Liebe Leute,

ich habe ein kurioses Problem:
Der Kopf meiner Sattelstütze (Kalloy SP-DC1 aus Aluminium) dreht sich. Ich dachte erst, dass sich die ganze Sattelstütze im Sitzrohr dreht, dem ist aber nicht so.
Die Sattelstütze sitzt bei richtigem Drehmoment angemessen fest im Sitzrohr.
Stattdessen dreht sich der "Kopf" der Sattelstütze, also der Teil, auf den der Sattel geklemmt wird, seitlich auf der Sattelstütze.

Ich habe mal ins Rohr der Sattelstütze geleuchtet, da gibt es keine Schraube oder so.

Hatte jemand sowas schon mal? Was ist die Ursache? Einfach nur mies gearbeitet und unzulänglich geklemmt oder so?

Kann man da was machen? (ich nehmen an, nein?)

Ich nehme an, ich brauche eine neue Sattelstütze?

Wenns dieser hier ist: (http://www.spacycles.co.uk/smsimg/139/3526-0-full-uno-seatpost-black-139.jpg)

würde ich behaupten, dass du die Klemmende Schraube noch nicht fest genug angezogen hast.
Denn eigentlich sind die Teile ziemlich formschlüssig, so dass sich da (Spannung vorausgesetzt) nichts lösen sollte.

Sieht die Stütze so aus Kalloy

Dann ist die Presspassung hinüber und die Stütze Schrott

Vielen Dank!

Es ist wie Sickgirl sagt. Der Sattelstützenkopf ist aufgesetzt.

Die Sattelstütze selbst dreht sich nicht. Das habe ich mehrfach getestet.

Hat jemand eine Empfehlung für gute Sattelstützen mit relativ viel Versatz? Oder zumindest Hinweise, worauf man achten sollte?

Ich wage zu behaupten dass man so etwas reparieren kann - einen Versuch wär's wert.

Hatte ich auch. SEHR NERVIG! Jetzt dreht es sich nicht mehr. Ich habe mit einem 4er Bohrer von vorn nach hinten einmal durchgebohrt und in Ermangelung einer passend langen Schraube M4 VA-Gewindestange durchgesteckt und vermuttert. Passt.

So geht es auch. Mit einer Spannhülse sieht es eleganter aus (fachmännischer ). Die Teilchen gibt es sogar in "Edelstahl A2".

Von wegen Schrott ...

Schlunzige Arbeit der "Qualitäts"hersteller verdient ebensolche Reparaturen.
Im nachhinein würde ich zunächst ein 2mm Loch herstellen und eine Speiche durchfädeln. Und wenn man dann noch Bock hat da mit etwas Kleber zu werkeln und das Loch auf 2,5mm drehmelt, könnte man den durchgehenden Splint auch nett bündig abknupsen und platt klöppeln.

Gröbere Arbeit erhöht aber den Anti-Klaureiz.


Oh! Sehe gerade ich hatte wohl doch eine passende Schraube gefunden. Na denn.

Natürlich würde ich gern reparieren.

Das Bild ist sehr hilfreich, ich hatte vorher nicht verstanden, wo Du gebohrt hast.

Frage mich nur, wie sehr das Sollbruchstellen erzeugt. Die Sattelstütze ist erstaunlich dünn und leicht.

unter diesem Aspekt würde ich eher von links nach rechts bohren ...

Wobei ich vorne-hinten gebohrt habe, weil ich ne Schraube setzen wollte und mit der Hose nicht womöglich seitlich hängenbleiben oder scheuern wollte. Wenn man eine Speiche bzw. einen Splint bündig setzt, geht natürlich jede andere Richtung.
Was ich auch noch überlegt hatte, war eine Spaxschraube von hinten rein. Da ich aber nicht weiß wie dick und "fleischig" das Innenleben ist, habe ich mich für eine durchgehende Lösung entschieden.

Es gibt,

Canyon VCLS mit variablem Versatz bis 35 mm und ich habe noch eine FSA K-Force mit fixem 32 mm Versatz im Keller rumliegen, die ich dir gegen eine kleine Summe überlassen könnte.
Beide sind aus Carbon, 27,2 mm Durchmesser, entsprechendes aus Alu ist mir derzeit nicht bekannt.

Beste Grüsse
m

Einem von rechts nach links traust du wohl nicht so ganz? Hast du plausible Gründe ?

Ich dachte hier geht es um Reiseräder, ich würde das nur noch an der Stadtschlampe fahren, die ich maximal im 5 km Radius um daheim fahre, also in Entfernungen die man im Notfall auch im Stehen heim radeln kann

Und ich dachte es geht um Schrott oder nicht Schrott, Bohren von links nach rechts oder Bohren von rechts nach links.

Bezüglich der 5 km - ich habe meiner Hände Arbeit schon immer vertraut .

Hallo!

Auf die Sattelstütze wirken die größten Kräfte in der Längsrichtung, daher darf man nur quer durch bohren. (Korrigiert mich bitte, wenn ich das falsch verstanden habe!) Dabei würde ich den kleinsten möglichen Durchmesser wählen, um die Stütze möglichst wenig zu beleidigen. Es geht ja nur darum, dem Kopf das Auswandern und Drehen zu vermiesen. Dazu wäre es, denke ich, hilfreich, die nicht mehr streng genug sitzenden Flächen des Preßsitzes gut zu reinigen und mit Uhu-Plus o.Ä. zu verkleben. Schaden kann es auf keinen Fall.

lg!
georg

Bei Bike Discount kostet die billigste Sattelstützen 11,95, da würde ich nicht lange überlegen ob ich mir das Risiko an tue.

Aber muss jeder selber wissen was ihm sein Hintern wert ist

Ob neu oder Reparatur - es bleibt jedem vorbehalten die für ihn passende Lösung zu finden. Du verstehst ja einiges vom Umgang mit Metallen und Maschinen; umso verwunderlicher hat deine "Schrottdeklaration" auf mich gewirkt.

Dies Forum scheut ja sonst keine Mühe Nachhaltigkeit zu predigen und Wegwerfmentalität anzuprangern ...

Ich habe mich halt mal mit einem Maschinenbauer über Sattelstützen unterhalten, weit abgeschlagen sind da solche Sachen wie Jochbeikonstruktionen mit Querbohrungen

Ich kann mich auch noch an einen Sattelstützentest aus den 90ifern erinnerten, indem eine Reihe von Stützen mit diesem Prinzip kollabiert sind

Genau die habe ich wohl kürzlich bestellt - ist sogar gefedert.
So eine Schraubenbastelei würde ich auch bestenfalls noch am Stadtrad machen, aber auch da wäre es mir das Risiko angesichts doch sehr annehmbarer Preise für Ersatz nicht wert.

Habe mir jetzt eine neue Sattelstütze gekauft und montiert. War mir alles doch etwas viel und die Verbindung an der alten Stütze (ich bin damit noch ein paar dutzend Kilometer gefahren) hat sich immer weiter gelöst.

Die neue Stütze ist aus einem Stück und hat das Problem eines aufgesetzten Kopfes nicht. Die neue Stütze hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Sattelklemmung an der neuen besser gelöst ist und da etwas Fummelei entfällt. Nachteilig ist, dass die neue Sattelstütze keine durchgehende Höhenmarkierung hat. Das war schon praktisch, zu wissen, dass man die Stütze auf "3" stellen muss und es passt. (Ja, ich kenne den Trick, die Sattelstützeneintauchtiefe bei Kontrolle und Wartung mit Klebeband zu markieren).

Bleibt noch die Frage, warum Sattelstützen so gebaut werden. Das ist ja geradezu eine Sollbruchstelle.
Nun ja. Wieder was gelernt...

Och, das ist schon naheliegend. Untenrum brauchst du ein Rohr von hoher Qualität, oben eben den spezifischen Klemmkopf. Rohre kann man auf industrieller Ebene im großen Stil günstig beziehen, den Klemmkopf muss der Hersteller selbst machen. Irgendwie muss er das dann verheiraten.
Stellt er das komplette Ding "aus einen Guss" her, steigt der Aufwand und man hat zusätzlich das Problem selbst die entsprechende Rohrqualität sicherzustellen. Ist natürlich auch machbar, aber halt ein Kostenpunkt. Und bei mir hat sich diese Verbindung übrigens noch nie gelöst - allzu häufig scheint das nun auch wieder nicht vorzukommen.

Nein, sehr häufig ist das wohl nicht. Man hört dann auf Nachfrage aber doch von mehr als sehr wenigen Fällen, in denen das passierte.
Erstaunt war ich ja auch - vor allem, da die Sattelstütze keine 12.000 km in Betrieb war und eigentlich eher hochwertig sein sollte.

Über billige/wenig kostenintensive Teile wird auch nicht so häufig laut gewehklagt. Meine ich nicht gegen dich! Bei mir hat das Teil ja auch versagt und die Stütze hatte auch nicht dolle viele Tausende Kilometer weg, aber ich hab hier eben nicht darüber gesprochen.

Warum auch? Man bekommt hier sowieso nur zu lesen man sei selber schuld.