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#1163615 - 10/10/15 10:38 AM
Meine Mittelmeerschleife 2015
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Jedes Jahr hat seine eigene Signatur, auch wenn so manche Elemente gleich bleiben. Die Reise dieses Jahres könnte man auch bezeichnen als Ausweichmanöver vor dem mitteleuropäischen Hitzesommer - nach Südeuropa. Das wußte ich zwar vorher nicht, aber es brachte mir doch einige wunderschöne Erlebnisse und frustrierende Erfahrungen ein. Zum einen habe ich Italien und Griechenland, gerade auch ganz im Süden, noch nie so grün erlebt, zum anderen war vor allem die erste Hälfte mit viel Regen, Gewitter und schwülem Waschküchenwetter gesegnet. Die Superhitze blieb dagegen aus, die 40°-Rekorde fanden in meiner Abwesenheit zuhause statt. Vermißt habe ich sie aber nicht wirklich, die Grenzen, die mir 43° aufgezeigt hatten, waren mir noch vom letzten Jahr warnend in Erinnerung. Der Beginn der Fahrt konfrontiert mich, absolut unvorhersehbar; mit zwei Besonderheiten. Einem Überschuß an Konditionsmangel und einem Mangel an Eigengewichtsüberschußreduktion. Die geplante erste Etappe über 145 km kann daher nur mit Fremdhilfe absolviert werden, wofür ich mir eine Zeitmißmanagementmotivation meinerseits zurechtbastele, etwas schmeichelhafter als die oben genannten Handicaps.... Wie man gleich sieht, begleitet mich das durchwachsene Wetter treu von Anfang an: Etwas erfreulichere Assoziationen weckt die Begegnung mit diesem feierlich gekleideten Zeitgenossen: Auch nach dem x-ten Mal kann man auf derselben Strecke neue Entdeckungen machen. Die österreichische Seite des Rheins bietet ungeahnte Naturschönheiten (und nebenbei durchgängig Asphalt, was sich die armen Schweizer nicht leisten können...): Kirchenfensterartig ist der Bahnhof von Thusis ausgeleuchtet, für eine kurze Pause ganz angenehm: Nicht sehr originell, aber immer wieder schaurig-schön, der Blick in die Via Mala: Und auf das türkise Wasser des Bärental-Stausees: Auf dem Weg nach oben begleiten einen diese süßen Kleiderhaken: Soooo, da ist es wieder, das freundliche Duschen. Immerhin nach meiner Ankunft in Splügen, nicht davor: Solide Schutzmauern bewahren mich vor Petrus´ Unbill: Und weiter unten verlocken Entschädigungen, die den brüchigen Wolken einen klitzekleinen, in der Hosentasche verborgenen Stinkefinger zeigen könnten: Der nächste Tag soll mich erstmalig über den San Bernardino bringen und der Blick aus dem Fenster verheißt Gutes: Meine tiefsitzende Angst vor Wärme und Sonnenschein wurde zum Glück beruhigt, indem sich ab 1800 m Höhe stabile Bewölkung und eine frische Brise (12°) von vorn einstellte. Das Paßbild: Pause weiter unten, schon fast in Afrika: Ein Ruhetag in dem Metropolegebiet, das immer im Mai stattfindet: Die verlassene Heimat (naja, stimmt ja nicht ganz) läßt grüßen: Gleich drei highlights auf einem Bild: Selfiehype, asiatische Schönheiten und der Boden der Galleria: Nur schlecht getarnte Mitglieder des Kuckuksclans sind auch unterwegs: Andere Anblicke scheinen etwas lieblicher zu sein: Versuch einer einigermaßen symmetrischen Darstellung am lauen Abend: Stiller Beobachter: Und ja, es gibt sie doch und immer häufiger: Radwege in Italien. Hier mit mustergültiger Informationsstruktur: Ticino-Brücke in Pavía: Allee vor Tortona: Etablissement du Plaisir am Wegesrand: Die Vormittage bieten immer Sonne: Aufstieg zum Passo Giove in lieblichem Tal: Und Ankunft in Genua: Das mit den kunstvollen Böden haben sie ja hierzuland schon drauf: Nein, gesungen hat er nicht in sein Telefonino, auch wenn er in einem musikalischen Laden einkaufen war: Duftend: Anmachend: Erleichternd: Spielend platt: Startende Fähre trifft landendes Flugzeug: Ein letzter Blick auf den Hafen: Fortsetzung demnächst in diesem Theater.
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#1163636 - 10/10/15 12:10 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Leider ist wieder einmal festzustellen, daß picasa die Bilder empfindlich verfälscht, diesesmal in Richtung Blau - kann ich jetzt nicht ändern.
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#1163639 - 10/10/15 12:19 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Überschuß an Konditionsmangel und einem Mangel an Eigengewichtsüberschußreduktion. Tolle Wortakrobatik und schöne abwechslungsreiche Fotomotive.
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#1163644 - 10/10/15 01:01 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Der nächste Morgen bringt einen schönen Sonnenaufgang vor Palermo: Blick auf den Hausberg, den Hafen und den Hochsitz eines Privatmannes: Die Nächste Fähre kommt an: Scheint von Kundschaft nicht überfallen zu werden, grüßt aber nett: Alte Brücke nebenan: Natürlich darf eine Etappe, auf welcher dem Gott des Unterholzes zugesprochen wird, nicht fehlen. Der Versuch, eine nur wenige 100 m kurze Verbindung zu erzwingen und eine Bergerklimmung nebst großem Umweg zu vermeiden, scheitert kläglich. Gefroren habe ich dabei ausnahmsweise mal nicht: Parkbankmittagspause in Termini Imerese: Blick auf das abendliche Cefalú : Etwas seltsames Hotelzimmer: Ein gewisser Hang zum Alpinismus schadet dem Gast nicht: Die Schönheiten des Landes sind zum Glück nicht wegrationalisiert worden: Küstenstraße dort, wo es (noch) schön ist: Blick in eines der seitlichen Flußtäler: Sizilien im August - bedeckt, warm, nicht heiß, grün: Hier ist es tatsächlich mal wärmer und sonnig: Ich habe heute ziemlich getrödelt und überbrücke den Rest mit dem Zug (froh, das Gewitter auf diese Weise ausgelassen zu haben). Zielbahnhof, wieder in unschuldig-trockenem Zustand: Sehr schöne Bergschleife zwischen Patti und Falcone: Für die Grautiere hatte ich schon immer ein Faible: Badeidylle vor Falcone: Der "Rest" der östlichen Nordküste scheint denkbar uninteressant und lähmend und nervig zu sein. Kleine Straßen, massenhaft Verkehr, viele LKWs, unendliche typisch italienische Klein- und Großindustriegebiete, nichtssagende Ortschaften. Ich nehme nach Messina den Zug, der den Bergzug untertunnelt und erwische das letzte Fährschiff rüber auf den Stiefel. Man beachte das Wetter:
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#1163648 - 10/10/15 02:14 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Hallo Andreas, toller Bericht und vor Allem tolle Bilder dazu. Aber was anderes wird von dir ja auch nicht erwartet Viele Grüße Armin
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#1163681 - 10/10/15 05:07 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Auf ein weiteres Gewitter zeigt sich mir einer der flachsten Regenbögen, die ich je gesehen habe: Blick zurück, irgendwo unterwegs: Von Natur aus faul, feige und fettflachlandbevorzugend, umgehe ich die Bewältigung eines unumgehbaren Höhenmeterabschnitts mal wieder mit dem Zug. Es ist tatsächlich sommerlich, auch wenn schwarze Wände über den Bergen schon wieder "Besserung" verheißen. Die Lieblichkeit der Landschaft ringsrum wirkt paradiesisch: An dieser Stelle gibt es Gelegenheit, das meditativ-gelassene Geduldsvermögen auszutesten, das Züglein wartet 30 Minuten auf den Gegenzug, der einfach nicht kommen will: Am Ziel in Crotone herrscht wieder eitel Glück und Sonnenschein. Diese Taube schaut in nur 50 cm Entfernung in meine Richtung, durch das verspiegelte Hotelzimmerfenster zwischen uns kann sie mich aber nicht sehen: Am Strand werden die Geister der Sonnenmilch beschworen: Und im Centro Storico dreht sich alles im Kreis: Ich habe hier wieder einen Ruhetag eingeplant, den ich nutzen möchte, den geschichtsträchtigen und wohl recht attraktiven Ort Catanzaro aufzusuchen. Dort oben in den Bergen herrscht indes offensichtlich Abwaschstimmung: Ich reise daher mit dem mir inzwischen wohlbekannten Bummelbähnlein und achselzuckend dasselbe halbe Stündlein wieder zurück in den fast mondänen Badeort: Immerhin sind sie dort recht freundlich, was sich aber beim Frühstück am nächsten Morgen kaum auszunutzen lohnt, da 1 Brioche und 1 Caffé kaum zu Buche schlagen: Endlich wieder on the road: Geschnappschußte Stimmung bei einer Pause am Straßenrand: Und dann kommt "Villa Lulu", eine Art von Waterloo für mich: Ein mit sehr viel roter Farbe aufgepimptes B&B, welches sich als wahre "Absteige" entpuppt. Bei näherem Hinsehen ist alles gammelig, teilweise schadhaft und völlig überteuert - typischer Reinfall, der aus den Seiten des Hotelportals als solcher nicht zu erkennen ist: Das dicke Ende kommt aber erst. Auf der anderen Straßenseite ist eine Disco, die heute am Samstag abend um 23:00 den Betrieb aufnimmt: Schlafen unmöglich. Davon stand nun wirklich nix in der Beschreibung und das etwas debile ältere Paar, welches das Management für den nie erscheinenden Sohn übernimmt, schwieg sich darüber auch aus am Abend. Ausgerechnet am nächsten Tag habe ich aber eine lange Etappe geplant, die ich noch nicht einmal mit dem Zug abkürzen kann, weil selbiger heute sonntäglich und einzig morgens um 05:45 vom 10 km entfernten Bahnhof verkehrt. Blöderweise habe ich der Dame, die nicht selber im Hause logiert, abends meinen Perso mitgegeben und überlege mir wachliegend vergeblich, daß es doch eigentlich sinnvoll wäre, sowieso nicht schlafen könnend, eben diesen Zug zu nehmen.... Immerhin beendet die Disco ihr Platzkonzert bereits um 05:30 und überläßt mich mageren zwei Stunden Schlaf. Beim Auschecken bin ich wirklich sauer. Die Vermieterin zuckt die Achseln, man habe sich schon so oft drüben beschwert. Macht mich nur noch wütender. Niemand hätte mich in dieses Nepploch gebracht, hätte ich das vorher geahnt. Das Frühstück erweist sich als Materialsammlung, lieblos auf einen kleinen Tisch geworfen, in teilweise gammeligem Zustand (Obst, Wurstteller). Der Cappuccino ist eine lauwarme Brühe mit viel H-Milch und ohne Schaum. Ziemlich gerädert kann ich ein kleines Abenteuer absolvieren: die Mitnahme in einem kleinen Fiat Punto durch einen "privaten" Anbieter. Leider habe ich da keine Fotos gemacht. Immerhin paßte auf wundersame Weise das gefaltete Sumo Jo in den Kofferraum, die Taschen und das VR dazu, meine Wenigkeit kam auf dem Beifahrersitz unter und auf der Rückbank eine Famiglia mit 7-jährigem Sohn, die gleichfalls eines Weitertransports vom verwaisten Bahnhof bedurften. So konnte ich 80 der geplanten 145 km überbrücken, die sich leider als die wohl attraktivsten der gesamten kalabrischen Küste erwiesen... Völlig unerwartet zeigt sich dann am Straßenrand eine antike Staunstelle, die ich ganz alleine begehen bzw befahren kann: Weiter geht es auf (manchmal) schönen Sträßchen: Bis zur Unterkunft, diesmal ein Hotel direkt im Pinienwald am Meer, kurz vor Taranto: Wer einen wolkenlosen Sonnenuntergang erwartet hat, wird enttäuscht werden: Die Einzugsgebiete der Großstadt Taranto sind auf bequemen 4-spurigen Zufahrtsstraßen schnell überwunden und sie erwartet mich in sommerlichem Gewand: "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?" Nazi-Baustil....: ....trifft mediterranes Ambiente....: Etwas Lokalkolorit kommt auch dazu: Nach Brindisi rüber ist es nur ein Hüpfer und mir zum Genuß legt auch gleich ein Eisdielenweltumsegler an, dort, wo ich zu Mittag speise: Hier kommt es, mein heutiges Beweisfoto. Alltäglich gibt es mindestens eine Situation, sozusagen auch off von offroad, will sagen auf dem vielbesungenen "Asphalt", wegen welcher sich das vollgefederte Fahren auf der ganzen Reise als unverzichtbar darstellt: Begegnung der seltsamen Art im brav-harmlosen Hafen zu Brindisium (vorne das vorhin erwähnte Segelboot): Gegenüber aussichtsreiches Denkmal im Park: Allerdings habe ich inzwischen genug Zeit verbummelt und die Straße ruft vernehmlich. Der Abschnitt bis Torre Sta. Sabina ist hübsch und angesichts des sich eintrübenden Wetters nicht überlaufen. Man fährt auf sogenannten "Complanare", Begleitstraßen neben bzw unter der Autobahn, gerne von Ausfahrt zu Ausfahrt die Seiten wechselnd, manchmal auch Strada die Servizio getauft. Wenn dann ein Hotelresort platz- und besitzgreifend dieses Ausweichsystem beidseitig unterbricht, bleibt auch dem mafia- und staatsgewaltfürchtendsten Reiseradler nur die Teilnahme am Autobahnverkehr. Hier jedoch ganz harmlos in endlosen Oleanderhainen: Prachtvoller Blick am nächsten Morgen auf Ostuni: Bevor es mal wieder zur Sache geht: Diesesmal aber so richtig: Ich kann im letzten Moment in einer Art Strandlokal unterkommen, sie lassen alle Schutzfolien runter, der Sturm drückt die Seitenwände ein und mit gemeinsamen Anstrengungen überstehen die Betreiberfamilie und einige wenige Gäste das halbstündige Unwetter. Woanders ging es nicht so glimpflich ab, Zeitungsberichte zeigen mir später, wie es in Kalabrien und Apulien schwerste Schäden gegeben hat. Selber sehe ich beim Weiterfahren, wie es ganze Gartenanlagen und Gastronomien verzwirbelt hat. Fassungslose Eigner stehen vor den zerstörten Anlagen. Hier nur ein harmloses Bildchen während des Wolkenbruchs: Der nächste Morgen in Bari bringt zuerst einen bedenklichen Sonnenaufgangshimmel: Dann aber den heiteren Blick auf die Kathedrale: Wiewohl es auch hier über Mittag zum Starkregen kommt: Kleines Paradies am Rande der Altstadt: Zaun: "Spieglein...." ähm, das hatten wir ja schon: The show must go on, immerhin ist es nicht so steil, wie es aussieht: In der Neustadt: Dann der Schock. Trete ich aus dem Gebäude fürs Fähren-check-in im Hafen heraus, fällt mein Blick auf dieses Desaster: Stimmt ja, das war erst letztes Jahr! Der Wunsch, dabei gewesen zu sein, bewegt sich in tiefsten Minusbereichen: Unbewegt läuft etwas später der grinsende Kußmund aus (wiewohl nicht aus dem Hause Costa, hätte ich angesichts des ausgebrannten "Kollegen" ein kurzzeitiges, erschrockenes Zucken durchaus verständlich gefunden): An Bord meiner Fähre gibt es erfreuliche griechische Küche: Bevor anschließend ein doch wunderschöner Sonnenuntergang im Meer diesem ersten Reiseabschnitt ein versönliches Ende beschert:
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (10/10/15 05:11 PM) |
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#1163686 - 10/10/15 05:36 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Hallo Andreas, danke für den schönen Bericht mit den tollen Bildern. Du hast einen sehr guten Blick für die schönen Motive. Wahrscheinlich lässt Du Dir auch ein wenig mehr Zeit beim Schießen schöner Aufnahmen. Bei mir werden es doch häufig eher Schnappschüsse, die die Erinnerung stützen sollen .
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1163690 - 10/10/15 06:20 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Hallo Andreas, unterhaltsam, amüsant, tiefsinnig. Ich weiß nicht, ob ich der immerwährenden Bedrohung durch Regen und Gewitter so cool begegnet wäre wie du. Chapeau! Hast du die Fotos auch bei Picasa hinterlegt?
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#1163711 - 10/10/15 07:46 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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"Zurück" in Griechenland nehme ich von Patras aus den Weg an die Nordwestspitze der Peloponnes. Seit 5 Jahren ist sie nun stillgelegt, die Schmalspurbahn rund um die Peloponnes, die anno dunnemals (1880er Jahre) noch von den Deutschen miterbaut wurde: Diese Gegend ist ein teilweise bergiges und recht einsames Gebiet, wunderschön bewaldet und ein Vogelparadies: Es gibt schon wieder feine griechische Hausmannskost vom Lande, zusammen mit offenem Retsina: Daß inmitten eines Seengebietes abendlicher Besuch vielfältigster Art anstehen könnte, wurde mir erst nach freundlicher Verabreichung von Autan in der Gaststätte bewußt. Das Ausmaß der Bedrohung, zeigt sich aber erst auf der Innenseite des Schutzgitters später im Hotel: Wunderschön geht es am anderen Morgen weiter: Dieser Anblick läßt zunächst viele Deutungsmöglichkeiten zu, wie das Fahrzeug gebaut sein könnte: Dann, an der unvermeidlichen, immerhin breiten und nicht unangenehmen Küstenhauptstraße nach Süden, einer der obligatorischen Agraroutlets: Übersetzung: "Der Garten des Paradieses" (lila) (Wasser-)Melonen, Erdbeeren (darunter in rot) Roter Knoblauch, Honig, Eier (rechts) Am See von Kaiaphas, kurz vor Zacháro: Es bleibt wirklich ungewöhnlich grün für diese Jahreszeit und diese Gegend: Der ganze 50 km lange Küstenabschnitt südlich von Pirgos bis Kiparissia ist ein einziges Eldorado von Dünenstrand mit Kiefernwald: Straßenstimmungsbild: Nach meiner Abzweigung ins Landesinnere hier eine inzwischen auch dem Verfall preisgegebene Schmalspureisenbahnbrücke: Und zu Nachmitternächtlicher Stunde das Warten im Hafen von Kalamata auf die "Vintcentzos Kornaros", die Fähre, die während der Saison die Verbindung nach Kissamos auf Kreta herstellt: Wie mir die Besatzung glaubhaft vermittelt, wird diese Rampe weder aufwärts noch abwärts bewegt werden.....: Sonnenaufgang vor Kythira: In Kissamos: 4 Köter und zwei Todesfällenette Begegnung: Gelbwechsel: Papoutzákia - Schühchen, gefüllte Auberginenhälften: Der Hafen von Kissamos und dahinter der Beginn der offroad-Piste nach Bálos : Es folgt der erste der zwei Höhepunkte dieses Reiseabschnitts, die Nord-Süd-Route von Kissamos nach Paläóchora. Es muß in den vergangenen Wochen und Monaten außergewöhnlich viel geregnet haben, anders ist der grüne Zustand der Flora Mitte August auf Kreta nicht zu erklären. Morgendlich-einsamer Fahrtbeginn: Nicht das erstemal fahre ich auf die Schlucht von Topólia zu: Mein Lieblingsunkraut: Der Tunneleingang: Nach höchstens 200 m der Tunnelausgang: Weiter gehts im grünen Hochtal: Eine "Oase" beglückt mich mit Erfrischung und Stärkung. Der Wirt ist einer der vielen, die sich über mein Rad wundern und ergriffen zur Kenntnis nehmen, daß es das nur einmal auf der Welt gibt und es mein "Design" ist : Weiter geht es, immerhin inzwischen auf 450 m Höhe: Am Tagesziel. Das Wasser von Paläóchora: Gewachsene Skulptur: Sommerfrische: Kirchplatz: Am Hafen. Warten auf die Fähre von Sfakiá: Da kommt sie: Das Nachtleben von Paläóchora: ....beendet diesen Abschnitt.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1163723 - 10/10/15 08:44 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Hallo Andreas, gut geschrieben und gut geknipst. Auf dem Stiefel haben sich unsere Wege wohl - zeitlich versetzt - ein paarmal gekreuzt, so dass manch Bilderrätsel gelöst wurde. Viele Grüße von Dietmar
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#1163760 - 10/11/15 12:27 AM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Der nächste Tag bringt mir mal wieder die Bootsfahrt entlang der westlichen Südküste Kretas. Es gibt dort keine Straße und das Gebirge reicht bis ins Meer. Wunderbar im Morgendunst die blauen Abschattierungen der gestaffelten Bergrücken: Mitreißende Mitreisende: Steilküste: In Soúgia endet eine Stichstraße. Hier und in Sfakiá werden abends die Schluchtgänger mit dem Boot zu ihren wartenden Bussen gebracht, Kretas mit Abstand wichtigster Tourismusbaustein: Abgelegene Strandidyllen: Pause in Aghia Rouméli, auf die Anschlußfähre wartend. Der Ort ist das Wanderziel der Schluchtgänger, hat eine demzufolge gesicherte Einkommensquelle und, wenn man die 2 km fahrbaren Weg in die Schlucht einbezieht, genau 2,5 km Straßennetz.....: Es bleibt nur noch ein kurzes Stück bis Chora Sfakión, oder kurz Sfakiá: Ein geschichtsträchtiges Trutzörtchen mit martialischen Sagen und Anekdoten kurioser und tragischer Couleur. Türken und Deutsche haben sich ja im Lauf der Jahrhunderte nicht eben nur mit menschenfreundlichen Akten hervorgetan. Heute natürlich alles in tourismuskompatiblem Weiß gehalten: Man kann sich dort über Mittag aber sehr gut ausruhen und fantastisch essen. Weiter gehts zunächst mit knackigen Höhenmetern in eher öder Landschaft. Ausnahme: Nach der Abzweigung zum spektakulären Imbros-Paß wird es wieder etwas beschaulicher. Der Weiler Komitádes: Und der Blick auf mein Tagesziel, Frankokástello. Eine fränkische Burganlage mit locker drumrumgruppierten Einzelhäusern: Vorsichtiger Beobachter im Dornengebüsch: Blick auf die Burganlage: Der nächste Tag: wieder ein Höhepunkt. Er beginnt noch im Flachland: Um stetig anzusteigen: Auf dieser Strecke hatte ich vor zwei Jahren aufgeben müssen. Der von den Bergen abfallende Sturm hatte Weiterfahren unterbunden. Ich hatte auch bergab schieben müssen, in gestört aussehendem V-Winkel zum Fahrrad. Aufwärts, den Wind talauswärts im Rücken, hatte er mich einmal ohne jegliches Zutun meinerseits 20 m die 10%-Steigung hochgeschoben....: Ich hatte dort also quasi eine Rechnung, besser: einen Wunsch offen, der mir heuer gnädig erfüllt wurde. Das Örtchen Rodákino (=Pfirsich) kann mit der respekteinflößensten Brücke der Gegend aufwarten. Bis vor kurzem ging hier der gesamte Schwerlastverkehr, Busse und alles übrige drüber: Nicht so nett war dieser Abschnitt mit seinen bis zu 15% Steigung, hier im Rückblick. Im Hintergrund in der Ferne die Serpentinen zum Imbros-Paß: Dieser Küstenabschnitt geht in Seliá zuende: Die Abfahrt zum Touristenmagnet Plakiás lasse ich rechts liegen: Verspätetes Thymianpolster: Die Kótzifou-Schlucht steht mir bevor. So sehr viel spektakulärer geht kaum: Leider finden das auch andere. Eine der berüchtigten Suzuki-Jimmy-Schwadronen-Orgie fällt über die Gegend her: Laut johlend und von einem gänzlich durchgeknallten Leader angeführt, der mit schwerer TV Kamera einen Dauerfilm dreht, fast immer deutsch, heizen sie nicht nur auf Asphaltstrecken, sondern auch durch die Natur. Was sie an Stimmung verbreiten, ist schlicht ekelerregend: Auf eine gefühlt nicht endenwollende weitere Bergüberquerung folgt - endlich - Réthymno, wieder an der Nordküste: Davon dann morgen mehr.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1163773 - 10/11/15 06:12 AM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Großartige Bilder, gelungene Kommentare, vielen Dank für den schönen Bericht!
Hans
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Edited by Hansflo (10/11/15 06:12 AM) |
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#1163780 - 10/11/15 06:53 AM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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[…]
Davon dann morgen mehr. Was ja heute ist ... Edit las gerade 2:27 als Einstelldatum, also ist ist gestern heute. Egal, ich freue mich schon drauf! Deine Fotos zu sehen macht immer wieder Spaß. Viele Grüße, Holger
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Edited by Holger (10/11/15 06:55 AM) |
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#1164042 - 10/11/15 11:06 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Da ich nachts für Heutegesternmorgenübergesternvormorgenberechnungen meist zu müde bin, mach ich jetzt einfach mal weiter. Mehrere Minarette kann Réthymno im Stadtbild aufweisen, das größte ist leider unzugänglich: Die Hauptkirche natürlich nicht: Neben einigen Details aus dem Alt-Stadtbild: Fand ich - wieder - diesen Laden richtig urig und bewunderte, daß es ihn inmitten von der Verpflegung der Passanten dienenden Institutionen: und anderen Leifsteilaktivitäten: nach wie vor gibt: Was mich selber angeht, beginnt der radfreie Tag gut ausgeschlafen vor dem Spiegel ( ) : und wird gesundheitsbewußt mit Joghurt+Früchten fortgesetzt: Von den vielen Aufnahmen, die ich von lebendem Inventar gemacht habe, kann ich öffentlich eigentlich nix zeigen, daher nur drei Ausnahmen: Anderntags geht es weiter Richtung Hauptstadt. Die Wahl der Küstenstraße beinhaltet unterm Strich mehr Höhenmeter als das Sträßchen durch die Berge, nach vielen Jahren, die ich hier nicht mehr gefahren war, schien mir das diesesmal dennoch interessanter: Einige Kleinigkeiten, denen ich begegnet bin: Und hier das Heileit der Strecke überhaupt: verwilderte Weintrauben, dem aufmerksamen Reiseradler quasi in den Mund wachsend: Die Angelegenheit war nicht ganz ohne, denn sie befand sich in einer Rechtskurve. Und da bekanntlich gern auch der Standstreifen von langsameren Fahrzeugen genutzt wird, die Übersicht aber bei Null liegt, kam mir während des Hochgenusses manches Auto recht nahe... Das Meer ist nie weit weg: Und mit diesem Anblick der Naturwunder von Iráklio sind die vergangenen Anstiege verziehen und vergessen: Aber - wie spät ist es inzwischen schon wieder? Da sollte ich jetzt besser eine Pause machen und eine Winzigkeit essen: Bis später....
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (10/11/15 11:07 PM) |
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#1164152 - 10/12/15 12:09 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Hallo Andreas, mal wieder neue und sehr genussreiche Momente in exzellenter Inszenierung, während dein Sommer-Reisezeil wie eine knorkige Eiche in der Ägäis zu stehen scheint. Umso überraschender, welchen Anfahrtsweg du diesmal genommen hast - wer würde denken, dass der direkte Weg von Schwaben zur Athene über Genua führt? Fast wie ein Ei des Kolumbus (der kam ja bekanntlich aus Genova) in deinem alljährlichen Anreiseroulette. Nebenbemerkung: Wenn du deine Bilder auch nochmal als Link in einer separaten Galerie anbieten würdest, wäre ich dir dankbar. Eine derartige Bilderfolge in einem Texteditor ist leider nicht Laptop-tauglich. Zum Glück habe ich zur Anschauung immer noch andere Möglichkeiten, jedoch nicht jederzeit.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1164153 - 10/12/15 12:15 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Eine wirklich großartige Reise, wunderbar fotografiert und unverwechselbar beschrieben mit Deinen witzigen und geistreichen Fußnoten zu den Bildern. Was mehr könnte sich ein radreisebegeisterter Leser im Forum wünschen? Herzlichen Dank für dieses sehr bemerkenswerte Foto- und Lesevergnügen!
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Allen gute Fahrt und schöne Reise. | |
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#1164172 - 10/12/15 12:58 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: kettenraucher]
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Danke an alle bisher für eure lobenden Kommentare! Es fehlen noch zwei oder drei Beschreibungseinheiten. Wird nicht bis Weihnachten dauern....
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1164273 - 10/12/15 07:09 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Molto Bene! Da hast Du ja viel gesehen und uns teilnehmen lassen an Deiner Reise.
Danke, Jakob
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Ich glaube, dass Gott uns in diese Welt gesetzt hat, um glücklich zu sein und uns des Lebens zu freuen. (Lord Robert Baden-Powell)
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#1164299 - 10/12/15 09:42 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Und es geht weiter. In Iráklio geht es mal wieder drunter und drüber: Doch die Rettung naht: Und erglänzt in der Abendsonne: Schon wieder ist zunehmender Mond: Und so sieht das dann von innen aus: Der darauffolgende Tag ist dieser lieblichen Kleinstadt gewidmet: Neben interessanten Gebäudeansichten: Gibt es auch Personen der Zeitgeschichte: und glorreiche Antike: Nach einer kleinen Erfrischung: Komme ich zur ambitionierten Gegenwart, dem neuen Akropolismuseum, welches ich bisher rnoch nie besucht hatte: Das wars dann für diesesmal auch mit Athen und ich spule meine übliche Route Richtung Patras ab, hier ein ein Blick von meiner Abkürzung (rechts im Bild Athen, davor Piräus (=Pireás), westlich die Insel Salamina, über die zu fahren in mehrfacher Hinsicht sinnvoll ist, links von ihr der schmale Übergang von Stenó ans Festland): Auch hier werden die Augen geschmeichelt von Grün und Blau: Wie auch entlang der Küstenstraße nach Korinth: Vorbei an Akrokorinth (=Hochkorinth; Akro-Polis bedeutet bekanntlich Hoch-Stadt): Vor 13 Jahren bin ich dort mal spaßeshalber hochgefahren: Blick aus dem Zimmer in Xylókastro (=Holzburg) auf den Morgenhimmel des nächsten Tages: Am Golf von Korinth entlang. Morgenstimmung: Hab ich schon mal etwas über die Farbe Grün geschrieben? Der Wind wir kräftiger - und dreht zu meinen Gunsten von West nach Ost: Nicht überall wurden ausreichende Maßnahmen getroffen, das Meer hat einfach einen enorm langen Atem und kriegt so manches klein, was man als untötbar erachtet haben mochte: Seltene Begegnung mit einem Reiseradler : Typische Geologie dieser Gegend: Noch mehr Meer: Und Leo wacht noch immer über die Bucht: Blaugrünbaden: Derzeit leeres Flußbett: Mit Wachpersonal: Griechische Kirchen können auch modern, wenn es nur in den bayerischen Landesfarben Blauweiß ist: Noch drei Bilder aus Patras: Und der Blick von Deck 10 auf das neue Hafengelände. Merke, es ist nichts zu groß....: ....als daß es nicht überrannt werden könnte: Wenn ich alles zusammenrechne, ist dies meine neunte Schiffspassage auf dieser Reise. Mehr davon im nächsten Beitrag.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (10/12/15 09:45 PM) |
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#1164579 - 10/13/15 10:00 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Mit zwei Bildern von auf Deck gehts weiter: Igoumenitsa . Ein paar wenige Faradaysche Käfige (Forumssprech: Stinker) begehren Einlaß bzw barmherzige Mitnahme: Die ihnen unterworfenen zweibeinigen Lenkundputzmichsklaven dürfen offenbar kurzfristig austreten und Mehrluft schnuppern: Gänzlich unbeeindruckt von kleinlichen Umwelteleien geht über den Bergen das Partnergestirn auf: Während dem aufmerksamen Beobachter auffällt, daß sich auf der anderen Seite auch etwas Besonderes abspielen könnte: Ein anderes Gestirn ist im Begriffe, sich zu verabschieden, sein Grab wird das Meer hinter Korfu sein: Korfus höchster Berg, der Pantokratoras (=Allherrscher) kann sich vorübergehend rühmen, die Sonne zu überragen: Indes versuchen irdische Mächte, den jungen Mond zu besudeln: Hier wäre eigentlich ein schöner Abschluß erreicht in diesem Teilbericht, ist doch damit Südeuropa verlassen und endgültig nicht mehr wegdiskutierbar, daß ich mich auf der Heimreise befinde. Dies erfüllt mich mit leichter Wehmut, aber mit fast größerer Freude, langsam wieder nach Hause zu kommen. Leichter Rückenwind schiebt mich von Ancona nordwärts Richtung Pesaro. Nebenan treiben Wärme und Luft ihre Spielchen und verwirren einem den Blick: Klauwütige Hotelgäste haben den Wirten die Eingebung verschafft, Kleiderbügelklauen unsinnig erscheinen zu lassen. Nungut. Der reinigungsbewußte Reiseradler hat dadurch ein Trocknungsproblem. Mit etwas Tatsachenblick und Phantasie gibt es aber auch dann Lösungen: Zwischen Pesaro und Gabbice im Norden liegen die San-Bartolo-Hügel , ein abwechslungsreiches Gebiet mit vielen schönen Aussichten und nicht zu garstigen Höhenmetern: Von oben hat man auch einigermaßen die Kontrolle über das Treiben der Wasserameisen, einer speziellen Plage, die manche Gegenden regelmäßig heimsucht. Durch Errichten besonderer farbiger Schutzschirme in Wassernähe versucht man seit Jahren, dieser unangenehmen Infektion Herr zu werden, manchmal stellt sich aber geradezu der Eindruck ein, diese interessanterweise zweibeinigen Viecher würden dadurch gerade erst angezogen: Andächtige Ruhe strahlt dagegen vor den Toren Ravennas San Apollinare in Classe in den Abendstunden aus: Direkt aus dem Geisterbahnarsenal stammt diese Spielzeugsammlung, die ich in Venezia Sta. Lucia entdeckt habe: Es folgen ein paar Farbkleckse zur Erbauung der geplagten Augen des geneigten Immernochdurchhalters unter den Lesern: Im europäischen Hauptort fürs Zeigen und Sehen....: ....befindet sich für durchgeknallte Erschöpfte die Möglichkeit, sich zur Restauration vor eines der drei berühmten Cafés zu platzieren, dem reichhaltigen Nahrungsangebot und der Lifemusik zu frönen und eben alles staunend an sich vorüber ziehen zu lassen, was vorüberzieht: Gesagt, getan und eine Gigaportion Gesundheit bestellt: Dieser Sommerbecher zeigt sich dann, wenig überraschend, als selbstbewußte Position auf der Rechnung: Auch die Getränke beinhalten den Soli für die notleidende Gastronomie dort in Nordafrika. Diesen Trunk verdauend, wird hier eine letzte Vertröstungspause eingelegt.
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Edited by iassu (10/13/15 10:02 PM) |
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#1164585 - 10/13/15 10:39 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Nicht viel Federlesens machen wollend, kommt hier die letzte Etappe des Berichtsmarathons. Der nächste Tag beginnt mit meinem ersten Nebelerlebnis der Herbstsaison, hier schon weitgehend gelichtet in einer der vielen alten Villenparks des Veneto: Rotwein in Grün trifft Blau und Gelb: Soviel zu Segen und Fluch kleinster Sträßchen, das Thema Einsamkeit betreffend: Wieder einen Tag später ein kurzes, aber beeindruckendes highlight: der Adige-Durchbruch nördlich von Verona: Immer war ich entweder auf der Keinemotivationmehr-Rückreise oder regengeplagt diesem Erlebnis entgangen, den vorbeitunnelnden Zug nutzend. Es hat sich gelohnt, zumal gerade eben vorher der ätzende Schwerlast- und Autoverkehr auf der Staatsstraße aufgehört hatte: Nördlich davon wurde die landschaftliche Attraktivität allerdings zugunsten der weinenden Landwirtschaft gegen Null heruntergefahren: Immerhin gibt es gelegentlich spektakuläre Vogelnester: In Bozen...: ....wird bereits wieder Deutsch gesprochen, was der Grund sein muß, daß mir dieser neugierige Mitarbeiter der NSA aufmerksam bei meinen Monologen zuhört: Reichlich Seltsames bekomme ich vor Augen: Durch die Medien geisterte ein Gerücht, daß am Brenner ein erneuter Schwall Flüchtlinge einzutreffen im Begriff sei. Rennleitung, Kamerateams und freiwillige Helfer in zweisprachigen T-Shirts stellen sich am Bahnhof ein: Indessen - vergeblich, denn wie sich überraschenderweise herausstellte, verkehrt in Bozen gar kein Fernzug aus relevanten Gebieten..... Am anderen Morgen steht die Brennerstraße für mich an. Der Himmel wirkt kreativ und sorgt für spannende Beleuchtung: Was sich aber als Fehlalarm herausstellt und einigermaßen sauberem Sonnenschein weicht: Naja, wie mans nimmt. Unter Rosengarten stellt sich das kindlich-naive Gemüt zunächst etwas Lieblicheres vor: Doch keine Angst, die freundliche Bahntrassenführung garantiert zufriedene Heiterkeit: Die Welt ist noch in Ordnung in Klausen: Unterwegs: Und in Brixen: Originelle Architektur inbegriffen: Indessen kommt die Wetterwende dann doch am nächsten Morgen. Der Dauerregen kann mich noch nicht abhalten, von Sterzing nach Gossensaß zu radeln, dort wird es mir aber trotz Bergauffahrens so kalt, daß ich mich geschlagen gebe: So habe ich jetzt innerhalb von 10 Tagen drei Jahreszeiten erlebt. Den Spätsommer in GR, den Herbst in I und hier in Ö den Winter: Das letzte Hotel der Reise bietet mir einen traumhaften Ausblick über Innsbruck: und am anderen Morgen ein wunderbares Frühstück, abseits von labberigen Schokocroissannts und altem Zwieback: Auf dem kurzen Weg zum Bahnhof werde ich noch zum Verweilen angelockt: Um dann doch den Zug nach München zu erwarten: Vergeblicher Versuch von Sumo Ju, sich zu verstecken ohne sich klein zu machen: Und das große und finale : Das wars. Danke fürs Durchhalten.
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Edited by iassu (10/13/15 10:40 PM) |
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#1164587 - 10/13/15 11:01 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: veloträumer]
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Nebenbemerkung: Wenn du deine Bilder auch nochmal als Link in einer separaten Galerie anbieten würdest, wäre ich dir dankbar. Eine derartige Bilderfolge in einem Texteditor ist leider nicht Laptop-tauglich. Zum Glück habe ich zur Anschauung immer noch andere Möglichkeiten, jedoch nicht jederzeit. Klicksssu hier.
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#1164595 - 10/14/15 04:58 AM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Ein wirklich toller Bericht! Danke dafür.
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Gruss Markus Forza Victoria !
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#1164608 - 10/14/15 06:06 AM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Hallo Andreas!
Danke für deinen Bericht, ich habe ihn genossen!
Wir haben diesen Sommer unsere Wege gekreuzt. Wir (meine Familie und ich) sind (schmählich, aber sehr familientauglich!) mit dem Fahradayschen Käfig mit kleiner, angehängter Wohnschachtel über Bosnien und Albanien nach Griechenland gefahren.
Dein Dreckwetter haben wir auch genossen. So feucht habe ich den griechischen Sommer noch nie erlebt. Wir hatten sogar Schwierigkeiten, Tagesausflüge mit den Rädern zu machen. Möglicher Regen wäre ja harmlos gewesen, aber Blitzableiter muss ich nicht spielen.
Ich lese gerne deine Reiseberichte mit den vielen Fotos. So lange ich familienbedingt selbst nur wenig weg komme, ist das eine schöne Möglichkeit für mich, an alten Erlebnissen anzuknüpfen.
lg! georg
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#1164647 - 10/14/15 08:14 AM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Nochmal: Schöner Bericht und tolle Bilder! Danke!
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1164806 - 10/14/15 07:28 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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Bildgewaltig wie erwartet. Mit neuen Perspektiven und geänderter Route durchaus ein unterhaltsamer Augenschmaus, der viel Liebe zum Detail und der ein oder andereren )(vor allem einer ) präsentierten Region enthält. Danke für die Mitnahme auf Deine ganz eigene Atz des Reisens Gruß Nat
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#1164831 - 10/14/15 09:48 PM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: Holger]
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Danke an alle für das vielfältige Lob. Das freut mich natürlich durchaus! Nach doch so vielen Jahren hätte es ja auch sein können, daß sich das Thema und die Art der Darstellung abgenutzt hat.
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#1164878 - 10/15/15 08:43 AM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: iassu]
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BenjaminGs
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Sehr schöner Bericht!
Nebenbei: Sehe ich das richtig, dass Du an deinem Fahrzeug zwei Lenker verbaut hast ?
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#1164899 - 10/15/15 10:02 AM
Re: Meine Mittelmeerschleife 2015
[Re: ]
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