Hallo liebe Länderkenner und Reisenden!

Das im Reisepartner-Abteil vorgestellte Vorhaben wird langsam konkreter. Allerdings bedeutet das zum Beispiel, festzustellen, dass die potentiell sichere Route von D (bzw. eventuell Kroatien) nach Nepal und gleichzeitig komplett mit dem Fahrrad eigentlich nur über Usbekistan + China möglich ist. (Wenn man Afghanistan + Pakistan als allgemein unsichere Länder rausfallen lässt.)
Sorum hat man allerdings mindestens 10.000km

Wir planen auf unserer Reise aber mit ca. 35km im Durchschnitt und haben grob maximal 8 Monate Zeit. (Damit ca. 8000km Maximum)

Das führt uns zu einem schmerzhaftem Punkt:
Entweder wir teilen die Strecke auf, oder wir erlauben uns ein paar "Joker" in Form von Schiffen, bzw. Flügen.

Damit zu meiner Frage: Welche sinnvolle Route würde ihr empfehlen?
Zwischenziele: Georgien, Iran (Damawand)

Was sich für mich von der Idee her verschmerzen liesse (Vor meinem Abitur habe ich mir verboten Richtung Nepal zu fliegen, um dort einmal mit eigener Kraft hinkommn zu müssen)
Wäre diese Strecke:
Kroatien - Albanien - Griechenland - Bulgarien(Burgas) --- Fähre: Batumi (Georgien) --- In Georgien etwas wandern - Aserbaidschan - Iran - Turkmenistan - Usbekistan - Tadschikistan (Duschanbe) --- Flug: Duschanbe - Neu-Delhi --- Delhi - Kathmandu
Damit komme ich grob auf 7500km.

Im speziellen:
Welche Strecken sollte man aufgrund des Verkehrs vermeiden?

Liebe Grüße,

Marian

Guten Abend,

„ein paar ‚Joker’ in Form von Schiffen, bzw. Flügen” sind ja schon drin, Eisenbahn fehlt noch.
Also: München - quer durch Österreich - Ungarn - Serbien oder Rumänien (was heute sinnvoller ist, vermag ich nicht einzuschätzen) zu den bulgarischen Schwarzmeer-Häfen Warna oder Burgas. (Den mindestens 500-Km-Umweg Kroatien - (Montenegro) - Albanien - (bergiges Nord-)Griechenland würde ich nicht fahren). Von den bulgarischen Häfen Warna oder Burgas mit dem Schiff übersetzen nach Georgien, Häfen Poti oder Batumi. Wandern würde ich in Georgien ausfallen lassen und auf später verschieben, stattdessen mit dem grenzüberschreitenden Zug quer durch Georgien und Aserbaidschan Richtung Baku bis etwa Bərdə. In Tiflis wirst du wohl umsteigen müssen. Die Bahnfahrt erspart etwa 900 Km. Dann weiter wie geplant.

So könntest du das 7500-Km-Limit vielleicht einhalten.

Zu den Straßen heute kann ich nichts sagen. Unsere Tour nach Nepal (damals noch quer durch die Türkei am Van-See vorbei) ist schon mehr als 30 Jahre her, aber die kilometerlangen "Geröllanstiege" in Nepal wird es wohl weiterhin geben.

Gitanesraucher

Ich glaube es war Tadschikistan (oder Turkmenistan?) Wo man als Touri zur Zeit unheimlich schwer an entsprechende Visa ran kommt. Du kannst dich glücklich schätzen, wenn du an ein 5-Tage-Transitvisum kommst. Auch da liegen die Ablehnquoten wohl bei 50% und es ist recht unprognostizierbar, weshalb abgelehnt wird.
Und im Land selbst kann es dann sein, dass ein Polizist 100$ von dir will, weil du eine autofreie Straße gequert hast - es gäbe ja eine benutzungspflichtige Unterführung... So ist es zumindest Bekannten von mir kürzlich ergangen.

Ich bin 2015 günstig mit Pegasus von Bishkek nach Delhi geflogen. Um dem Verkehr auszuweichen nahm ich 2016 einen Nachtzug von Delhi nach Kathgodam. Du kannst im Sleeper ein 4-Bett-Abteil buchen, die Fahrradmitnahme kostet umgerechnet einen Euro. Von dort radelte ich nach Nepal. Auf der indischen Seite und im Westen des Terai ist kein Verkehr.

Es gibt auch einen Zug von Istanbul nach Teheran. Ich weiss aber nicht ob er Räder mitnimmt.

Gruß aus Nepal

Thomas

Verkehrt der »Transasya« wieder? Die Türkische Eisenbahn ist schon seit fast zehn Jahren ein echtes Trauerspiel. Alleine der Zirkus mit der Bosporusquerung löst Schauder aus. In kurzer Zeit hat man dafür einen zusätzlichen Autobahntunnel unter dem Bosporus gebaut. Die Prioritäten setzt der amtierende Sultan ja schon länger recht eigenwillig.

Unabhängig von der Länge kommst du auch mit deiner Reiseart nicht von China nach Nepal. Nach Tibet kommst du nur mit einer staatlich genehmigten Reisegruppe.

Pamir Highway ist mit Hänger und anderem Gepäck schon sehr fordernd.
Trifft aber teils auch auf den Balkan zu. Manche Strassen sind auf letzterem schon sehr steil (ca. 15 - 18 %). Albanien ist lt. Hörensagen ähnlich.

Ein chin. Visum ist z.Z. in Zentralasien nicht erhältlich.
Karakorum Highway ist durchaus sicher und wohl die einzig machbare Strecke, um überland nach Indien zu kommen.

Das Visum für Turkmenistan war letztes Jahr nur bedingt zu erhalten, soll sich Berichten zufolge aber gebessert haben.
Die Hölle von Teheran würde ich mir übrigens nicht unbedingt mit dem Rad antun.

Warum nicht einfach so weit fahren wie ihr kommt? Und nach euren 8 Monaten wieder zurückfliegen? Der Weg ist das Ziel.

Muss mich oben korrigieren, Turkmenistan ist das Land, wo es nach wie vor schwierig ist an ein Visum zu kommen.

Vielen Dank an alle!
Das hat schon einmal einiges geholfen.

Die Info über Turkmenistan ist ziemlich wichtig.
Das macht es für uns - gerade mit zwei Kindern - doch ziemlich schwierig.
Die Alternative (ohne weiteren Zwischenflug) wäre über Russland nördlich des kaspischen Meeres. Oder die (scheinbar teils problematische?) Fähre von Baku nach Aktau.

Um den Iran (und den Damawand, den ich gerne besteigen möchte) nicht auszulassen, gibt es dann nur zwei Möglichkeiten:

Entweder wir überlegen uns kangaris Vorschlag zu Herzen zu nehmen und so weit zu radeln, wie wir wollen oder schaffen und dann zurück.
Oder wir fliegen ab Teheran bis Delhi. (Dann könnte man aber gleich gar nicht erst radeln...)

Mal schauen, was sich aus der Planung noch alles entwickelt.

Dass der Karakorum "durchaus sicher" ist würde ich zumindest nochmal gründlich überprüfen. Vor ein paar Jahren, als ich in der Gegend unterwegs war, war er das laut Buschfunk nicht.

Ich sehe es kaum als möglich dass ihr - wenn schon Turkmenistan mit den Kindern "schwierig" ist - alles fahren könnt ohne mehrmals per Anhalter zu fahren. Ganz nebenbei: die Grenze zwischen Kirgistan und China darf man auch nicht mit dem Rad befahren. Wenn das der Anspruch ist dann musst du zumindest realistisch wissen was Sache ist.

Die Fähre von Baku nach Aktau ist an sich nicht zu problematisch (wenn man viel Geduld hat), allerdings folgen danach 2000km größtenteils Wüste, und danach noch Berge. Ich persönlich mochte es. Aber wenn ihr eh fliegen müsst dann würde ich auch eher den Iran angucken. Weiterhin fand ich Aserbaidschan extrem fad und unangenehm. Gerade im Süden gibt's ungefähr gar nix. Es würde sich anbieten stattdessen über Armenien in den Iran zu fahren.

Gab es nicht auch noch die Möglichkeit von Süd-Iran nach Oman und dann nach Indien überzusetzen? Vielleicht kommt ja das in Frage.