Liebe Forumsgemeinde,

heute vor einem Jahr hat ein sehr schweres Erdbeben weite Teile von Nepal verwüstet. Es gab mehr als 8800 Tote zu beklagen, 22300 Menschen wurden verletzt. Die Dunkelziffer mag weitaus höher liegen. Es sind viele internationale Projekte zum Wiederaufbau Nepals angelaufen, jedoch versickern große Teile des Geldes in den Taschen von korrupten Politkern.

Bei meiner Reise nach Nepal im Jahr 2000 lernte ich meinen damaligen Trekkingführer, der mich durch das Himalaya begleitet hat, näher kennen und wir freundeten uns an. Er lud mich in sein Haus in der Nähe von Bhaktapur ein und kochte für mich. Nach meiner Abreise hatten wir über einen langen Zeitraum Kontakt, ich schickte ihm gelegentlich Geld, damit die Schule für seine Kinder bezahlt werden konnte. Während des Bürgerkriegs bis 2006 verlor sich unser Kontakt. Erst mit dem verheerenden Erdbeben vor genau einem Jahr habe ich nach einiger Recherche meinen Freund Rit wiedergefunden. Während des Bebens war er mit einer Trekkinggruppe im Himalaya unterwegs und wurde mit einem Helikopter aus einem abgeschnittenen Tal ausgeflogen. Erst beim schweren Nachbeben am nächsten Tag wurde sein Haus nord-östlich von Bhaktapur an der Straße nach Nagarkot zerstört und ist seitdem unbewohnbar. Seit diesem Tag lebt er in einer Hütte aus Bambus und versucht sein Haus aus Ziegelsteinen wieder aufzubauen. Ein Einkommen hat er nicht mehr, da der (Trekking-) Tourismus total eingebrochen ist. Ich versuche bereits mit einem monatlichen Geldbetrag den Wiederaufbau seines Hauses zu unterstützen.

Im Juli 2016 starte ich zu einer 8-tägigen Pässetour mit Rennrad, Zelt und Gepäck über den einen oder anderen Alpenpaß. Als Zielland habe ich die Schweiz ausgewählt. Ich möchte die Reise dafür nutzen, um wieder ein Spendenspiel ins Leben zu rufen , ähnlich wie ich das bereits im Jahr 2014 mit einer Tour durch die französichen Alpen unternommen habe. Allerdings möchte ich dieses Mal mehr Teilnehmer erreichen. Die Spielregeln sind einfach. Jeder Teilnehmer kann einen Geldbetrag FÜR JEDEN BERGAUF GEFAHRENEN HÖHENMETER selbst festlegen. Die am Ende von mir absolvierten Höhenmeter bestimmen dann die Spendensumme.

Es gibt eine Streckenplanung für die Tour, die wird aber nicht verraten. Ebenfalls behalte ich mir vor, den Streckenverlauf unterwegs nach Belieben zu verändern. Ich kann nur soviel verraten, daß die derzeitige Planung zwischen 20.000 und 26.000 Höhenmetern umfasst, bis auf An- und Abreise wird ausschliesslich mit dem Rad gefahren. Die Tour wird mit GPS aufgezeichnet. Die erreichte Spendensumme möchte ich dafür verwenden, um meinem Freund Rit den Wiederaufbau des Hauses für sich und seiner Familie besser zu ermöglichen. Jeder Cent kommt direkt bei ihm an, da er über ein eigenes Bankkonto verfügt und ich den Transfer selbst vornehmen kann.

Selbstverständlich ist mir bewußt, daß es von einigen Lesern dazu Zweifel geben wird. Die Aktion beruht auf Vertrauen, da hier keine offizielle Organisation hinter steht. Das bedeutet allerdings auch, daß das Spendengeld zu 100 % am Ziel ankommt. Ich unterstütze nebenher noch zwei Projekte in Nepal und Peru von offiziellen Organisationen, die können hier aber nicht helfen.

Hat jemand Interesse, an meinem Radelspiel teilzunehmen, oder gibt es Verbesserungsvorschläge oder Anregungen dazu? Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen. Falls Interesse besteht, werden weitere Informationen dazu folgen.

Vielen Dank, daß Ihr Euch die Zeit genommen habt, mein Anliegen zu lesen.