaltig von denen in Europa unterscheiden. Und das vor allem aus einem Grund: Sie sind leer! Es ist ein herrlicher Spätsommertag, die Sonne scheint. Bei uns zu hause im Mauerpark würden sich bei einem solchen Wetter die Leute stapeln. Hier finden wir nach einigem Suchen tatsächlich einen kleinen Platz, an dem sich einige Menschen in einer Art Biergarten versammelt haben und einem Straßenmusiker lauschen. Sehr nett – bloß die restliche Stadt rundherum ist wie leer gefegt.





Tag 17: Buffalo – hinter Brockport 106 km
Heute geht es dann weiter – ab jetzt auf dem Erie-Kanal Weg. Ein bisschen schwingt hier auch die Bequemlichkeit mit, dass wir uns keine Gedanken mehr um die Routenplanung machen müssen sondern bis Albany nur noch der Beschilderung folgen müssen. Außerdem bietet der Weg einen weiteren Vorteil. Das Zelten ist an den zahlreichen Schleusen kostenfrei möglich. Insofern gibt es an vielen Stellen gute Übernachtungsmöglichkeiten.
Wir frühstücken noch einmal ausgiebig mit Alex und brechen dann auf Richtung Kanalweg. Der Weg ist schnell gefunden und ist aus Buffalo heraus auch exzellent ausgebaut.







In der kleinen Ortschaft Lockport legen wir eine kurze Kuchenpause ein. Sonnen baden Mitte Oktober – am Wetter gibt es wirklich nichts zu meckern.



Im weiteren Verlauf des Tages haben wir Flussradweg vom Feinsten. Schön ausgebaut, kaum Leute, herrliches Wetter. Es fährt sich wirklich gut hier.



Ich bin manchmal als ziemlicher HansguckindieLuft unterwegs. Diese Schlange hier zum Beispiel hab ich erst gemerkt, als ich – poppop – drüber gerollt war. peinlich Sie hat es aber überlebt!



Ich gebe zu, der Kanalradweg ist nicht das pure Abenteuer (auch wenn die Werbebroschüren ein „endless Adventure“ versprechen. Aber es gibt doch einiges zu sehen. Wir passieren zum Beispiel den nördlichsten Punkt des Erie-Kanals...



...und einige Exemplare der heimischen Tierwelt.





Die Zeltplatzsuche am Abend gestaltet sich dann etwas schwieriger. Keine Schleuse weit und breit und just als es dem Tagesende entgegengeht passieren wir mehrere größere Ortschaften. Ein ruhiges Plätzchen am Wegesrand für das Zelt zu finden ist nicht ganz einfach, irgendwann werden wir aber doch fündig und schlagen das Zelt auf dem Wiesenstreifen neben dem Kanal auf.



Tag 18: hinter Brockport - Lyons 90 km
Die Nacht ist ruhig, aber als morgens früh die ersten Spaziergänger vorbeikommen und irritiert schauen, werd ich nervös. Wir packen unser Zeug zusammen und kommen so in den Genuss einer herrlichen Morgenstimmung.





Wirklich schön!
Als nächsten größeren Ort passieren wir Rochester. Hier, an einer Kanalkreuzung spricht uns ein Radfahrer an, der auf einer Brücke wartet – auf was, wissen wir nicht so genau. Es startet das übliche woher, wohin, etc. Ob wir bei facebook sind – nein. Bei Strava – nein – einen blog haben – nein. Langsam schwindet sein Interesse an uns. Erst als wir ihm unsere Reiseberichte im Radforum zeigen, hellt sich seine Miene wieder etwas auf. Da kann er plötzlich kaum glauben, dass wir da tatsächlich schon überall geradelt sind. Er kommt in Plauderlaune. In zwei Wochen würde er Marc Beaumont treffen, ob wir den kennen?, der, der in 78 Tagen (Weltrekord) um die Welt geradelt sei. Ja doch, davon hatten wir schonmal gehört. Noch ein Foto mit uns, dann dürfen wir weiter. Irgendwie ein komischer Vogel.
Rochester selbst glänzt in erster Linie durch einen großen Rei Outdoorshop am Weg, in dem wir – tatsächlich – nichts (!) kaufen. schmunzel
Auch die nächsten Kilometer sind schönster Flussradweg – hat fast schon ein bisschen was von Kurpark.



Später legt der Weg allerdings ein paar Schlenker ein, und auch die Wegbeschaffenheit fängt an, etwas zu variieren. Zum Glück, denn auf die Dauer wurde das schnurgradeaus entlang des Kanals dann doch etwas trist – auch wenn die Sonne scheint und die Bäume schön bunt sind.







Etappenziel für heute ist die Ortschaft Lyons, wo wir im Garten der örtlichen Feuerwehr kostenfrei unser Zelt aufschlagen können. Es bleibt glücklicherweise bei 2 Alarmen an diesem Abend. Gut so, denn die Sirene hat nicht den melodisch an und abschwellenden Sirenenton, der einen sanft aus dem Schlaf holt, sondern es ist mehr das Modell „trötender Elefant direkt neben dem Ohr“.



Tag 19: Lyons - Syracuse 91 km
Aus Lyons raus haben wir zunächst leicht Wegfindungsschwierigkeiten, dann geht es zunächst weiter über ruhige Nebenstraßen.





Irgendwann folgen wir einem Pfeil nach links – zumindest sieht es für uns so aus, als ob er nach links zeigt. Erstmal geht es auch noch einige Kilometer über schönen Waldweg, dann über weite offene Flussauen, und dann ist Ende.



Wir versuchen es noch ein paar Meter weiter, aber der Weg wird immer sumpfiger und endet vor einem Fluss, die Brücke darüber gibt‘s leider nicht mehr. Auf zurückfahren haben wir keine Lust, also versuchen wir es durch ein Schutzgebiet, in dem laut Schild nur Quad-Fahren verboten ist.



So kommen wir langsam aber sicher voran – landen später auf dem Acker eines Bauern und dann nochmal später auch irgendwann wieder auf der Straße.



Gegen Mittag fängt es dann an zu regnen. Endlich – das Wetter war bisher ja auch wirklich viel zu gut. Dafür regnet es jetzt dann aber auch gleich richtig. Also so richtig – Schleusen auf und Wasser marsch.



In einem Unterstand finden wir kurz Zuflucht – Bernds Regenjacke, die den letzten Englandurlaub noch mit Bravour überstanden hat, ist am Ende. Der Pullover ist nass und die Kamera abgesoffen.
Meine Jacke hält sich noch tapfer, um die Beine wird es aber auch bei mir langsam klamm.



Die nächsten Kilometer bis Syracuse lassen dann Erinnerung an unsere Silvestertour in England aufkommen. Das Wasser tropft von der Kapuze auf die Nase und die Reifen pflügen durch das inzwischen zentimetertiefe Wasser auf dem Weg. In Syracuse angekommen steuern wir das erstbeste Fast-Food Restaurant an um die weitere Tagesplanung zu besprechen. Warm, trocken, WLAN. Naja – trocken nur so lange, bis wir ankamen… träller


Die Bedienung stellte gleich nach unserer Ankunft das Schild "Caution wet floor" auf... träller

Die Entscheidung ist recht schnell getroffen. Die nächste Zeltmöglichkeit findet sich frühstens in 20 km außerhalb der Stadt. Die Straßen in der Stadt sind in einem räudigen Zustand, ein Schlagloch reiht sich an das andere – nun gut versteckt in den trüben Pfützen. Es ist halb sechs am Abend und wird bald dunkel. Eine der beiden Kameras hat einen Wasserschaden und bräuchte dringend mal einen Fön. Und – nur 1,5 km entfernt direkt auf unserer Route hat ein Hotel ein günstiges Zimmer frei...
Eine kurze Schrecksekunde gibt es noch, als wir an der Rezeption gesagt bekommen, dass sie überbucht seien. Wir sollen 10 min warten, bekommen 2 Handtücher in die Hand gedrückt und sollen die Räder schon mal in den Eingang schieben. Auf unseren Hinweis, dass alles tropfnass sei und man gleich im Eingangsbereich eine Kneippkur machen könnte wird mit einem Schulterzucken und „das macht doch nichts“ quittiert.
Und ja, 10 min später hat die nette Dame an der Rezeption auch irgendwo ein Zimmer hergezaubert und wir können uns der Trocknung von Kleidung und Elektronik widmen.

gleich geht's weiter
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#1409038 - 12/14/19 11:56 AM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
Britta
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Tag 20: Syracuse - Schleuse 20 92 km
Beim Frühstück merken wir schnell wieder, was uns an diesem Land so missfällt. Es gibt lauter fettigen Süßkram – Pfannkuchen, Waffeln, Muffins und wieder mal alles auf Papptellern mit Einwegbesteck. Die Mülleimer quellen schon nach kurzer Zeit über.
Auch die Strecke aus Syracuse raus ist nicht wirklich schön. Den Erie-Canal Trail haben wir irgendwie verloren und brauchen eine ganze Weile, bis wir wieder am Kanal sind. Dort angekommen geht es aber wieder bei Sonnenschein und auf schönstem Flussradweg weiter.



Für einen kurzen Schreckmoment sorgt dieser Kandidat hier, der einem vorbeigehenden Spaziergänger blitzschnell fast ins Bein schnappt.


…schaut auch ganz grimmig….

Der Weg bleibt jetzt aber wieder lieblich, bei Sonnenschein am alten Kanal entlang. Wir passieren ein kleines Freilichtmuseum, in dem man sich über die Geschichte des Kanals informieren kann.




…schaut wesentlich freundlicher als sein gepanzerter Kollege….

Heute ist die Wegführung etwas abwechslungsreicher – Kanalweg, Straße und Waldwege wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit ab.






…was soll man dazu sagen….



Vorsicht ist dennoch immer geboten. Auch wenn sich in Amerika doch zahlreiche Warn- und Verbotsschilder finden – manchmal muss auch ein Autoreifen reichen.



Wir steuern Schleuse 20 für die Nachtruhe an und stolpern kurz vorher noch über diese entzückende Einrichtung – eine Hundewaschanlage.





Die Schleuse haben wir für uns alleine. Es gibt Grillplätze und Sitzgruppen, nur die Sanitärgebäude für Radfahrer sind leider schon geschlossen. Für Notfälle ist aber immerhin noch ein Dixi-Klo vorhanden.



Tag 21: Schleuse 20 – Schleuse 12 107 km
Da die Schleuse in Nähe einer größeren Ortschaft liegt, machen wir uns am nächsten Morgen auf die Suche nach einem Café, um ein kleines zweites Frühstück einzunehmen.
Es besteht die Wahl zwischen Donuts, Donuts, Pizza, Burger, Donuts...





Wie zuvor auch schon reihen sich an den Ortseinfahrten die Fast Food Restaurants nur so aneinander. Uns kommt der Mampf langsam aus den Ohren raus.
Für eine ganze Weile verläuft der Radweg jetzt über Landstraßen und Städte. Zum Teil wird er sogar über autobahnähnliche Schnellstraßen geführt. Die verlassen wir gleich an der nächsten Abfahrt wieder und schlagen uns parallel dazu durch, das ist dann doch nicht wirklich spaßig.
Auch als es dann später wieder auf einem separaten Radweg weitergeht, bleibt der Wegverlauf eintönig und wenig spannend, noch dazu immer direkt parallel zur Autobahn. Dieser Abschnitt heute ist nicht wirklich ein Höhepunkt.
Einzig für Unterhaltung sorgen Situationen wie diese:



Ein Mc Donalds drive thru – mit langer Warteschlange außen. Der Laden drinnen ist gähnend leer. Würden die Herrschaften sich aus dem Auto bequemen und zu Fuß ihren Hamburger abholen, wären sie in 3 Minuten fertig. So stehen sie lieber eine viertel Stunde mit laufendem Motor in der Warteschlange.
Ich lese während des Urlaubs gerade das Buch „Streiflichter aus Amerika“ von Bill Bryson. Es ist verrückt - immer wieder denke ich mir „jetzt übertreibt er aber“ - und erlebe dann gleich am nächsten Tag die beschriebene Situation. Auch diese Mc-Donalds Szene ist darin beschrieben. Das Buch kann ich nur empfehlen, es gibt wirklich ein sehr treffendes Bild dieses Landes wieder. schmunzel

Es gibt aber auch einige schöne Abschnitte am heutigen Tag, und immer mal wieder finden sich Versorgungsmöglichkeiten für Radler.





Immerhin, die letzten Kilometer zur nächsten Schleuse sind frisch geteert und so rollen wir geschwind die letzten Meter, um gerade so bei Einbruch der Dunkelheit unser Zelt aufzustellen.





Tag 22: Schleuse 12 – Albany 85 km
Letzte Nacht im Zelt – wir schlafen nochmal selig und rollen gegen 9:00 wieder los.



Heute ist der Weg wieder deutlich attraktiver als gestern. Es geht auf schönen Radwegen durchs Grüne und es gibt zahlreiche Informationstafeln und alte Rudimente des Kanals, die über die Geschichte hier in der Gegend erzählen.





Und auch wenn wir ja gleich in unserer ersten Nacht der Tour recht intensiven Kontakt mit den nordamerikanischen Güterzügen hatten – die Massen, die hier bewegt werden beeindrucken uns bei jedem Zug den wir sehen immer wieder.



Langsam nähern wir uns Albany. Wir passieren das kleine, durchaus nette Städtchen Schenectady, offensichtlich ein Forschungsstandort mehrerer Großunternehmen. Hier sehen wir dann das erste Mal auch Radler, die etwas sportlicher unterwegs sind und hier ihre Nachmittagsrunde auf dem Erie-Kanalweg fahren.





Und dieses Banner zeugt davon, dass es in diesem Land offensichtlich auch noch was anderes als Trump-Anhänger gibt. schmunzel



Hinter Schenectady führt uns der Weg tatsächlich eine kurze steile Anhöhe hinauf, gefolgt von einer kurzen Abfahrt. Wir wären nicht in Amerika, würde vor dieser riskanten Abfahrt nicht entsprechend gewarnt…



Das ist aber auch steil! :


Und wo wir grad bei Warnhinweisen sind – auch gut zu wissen, dass diese Schutzhütte bei schlechtem Wetter keinen Schutz bietet.



Kurz vor Albany machen wir in einem kleinen Ort in Ermangelung alternativer Versorgungsmöglichkeiten in einem Dunkin Donuts halt. In der irrigen Annahme, aus der Auswahl irgendwas einigermaßen gesundes rauszusuchen, bestelle ich einen Blaubeermuffin. Dass der eine panzerdicke Zuckerkruste trägt, war tatsächlich auf den ersten Blick auf die Auslage nicht zu erkennen.



Am späten Nachmittag rollen wir bei Alex Familie vor der Haustür vor. Wir laden ab, freuen uns auf die Dusche und erzählen noch eine Weile, bevor wir dann ins kuschelig weiche Gästebett springen.

Tag 23-26: Albany – Boston - Berlin
Den nächsten Tag – Samstag – nutzen wir dazu, noch einmal mit dem Rad bis nach Albany Zentrum zu fahren. Der Weg führt weiterhin sehr schön entlang des Wassers - hier jetzt entlang des Hudson Rivers. Und wieder sind wir verblüfft, wie wenig Menschen wir sehen. Es ist Samstag, herrliches Spätsommerwetter, aber die Personenzahl, die sich im Park am Fluss die Zeit vertreibt ist überschaubar.





Auch der Platz mitten im Zentrum ist leer gefegt und erinnert uns architektonisch entfernt and den zentralen Platz vor dem Palast in Ulan Bator...



Am nächsten Tag machen wir noch einen Ausflug nach Saratoga – quasi dem Baden-Baden von New York. Leider bei strömendem Regenwetter. Hier sind dann allerdings tatsächlich eine Menge Menschen anzutreffen. Sie sitzen in den Cafés und Restaurants und essen Kuchen, Burger und Sandwich. Wir auch – übrigens, das war die erste Radreise, bei der wir kein einziges Gramm abgenommen haben – um nicht zu sagen…. träller erstaunt
Am Montag dann geht es für uns nach Boston. Wir haben einen Mietwagen gebucht, in dem wir – diesmal ganz ohne Tetris zu spielen– die Räder und Gepäck unterbringen und die letzten Kilometer zum Flughafen fahren.



Unser Flug geht erst am nächsten Tag, so bleiben uns auch noch 1 ½ Tage Zeit, um noch ein bisschen durch Boston zu schlendern. Eine deutlich lebendigere Stadt als die sonst auf dieser Reise von uns passierten Städte.



Auch in Boston wird gegen zu hohe Mieten demonstriert, allerdings in sehr überschaubarem Ausmaß.



Und auch in Boston können wir dem Müll nicht entgehen. Das hier ist die absolut landesübliche Servierweise von 2 Sandwiches, ein Stück Kuchen und 2 Kaffee/Tee zum HIER ESSEN. Schön, dass bei uns jetzt die Plastikstrohhalme verboten sind.





Und so geht sie zu Ende, die Reise. Der Rückflug klappt problemlos. Pünktlich landen wir in Berlin und nach den letzten Kilometern vom Flughafen nach Hause schließen wir nachmittags um zwei wieder unsere Haustüre auf.

Eigentlich war es eine schöne Tour – leider dominiert in der Erinnerung die verkorkste erste Woche.
Ein paar Worte zur Statistik:
Von 25 Urlaubstage haben wir ganze 12 auf dem Rad verbracht. Wir sind in Summe etwa 1150 km gefahren. - Davon immerhin 190 mit dem Carbon-Renner. lach Keine Pannen oder Defekte.
Im Auto haben wir auf dieser Reise mehr Kilometer zurückgelegt, als wir das sonst im gesamten Jahr tun. Die Ernährung mit den unausweichlichen Burgern, Sandwiches oder Wraps in Kombination mit Pommes, Chips oder in Einzelfällen auch Salat kam uns schon sehr bald aus den Ohren raus.
Erstaunlich auch, welche Berge an Verpackungsmüll sich so bei Einkaufen und Essen gehen ansammeln. Berge! – und das nicht in Summe sondern bei einer einzigen Rast. schockiert
Absolut positiv allerdings die unbedingte und spontane Hilfsbereitschaft der Kanadier in unserer Busreisewoche – der B&B Inhaber der mal eben 170km fährt, um uns unsere Taschen zu bringen, der Verkäufer, der uns ohne zu zögern seine Bikepacking-Ausrüstung leiht, oder auch die Hotel-Eigentümer, die dann mitten in der Nacht unser zweites Rad entgegengenommen haben. bravo
Ganz deutlich wurde aber auch: die Sandpisten, das Schwitzen, das Frieren und das Fluchen haben uns echt gefehlt! Beim nächsten mal darf es wieder Piste sein. lach

Britta
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#1409045 - 12/14/19 01:33 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
snoopy-226k
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Hey Britta,

vielen Dank für den Bericht und die inspirierenden Fotos... ich klicke jetzt direkt in euren Norwegen-Bericht weiter und hoffe dass ihr nicht immer tagelange Anlaufphasen habt bis ihr aufsatteln könnt.
Unser Lebenstraum von Nord nach Süd:
http://www.2RadReise.de
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#1409095 - 12/14/19 09:18 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
thomas56
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Hallo Britta,
.....das wäre wohl kein Ziel für mich. Aber der Bericht war wieder Klasse.
Beste Grüsse
Thomas
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#1409170 - 12/15/19 02:28 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
qrt
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Hallo Britta
Tolle Unterhaltung bietest du da wieder. Und ein starkes Plädoyer für Flexibilität.
Vielen Dank und liebe Grüsse
Kurt und Darina
May the road rise to meet you
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#1409188 - 12/15/19 05:14 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
Rennrädle
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der Bericht hat sich wieder sehr angenehm gelesen. Schade das mit der ersten Woche und dann doch die notwendige Planänderung. Schon etwas überraschend mit dem ncht gerade so tollem Service von Iceöain Air.

Zu Eurer Tour: Kann mir schon vorstellen dass Euch die Berge gefehlt haben und es durchaus mehr Abenteuer hätte sein dürfen.

Allerdings die Herbsttage dort müssen schon etwas besonderes sein- Könnte durchau mal eine Inspiration sein. Ich denke ihr hattet doch eine schöne Tour wenn auch eher ungewöhlich für Euch. aber warum soll man sich nicht mal eine entspannte Tour gönnen.

Rennrädle
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#1409190 - 12/15/19 05:42 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
Juergen
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Wenn ich mir deinen feinen Bericht so durchlese und die wunderbaren Bilder anschaue, dann sollte ich vielleicht doch mal nach Thornbury und dort eine gute Freundin besuchen.
Sie fliegt übrigens immer mit Air Canada direkt von Düsseldorf nach Toronto teuflisch

Dankeschön und nen lieben Gruß in die Hauptstadt
Jürgen
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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#1409213 - 12/15/19 08:16 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
Biotom
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Danke für den schönen Bericht!
I never go for a walk without my bike.
Biotoms Tourberichte
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#1409359 - 12/17/19 01:54 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
BeBor
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Danke für lesenswerten Reisebericht.

In Antwort auf: Britta
Die Ernährung mit den unausweichlichen Burgern, Sandwiches oder Wraps in Kombination mit Pommes, Chips oder in Einzelfällen auch Salat kam uns schon sehr bald aus den Ohren raus.

[...]

Ganz deutlich wurde aber auch: die Sandpisten, das Schwitzen, das Frieren und das Fluchen haben uns echt gefehlt!

Vielleicht hilft auch hier Bill Bryson (dessen bisher erschienene Bücher ich ebenfalls gelesen haben). Englisch schon verfügbar, Deutsch ab März 2020: The Body: A Guide for Occupants.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1409387 - 12/17/19 07:50 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: qrt]
Britta
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Vielen Dank - ich muss zugeben, auf das Plädoyer für die Flexibilität hätte ich gerne verzichtet. zwinker
Aber richtig, irgendwie geht immer was und letztlich waren wir wirklich beeindruckt, von der Hilfsbereitschaft, die wir erfahren haben. Und auf diese Weise hatten wir mehr Zeit, die wir mit Bernds Freund Alex verbringen konnten. Das war auch sehr schön! schmunzel

viele Grüße
Britta
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#1409390 - 12/17/19 07:56 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Rennrädle]
Britta
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In Antwort auf: Rennrädle
Schon etwas überraschend mit dem ncht gerade so tollem Service von Iceöain Air.

Zur Ehrenrettung von Icelandair muss ich sagen, dass diese Hotline immer erreichbar war. Das Problem war eher Tegel und Toronto Airport. Tegel, weil sie da mit dem Ausladen zu lange gebraucht haben und wegen des Sturms dann keine Zeit mehr zum Beladen war. Und von Icelandair haben wir erfahren, dass all unser Gepäck bereits einen Tag nach uns in Toronto eingetroffen war, bloss die Identifizierung und Auslieferung hat sich dann noch so ewig hingezogen.
Immerhin wurden uns die mit der Verzögerung verbundenen Auslagen von Icelandair erstattet. schmunzel

Viele Grüße
Britta
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#1409391 - 12/17/19 08:05 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Juergen]
Britta
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In Antwort auf: Juergen
Wenn ich mir deinen feinen Bericht so durchlese und die wunderbaren Bilder anschaue, dann sollte ich vielleicht doch mal nach Thornbury und dort eine gute Freundin besuchen.

Das solltest du unbedingt tun. schmunzel Wir sind ja etwas östlich daran vorbei gefahren, diese Ecke hat uns aber überraschend gut gefallen. In der relativen Nähe von Toronto hatten wir gar nicht so richtig damit gerechnet, aber es finden sich auch dort quasi verkehrsfreie Routen.

viele Grüße
Britta
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#1409392 - 12/17/19 08:06 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: BeBor]
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Danke für den Tip, ist vorgemerkt!

Viele Grüße
Britta
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#1409549 - 12/20/19 08:40 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
uwe EF
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Hallo Britta&B, zwinker



vielen Dank für diesen kurzweiligen Bericht und die Bilder,

Regen hattet ihr ja, aber den Schnee habe ich vermisst. teuflisch


Gruß aus EF

Uwe




reise VOR dem sterben, sonst reisen deine Erben



Edited by uwe EF (12/20/19 08:42 PM)
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#1411032 - 01/08/20 07:02 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
theslayer90
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Wunderbarer Bericht, vielen Dank.
Bernd hatte es mir ja bereits ziemlich dramatisch im Hausflur geschildert, jetzt also noch die Bilder dazu.

Schön dass ihr trotzdem ein wenig zum Radfahren gekommen seid, vielleicht muss Kanada dann einfach noch mal auf die Bucketlist.

Liebe Grüße
Daniel
Auf meinem Blog www.longing-for-the-horizon.de
Israel 2019 (Rad) / Pamir Highway 2019 (Rad) / Sarek 2018 (Trekking) / Padjelantaleden 2017 (Trekking) / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)
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#1412518 - 01/19/20 07:47 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
globetrottel
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Hallo B&B,

ein toller Reisebericht. Sehr inspirierend, um mal die eigene Mimosenhaftigkeit in Frage zu stellen, haben wir doch heute eine Tagestour wegen 3 Tropfen abgebrochen. Ihr macht tolle Sachen und man konnte mit reisen, ohne aktiv mit leiden zu müssen :-)

Grüße auch an Bernd,
Marco
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#1413135 - 01/24/20 05:19 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
Stefan aus B
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Hallo Britta, Hallo Bernd,

wieder ein sehr schön geschriebener Bericht Eurer (Rad?)-Reise. Wir waren ja kurz vor Euch (planmäßig ohne Rad, aber dafür vom ersten Tag mit vollständigem Gepäck---au, das war jetzt böse) in Kanada. Von Pommes mit Burgern hatten wir auch nach einer Woche die Nase voll, glücklicherweise haben wir auch 2x ein Restaurant gefunden, die zu bezahlbaren Preisen "richtig kochen" konnten. Und in den Fastfood-Teilen zu sagen "zum hier essen", hatte ich mir am 2. Tag abgewöhnt, die Tante oder den Onkel hinterm Tresen hat es eh nicht interessiert.

Gruß Stefan
Alle reden vom Wetter, wir radeln los.

(frei nach einem DB-Werbespruch der siebziger Jahre)
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#1413304 - 01/25/20 06:11 PM Re: Ost-Kanada/USA - Plan und Wirklichkeit 2019 [Re: Britta]
natash
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Hai Brittea,
habs jetzt auch endlich mal geschafft Deinen lebensnahen Bericht durchzulesen. Danke dafür.
Es ist ja doch noch was geworden aus Eurer Tour. Und schöne Herbsteindrücke gabs auch.
Wir haben unsere unsere Herbsttour wegen Dauerregen nach 5 Tagen abgebrochen, aber wir waren da auch nicht arg weit von daheim entfernt und hatten ohnehin nur noch 2-3 Tage zu verbraten.
Für mich wäre die Ecke eher nix, Fast- Food ist wirklich nichts für mich. Und so ein Kürbis rollt immer so gerne wieder vom Gepäckträger lach
Gruß Nat
Gruß
Nat
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