Moin zusammen,

ich werd noch wahnsinnig hier ... kriege einen Plattfuß nicht weg *ARGHHH* ... aber der Reihe nach:

Ich habe mir vor kurzem neue Laufräder aufgebaut - Schwalbe Marathon Slick 37-622 mit Continental-Schlauch, Velox-Gewebefelgenband auf Rigida ZAK21. Die ersten ~ 150 km fuhr sich das ganze auch wunderbar. Ich fahre mit 6 Bar vorne und hinten, und das seit tausenden von Kilometern pannenfrei.
Gestern bin ich dann Richtung Lüneburg aufgebrochen ... OK, es war einiges an Split auf den Straßen, und so hat sich der erste Plattfuß nach ca. 50 km vorne nicht so sehr gewundert (war ein Loch im Schlauch, auf der Laufflächenseite). Kurzerhand geflickt ging es dann weiter, nur damit nach weiteren 35 km das Hinterrad mit einem Knall schlagartig Luft verlor. Also Hinterrad ausgebaut ... auch hier ein Loch im Schlauch auf der Laufflächenseite (also außen). Wie schon beim Vorderrad konte ich keine Gegenstände ausmachen, welche sich durch den Mantel gearbeitet hätten. Lediglich etwas feiner Sand schien zwischen Schlauch und Mantel gekommen zu sein. Also das Loch geflickt, Mantel mit einem Lappen innen saubergemacht und zusammengebaut. Schon beim ersten Aufpumpen ging die Luft aber wieder raus. Also nochmal das Rad runter, nun waren zwei neue Löcher (2-3 mm auseinander) im Schlauch ... nun aber auf der Felgenseite (also innen). Die hab ich auch geflickt ... das ganze wieder zusammengebastelt ... und an der nächsten Tanke 6 Bar draufgepumpt. Dann ging es noch ca. 5 km bis zum Zielort. Dort schien der Druck noch OK
Gerade schau ich nach dem Rad ... Hinterrad wieder Platt

Kann mir jemand erklären wie das geht? Es steckt nix im Mantel, zumindest nix was ich spüren kann ... das Felgenband sitzt auch sauber. Bin echt ratlos.

Gruß, André

P.S.: ... und natürlich euch allen ein frohes Neuese *prost*

Dass du 2 Löcher auf der Innenseite vom Schlauch geflicktst hast ist mir völlig unvorstellbar. Bravo dass es dir gelungen ist. Ich bin echt neidisch. Tricks?

Ich würde dass Problem so lösen:

1. Neue Schläuche rein, und wenn dies nicht klappt, dann
2. Schwalbe PU Felgenbänder montieren

der lucas

Sicher?
Ich vermute hier das Problem. Keine Felgenkante offen liegend?

Gruß,
Jan

Lucas, du bist ein Genie. Er hat natürlich die dritte Dimension durchbrochen. das weiß doch jeder, dass das Schlauchflicken von innen im vierdeimensionalen Raum ein Klacks ist...Lucas,Lucas...

Velox ist gutes Felgenband - kein Widerspruch geduldet...
Von innen, also auf der Seite des Felgenbettes, zwei drei Zentimeter auseinander - klingt nach Schlangenbiss, welcher passiert wenn zuwenig Luft das Durchschlagen des Schlauches auf den Felgenhörnchen bewirkt. Das kann bereits bei schleichendem Luftverlust geschehen. Ich hätte jetzt Sorge, dass die Felge etwas mitbekommen hat. Vielleicht ragt irgendwo ein Aluspänchen hinein.
Die Stelle, wo die Karkasse dorchbohrt wurde, würde ich ebenfalls noch einmal inspizieren. Mit sechs Bar drückst du den Schlauch schon in die verstecktesten spitzen Teilchen. Das Problem hatte ich letzten Winter mal, als ich auf 8km drei Platten zählen durfte und zu Hause den vierten. Es waren feinste Metallspäne in der Reifenkarkasse..

Neue Schläuche perforierst du sofort wieder, wenn du nicht alles zuvor von Fremdkörpern befreit hast.

Micha

Hallo André

Gutes Neues noch.

Hatte sowas auch schon mal. Bin schier wahnsinnig geworden!

Dreimal in Folge den ganzen Zirkus. War mir 100%ig sicher, alles peinlichst genau überprüft zu haben. Alles sauber abgewischt. So wie bei Dir, voll aufgepumpt ging es dann etliche Kilometer, einmal mehr, das nächste mal wieder weniger. Beim dritten Versuch hielt es einen ganzen Tag, bis der Reifen doch wieder etwas weich wurde.

Also wirklich ein Frust. Wie gesagt, überprüfte ich natürlich jedesmal den Mantel, außen (soweit man da was erkennen kann) und vor allem innen. Mit den Fingern. Nichts war zu spüren, nicht das Geringste.

Und dennoch steckte im Mantel noch ein unscheinbarer Glassplitter drin, den es erst bei vollem Druck ganz leicht in den Schlauch trieb. Daß ich ihn gefunden habe, war reine Glückssache. Ich fahre diesen, inzwischen viermal geflickten Schlauch, seit dieser Aktion seit Monaten ohne weitere Beschwerden.

Also weiter suchen, irgendwo steckt dieses fiese Teilchen noch drin oder es entpuppt sich ein ganz anderer Grund...

Schönen Gruß
Mario

Um die Fehlerstelle im Mantel besser finden zu können, sollte man vor dem Demontieren deselben markieren, wo das Ventil sitzt.
So kann man auch die fiesen kleinen Plattmacher finden, die sich so gut verstecken.
Da mich dieses Jahr auch der Plattenteufel erwischt hat (2 neu Double Defense Reifen komplett durchschnitten), bin ich auf einen stärker profilierten Reifen umgestiegen, der ebenfalls mit Aramid verstärkt ist (IRC-Serac XC CAF) mit zusätzlicher Pannenschutzeinlage.

Jetzt ist RUhe.

Gruß
Raymund

Hallo Raymund

Du sprichst wahr. Ich hatte es nicht explizit erwähnt.

Ich mache es genauso, das mit dem Kennzeichnen, umso verwunderlicher war es für mich, diesen Übeltäter nicht zu finden. Trotz vermeintlich gründlicher Suche im eingegrenzten Bereich.

Er war so klein und weder von aussen, noch von innen anfänglich zu erkennen, auch ließ er sich nicht erfühlen. Wenn ich ihn nicht doch mit einer Nadel aus dem Gummi entfernt hätte, nie würde ich heute dran glauben, daß er tatsächlich (ich will nicht schon wieder "wirklich" schreiben ) dort sein Unwesen trieb.

Es sind oft die ganz kleinen Dinge, die einen den letzten Nerv kosten können...

Gruß Mario

Du meinst also dass der Schlauch verdreht im Felgenbett lag?

der lucas

Nein, das hätte er sofort gesehen. Was ich meine ist das normale Snakebite-Phänomen, das beim Durchschlagen des Reifens auf die felgenhörnchen bei zu geringem Luftdruck auftritt. Die typischen Symptome sind zwei sich gegenüberliegende Löcher, die aussehen, als wäre der Schlauch von zwei Tierzähnen durchbissen worden - daher Snakebite.

Micha

Seine Löcher sind 2-3 mm von einander entfernt. Von Felgenhorn bis Felgenhorn ist der Abstand bei einer normalen Felge etwa 20 mm: Also kein klassisches Snakebite.

Aber sind die Löcher genau beim Felgenband, kanns ja niemals ein Snakebite sein; nur wenn sie "hochgekrochen" sind.

der lucas

Hi.



Sind jetzt wieder Löcher im Schlauch ? Ansonsten hatte ich mal ein nicht ganz eingedrehtes Autoventil im neuen (!) Schlauch. das ganz langsam Luft verlor.

Spitze Gegenstände im Radmantel, die von innen nicht fühlbar sind, hatte ich auch schon. Am besten, Du puhlst mal mit einem spitzen Messer in jedem Schnitt, der von außen im Mantel sichtbar ist, kaputtmachen kannst Du ja eigentlich nichts mehr... Du wirst Dich wundern, was da zum Vorschein kommen kann (Steinchen, Glassplitter, Metallspäne, sogar Plastiksplitter).

Ciao,
Hoin.

hallo andré

das ist mir auch schon passiert !!
Slicks - Splitstraße von Rom Zentrum nach Nordwesten. Grund schien klar. Scharfkantige Steinchen haben sich durch Lauffläche gearbeitet.
Nach dem Flicken sofort wieder platt.

L ö s u n g :
Beim Montieren des Mantels hatte ich den Schlauch eingezwickt. Die Hochdruckslicks gehen so schwer über die Kante, daß man auch beim besten Willen leicht übersieht, daß mann den Schlauch kurz mit dem Reifenheber e i n k l e m m t und z w e i L ö c h e r i m A b s t a n d v o n 2 - 3 m m rein macht. Also: ich war selber schuld. Nächstes Mal penibel darauf geachtet und nie wieder passiert!
gruß
wilfried

Da haste Recht, Lucas, hab versehentlich 2-3cm gelesen. 2-3mm klingt dagegen wirklich nach einem längeren Fremdkörper, der ins Felgenbett hineinragt.

Micha

Hilfreich ist da,wenn man ein wenig Luft, aber freilich nur "e weng", in den Schlauch pumpt.

WdA.

...und plötzlich fühl ich mich wie der letzte Depp! Ein paar hundert Reifen aufgezogen, und dann sowas! Nach einer Portion mentaler Selbstzerfleischung war meine Lösung: Reifenmontage ohne Werkzeug! Das geht nicht immer, es hängt ja auch an den Fertigungstoleranzen von Reifen und Felge. Damit das gut funktioniert, pudere ich Innenseite des Mantels und den Schlauch mit Magnesiumpulver (aus der Apotheke, ist dort ganz billig, vor allem, wenn man ein eigenes Gefäss zum Abfüllen mitbringt!), in ganz hartnäckigen Fällen hilft Montagepaste auf der Felge (hab ich mir gegen ein Brotzeitbier vom Auto-Reifendienst geholt, es geht aber auch ordinäre Schmierseife!). Nach ganz leichtem Anpumpen walke ich den Mantel hin und her, damit der Schlauch spannungsfrei sitzt. Wenn werkzeuglos gar nicht funktioniert: Reifenheber nach Gussgraten absuchen und abschleifen, auch bei Plastik!
Nicht vergessen: vor dem Losfahren Flutschiglitsch von den Felgenflanken abwischen!
Viel Glück!

Axel

Hallo, Axel,
tatsächlich Magnesium ? Ich bin seit Kindertagen auf >>Talkum<< ausgerichtet und habe das bisher auch verwandt.

Gruß Peter

Er hat schon ein bißchen Recht:
Talcum = Magnesiumsilikat

Hallo Peter,
du hast mich bei einer Ungenauigkeit ertappt: Reinmagnesiumpulver wäre für einen interessanten Feuerwerkseffekt zu gebrauchen, das brennt sehr heftig mit grellweisser Flamme ab (z.B. in Blitzlichtbirnen), ich meinte Magnesiumcarbonatpulver, also das Zeug, das Kletterer und Turner verwenden und das wir (wahrscheinlich alle) unter dem Namen "Talkum" kennen, ich vemute jetzt mal, das könnte der Handelsname sein.

Axel

hallo Wilfried

ich hätte auch auf den reifenheber als übeltäter getippt.
in Indien unternahm ich mal mit einem velo eines kinderheims einen kleinen ausflug. das dabei entstandene loch im schlauch durfte ich nicht selber flicken ("ehrensache"). die verwendung eines schraubenziehers war vielleicht nicht optimal; doch erst die kombination mit (sich selber aufgebürdetem) zeitrduck liess die reparatur zum desaster werden: jedes geflickte loch zog ein bis zwei neu entstandene nach sich. was solls, ich bekam dann ein anderes fahrrad

ä gruess - Wilu

PS: nach meiner rückreise schickte ich einen satz reifenheber, hoffe der ist auch tatsächlich angekommen.

Hallo, Axel,
ich hätte vorher nachschauen sollen; es ist
Mg3 (OH2) Si4 O10


Gruß Peter