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#1366827 - 12/15/18 01:50 PM
Vom Baikalsee in die Ukraine
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Hallo,
es ist etwas weit vorgegriffen, aber nach ueber 2,5 Jahren bin ich inzwischen auf dem Heimweg, der mich ueber Laos, Vietnam, China und die Mongolei an den Baikalsee in Russand fuehren soll - vorausgesetzt die Chinesen geben mir nochmal ein Visa. Ueber eine deutsche Visaagentur werde ich versuchen fuer Russland ein 3monatiges Visum zu bekommen, ich wuerde gerne vom Baikalsee in die Ukraine radeln, hat jemand Infos zur Strecke, Strassenverhaeltnisse, Topographie,Verpflegung? Lohnt es sich? Alternative waere mit der transsibirische Eisenbahn nach Moskau zu fahren und von dort dann in die Ukraine zu radeln. Oder eben einen Teil mit der Transib. Der neuerliche Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist mir bekannt und ich hoffe halt die regen sich wieder ab.
Annette
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#1366864 - 12/15/18 11:50 PM
Re: Vom Baikalsee in die Ukraine
[Re: yebogogo]
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Hi Annette. Vorab meine Informationen sind mittlerweile 5 Jahre alt, aber auf der Strecke zwischen Irkutsk und Moskau dürfte sich nicht viel geändert haben außer dass der Verkehr vermutlich mehr geworden ist. Also ich empfehle Dir auf alle Fälle per Rad vom Baikal zumindest bis Kazan zu reisen. Mit der Transsib. kannst Du von da immer noch fahren. Nach meinem Empfinden wird Rußland erst östlich von Moskau schön. Auf der Stecke von Kazan Richtung Moskau wird der Verkehr Kilometer für Kilometer mehr und es ist vielleicht eine gute Option dieses Stück per Zug zurückzulegen. Von Irkutsk bis Moskau hast Du durchgehend Asphalt und sobald Du aus den Städten draußen bist auch wenig Verkehr. Topographie - Du freut Dich über jeden der wirklich wenigen Anstiege. Selbst die Überquerung des Ural ist keine wirkliche Herausforderung. Verpflegung ist absolut problemlos. spätestens alle 100 Kilometer kommt eine Tankstelle und Verpflegungsmöglichkeiten. Zur Route in die Ukraine möchte ich Belarus ins Spiel bringen. Wenn Du bei Gomel nach Belarus einreist und dann südlich Gomel in die Ukraine einreist dann bist Du weit weg von den Konfliktherden.
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#1366879 - 12/16/18 01:21 PM
Re: Vom Baikalsee in die Ukraine
[Re: alder]
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Zur Route in die Ukraine möchte ich Belarus ins Spiel bringen. Wenn Du bei Gomel nach Belarus einreist und dann südlich Gomel in die Ukraine einreist dann bist Du weit weg von den Konfliktherden. Eine Einreise von Russland nach Belarus ist für Westeuropäer irgendwas zwischen schwierig bis unmöglich. Zunächst braucht man ein Visum für Belarus. Das ist nicht ganz einfach, aber möglich. Es kann durchaus sein, dass man das nur in der Botschaft seines Heimatlandes beantragen kann. Wenn diese Hürde genommen ist, kommt die nächste - die Grenze zwischen Russland und Belarus ist offen, es gibt keine Grenzkontrolle. Damit reist man illegal nach Belarus ein (und aus Russland aus). Theroetisch besteht die Möglichkeit, sich bei der nächsten Milizstation zu melden, aber ich würde nicht meine Hand ins Feuer legen, dass das legal ist. Wenn man in Belarus ohne Einreisekarte aufgegriffen wird, dürfe man mit Sicherheit ordentlich Probleme bekommen. Die Behörden sind da nicht zimperlich. Das Auswärtige Amt rät davon ab: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ausse...01904#content_1Bliebe also noch die Möglichkeit über Litauen nach Bleraus einzureisen und dann weiter in die Ukraine zu fahren. Gruß Thoralf
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Off-topic
#1366895 - 12/16/18 07:31 PM
Re: Vom Baikalsee in die Ukraine
[Re: Toxxi]
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Ja, sie haben eine tolle Idee gehabt oder vom Schengenraum kopiert. Aber unvollständig. Für Russen und Weißrussen funktioniert das prima, aber die Nicht-BY-RU-Ausländer haben sie vergessen. Wahrscheinlich geht es irgendwie, wenn man die Prozesse kennt, aber es ist auf jeden Fall umständlich und man fährt wohl besser über Litauen zwischen den beiden Ländern. Irgendwie ist das wie bei Fahrradverboten. Für Ortskundige Radfahrer gibt es manchmal irgendeine mehr oder weniger umständliche Möglichkeit, sie zu umfahren, aber ortsunkundige Radfahrer sind total vergessen worden.
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Edited by bk1 (12/16/18 07:31 PM) |
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#1366905 - 12/17/18 06:39 AM
Re: Vom Baikalsee in die Ukraine
[Re: alder]
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Hallo,
vielen lieben Dank fuer die Infos, hoert sich doch ganz positiv an, allerdings hab ich mich glaub ich missverstaendlich ausgedrueckt, Moskau waere nur mit der Transib ein Etappenziel ansonsten wuerde ich per Ra direkt die Ukraine anvisieren. Kann ich nur hoffen das Russland und die Ukraine sich bald wieder einkriegen, ansonsten wird es umstaendlich, da ich aus familiaeren Gruenden unbedingt durch Moldawien moechte. Ist ja noch eine Weile hin, von daher hab ich Hoffnung.
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#1366908 - 12/17/18 07:05 AM
Re: Vom Baikalsee in die Ukraine
[Re: yebogogo]
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Kann ich nur hoffen das Russland und die Ukraine sich bald wieder einkriegen... Darauf würde ich nicht wetten, und ich würde das auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bürgergkrieg ist dort quasi seit 4 Jahren, und es gibt keine Zeichen, dass sich die Situation in der nächsten Zeit verbessern wird. Eher im Gegenteil, die Situation zwischen beiden Ländern scheint sich momentan wieder zu verschlechtern. Wenn ich auf die Landkarte schaue, dann ist das umkämpfte Gebiet östlich von Charkow (Bezirke Luhansk und Donezk). Wenn du bei Charkow in die Ukraine einreist, oder westlich davon, dann ist Chance größer, dass es funktioniert. Zwischen Charkow und Belarus haben die Ukraine und Russland noch eine recht lange gemeinsame Grenze. Schau am besten vorher auf die Seite des Auwärtigen Amtes. Dort ist angegeben, welche Gebiete von der Uukrainischen Regierung kontrolliert werden, welche nicht, und wo ungeführ die Kontaktlinie verläuft: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ausse...01946#content_1Gruß Thoralf
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#1367244 - 12/19/18 05:25 PM
Re: Vom Baikalsee in die Ukraine
[Re: Toxxi]
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Genau das meinte ich, dass eben dummerweise der Konflikt kuerzlich neu entflammt ist, denn die letzten 2 Jahre haben etliche Radler die Grenze problemlos passiert. Aber nuetzt alles nichts letztendlich muss ich dann wenn eine Entscheidung ansteht auf aktuellen Infos entscheiden. Aber vielen Dank fuer deinen Beitrag
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#1367397 - 12/21/18 08:02 AM
Re: Vom Baikalsee in die Ukraine
[Re: yebogogo]
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Hallo Anette, über die Ukraine weiß ich nicht viel und war nie dort. Gebe aber zu bedenken, dass durch solche langjährigen Konflikte oft eine Verrohung stattfindet, Waffen kursieren, Menschen sind verarmt und traumatisiert. Zumindest ich würde das Land vermeiden.
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#1367501 - 12/22/18 10:13 AM
Re: Vom Baikalsee in die Ukraine
[Re: ro-77654]
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Hallo Anette, über die Ukraine weiß ich nicht viel und war nie dort. Gebe aber zu bedenken, dass durch solche langjährigen Konflikte oft eine Verrohung stattfindet, Waffen kursieren, Menschen sind verarmt und traumatisiert. Zumindest ich würde das Land vermeiden. Ich bin oft in der Ukraine gewesen und ich bitte Euch, orientiert Euch an Leuten, die Wissen haben und nicht an Halbwissen und Vorurteilen. Die Ukraine ist ein tolles Reiseland, hat sympathische Menschen und die Ukrainer sind im allgemeinen sehr friedliche und ehrliche Leute, eher etwas introvertiert. Ich fühle mich in Kiew sicherer als in Berlin oder Hamburg. Wie überall ist es natürlich gut, nicht supernaiv zu sein, denn es gibt immer mal wieder negative Ausnahmen. Zum Radfahren ist die Ukraine eines der angenehmsten Länder, vielleicht die am wenigsten schlimmen Autofahrer in Europa und keine Fahrradverbote. Einmal war auf einer sechsspurigen Straße in Kiew ein Autofahrer in Kiew aggressiv, hat mir bei einer Einfahrt die Vorfahrt genommen und noch gehupt. Gibt's auch in UA, ist in DE oder NL der Normalfall, in UA aber die Ausnahme. Dieser hatte ein DE-Nummernschild. In der Ostukraine gibt es natürlich Gruppen, die im Militär oder in "freien" Strukturierungen an dem Konflikt beteiligt sind. Die sind heute natürlich dort überwiegend eingebunden, aber es ist sicher legitim anzunehmen, dass ein Teil von diesen Leuten sich an Gewalt gewöhnt und sie auch anderswo leichter anwendet. Das ist bei jedem Krieg und bewaffnetem Konflikt ein Problem. Aber ich merke davon in Kiew und in der Westukraine nichts. Also, ich kann die Ukraine empfehlen und ich will selbst 2019 dort eine Fahrradtour machen.
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#1367602 - 12/23/18 01:38 AM
Re: Vom Baikalsee in die Ukraine
[Re: bk1]
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Hallo bk1,
vielen Dank fuer deine Einschaetzung, ich komme evtl. 2019 noch mal diekt auf dich zu und erkundige mich. Auch wenn es u.a. durch Putins Aussagen unwahrscheinlich erscheint, halte ich es nicht falsch auf eine Verbesserung zu hoffen, im Klartext heisst das nicht anderes als das ich abwarte bis ich naeher komme und dann aufgrund der aktuellen Lage entscheide, es hat nichts mit auf die leichte Schulter nehmen zu tun.Ich bin auch in einer Radler Whattsappgruppe in der 257 Radler verbunden sind die alle aktuell unterwegs sind, das hat den Vorteil das man fast immer aktuelle Infos bekommt von Leuten die gerade oder kuerzlich dort waren, zusaetzlich hab ich noch Bekannte in der Ukraine. Ich bin daher optimistisch, zu dem Zeitpunkt in dem ich mich entscheiden muss ausreichend Informationen zu haben, die mir erlauben mit meiner jahrelangen Radreiseerfahrung eine fuer MICH richtige Entscheidung zu treffen.
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