Hallo allerseits,

durch ungünstige Umweltbedingungen (viel Regen und Nähe zum Atlantik) haben meine älteren Stahlrahmen Roststellen entwickelt. Ich würde den Rost gerne entfernen, ohne gleich den ganzen Rahmen neu zu lackieren.

Welches Vorgehen würdet Ihr da empfehlen? Insbesondere habe ich etwas ratlos überlegt, ob ich besser zu Rostlöser oder Rostumwandler greifen sollte. Muss der Rost vollständig entfernt werden, oder kann es sinnvoll sein, mit Spezialfarbe zu überstreichen? Die Materialstärke bei Stahlrahmen ist ja nicht besonders hoch, und ich habe z.B. eine Roststelle an der Kettenstrebe.

Bin auf eure Expertenmeinungen gespannt!

Alltagsrad oder optisches Schmuckstück? Am Alltagsrad nehme ich "Flüssigzink" (Zinkstaubfarbe, z.B. ZN95), das ich auf die Roststellen streiche. Das hilft ganz gut, ist aber natürlich optisch eher Diebstahlschutz als schön...

An optische Schönheiten habe ich mich noch nicht heran gemacht. Da könnte man es mit Rostumwandler (BOB etc.) versuchen, die Oberfläche gelingt mir im Vergleich zu ZN95 deutlich glatter. (Erste Versuche am Auto waren ganz brauchbar. Am Fahrrad bleibe ich derzeit bei Zinkstaubfarbe.)

also es gibt verschiedene Möglichkeiten...
Alles, was nicht mit einer kompletten neulakierung verbunden ist, wird unschöne Spuren hinterlassen...
Rostumwandler hallten den Rostwachstum aber auch ganz gut in Schach, die Flecken sieht man dann aber eben und man sollte alle 6-12 Monate kontroloeren, ob der Rost nicht weiter wächst.
Wenn du dein Rad neu bepulver lässt, dann spar dabei aber nicht. Lass es von einem Profi machen und zusätzlich eine gute Rostschutzgrundierung auftragen.

Das ist genau meine Frage. Wenn ich die Stellen mit Rostumwandler überstreiche, wie kann ich dann prüfen, dass der Rost tatsächlich gestoppt ist? Besteht da die Gefahr, dass ein Loch unter der Farbe entsteht?

Nach meinen Erfahrungen stoppt Rostumwandler den Vorgang schon, aber nicht für immer. Zugegebenermaßen dauert es natürlich ein paar Stunden, bis so ein Stahlrahmen durch ist. Aber wenn die Oxidation mal anfängt, hat man das als Dauerthema. Wie geht die Signatur eines der Forumisten so nett: "Wer Alu kennt, nimmt Stahl."

Kann man auch andersherun anwenden.

Hmm, ich kenne es nicht, dass bei der Überarbeitung mit Rostumwandler die Oberfläche dann "toll" bleibt und es unten drunter weiter gammelt. Wenn es unten weiter gammelt (was nicht ausgeschlossen werden kann), dann sieht man es eigentlich auch von außen. Ich würde aber über den Rostumwandler keine "schöne" Komplettlackierung legen.

Hallo,
Du könntest die rostigen Stellen mit Stahlwolle vom groben Rost befreien. Als 2.-er Schritt dann Rostumwandler (Fertan z.B., meine chemischen Kenntnisse sind begrenzt, Fertan scheint aber eine harte und relativ beständige Oberfläche zu hinterlassen, hier liegen wohl die Unterschiede zwischen den verschiedenen Rostumwandlern). Nun könntest Du entweder lackieren oder anders konservieren. Konservieren geht mit hochwertigem Möbelwachs oder mit Produkten aus der Autowelt. Und das Konservieren dann immer mal wieder wiederholen.
Gruß Peter

Hallo,

gehe am besten zu einem Farbenfachgeschäft. Ja, bei uns gibt es noch sowas, nix Baumarkt
Dort wurde mir die schon erwähnte Zinkstaubfarbe empfohlen. Zusätzlich hatte er noch ein Döschen Merallfarbe "Schwarz - Glänzend". Diese Farbe passt ziemlich genau zu meiner schwarzen Pulverbeschichtung.
Arbeitsanleitung:
Roststellen abschleifen, intakte Umgebung leicht anschleifen. Mit verdünnter Zinkfarbe streichen, ggf nach Trocknen ein 2. mal. Nach dem Trocknen mit der Farbe streichen, ev. 2X.
Bei meinem knapp 20 Jahre alten Tourenrad ist die ältese Lackierung ca. 6 Jahre alt.
Unter dem "Gebrauchsdreck" sind meine Lackierungen kaum zu erkennen.
Wichtig ist, dass die Zinkfarbe stark verdünnt aufgetragen wird, damit sie auch in die Engstellen läuft (z.b. Kettenstrebe).

Gruß

Klaus