Witzig, fast das gleiche habe ich vor kurzem gemacht
Den ausführlichen Bericht habe ich noch nicht durch, aber hier mal ein paar Stichpunkte:
- Die Küste zwischen Baracoa und Pilon ist wahnsinnig schön (https://www.instagram.com/p/Bq9T-QpniDs/), mach das unbedingt. Bei Bedarf kann ich dir auch gerne noch mal meine Casas raus suchen, das ergibt sich aber auch ziemlich von selbst.
- Die Autopista zwischen Santiago und Guantanamo ist nicht so toll zu fahren: Verhältnismässig viel Verkehr, kaum Schatten, stinkt nach schlechtem Diesel, nix zu sehen ausser Büschen links und rechts. Würde ich ggf. beim nächsten Mal eher in einem Bus/Taxi/Collectivo überbrücken.
- Die Städte fand ich eher anstrengend, weil viele Schlepper, die ihr Handwerk auch nicht besonders beherrschen und sich ziemlich dumm anstellen, was dann auch noch zusätzlich nervt.
- Man kann auf der Carreterra Central fahren, aber das dürfte sich ähnlich gestalten wie auf jeder anderen kubanischen Autobahn: Heiss, stickig, langweilig. Ich bin bis nach Bayamo geradelt und dann mit einem Collectivo (https://www.instagram.com/p/Bq9Sd3nnzm8/) weiter nach Santa Clara. Wenn du solche Strecken nicht überbrücken willst, halte dich ggf. eher an Nebenstraßen und achte auf die Höhenmeter.
- Von Santa Clara aus kann man über Topes de Collantes über einen (sehr) steile Strasse nach Trinidad radeln. Ich fand die Ecke da unten ganz nett, aber radfahrerisch deutlich weniger spannend als die Küste zwischen Bayamo und Baracoa.
- Trinidad, Santa Clara und Cienfuegos haben sich aus meiner Perspektive ziemlich geähnelt, auch wenn natürlich jede Stadt ihren eigenen Charakter hat. Würde ich den gleichen Trip noch mal machen, würde ich Cienfuegos wohl auslassen.
- Bin danach mit dem Bus über Havana nach Viñales und von dort aus nach Havanna zurück geradelt. Am letzten Tag hatte ich wahnsinnig Gegenwind, was meinen Schnitt ganz schön gedrückt hat. Erkältet habe ich mich auch noch. Das ist auch die vorherschende Windrichtung. Die Empfehlung wäre eher von Havana aus Richung Viñales zu radeln (und ggf. noch weiter).
- Generelle Empfehlung ist auch auf die Höhenprofile der Strecken zu achten. Kuba hat zwar kaum richtige Berge, aber man fährt trotzdem eigentlich immer bergauf und bergab. Ich hatte keine Höhendaten dabei und es war des öfteren ziemlich überraschend, wie steil es doch werden konnte...
Persönlich fand ich sowohl das östliche Kuba, wie auch das westliche mit dem Fahrrad spannender und lohnenswerter als Zentralkuba rund um Santa Clara, Trinidad und Cienfuegos, auch wenn sich das im Reiseführer ganz anders las. Die Landschaften sind schöner, es gibt weniger Verkehr und weniger Tourismus und Schlepper. Dafür braucht man ggf. für alles etwas mehr Geduld, die Infrastruktur ist dünner und weniger Leute sprechen Englisch (mein Spanisch ist nicht so dolle...).
Falls ich noch mal nach Kuba fahre, würde ich mir wohl eher mal den Westen der Insel vornehmen, da habe ich dieses Mal (gefühlt) zu wenig Zeit verbracht.