Dann ist die Strecke zwischen Fréjus und St. Tropez im Sommer häufig supervoll, da bin ich schon häufig an langen Staus vorbeigefahren.
Ja, da weiß man, welche Vorteile ein Rad hat.
Toulon ist kein Spaß und Marseille eher auch nicht. Östlich von Marseille kenne ich die Strecke bis Fos nicht, dürfte aber auch recht industrialisiert sein. Bei Port Louis kannst Du mit der Fähre über die Rhone und bist plötzlich in der ziemlich einsamen Camargue.
Zwischen Marinagne (Marseille-Flughafen) und Port Louis empfiehlt sich im ersten Teil ein Gasmaske, es stinkt nach Petrochemie. Nicht überall, aber zum Teil recht übel. Die Maske hat man aber schon zuvor in Genua gekauft, denn auf ca. 50 km Westausfahrt wäre die auch nicht verkehrt. Bei Fos-s-Mer muss das riesige Fabrikareal umfahren werden, ggf. ist es dort sehr laut (Metallstanzen u.a.).
Bis Adge folgt dann mehr oder weniger touristische Bebauung mit dem Höhepunkt La Grande Motte.
Ja schon, aber nicht durchgängig. Insbesondere zwische Sète und Adge liegt ein riesiger Brackwassersee, die Küstenstraße hat zu beiden Seiten quasi Wasser, keine Bebauung, sondern endloser Strand zum Meer. Straße aber wie ein Strich. Auf den Brackwassersee mit Muschelfischern schaut man besser zur anderen Seite über Mèze, ist aber etwas hügelig.
Noch ein paar Anmerkungen: Im Hinterland Genua gibt es umwegige Ruten, die großen Reiz haben. Die Naturparks Capanne di Marcarolo und Beigua geben die Leitlinie. Ist aber nicht ganz ohne Anstrengung - je schöner, desto mehr. Man kann es sich einfacher machen, sofern man mit Zug von Norden kommt, nicht in Genua auszusteigen, sondern zuvor in Arquata Scrivia oder Ronco Scrivia, evtl. noch besser in Tortona. Dann finden sich gar einfachere Routen zur Küste ohne zu große Umwege. Von Ovada über den Turchino-Pass ist z.B. recht einfach nach Voltri, das ist dann schon eine gute Ecke außerhalb Genua. Noch besser wäre über Sassello nach Albissola - da ist dann Genua bereits deutlich außer Riechweite.
Umfahrungsvarianten gibt es natürlich mit Mehrkilometern und Höhenmetern immer. Eher eine Abkürzung aber wäre bei St-Tropez über Cogolin nach Le Lavandou zu fahren, Steigung hält sich in Grenzen. Wenn doch näher am Meer, dann bitte nicht Route über Ramatuelle auslassen - etwas bergig, aber deutlich schöner als die platte Linie der D559. Sowohl Cogolin als auch Ramatuelle sind sehr sehenswert.
In Le Lavandou kann man über Schiffchen via der drei Inselchen nachdenken. Auf Porquerolles kann sogar etwas Radfahren. Für Levant oder Port-Gros ist Radmitnahme nicht wirklich vorgesehen, aber machbar. Allerdings kostet das recht viel Geld. Man könntre ggf. arrangieren, dass man auf der Halbinsel Giens landet und Hyères so umfahren - auch keine Schönheit. Für die Fortsetzung habe ich keine Tipps - da war ich nur mal mit Auto in fernen Zeiten unterwegs. Schiffchen geht von Porquerolles allerdings auch nach Toulon. Falls in die reizvollen Felsstrände der Calanques: das ist Sackgasse, man muss wieder retour, nicht ganz radfahrtauglich auch, um dort an meer zu kommen.
Bei Narbonne: Lohnende Offroad-Piste am Canal de la Robine nach Port-la-Nouvelle, teils mitten durchs Brackwasser.
Costa Brava: Umwegiger Abstecher nach Cadaqués lohnt. Schönes Fischerörtchen trotz etwas Rummel, ehemals auch ein Wohnort von Salvador Dalí. Für Tipps an der mittleren und südliche Costa Brava inkl. Radwegen lohnt auch ein Blick in meine Pirineosaurus-Legende (Bericht im Profil, erstes Kapitel).
Andalusien: Einige Abschnitte sind gähnend schrecklich wegen der Foliendächer der Gewächshäuser, die ganz Küstensäume überziehen (Tomaten, Tomaten). Im Westen von Málaga muss man durch ein aufreibendes Verkehrskreuz. Auch jenseits von Marbella-Ort wird es recht langweilig, eher ohne Tomaten, dafür mit Golfbällen. In Richtung Algeciras muss man wahrscheinlich immer noch Autobahn nehmen, weil keine Alternative küstennah vorhanden. Etwas umwegig und ggf. auch mit etwas Offroad, lohnt der Weg ins Cabo de Gata östlich von Almería (Naturpark).