Liebe Leute,

ich möchte mir ein Reiserad zulegen für Urlaubstouren und evtl. auch mal was Längeres.

Ich habe 2 MTB´s und ein Rennrad ohne Schraubmöglichkeiten für Gepäckträger.

Wegen Kribbeln in den Händen komme ich mit dem Rennradlenker und den verschiedenen Greifmöglichkeiten am besten zurecht.
Vor 20-30 Jahren habe ich nur ein Stahlrennrad besessen und bin damit in Urlaubstouren in Europa gut zurecht gekommen.

Bei den heutigen Reiserädern sehe ich immer nur MTB-ähnliche Lenker.

Deshalb würde ich mir eher ein Rennrad zulegen mit den Möglichkeiten vorn wie hinten einen Gepäckträger zu montieren.
Backpacking sehe ich eher nur für kurze Touren sinnvoll.

Wie sind eure Erfahrungen?

Gruss , Jan

Hier fahren viele Rennlenker, für Dich wäre vllt. ein VSF Randonneur oder ein Genesis Tour de Fer ein schönes Rad, beides Stahlreiseräder. Gibt aber noch viele andere Kandidaten.

Schau dir mal die „Adventure“ Räder Bombtrack Beyond XPD und Trek 920 an.
Die sind meiner Meinung nach ideal wenn man nicht nur an Flusstadwegen entlangfahren möchte. (Übersetzung, Max Reifenbreite..)

Rennräder als Reiserad oder allgemein Räder mit Rennradgruppen (und das sind die meisten mit Dropbar) sind spätestens am Berg nur noch schwer zu bewegen.

Naja, ich fahr ne 3x9 Sora und mit 26 (oder 24?) vorne 32 hinten komm ich ganz gut klar, das kleine vordere Kettenblatt musste ich allerdings nachrüsten. Ich würd mal behaupten, falls man bereit ist zu modifizieren (Kettenblatt, Kasette, Schaltwerk, eines oder mehrere davon ändern) kann man einer MTB-Gruppe gleichkommen.

Hallo,
die Länge des Oberrohres bestimmt, ob ein Rahmen überhaupt für einen Rennlenker geeignet ist. Das Bombtrack hat eine ähnliche Sloopinggeometrie wie das Kona Sutra, auch kein schlechtes Rad.

Gruß, Jakob

Ich bin auch Rennlenkerfreund. Das Kriterium ist wie gesagt der kleinste Gang, ob der gut genug untersetzt ist. Standardrennradschaltungen sind in der Regel nicht ausreichend. Entweder eine Kurbel mit Kettenblatt unter 30Z oder ne Kassette mit richtig großen Ritzeln (36Z aufwärts) braucht es m.E. schon. Rohloff und Rennlenker geht auch.

Ok, bei 3-Fach geht natürlich wirklich alles.
Leider sehe ich die selten an den fertigen Reiserennrädern, da sind doch überwiegend 105er Gruppen mit Kompaktkurbeln verbaut. (Ich wusste auch tatsächlich nicht dass es noch eine 3-Fach Gruppe für Rennräder gibt..)

Nicht nur eine. Kriegst sowohl die aktuelle Sora mit 9fach als auch die aktuelle Tiagra mit 10fach als 3fach Schaltung

Hi Jan,

fahre seit zwei Jahren damit rum:
Fuji Tread

Ich habe ein paar Änderungen vorgenommen (Schutzbleche, Reifen, Sattel, Dynamobeleuchtung) und zu einem Randonneur gemacht.
Fährt sich sportlich zügig und bietet für leichtes Gepäck ausreichend Platz.
Ähnliches in Stahl wäre zum Beispiel das Fuji Touring

Grüße
Tobias

Das Fuji Touring gefällt. Das Geröhr erscheint filigran. Ich weiß nicht, ob ich mir heute ein Neurad ohne Scheibenbremsen anschaffen würde. Man kann sich aber täuschen.

Jakob

Daran soll es nicht scheitern, es gibt inzwischen auch ein Touring Disc

wo fahrt ihr denn das ihr 34 Zähne hinten braucht?

Ich habe mir bei meinem MTB gerade eine Kasette 11-28 Z gekauft um eine geringere Abstufung zwischen den Gängen zu haben. Im Wald bei uns im Schwarzwald könnte das natürlich knapp werden.

Ich dachte z.B. an BTWIN Triban 520 (Gepäckträgerbefestigung vorn und hinten, Sora 3x9). Hinten dann evtl. grössere Kasette und anderes Schaltwerk anbauen. Der Preis ist ja unschlagbar.

Gruss , Jan

Meine Erfahrungen mit Randonneuren: mir liegt diese Bauform nicht, vielleicht nach längerem Eingewöhnen. Da Getriebefahrer, erzwingt die Lenkerform irgendwelche Speziallösungen. Also momentan kein Interesse am Aufwand der Eingewöhnung. Mich wundert es daher nicht, dass die flacheren Lenker übliche Bestückung sind. Unter dem bereits genannten Stichwort "Randonneur" gibt es ein großes Angebot in allen Preislagen - sind in den letzten Jahren sogar mehr geworden, weil jede Radnische gefüllt wird, natürlich auch der Randonneur (Böttcher, Giant, Patria, Poison, Rose, Rotor, Schindelhauer, Surly, Tout-Terrain, VSF, .... also quer durch den Garten). Wird aus einem aktuelle CX-/Gravel-Rad mit Schutzblechen und Gepäckträgern (Montagepunkte vorausgesetzt) ein "Randonneur" ? Im Gegensatz zum echten Rennrad gibt es den Randonneur aber in allen Technikvarianten, d.h. alle Schaltungstypen, alle Bremstypen, Kette/Zahnriemen, Rahmenmaterial Alu/Stahl, .... etc. etc. D.h. die wichtigeren Fragen vorab als Angebotsfilter:
- Um welche Gewichte geht es (ist ganz einfach: mit geringem Systemgewicht funktioniert jede Technik problemlos, mit hohem nicht mehr).
- Welcher Entfaltungsbereich sollte abgedeckt werden (z.B. so etwa wie 1,4m - 8m). Das läßt sich gut durch Vergleich mit den vorhandenen und bekannten Rädern abschätzen.
- Wird die spätere Wartung komplett selbst erledigt und welche Technik soll verbaut sein?
- Sind Geo-Daten eines Rahmens verständlich (sonst muss man sich beraten lassen)?
- Kann das Rad komplett selbst aus Teilen zusammengestellt und aufbaut werden? Wenn nein oder nicht gewollt, geht Versenderbike? Wenn auch nein, welcher Händler in der Umgebung - dann auf dessen Angebot setzen. Wenn man einen ähnlich spezialisierten in seiner Gegend findet, ist das natürlich ideal http://velomondial.de/

.. auch würde ich eher Felgenbremsen nehmen bei einem Reiserad weil ich denke, dass ich in der Pampa da eher Bremsbeläge bekomme oder eine günstige Ersatzbremse.

Naja, "unschlagbar" ist relativ, wenn du alles nachrüsten/umbauen musst. Bei dem Tripan bräuchte ich:
- andere Kurbel
- größer gespreizte Kassette
- Schutzbleche
- Gepäckträger
- Dynamolaufrad
- Beleuchtung

Die 36/28 beim Tripan wäre mir fürs Mittelgebirge mit Gepäck definitiv zu wenig, eine 1:1-Übersetzung ist so ziemlich das Minimum, einige hier fahren auch deutliche Untersetzungen.

Du solltest bedenken, dass du mit Gepäck schlicht ein paar Prozent langsamer bist und an Anstiegen auch länger sitzen bleiben wollen wirst als das Rad inkl. Gepäck im Wiegetritt hin und her zu wuchten. Eine Übersetzung, die selbst vielen Profisportlern im Gebirge noch zu dick ist, wird da nicht langen.

Dort wo es deutlich flacher ist, reicht das natürlich, aber da brauchst du eventuell gar nicht so viele Gänge. Und ein Flussradwegreiserad wäre mir zu langweilig/restriktiv.

Aber wenn dich das Rad so überzeugt, dann schaue dir auch mal das London Road an, sehr ähnlich, auch vom Preis.

Willst du wirklich in die argentinische Pampa oder gar noch abgelegenere Ecken? Dann wären Felgenbremsen eine Überlegung Wert.
Ansonsten hat die Technik selbst bei den Rennrädern (bis hin zu Zeitfahrmaschinen) Einzug gehalten, bei MTBs gibts gar nix anderes mehr. Für Europa und sicher noch einige andere Teile der Welt sehe ich da keine Versorgungsprobleme, zumindest solange du bei den größeren Herstellern bleibst. Und Ersatzbeläge kann man bei Bedarf nun wirklich ins Gepäck packen.
Hab gerade einen Gebirgsrenner mit hydraulischen STI (Shimano) aufgebaut, das Bremsverhalten ist eine Offenbarung. Und keine verschlissenen Felgen mehr, kein schlechtes Nassbremsverhalten, keine eingefrohrenen Bowdenzüge im Winter, automatische Belagnachstellung. Würde ich jederzeit wieder so machen.

Dann schau dir mal das Kona Rove AL oder ST an.
Ein Kona Rove AL fahren neben mir hier noch einige.

Hast du dir die Daten des BTWIN Triban 520 auch genauer angesehen?
Für mich wäre es nahezu unmöglich damit mehr als eine Wochenend-Radwanderung zu machen.
Ich rechne einmal rund 10kg für eine reisetaugliche Aufrüstung mit Gepäckträger, Lowrider, Schutzblechen, komplette StVO-gemäße Beleuchtung, Flaschenhaltern, Kassette mit größrer Spreizung und reisetauglicherer Bereifung und Packtaschen. Dann könnte ich wegen der Carbongabel noch rund 3kg Gepäck pro Tasche unterbringen. Drei Trinkflaschen je 1 Liter bringen noch einmal rund 3 kg. Blieben noch maximal 84kg für den Fahrer und Gepäck hinten. Da müßte ich schon ordentlich abspecken, um außer der Kleidung am Leibe auch noch etwas Gepäck in die hinteren Taschen packen zu dürfen...
Der scheinbar unschlagbare Preis relativiert sich dann auch schon um einiges gegenüber bereits als Randonneur ausgestatteten vergleichbaren Rädern.

Wenn du noch etwas warten kannst und auch mit Alu was anfangen kannst > in Kürze bringt Stevens auch ein Reiserennrad/Randonneur raus. Meine es hiess "Supreme" - hab es bei meinem Händler über seinen Zugang zum Modelljahr 2019 einsehen können.

Mit Nabendynamo, Lichtanlage, weiss gerade nicht ob der Gepäckträger dran war aber Ösen gab es und Schutzbleche, afaik war auch die Möglichkeit für einen Lowrider. Schaltung war imho die neue 105er (7000) verbaut. UVP stand 1499€...

Leider steht die neue 2019 website bei Stevens ja noch unter Verschluss, müsste aber jetzt im August freigegeben werden...

Wenn man auf den Nady und feste Lichtanlage zugunsten von Batterielampen verzichten kann (Gewicht/Preis) dann haben eigentlich sonst auch alle Cyclocrosser ab Modelljahr 2017 der Marke zumindest hinten Ösen für Gepäckträger. Gut man sitzt nicht ganz so gestreckt wie am Rennrad und muss ggf. ne Fußverlängerung für den Gepäckträger nutzen... Wir fahern sowas seit 2016 und sind super zufrieden. Reifenfreiheit ist aktuell bei den meisten (oder allen?) Modellen bis 40mm mit Schutzblech und 42mm ohne.

Wenn du einen Decathlon Mitarbeiter persönlich kennst, die kriegen 30% Rabatt auf alles

Ich hätte mir beinahe ein Stahl-Jari gekauft. Allerdings fand ich die Verarbeitung der Schweissnähte unter aller Sau. Da waren Einbrände um die Naht (mehrfach) und überlackierte Schweissperlen auf dem Unterrohr. Sowas habe ich noch nie gesehen. Bei mir hat sich Fuji damit eingebrannt....

Was ist das bitte?

ich fuhr...leider. Ich bin im Bikepacking Stil mit etwa 12-15 kg über die Alpen nach Meran und wieder zurück. Mit 34/32 über das Penser Joch war hart, das Mehrgewicht darf man nicht unterschätzen! Das nächste Reiserad hat definitiv Triple!

geändert

sowas bastele ich mir z.B. aus alten Pedalplatten. Bei Kettenstreben unter 435 mm und Schuhgröße 46 kann man das schon mal brauchen, um den Träger weiter nach hinten zu bekommen und nicht immer in die Tasche zu treten.

Wurde ja schon beantwortet aber genau dafür ist das, gibt es unter anderem von Tubus. Fußverlängerung damit bringste den Gepäckträger weiter nach hinten um nicht beim pedalieren anzustoßen.
Mein Mann mit Schuhgröße 46 ist da so ein Kandidat für. Ich mit 38/39 brauche sowas nicht.

Moin Jan,
wenn Du nicht auf den Mainstream fixiert bist, empfehle ich Dir, Dich mit dem Thema Liegerad zu befassen und Dir dann ein ordentliches Reiseliegerad zusammenzustellen. Es gibt etliche deutsche und internationale Hersteller, der bekannteste dürfte HP Velotechnik sein.
Ich selbst fahre seit mehr als 23 Jahren, mit Ausnahme eines Brompton-Faltrades, ausschließlich solche Fahrräder und kann mir nicht vorstellen, jemals wieder ein Upright zu fahren. Weder im Alltag, noch auf Reisen...
Bis denne,
HeinzH.

Falscher Ansprechpartner - ich bevorzuge Nabenschaltungen vor Kettenschaltungen und kann nur mitlesen.

SRAM bietet zumindest mit der XG-899 E-BLOCK eine besonders auf hohe Krafteinleitung ausgelegte 8fach-Kassette mit riesiger Entfaltung von 11-48 Zähnen. Die Kombination ist aber nur mit einem einzelnen Kettenblatt vorgesehen. Ob dir die acht Gänge mit den großen Gangsprüngen bei den kleinen Gängen reichen steht aber noch auf einem anderen Blatt.
Vielleicht kann man ja noch einen älteren MTB-Umwerfer für 7fach Ketten mit zwei Kettenblättern montieren. Das müßten dir aber die Spezialisten für Kettenschaltungen beantworten.