Servus,
Gibt's hier evtl. aktuelle Infos zu diesen Pilgerweg?
Vor allem natürlich, das die Route per Rad angeht.
Ich habe den Weg auf dem Schirm, würde aber anstatt die Route der Fußpilger lieber einfache
aber asphaltierte Landstraßen nehmen. Das ist bekanntlicherweise in Spanien nicht immer so
einfach, da man schon auch mal unversehens auf einer Autobahn unterwegs sein kann.

Grüße, Josef

Hallo Josef,

ich war zwar schon 2008 dort - allerdings nur von Sevilla bis Cáceres, also ein knappes Drittel der Gesamtstrecke - unterwegs, viel dürfte sich da aber in Hinblick auf die Straßenführung nicht verändert haben:

Vía de la Plata

Wir sind teilweise über die schon damals aufgrund der bereits existierenden A-66 kaum noch vom Kraftfahrzeugverkehr genutzte Nationalstraße gefahren, hin und wieder aber auch über kleine Landwirtschaftswege oder auch Feldwege. Die Streckenführung war unproblematisch, wenn man einmal davon absieht, dass man bei der Benutzung von Landwirtschaftswegen ab und zu Viehgatter öffnen und wieder hinter sich schließen muss, aber dafür kommt man dann wirklich durch stille Natur. Fußpilger sind uns übrigens damals in der Karwoche überhaupt keine begegnet.

Gruß,
Martin

Diese Erfahrung hatten wir auf dem Camino Fances auch gemacht. Dort, wo die Autobahn ausgebaut war, konnte man auf der oft fast parallel verlaufenden Landstraße ungestört radeln.

Hi Josef,

war im apr/may18 auf diesem Weg von Sevilla bis Salamanca unterwegs. Hatte viel Regen, so daß auf dem Pilgerweg gleich nördlich Sevilla manche Bäche nur zu Fuß mit Wasser bis zum Nabel gequert werden konnten. Die häufig parallel verlaufende Schnellstraße nach Salamanca, welche auch meist parallel zur Autobahn verläuft, ist an bundesdeutschen Maßstäben gemessen fast autofrei und verfügt zusätzlich über einen breiten Seitenstreifen. Viel attraktiver, aber langsamer und anstrengender ist allerdings der Pilgerweg, der zumindest bis Merida die weitaus schönere Alternative darstellt. Die Orientierung ist wie auf allen Jakobswegen in Spanien problemlos.

Gut zu wissen. Wir werden voraussichtlich ab Juni dort unterwegs sein. Damit sollte das Regenproblem keines mehr sein.
Meine Frau mag es mit dem Rad nicht so holprig, so dass wir vermutlich eher auf Asphalt ausweichen werden.

Das dürfte inzwischen nicht mehr passieren. Dass man beim Autobahnbau die Landstraße verschwinden lässt, ist mir in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren nicht mehr untergekommen und ich habe den Eindruck, dass es durchaus an der EU-Finanzierung liegt. Die Verbindung Sevilla–Santiago de Compostela verläuft durch die wirklich dünnbesiedelte Extremadura. Ich bin mir aber recht sicher, keinen Ehrgeiz für einen Urlaub auf der N-630 zu entwickeln. Auch dann nicht, wenn man sie mit Silber pflastert.

Hallo Josef
Wir sind im Herbst 16 den Abschnitt von Salamanca nach Sevilla gefahren. Problemlos auf Asphalt und kaum Verkehr, dafür jeden Abend ein nettes bis spektakuläres Städtchen. Falls du Englisch lesen magst oder Bilder anschauen willst findest du den Link im Wiki, Reiseberichte im Internet, Spanien, Madrid Salamanca Sevilla.
Gute Reise
Kurt

Die N-630 stelle ich mir auch abschnittsweise etwas unattraktiv vor. Da bin ich aber relativ schmerzfrei, wenn die Alternative Feld- und Schotterweg heißt.
Mal sehen, ob es da auch noch einige kleine Sträßchen mit asphalt gibt, die in diese Richtung verlaufen. Muß jetzt auch nicht sklavisch exakt entlang des Camino gehen. Hauptsache, die Rastpunkte mit Herbergen erreichen wir wieder.
In diesem Zusammenhang liebäugle ich auch mal wieder mit einem GPS-Gerät zur Routenführung. Mal sehen. Black Friday kommt ja bald.

Ich kann mich vor allem an so manche Strecken am Camino Frances erinnern. Da wäre es mir nicht nur zu holprig geworden. Vor allem hätte man sich bei den Fußpilgern irgendwann unbeliebt gemacht, wie mir einige andere Radpilger erzählten.
Von der Frequenz her wird der Via de la Plata eher wenig bewandert sein aber meist sehe ich Wanderwege zum Wandern und nicht zum Radeln, auch wenns ginge.

So, inzwischen mit GPS und Basecamp etwas vertrauter, sehe ich langsam etwas mehr Land bzw. Strecke.
Wenn die N-630 so ähnlich befahren ist, wie die N-120 am klassischen Camino, dann geht das. Wir sind in Mittel- und Nordeuropa sehr verwöhnt, was kleine aber gut gepflegte Nebenstraßen, selbst Flurbereinigungswege anbelangt. Spanien kennt hier teils nur Highway oder Schitterpiste, wie sich mir das bis jetzt darstellt.
Ein kaum befahrenes Asphaltband mit 25m Breite ist zwar nicht die allerschönste Variante aber wir hatten das nicht sonunangenehm in Erinnerung von der Nordroute. Ich werde bei Zeiten berichten.