Hallo Radfreunde!
Weiß jemand von Euch, wie es um die Einreise in die USA mit dem Fahrrad von Mexico aus bestellt ist? Ich möchte mich nicht länger als 90 Tage im Land aufhalten, und es auch mit dem Fahrrad Richtung Kanada wieder verlassen. Später möchte ich dann noch nach Alaska einreisen. Da werde ich auch noch etwa zwei Monate bleiben. Bekomme ich denn, nachdem ich ja ein paar Monate vorher schon 90 Tage in den USA gefahren bin, an der Grenze zu Alaska erneut wieder 90 Tage zugestanden, oder wie läuft das? Meine Hauptfrage ist eigentlich, ob ich ein Visum benötige? Denn ein weiteres Problem ist noch, dass ich an der Grenze zu den Staaten kein Rückreise- oder Rückflugticket vorzeigen kann, weil man bei Langzeitreisen wie ich sie machen möchte meist nicht weiß, wann und von wo man zurückfliegt. Aber dieses Rückflugticket wird ja eigentlich verlangt...
Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit diesem Reiseland und kann mir ein paar Tipps geben. Dafür wäre ich sehr dankbar!
Ciao Matze

hi matze,

es ist nicht einfach dir eine 100% richtige antwort zu geben
dadurch das die usa ihren kampf gegen den rest der welt fuehren werden die ein-und ausreisebestimmungen dauernd geaendert.......

meiner erfahrung nach ist es auf alle faelle ratsam ein visum zu haben! welches dir 6 monate aufenthalt ermoeglicht--ABER nur wenn der grenzer gut gelaunt ist..... er koennte dir genauso gut auch nur 4 wochen geben
wie es mit der wiedereinreise aussieht kann ich dir leider nicht sagen wir wollten auch nur mal kurz zur visaverlaengerung nach mexiko, wovon uns dann aber doch wieder abgeraten wurde!
vor 2 jahren hat es noch (als geheimtipp) eine hintertuere gegeben du kannst nach deinen 6 monaten nochmals eine 4 woechige endgueltige--letzte verlaengerung an jedem internationalem grenzuebergang beantragen (flughaefen, landweg).
ansonsten kann ich dir nur sagen: freu dich auf die tour! super geile landschaften an der westkueste

kurze anmerkung zu den amerikanern : immer schoen aufpassen das du nicht ueber ihre auslandspolitik redest

Hallo,

schau mal Hier und schau dir mal das 8. Kapitel oberhalb von wichtige Hinweise an.
Kannst wie geplant fahren.

Mfg Günter

Tja, die US-Einreisebestimmungen bringen mich auch gerade zur Weissglut... Für ein 6monatiges Touristenvisum musst du echt vollkommen die hosen runterlassen. Und noch nach Frankfurt reisen (und bei mir geht es nur um 10 bis 15 Tage, 90 Tage sind für die von Mai bis August geplante US-Durchquerung einfach zu kurz!)

Bei deiner konkreten Frage kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Zu Sicherheit könnte man einen 2. Reisepass beantragen und bei der Wiedereinreise vorzeigen. Dann sehen die nicht, dass du gerade schonmal drinwarst. Unter der Voraussetzung, dass das nicht alles online und elektronisch verarbeitet wird. Bleibt also ein Restrisiko.

Unter 0190 - 85 00 55 können dir dir deine Fragen - VIELLEICHT - beantworten. Ist die Service-Hotline der dt. US-Botschaft, für nur 1,86 Euro pro Minute.

Manchmal frage ich mich, warum ich mir in den Kopf gesetzt habe, ausgerechnet die USA zu durchqueren...

Schöne Grüße (und viel glück an der Grenze...)
Olaf

Hallo Olaf,
ich denke, daß beide Dinge gut kombinierbar sind:
"Coast-to-coast in weniger als 90 Tagen".
Ich habe für die Strecke New York - Memphis - San Francisco gerademal 49 Tage gebraucht inkl. 1 Tag Aufenthalt in DC, aber ausschließlich Aufenthalte in NYC und SF. Die Tagesetappen waren meist zwischen 100 und 150 km mit vollbepacktem Reiserad (ohne Zelt und Kocher) abseits der Hauptstraßen. Die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke wurden dabei bewußt aufgesucht, wobei Ganztageswanderungen, Badetage und Faulenztage nicht möglich waren. Zu Deiner geplanten Route kann ich nichts sagen, aber ich denke Du solltest einfach Schwerpunkte setzen: will ich quer durch oder will ich einzelne Region intensiv erkunden. Ich habe mir vorher auch nicht vorstellen können täglich über 100km fahren zu können. Was ich in Europa als "Durchbretter-Sünde" erachte, ist in den USA aufgrund der relativ eintönigen Landschaften und geringen Sehenswürdigkeiten-Dichte gut möglich. Nochmals: mit 90 Tagen (Neid!) kommst Du in den USA überall hin, wenn Du keine Schlangenlinienroute wählst.

Viel Spaß
Frank

wow, 49 - in worten: neunundvierzig - tage ist aber wirklich eine mehr als ordentliche leistung. ich habe immer schon Robert Stark bewundert, der NYC-SF in 53 Tagen gefahren ist, ich glaube OHNE ruhtag.

meine zeitkalkulation beruht auf mehreren annahmen:

- wir wollen , weils bequemer ist und man sich größenteils die routenplanung spart, der von der adventure cycling association ausgearbeiteten route (transamerian trail, evtl. mit western express variante) folgen. sind 6000 oder 6700 km. es gibt 2 bücher, in denen die strecke in 78 etappen beschrieben ist. mit an und abreise und ein paar ruhetagen kommt man schon recht nah an die 90 tage ran. und dann darf echt nichts schief gehen.
- ich habe schon den komischen ehrgeiz, vom atlantik bis zum pazifik nach möglichkeit NUR mit eigener muskelkraft zu kommen
- ich mach die tour mit meinem dad, der dann 60 ist. fit, aber kein rennradfahrer
- ich will eine alte sandkastenfreundin, die in denver wohnt, unterwegs besuchen und dort ein paar tage station machen
- unterwegs möchte ich mich zumindest einmal mit meiner dann-frau treffen, und wenn möglich nicht nur an einem halben nachmittag
- wir wollen nicht hetzen
- warum nur 90 tage, wo ich bei meinem arbeitgeber durch hab, dass ich auch 110 tage weg kann?

anyway, mich würden deine erfahrungen interessieren. wann warst du unterwegs? bist du durch die appalachen? die sind lt. amerikanischen radler ja das härteste stück...im forum meinte einer : die amis sind keine europäischen hügel gewohnt. ich bin in der toskana und in den alpen (fern- und reschenpass, brenta-gebirge) gut klar gekommen. wie ists mit dem verkehr auf den nebenstraßen? gibts sonstige tipps, die du weitergeben kannst? (habe das, was mich interessierit, auch hier aufgeschrieben.


schöne grüße
olaf

Hallo Olaf,

das ist natürlich alles ein seitenfüllendes Thema und wir sind eigentlich schon off-topic, aber um die Zeit liest ja eh niemand mehr mit

- den Verlauf der ACA-Routen kenne ich nicht, deshalb kann ich dazu auch nichts sagen, sondern nur ganz allgemeine Hinweise geben.

- dass jeder Meter auf der geplanten Route aus eigener Muskelkraft kommen muß, find ich nicht komisch, sonder bei einer Radtour ganz normal. Nach meinem persönlichen Ehrencodex sind Seitenabstecher jedoch auch manchmal mit anderen Verkehrsmittel "erlaubt". Ganz bizarr, aber in den USA gut möglich war folgendes: Mehrmals bin ich bis in den Abend durch dünnbesiedeletes Gebiet gefahren. Wenn es dann kein Motel gab, stellte ich mich einfach eine strategisch günstige Kreuzung und ließ mich per Autostop in die nächste Stadt zum nächsten Motel chauffieren. Am nächsten Morgen ging es dann in umgekehrter Richtung wieder per Autostop zurück. Wobei es einfacher war, einen Autofahrer von der Notwendigkeit zu überzeugen, einen einsamen Radler in einem Motel abzusetzen als am nächsten Morgen mitten in der Wüste an einer einsamen Straßenkreuzung.

Zum Thema Appalachen: da ich Deine genaue Route nicht kenne, kann man auch keine Aussage zum Schwierigkeitsgrad machen. Generell erstreckt sich dieses Mittelgebirge von Georgia bis Maine über mehere 1000 km. Dabei gibt es genügend Passagen, bei denen man eigentlich gar keine Gebirgsstraßen unter die Räder bekommt, z.B. die Hudson-Ontario-Strecke von New York über Albany nach Rochester. Ebenso gibt einige Flachstrecken durch die Appalachen in Pennsylvania sowie etliche leicht ansteigende Flußtäler.

Verallgemeinern ist schwierig, doch generell gilt:
in Nordamerika werden die Straßen eher geradaus über den Berg gebaut, Kurven vermieden und die Ortschaften liegen unten im Tal. In Mittel-und Süditalien ist es genau umgekehrt!

Verkehr auf Nebenstraßen: ist praktisch nicht vorhanden und die Nebenstraßen in Mitteleuropa sind wesentlich stärker frequentiert und dazu noch enger. Hauptstraßen haben meist einen geteerten Seitenstreifen. Gefährlich viel Verkehr habe ich nur in Mittelkalifornien erlebt. Nervig sind die endlosen Stadteinfahrten, nicht wegen dem Verkehr, sondern wegen den unzähligen Ampeln, die den Fahrfluß hemmen.

Fahrfluß hemmend kann auch der Gegenwind sein, den ich nicht in den Ebenen des Mittleren Westens sondern vielmehr in den Beckenlandschaften Nevadas erlebt habe. - dort schon im Juni "Haarfön-heiß und trocken". Wenn Ihr in Motels schlaft, dann habt Ihr TV und somit sollte auch der Besuch des "Weather Channels" nicht fehlen, vor allem östlich der Rockies ist im Frühjahr Tornadosaison und in diesem Kanal gibt es genaueste Wettervorhersagen, von denen man im deutschen TV nur träumen kann.

Ich hoffe, daß ein paar interessante Tipps dabei waren.

Viel Spaß

Frank

Ich habe die USA auf dem Trans America Bicycle Trail der USA zwei mal gemacht. Von West nach Ost.
Habe beide male etwa 2 1/2 Monate gebraucht. Das waren immer etwa 70 Meilen pro Tag mit einem Tag pro Woche off-the-bike.

Ich habe die Appalachan Mnts auch viel schwieriger gefunden als die Rockies oder die Sierra Nevada. Besonders der Teil im "Bible Belt", der sich "The Ozarcs" nennt und durch den der ACA Trail durchführt. Es sind nicht so sehr die langen Steigungen, sondern du machst für gut eine Woche ein sehr anstrengendes Intervalltraining. Du rast für 2 Min. bergab um dich auf der anderen Seite für 10 Min wieder hochzuquälen. Und das ne ganze Woche lang.

Mfg Günter

yes baby rolling hills ich hasste sie.......

weather channel : wir haben ihn den krimisender getauft da wir nur bei schlechtwetter in motels geschlafen hatten, lief der sender nonstop

Hallo!
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, daß die Fahrt durch Kanada Deine Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert. Ich war gerade aus den USA für einen Tag nach Kanada eingereist und bin ausdrücklich darauf huingewiesen worden, daß sich mein Visum dadurch nicht noch mal auf drei neue Monate aufstockt.
Guck doch mal unter USA Forum, da gibt es eine Rubrik "Visa"
Grüße
Fraser

Servus Matze,

habe gerade deinen Artikel von vor zwei Jahren gelesen und ich habe momentan ein ähnliches Problem.
Möchte im September ab Vancouver Richtung Südamerika radeln und weis nun auch nicht ob ein Visum nötig ist oder nicht.
Überall stehen widersprüchliche Aussagen und Behauptungen, selbst die US- Botschaft konnte mir nicht genau Auskunft geben ob ein Visum nötig ist oder nicht.

Kannst du mir weiterhelfen?

Gruß aus Freiburg Thomas


Ich habe das Konto von "vauban" gelöscht, nachdem heute eine eMail von dem Inhaber der eMail-Adresse einging, die bei der Registrierung für dieses Konto angegeben wurde und welche auch bestätigt wurde. Ein völlig Fremder hätte seine eMail von seinem Rechner aus benutzt.

Maze

Hallo Thomas,

zunächst einmal herzlich willkommen im Forum. Du wirst vielleicht schon eine Weile mitgelesen haben und weißt daher, daß Du hier auf jede Frage eine oder auch mehrere Anworten bekommst.

Was Dein Anliegen betrifft, lese den Hinweis des Auswärtigen Amtes hier. Ob Du letztendlich in die USA einreisen kannst oder nicht (das gilt übrigens auch für alle anderen Länder) hängt aber nicht davon ab ob Du ein Visum hast oder nicht, sondern von dem Einreisebeamten auf den Du triffst. Ein Einreiseverweigungerungsgrund kann beispielsweise sein, wenn jemand nicht über genügend finanzielle Mittel verfügt, um seinen Aufenthalt zu bestreiten oder auch wenn jemand nicht zusichern kann, daß er das Land auch wieder verläßt. Wenn solche Probleme beim Grenzübertritt auftauchen, dann entweder einen anderen Grenzübergang wählen oder abwarten bis ein anderer Grenzbeamter seinen Dienst tut.

Bernd