Hallo zusammen, ursprünglich wollte ich nur kristiansand fahren, weil es aber so schön ist, habe ich die Tour einfach fortgesetzt. Jetzt bin ich in Flekkefjord und entdecke auf der Strecke einen Tunnel, der für Radler nicht befahrbar ist. Hat jemand neuere Erfahrungen und kann mir weiter helfen? Gbt es bis Bergen noch andere Tunnel? Kommt man noch auf die Fähren? Hab schon die andere Streckenführung ab Kristiansand auf komoot entdeckt, funktioniert diese? Bin für alle Hinweise dankbar! Liebe Grüße aus Norwegen!

Nicht befahrbar aus gesetzlichen Gründen (Schild) oder aus physikalisch-technischen Gründen (Straßenzustand, Beleuchtung, böser Drache wohnt dort)?

Bei ersterem könnte man unter individueller Abwägung des Risikos evtl. Ignoranz praktizieren.

Bernd

Risiko ist in der Tat nicht so meins ;-) ich bin allein unterwegs und hänge am meinem Leben. Ich werde morgen fragen und es mir vor Ort ansehen, wesentlich wohler wäre mir aber in der Tat, wenn jemand seine Erfahrung teilen könnte, der die Strecke kürzlich gefahren ist. Solo exotisch ist sie ja nicht und war immerhin auch Bestandteil des Nordseeküstenradweg, da muss es ja auch irgendwie gegangen sein ...

Ich bin hinter Haugesund in Richtung Oslo über die Berge gefahren und hatte darauf gehofft, die meisten Tunnel "überfahren" zu können. Der Folgefonntunnel bot diese Möglichkeit nicht. Ich hatte mir daher vorgenommen, eine Durchfahrt des über 11 km langen Tunnels zu wagen, obwohl der Tunnel eigentlich für Fahrräder gesperrt war. Am Campingplatz, an dem ich die Nacht zuvor verbracht hatte, fragte ich den Besitzer nach der Durchfahrbarkeit und er meinte, dass dort immer wieder Fahrräder unterwegs seien. Ich bin dann durch den Tunnel gefahren und es war überhaupt kein Problem. Die folgenden Tunnel musste ich dann zwangsweise auch durchfahren, da die Um- bzw. Überfahrungen tief verschneit waren. Auch das war kein Problem.

Allerdings bin ich - ungeplant, da eine Fährverbindung eingestellt worden war - auch durch einen Tunnel unter einem Fford hindurchgefahren. Das war extrem unangenehm und auch beängstigend. Es ging zunächst steil nach unten und in der Tiefe hatten sich Abgase gesammelt, die offensichtlich nicht ausreichend abgesaugt wurden. Den folgenden Anstieg musste ich das Gas tief einatmen und ich hatte die ganze Zeit die Befürchtung, dabei auch Kohlenmonoxid einatmen zu müssen.

Ich würde in Deinem Fall sagen, dass es vom Tunnel abhängt, ob ein Durchfahren gut möglich ist. Handelt es sich um einen Tunnel, der durch einen Berg geführt wird, so würde ich das Risiko eingehen, wenn ich ansonsten große Umwege in Kauf nehmen müsste. Ich hatte das ja schon problemlos bewerkstelligt. Handelt es sich um eine "Unterfahrung" eines Gewässers, so würde ich heute genau schauen, ob es andere Möglichkeiten gibt. In meinem Fall hätte es einen riesigen Umweg (ca. 100 km) bedeutet oder das Ausfindigmachen eines Busses oder eines LKWs der mich mitgenommen hätte.

Hinweise zu dem Nordseeküstenradweg findest Du auch HIER.

Welchen Tunnel meinst Du denn? Ich bin die Strecke von Kristiansand bis Stavanger auf dem Nordseeküstenradweg 2012 gefahren, kann mich an keine kritischen Tunnel auf diesem Abschnitt erinnern. Nördl. von Stavanger bis Bergen soll der Ostseeküstenradweg an Attraktivität verlieren, deshalb bin ich damals ab Stavanger-Tau über das Landesinnere bis Bergen weitergefahren. War super, aber auch anstrengend.
Wenn Du jetzt in Flekkefjord bist, kommen die nächsten beiden (für Radler erlaubt) Tunnel am Jössingfjorden, einer von beiden ist 240m lang, dunkel und ziemlich steil, also brauchst Du Licht. Der andere ist nur 50 m lang.
Der nächste (auch erlaubte) Tunnel kommt vor Rekefjord.
Dann gibt es keine weiteren Tunnel bis Stavanger, glaube ich (zumindest 2012 noch nicht).
Ob es die Fähre von Mekjarvik bei Stavanger nach Skudeneshavn noch gibt, musst Du unbedingt prüfen.
Viel Spaß dort oben!

Danke dir sehr, laut Tunnelkarte ist der Tunnel am Jössingfjorden für Radler nicht erlaubt, es scheint aber einen zweiten Tunnelgang zu geben. Und mit Licht plus Taschenlampe bin ich auch versorgt. Dann sollte eigentlich nix mehr schief gehen ;-)

Habe jetzt zum Jøssinghavntunnel recherchiert, da ich mich nicht erinnern konnte, daß 2012 2 Durchfahrtsmöglichkeiten bestanden, und tatsächlich hast Du Glück:
Die alte Tunnelröhre von 1921 wurde 1989 für den Verkehr gesperrt und 2016 als Radfahrertunnel wiedereröffnet, sogar mit einem spektakulären Rastplatz "Tunnelstuå", mit der Möglichkeit, hier in Hängematten zu übernachten!
Also, ich denke, dass die Norweger hier in der alten Röhre nun alles schick gemacht haben; Dach und Wände sollen zumindest gut gesichert worden sein.
Auf den 240 m Tunnelstrecke hat man ca. 25 m bergauf zu fahren.

Ich ziehe mir in kritischen Tunneln in N als zusätzlichen Schutz manchmal noch eine ganz leichte gelb-neonfarbene Windjacke über und befestige am Körper hinten noch ein blinkendes batteriebetriebenes Rücklicht.

Ich hatte 2012 wegen schlechtem Wetter die schöne mittelgebirgsähnliche Landschaft dort gar nicht genießen können; wenigstens hatte ich nach der Tunneldurch- u. anschließenden Abfahrt kurz vor Sokndal am Badeplatz "Linepollen" am kleinen See Mohölen wunderschön gezeltet. Das war toll dort!
Viel Spaß unterwegs!