International Bicycle Travel Forum
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#1123674 - 04/23/15 08:07 AM Kolumbien: Auf dem Gipfel zur 10.000 Marke
tapinambur
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Kolumbien: Auf dem Gipfel zur 10.000 Marke

Gesamt Kilometer der gesamten Tour bisher:

Dass es immer noch verrückter geht, zeigen uns Kim und seine beiden kleinen Söhne aus Japan. Wir treffendas Gespann mit ihrem Fahrrad und dem selbst gebauten Anhänger in einem kleinen Dorf, in dem wir zu Mittag essen wollen. Seit knapp 4 Jahren reisen die Drei nun schon rings um den Globus. Kim als Zugpferd und die Kinder als Bremser hinten drin. Spannend.

Während wir gegenseitig Geschichten austauschen, hat sich um uns ein riesiger Mob aus Kolumbianern versammelt, die nicht fassen können, dass sich diese abgedrehten Typen ausgerechnet in ihrem Dorf begegnen. :-)

Viento Libre/ freier Wind. Ein schöner, doch vor allem heute passender Name für die Gegend. Es soll stürmisch werden, weshalb wir uns für diese Nacht hinter der Schule eines kleinen Dörfchens verschanzen. Auffallend wie ein bunter Hund, bekommen wir schnell Besuch von ein paar lustigen Kindern, die eifrig helfen die Zelte aufzubauen oder uns beim Kochen gespannt über die Schulter schielen.

„Tocar la guitarra!Tocar, tocar!“ -Spiel die Gitarre! Spiel, spiel!

…rufen sie begeistert. Da in der Zwischenzeit sämtliche Kinder des Dorfes um uns versammelt waren, ernteten wir für die abendliche Bespaßung tobenden Beifall.

Am folgenden Morgen stehen wir in unseren verdreckten Fahrradklamotten vor der Klasse.

„Diese Männer kommen aus Deutschland, sie können französisch, italienisch, spanisch, englisch und deutsch sprechen“ -erklärt der Lehrer. Um die Motivation der Kleinen nicht zu zerstören, belassen wir sie in dem Glauben, doch kommen nicht um ein Schmunzeln rum. :-)

Zum Glück wussten wir am Morgen noch nicht, wie viele Höhenmeter heute vor uns liegen. Wie auf einer Himmelsleiter ging es stetig aufwärts. Meter für Meter mit dem Blick Richtung Berg, schwitzend aus allen Poren und manchmal auch etwas fluchend. Mit rotem Kopf und bleiernen Schenkeln erreichen wir nach hart erkämpften 2418 Höhenmetern den Gipfel. Es ist bereits dunkel und kalt geworden. Die Stadt Pasto liegt nun schimmernd und funkelnd zu unseren Füßen als wären wir die Eroberer, die, die den Berg bezwungen haben.

Eine lange Abfahrt führt uns ins Zentrum, noch wissen wir nicht wo wir schlafen sollen, doch es wär mal wieder Zeit für eine Dusche. An einer Kreuzung spricht uns ein Motorradfahrer an und lädt uns zu sich ein. Wir bringen die Räder zu ihm und sitzen kurz darauf, noch völlig verdreckt mit Fernando und seiner Frau in einem der gehobenen Restaurants der Stadt. Was für ein Tag!

Wir spüren, was wir gestern getan haben, unsere müden Beine schmerzen und Fabi fängt an rum zu kränkeln, trotzdem machen wir weiter, heute gibt es noch einen Grund zu feiern. Auf genau 3000 Hm und am höchsten Punkt der Strecke fällt unser Fahrradtacho auf 10.000 km! Wahnsinn, nie hätten wir gedacht, dass wir mit den Drahteseln so weit kommen, eigentlich war es auch überhaupt nie geplant, mit dem Fahrrad zu fahren! Naja Appetit kommt ja bekanntlich beim Essen. :-)

An der Grenze zu Ecuador checken wir ohne Probleme aus und bekommen mit einem herzlichen „buen venidos“ einen Stempel in unsere Ausweise gedrückt. Da es Fabi immer noch nicht so gut geht, wollen wir eigentlich in Tucan bleiben, doch der Tag ist noch jung und wir sollten noch ein bisschen Strecke machen. Ein Lokal erzählt uns, dass in 15 km ein weiterer Ort kommt,

„alles flach kein Problem“. Nach 25 km strampeln wir noch immer kräftig bergauf!!! Fabi, inzwischen nur noch ein Schatten seiner selbst, geht es richtig beschissen, die Erkältung kommt jetzt voll raus. Nach über 30 km erreichen wir endlich ein Dorf, wo wir eine Unterkunft bekommen.

Tapi-Tipp des Tages: höre nicht auf Lokals, wenn es um Distanzen oder Steigungen geht!! :-)

Die nächsten Tage liegt Fabi dann völlig flach und befüllt aus seinem Magen sogar ein paar Plastiktüten mit der schönen Suppe, die Dani ihm gekocht hatte.

Obwohl es dem Suppenspeier wieder besser ging, entscheiden wir uns nach Quito zu trampen. Dani möchte seinen Geburtstag gern in der Hauptstadt feiern. Nachdem wir erfolglos einige Pick-ups und Trucker gefragt haben, hält plötzlich ein Bus neben uns.

„Donde van?“ (wohin fahren Sie?)

„Quito, vamos!“( nach Quito, los kommt!)

„Aber wir sind mit dem Fahrrad!“…doch wieder hieß es nur „vamos, vamos!!!“…schwups wurden die Klappen geöffnet, die Räder hinein gewuchtet und die Tapis für je 5$ an Bord gedrückt. Läuft! :-)

Quito ist, seitdem wir die Usa verlassen haben, wieder die erste westlich wirkende Stadt für uns. Ein Mini Kulturschock. :-)

Unser Hostel liegt inmitten des Partyzentrums. Die Straßen und Bars hier sind voll mit gut gelaunten Leuten, quasi perfekt um Danis Geburtstag ordentlich zu feiern…dachten wir.

Am Sonntag ähnelte das ganze Gebiet einer Geisterstadt. Nur der Wind fegte durch die Straßen und pustete alte Bierbecher von einer Seite zur anderen. Wir wollten feiern und es war nichts los,

GAR NICHTS, NULL, TOTE HOSE HOCH DREI.

Man muss das Leben nehmen, wie es kommt und so verschoben wir die Feierei einfach auf Montagabend, wo wir mit Bier, Rum und 2 Mädels aus Österreich dann doch noch einen gebührenden Abschluss fanden. :-)

Diese und weitere Bilder, Videos und Geschichten gibt es wie immer auch auf unserem Blog www.tapinambur.de







Wir sind 2 Brandenburger die dabei sind die Welt zu umrunden. Nach dem wir Süd-Ost Asien zu Fuß und AU mit dem Auto durchquerten, sind wir seit NZ mit dem Fahrrad unterwegs. Inzw. sind wir von den USA runter nach Buenos Aires, von Kapstadt nach Nairobi und von Istanbul zurück nach Berlin gefahren.
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#1124574 - 04/26/15 02:09 PM Re: Kolumbien: Auf dem Gipfel zur 10.000 Marke [Re: tapinambur]
grenzenlos
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Wie immer prima schmunzel
LG, Wi
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#1125453 - 04/28/15 04:46 PM Re: Kolumbien: Auf dem Gipfel zur 10.000 Marke [Re: tapinambur]
Rennrädle
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das kann ich mir gut vorstellen - da kommt man nach langer Zeit in einen Ort, ist jung und will richtig Geburtstagsparty machen und dann nur "nada" grins
Das ist ja sowas von gemein!

Rennrädle
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#1127160 - 05/05/15 09:29 AM Re: Kolumbien: Auf dem Gipfel zur 10.000 Marke [Re: tapinambur]
dhomas
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Dauer: 21 Tage
Entfernung: 10163 Kilometer

Nicht schlecht lach
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#1127536 - 05/06/15 09:27 AM Re: Kolumbien: Auf dem Gipfel zur 10.000 Marke [Re: dhomas]
tapinambur
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Ja die 484 Kilometer am Tag gehen schon ein wenig in die Beine. zwinker
Nee 21 Tage umfasst die Geschichte, 10.000 Kilometer bis dahin gesamt.
Wir sind 2 Brandenburger die dabei sind die Welt zu umrunden. Nach dem wir Süd-Ost Asien zu Fuß und AU mit dem Auto durchquerten, sind wir seit NZ mit dem Fahrrad unterwegs. Inzw. sind wir von den USA runter nach Buenos Aires, von Kapstadt nach Nairobi und von Istanbul zurück nach Berlin gefahren.
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#1127654 - 05/06/15 01:59 PM Re: Kolumbien: Auf dem Gipfel zur 10.000 Marke [Re: tapinambur]
memy
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Lese eure Berichte gerne, vielen Dank dafür!

Da ich vorgestern gerade bei wenig angenehmen Bedingungen 1472 Höhenmeter rauf geradelt bin, mußte ich ja doch kurz schlucken, als ich gelesen habe das ihr 2418m rauf seid.
Mit vollem Gerödel ist das .... stramm bravo

Gruß
Horst
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