Hallo Leute,

ich starte demnächst den Claudio Augusta Radweg nach Italien und werde da in Ostiglia "aufschlagen". Jetzt will ich von dort weiter in Richtung Bari. Mit viel Gepäck (Camping) habe ich mit steilen Bergen und vielen Höhenmetern wenig Freude, fahre sie aber, wenn es sein muss. Von Ostiglia nach Bari geht es flach m.W. nur Richtung Adriaküste und dann nach Süden - aber da fahre ich viel durch die Partymeilen (Rimini etc.), mit denen ich nichts am Hut habe.
Ich wäre interessiert an Alternativen, vielleicht einen halbwegs machbaren Übergang von der südlichen Toscana an die O-Küste? Hat da jemand Erfahrung?

LG
Christof

»Partymeilen« sind an der Adriaküste das kleinste Problem. Wie ist Dein Verhältnis zu vierspurigen Straßen und Industriegebieten? Ich bin in den Neunzigern mehrmals mit dem Zug nach Bari und manchmal auch noch ein Stück weiter gefahren. Lust, das mal mit dem Fahrrad machen zu wollen, ist dabei nicht entstanden. Ganz reizvoll ist es immer dann, wenn das Gebirge bis ans Meer reicht. Am Besten, Du guckst Dur das mal bei Opentopomap an, da dürfte der Eindruck am Besten sein. Reizen würde mich persönlich mal der Gargano.
Einen Vorteil hat die Geschichte: Wenn Du die Nase voll hast, findet sich immer ein passender Bahnhof.

Die meisten Apenninrücken-Übergänge sind vergleichsweise moderat in der Steigung. Da ist der Reschenpass an der VCA schon anspruchsvoller. Schwieriger werden die Steigungen, wenn du im Binnenland in die höheren Gebirgsregionen vorstoßen möchtest wie etwa Gran Sasso oder in den Weinhügelregionen des Chianti-Gebietes - das braucht es aber nicht.

Denkbare Lösung: Forlimpopoli (südl. Ravenna) nach Stia - sehr lange gezogener Pass, aber auch sehr einfach zu fahren. Du kannst ab Poppi einen weiteren Pass anhängen (z.B. Consuma) oder per Umweg einfacher nach Arezzo am Arno abrollen, und weiter dem Arno nach Florenz und Pisa folgen. Es bieten sich natürlich weitere Übergänge in Richtung Arezzo an, z.B. Bagno di Romagna oder Novafeltra - Viamaggio. Im Detail kenne ich nicht alles, aber du wirst ähnlich gemässigte Anstiege haben. Neben den Talrouten liegen häufig noch interessante Orte, für die man ggf. zusätzliche Höhenmeter braucht, aber kein Beinbruch (San Marino, San Leo, Pennabili). Noch südlicher auch noch eine Empfehlung, die ich teilweise kenne: Fano - Gola del Furlo (kleine Schlucht) - Cagli - Gubbio. Dann vielleicht über Perugia und Trasimeno-See irgendwie zur Küste. Montepulciano ist aber wieder Weingegend - also vielleicht unangenehme Hügel. Man kann aber ab Perugia auch Tiber-abwärts oder so.

Etwas off Topic: in ostiglia solltest du unbedingt hier Essen gehen: link
Es lohnt sich, wirklich.
Aber du solltest am bestens mit leeren Magen dahin...

mmmh sieht lecker aus - vielleicht als Belohnung, weil ich es schon so weit geschafft habe. Ansonsten bin ich ziemlich low budget unterwegs, versuche es zumindest... ich stehe an der Schwelle zur Pension (1.Nov), muss bis dahin finanziell noch etwas zurückstecken, was aber auch einen eigenen Reiz hat...
Danke für den Tipp!
Christof

Danke - der Tipp mit der Opentopomap ist super - dort kann man sich auch den EuroVelo7 einblenden lassen, der mich auf die Idee bringt, vielleicht zuerst Richtung Rom zu radeln und südlicher dann zu "kreuzen". Zeit ist ja wirklich nicht das primäre Problem.... das Ziel heisst ja eigentlich Griechenland und das Limit habe ich mir auf Mitte November gesetzt.
lg
Christof

Vorsicht mit Griechenland im November. Irgendwann Ende Oktober kippt das Wetter auf »Winter« und der ist in der Ägäis außerordentlich nass und auch kalt. Die Gegend wird dann ausgesprochen ungemütlich.

Hi,
wir haben dort letztes jahr übernachtet. Ich weiß aber leider nicht mehr genau wieviel es gekostet hatte.
Für das essen, kann ich mich aber noch erinnern, es waren 15 euro pro Person, All you can eat, d.h. die machen Gnocco Fritto und Tigelle (die Frau des Besitzer backt es direkt vor deine Augen), und bringen immer wieder was soweit du nicht "Stop" sagst. Dazu bringen die Schicken, Käse, Nutella usw. Wein und Getränke sind auch Inklusiv (nimm den Raboso Rotwein, der war super). Also für mich hat sich auf jeden Fall gelohnt.
VG
manuel

Dabei hatte ich den als nicht sooo wild in Erinnerung, aber diesmal bin ich mit deutlich mehr Gepäck unterwegs, weil ich eben campe.

Deine Vorschläge verstehe ich teilweise als "einfach weiter im Landesinneren fahren", was natürlich eine interessante Option ist - vor allem, weil ich eigentlich auch nichts wirklich sehenswertes finde an der Adriaküste, erst weiter unten dann...
Ich schau mir das mit dem EV7 noch ein bisschen an - muss die Entscheidung ja erst treffen, wenn ich in Ostiglia bin. Da weiss ich auch schon wie es mir bei den Bergen geht mit meiner Fuhre.... DANKE!
Ciao
Christof

ooops - danke! Vielleicht sollte ich mich dann doch durch Italien nicht zu viel Zeit lassen....