Hallo,

ich habe gerade in einer Fachwerkstatt mein Ritzel drehen lassen. Als das Ritzel ab war, floss Öl/Wasser aus dem Gewinde. Und zwar nicht zu knapp.

Erst als das Ritzel wieder aufgeschraubt war, hörte das auf.

Frage (idealweise ist ein Mechaniker unter euch mit Rohloff-Erfahrung): kann das einfach nur Wasser vom Putzen und Ölreste von der Kette sein, das da rausgeflossen ist?
Oder besteht beim Ritzel-Wechsel (und das Ritzel war sehr schwer nur abzubekommen) die Gefahr, dass die Nabe geöffnet wird?

Vielen Dank!

Gruß,

Beim Ritzelwechsel besteht nicht nur Gefahr, dass die Nabe geöffnet wird, das Ritzel dichtet zusammen mit dem Simmerring die Nabe ab! Wenn deine sogenannte "Fachwerkstatt" das Ritzel nun komplett abschraubt und das Laufrad nicht waagerecht hält, suppt natürlich das Getriebeöl raus. Haben die dafür noch Geld verlangt? Getriebeöl nachfüllen nicht vergessen. Wie man eine ordentliche Wartung durchführt findet sich auf der HP von Rohloff oder ist ein/zwei Klicks mit der Suma deiner Wahl entfernt.

Das Ritzel ist zugleich auch Dichtung. Das bei Demontage Öl sichtbar wird, ist normal. Wasser sollte das nicht sein. Um sowas besser erkennbar zu machen, sollte man zwischen Waschen und Demontage des Ritzels kurz mit Druckluft Wasserrest ausblasen.
Rohloff empfiehlt eine Sichtprüfung der Dichtung auf dem Ritzel, ob diese unbeschädigt ist. Sollte dies der Fall sein, solle man das Ritzel erneuern.

Nun wird das Ritzel schon gewendet sein, Kontrolle ist also nicht mehr so einfach.
Je nachdem wie viel Öl da nun tatsächlich aufgefunden wurde, kannst Du mal einen Ölwechsel anstossen, dann wäre da schon mal prophylaktisch genug drin.
In den nächsten Wochen schau dann mal regelmäßig, ob Ölverlust auftritt und wechsele, falls dem so ist, das Ritzel aus.

Nachtrag: Wie Avante schrieb, ist der Wechsel natürlich in der Waagerechten zu begehen. Falls nicht, Öl auffüllen.

Ja, alles gut soweit. Der Dichtgummi hält. Und bis Jahresende fährt die auch mit dem bisschen weniger Öl. Habe gerade erst Ölwechsel gemacht.

Viele Grüße,

Hallo Martin,

Meine Erfahrung und mein Tipp: Etwas Rohloff-Öl auf das Gewinde des Ritzels geben und eine Nacht einwirken lassen . Danach lässt sich das Ritzel ohne wirklichen Kraftaufwand - wie auf dem Rohloff Video: Ritzelwechsel gezeigt wird - abschrauben .

Viele Grüße
Thomas

»Schwer abbekommen« ist der Normalfall. Wie ging das Ausbauen vor sich?

Ich spanne den Gegenhalter in den Schraubstock ein und verspanne ihn mit dem Lafrad mit dem sowieso vorhandenen Spannstab. Beim Versuch, das Ritzel aus der Hand mit Gegenhalten über einen Maulschlüssel zu lösen, ist mir die Abrutsch- und Verletzungsgefahr zu groß. Sobald sich das Ritzel ein stück gelöst hat, spanne ich das Laufrad wieder aus und dehe es in Einbaulage. Dann ist der Ölverlust sehr gering.
Pass auch beim Ritzeldrehen immer auf, dass der Bund, der bisher auf der Außenseite lag, sauber und unbeschädigt ist. Er wird nach dem Dehen die Laufbahn des Wellendichtringes.

Ja, so haben die es auch gemacht.
Ich habe dann nur den Ölverlust gesehen und selbst das Rad gedreht, sodass es tropfte. ;-)