In Bozen, im deutschsprachigen Teil der italienischen Alpen, hatte ich einen Zwischenstopp da meine Speichen in immer kleiner werdendem Abstand brachen. Also suchte ich mir einen Händler. Den Ersten in Meran, dieser hatte aber sowas von keine Lust auf mich, dass er für 5€ die Speichen nachgezogen hat und mich weiter geschickt hat. Als keine 30 km später dann die Nächste brach suchte ich einen offiziellen Partner des Hersteller meines Hinterrades welcher mir dann mein Rad komplett neu aufbaute. Eine Nacht aufenthalt die ich aber mit Schlafsack auf einer Parkbank mit toller aussicht verbrachte
Seither läuft und läuft alles, ich bin sehr froh.
Immer weiter nach Süden durch die Alpen dem Tal entlang traf ich auf dem letzten Abschnitt einen deutschen. Wir Trafen uns unter etwas unglücklichen Umständen.
Auf der Suche nach dem Weg!
Die Beschilderungen für die Radwege in Italien sind mitunter etwas phantasievoll, wenn dann der offizielle Weg gesperrt ist und man einen Umweg fahren muss sind der Phantasie anscheinend keine Grenzen mehr gesetzt.
So wurde ich aber immerhin damit belohnt einen ganzen Tag nette Gespräche währen dem radeln führen zu können. In Verona, am Ende der Alpen, angekommen dann noch ein Restaurantbesuch und wir verabschiedeten uns wieder. Bis dahin gefiel mir Italien echt gut. Immer ein schönes Alpenpanorama, während man stets leicht bergab durch das Tal aus den Alpen rausfährt.
Ab Verona ist Italien dann einfach nur Trist. So gut wie jeder Quadratmeter ist Privatbesitz. Wenn es keine Äcker sind dann ist es eingezäunt, Kamera-überwacht oder ein Hund steht bereit zu kleffen. (Manchmal auch alles gleichzeitig) So gestaltete sich auch das Campen hier schwierig. 2 mal rannten mir Hunde hinterher als ich versucht hab einen Platz zum übernachten auszumachen.
Etwa 100m lang einen kleffenden Hund (Kategorie Schäferhund) hinter sich zu haben lies mir das Adrenalin durch die Adern schießen. Es war dunkel, ich war müde – mittlerweile war ich seit 12 Std. unterwegs. So schnell bin ich auf der Ebene noch nie geradelt wie in dem Moment.
Ab Venedig änderte sich nicht viel für mich, bzw. eigentlich nur zum Nachteil. Ich fuhr auf der SS14, eine Art kleine Überlandstraße von Venedig nach Triest. Schade nur, dass diese Straße eine Mautfreie alternative zur Autobahn ist und alle 30 Sekunden ein LKW an mir vorbeischoss. Bei Gegenverkehr teilweise so nah, dass ich die Abgase an meinem Bein gespürt hab. Das ist aber alles kein Vergleich zu dem Schwerlast-Transport, der mich überholt hat.
Auf eben dieser Straße fährt erst ein kleines Auto mit zwei blinkenden Lichtern auf dem Dach, darunter ein Schild mit einer Info für alle Verkehrsteilnehmer. Ich kann kein italienisch – das hätte zwar nichts geändert, aber vielleicht wäre ich weniger erschrocken – einen kleinen Moment später überholte mich dann ein riesiges Fahrzeug. Gefühlte 10cm neben meinem Lenker schob sich der Koloss auf Mann-großen Reifen an mir vorbei. Dröhnender Lärm, meine Arme waren völlig verkrampft um nicht versehentlich aus der Spur zu fahren...
Ich war mit meinen Nerven völlig am Ende, sodass ich in Triest angekommen dann nur noch froh war endlich aus Italien rauszukommen und mich auf Slowenien freute.
In Slowenien begrüßte mich dann erstmal die Bora. Ein Polarwind mit sich ständig wiederholenden Böen - eiskalt! Die Temperatur fiel innerhalb 2 Std von 20°C auf 4°C. Ein Pole den ich auf dem Weg traf sagte mir, dass es ab 800 Metern schneien würde. Glücklicherweise überschritt ich die 750 Meter nicht. Ansonsten gefiel mir Slowenien sehr gut. Viel Wald, und Fels. Etwas bergig. So ne Mischung aus Allgäu, Österreich und Auenland
Mittlerweile bin ich in der Nähe von Split in Kroatien. Das Wetter ist besser, die Laune gut. Zur Zeit radle ich in Gesellschaft. Wir haben in Kroatien die gleiche Route und verstehen uns gut. Mehr kommt im nächsten Bericht.
Leider musste ich die Bilder in Links umwandeln. Zur erlaubten Bildgröße: Hinweise an die Beitragschreiber (Treffpunkt) - 800 bis maximal 1000 Pixel Breite langen für einen Forumsbeitrag! Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4 Grüße
Marius