Ich bin kommenden Winter in den Tropen unterwegs. In meinem Reisegepäck muss ich Medikamnte in Form von Weichkapseln mitführen. Die werden bei der Hitze in kürzester Zeit unbrauchbar bzw. schmelzen weg. Nun habe ich nach Möglichkeiten gesucht diese über den Tag und auch in der Nacht (Zelt bw. Unterkünfte ohne AC) kühl zu halten. Es gibt, ziemlich teure, Kühltaschen für Insulin (Frio Kühltschen) oder sogenannnte Coolkeeper in Form von Tüchern. Müsste es nicht reichen, wenn ich die Medikamente in Alufolie einwickle und mit einem nassen Tuch umwickle? Wenn ich dieses dann aber in eine Tüte bzw. in die Radtasche packe, wird somit das Prinzip der Verunstungskühlung unterbrochen? Vllt. hat ja jemand auch einen ganz anderen Tipp/Idee?

Kann man den Wirkstoff deiner Medikamente nicht in einer nicht hitzeempfindlichen Form mitnehmen?

Das Problem in den TRopen ist, dass es nachts kaum abkühlt. Und wegen der hohen Luftfeuchtigkeit gibt es wenig Verdunstung. Das von dir beschriebene System kenne ich aus Wüste und Savanne als sehr tauglich.

Wenn nur die Kapsel schmilzt, kann dir jeder fähige Apotheker helfen. Kapselform und Wirkstoff lassen sich fast frei kombinieren.

Frag erstmal ob die wirklich schmelzen. Weich heist nicht Hitzeempfindlich. Die Taschen von Frio sind sehr gut, nutze ich für mein Insulin. Aber wenn du alles noch zusätzlich in eine Plastiktüte wickelst, gibt es keine Verdunstung. Am besten in eine nicht Wasserfeste Baumwolltasche stecken. Frio-Taschen funzen auch in den Tropen; war damit in Indonesien und Indien.

Gruß

Stephan

Ja danke, dass war meine Frage - ob dann das Prinzip der Verdunstung noch funktioniert. Für alles andere ist der Arzt oder Apotheker zuständig ;-) Werde mir wohl doch die Frio-Taschen zulegen. Waren mir bislang zu teuer. Aber es geht auch noch um ein medizinisches Gel/Salbe welches sicherlich auch nicht durchgehend über 30 Grad verträgt. Von daher sollte sich die Investition lohnen.

Hallo,
Frag doch mal bei Deinem Apotheker nach:Ich glaube zu wissen, dass Weichkapseln nicht temperaturempfindlicher sind als Hartkapseln, sondern sich unter Feuchtigkeitseinwirkung einfach schneller auflösen. Entscheidend wäre dann ja nur die Temperaturempfindlichkeit des Inhalts der Kapsel.Hinweise zur Lagerung findest Du bei "echten" Arzneimitteln zudem im Beipackzettel.
Gruss Bilancia

Ich habe 3 Apotheker gefragt und alle 3 waren mit meiner Frage eigentlich überfordert und ich bekam unterschiedliche Aussagen. Bei der Masse an Medikamenten und Wirkstoffen möchte ich denen dies nicht unbedingt negativ ankreiden. Im Beipackzettel steht >>...nicht über 30 Grad...<< und das ist für mich ausschlaggebend. Das kann ich nicht einhalten. Wobei ich nicht mal annnähernd einschätzen kann, wie hoch die Innen-Temperatur in einer Ortlieb-Radtasche bei weit über 30 Grad Außentemperatur sein mag. Habe jetzt ein Produkt, welches für die Kühlung von Insulinampullen gedacht ist, erhalten und dieses bereits getestet. Das Ergebnis ist verblüffend und ich kann meine Sachen bei um die 20 +/- Grad lagern. Bei dem Test waren die Hitze der letzten Tage und mein Südbalkon hilfreich. Somit sollte ich auf der sicheren Seite sein.

Gruß Ute

Die Form als solches wird weniger wichtig sein, aber der Ort an dem sich die Kapsel auflöst ist unter Umständen von extremer Bedeutung, was die Wirkung des Wirkstoffes angeht. Muss ein echter Fachmensch beurteilen und schlimm, wenn fertig studierte Pharmazeutiker (vulgo Apotheker) dies nicht sicher nachschauen können.

Für eine dauerhafte Kühlung der Medis auf nicht mehr als 30°C oder eben etwas drunter und abseits eines zuverlässig funktionierenden allgemeinen Stromnetzes und in einer Klimazone die sich durch sehr hohe Luftfeuchtigkeit auszeichnet, fällt mir nur ein kleiner mobiler Kühlapparat ein.
Dafür braucht man aber transportablen Strom und einen wirkilch gut isolierten Behälter, in den ein oder mehrere Peltier-Elemente eingefügt sind, welche das Innere eben herunter kühlen und eine Kontrollschaltung die das mit der Temperatur regelt. Und das alles so gehalten, daß der Strombedarf möglichst gering ist. Dann muss man "nur" noch genug Stromenergie dabei haben (Powerbank) und diese unterwegs vielleicht noch mit Solarzellen unterstützen.
Klingt alles kompliziert und vielleicht ist es das auch.

Fachleute .. Tropenmediziner?? Es gab da mal eine Kooperation mit Globetrotter, wo z.B. in Köln in der Filiale dann auch ein entsprechender Arzt saß. Solche Spezialisten würde ich da mal kontaktieren.

Der Zerfall der Kapsel ist temperaturunabhängig und pH-Wert gesteuert. Da gibt es nicht all zu viele Varianten. Die richtige Freisetzung sollten Apothekern kennen und die entsprechende Variante der Kapseln nehmen. Kapselgröße und Temperaturstabilität sind davon unabhängig einstellbar.

Vielleicht bringt es etwas, wenn du dir die kleine Kängabox "Mini" kaufst. Da könntest du die gekaufte kleine Kühltadche reintun und z.b. täglich eine gekühltest Getränk aus einem Geschäft als "Kühlmittel" reinlegen und einen Kühlakku mitnehmen, falls du mal irgendwo übernachtest, wo ein Eisfach in der Nähe ist. Oder in der Mittagspause in Restaurant/Imbiss darum bitten, das der Kühlakku ins Eisfach kommt.
Dann empfehle ich zusätzlich eine Gedächtnisstütze z.B. rotes Band am Brensgriff oder so, damit du den Akku nicht irgendwo vergisst.

Ich habe die kleine Kängabox, die ist sehr stabil und für mich in Ländern interessant mit großem Temperaturgefälle Tag/Nacht. Isoliert hervorragend.
http://www.kangabox.de/