Also, ich halte diesen ganze Probefahr-Fetischismus für deutlich überbewertet. Ob das Rad wirklich bequem ist oder nicht, wirst du auf einer Probefahrt von üblicher Länge nicht herausfinden können. Da musst du schon eine Runde von 100km oder mehr drehen müssen.

Zudem hängt der unmittelbare Fahreindruck hauptsächlich mit zwei Komponenten zusammen, die du relativ einfach austauschen kannst: Dem Satten und den Reifen.

Wichtiger als Probefahren ist m.E., dass die Rahmenhöhe halbwegs passt und dann ggf. ein professionelles Bike fit machen bei jemandem, der etwas von seinem Handwerk versteht.

Pinion würde ich natürlich vorher ausprobieren, aber das kann an jedem beliebigen Rad sein. Übrigens würde ich davon absehen, so einen Edel-Hobel als Stadtrad einzusetzen - da freuen sich nur die Langfinger drüber.

Man merkt aber auch schnell, wenn es gar nicht passt. Vor allen Dingen das Lenkerverhalten u.ä. lassen sich bei kurzen Probefahrt überprüfen.

Gruß
Thoralf

Eine Runde um den Häuserblock oder durch den Stadtpark würde ich auch nicht als Probefahrt bezeichnen.
Meine Probefahrt sah so aus:

- diverse Wochenendtouren
- einmal Cuxhaven-Prag (Pinion P1.18, Kettenantrieb, Alurahmen)
- einmal Hof-Magdeburg (Pinion P1.18, Kettenantrieb, Alurahmen)
- einmal München-Venedig (Pinion P1.18, Riemenantrieb, Alurahmen)

Näheres dazu habe ich hier (#1319185) geschrieben. Dass der "fast" passende Rahmen (leider nicht in Stahl) vorhanden war mag Zufall gewesen sein. Ob jeder Fahrradhändler bereit ist derartige "Probefahrten" zu akzeptieren wage ich zu bezweifeln. Zumindest für die Fahrt München-Venedig gab es von meiner Seite handfeste Argumente. Ich hatte bezüglich Rahmengeometrie „meine“ klaren Vorstellungen (auch ohne Bike Fit ). Dass ich eventuell einen anderen Vorbau und Lenker benötigen könnte war von Anfang an bekannt und wurde ohne Aufpreis akzeptiert und später umgesetzt.

So „malad“ bin ich noch nicht um mir eine Besserung durch rege Partizipation an der Diskussion zu Thema Pfefferminzsoße und Trainspotting zu erhoffen .

Das kommt stark darauf an, was man unter einer 'üblichen' Länge versteht. Aber ernsthaft: ich traue mir schon zu, unterscheiden zu können, ob ein Rad grundsätzlich passt und ich mich nur daran gewöhnen muss oder ob ich damit nie zurechtkommen werde.



Den Hype darum kann *ich* wiederum nicht verstehen. Wieso soll jemand anders besser wissen, was für mich bequem ist als ich selber? Natürlich ist ein Vieraugenprinzip oder jemanden von außen draufschauen lassen grundsätzlich eine gute Idee, aber ausschlaggebend bin ich und mein Empfinden und nicht ein Computerprogramm oder die Idealvorstellung eines Anderen.

Da bin ich ganz deiner Meinung.