Ich habe mir auch das Fahren nach Track angewöhnt. Mit stur abfahren hat das nichts zu tun. Aber bei der teilweise erbärmlichen Ausschilderung in Deutschland ist es eine große Beruhigung zu wissen, wo du den Track wiederfindest, wenn du irgendwo durch ein fehlendes oder überklebtes Schild vom Weg ab bist. Insbesondere wenn du in der Eifel auf der falschen Seite des Berges abfährst und plötzlich eine fette Steigung zwischen dir und deiner Route liegt. Oder wenn du durch Duisburger oder Leverkusener Industriegebiete irrst. Autobeschilderungen haben auch manchmal die unangenehme Eigenschaft, dass man plötzlich vor einem Kraftfahrzeugstraßen- oder Autobahnschild steht und nirgends ein Hinweis auf eine radtaugliche Umfahrung zu finden ist.

Nun gibt es aber diverse große Unterschiede zwischen Deutschland und dem Donau-Radweg jenseits von Wien.

Radwege sind dort, wenn sie keine Straßen sind, nicht besonders stabil. Wenn da letztes Jahr einer war, kann die Strecke dieses Jahr völlig unbefahrbar sein. Oder an einem großen Graben enden, weil da irgendwas gebaut wird. Oder was auch immer.

Großstädte sind selten. Und, der Donau sei Dank, hatten wir auch letztmalig in Wien etwas Mühe, den Überblick zu behalten. Nach Belgrad kommt keine mehr. Zwischen Wien und Belgrad ist dann noch Budapest.

Die Donau ist schwer zu verfehlen. Sie ist ausgesprochen breit und wird immer breiter. Wenn es einmal Radwege gibt, geht es den Damm entlang. Der ist auch unverfehlbar. Straßen gibt es kaum noch in Alternativen. Da ist dann nur eine. Die nimmst du. Egal, was dein Track will. Autostraßen? Nein. Da müsstest du schon weitab von deinem Weg sein. Autobahnen? Ja, kreuzt man vor Belgrad. Die Auffahrten sind so, wie hier auch. Das kann man nicht verwechseln. Eine Alternativstrecke ist vorhanden.

Zur falschen Seite vom Berg abfahren? Nein. Da sind fast überhaupt keine Berge. Und an den drei Stellen, wo doch, gibt es wieder keine Straßenalternativen. Falls man nicht mehr weiß, wo die Donau wäre.

Wenn dich dein Track in eine Sackgasse führt, brauchst du eine Karte. Die finde ich in dem Fall auf Papier irgendwie übersichtlicher. Die netten Anwohner werden dir in solchen Fällen sonst auf den rechten Weg zurück helfen.

Dass dort nicht alles 1:1 ist wie in Deutschland, macht im Grunde den Reiz der Strecke aus. Also Track meinetwegen ja. (Wir waren auch mit elektronischer Unterstützung unterwegs) Aber nicht ausschließlich. Und meistens braucht man den nicht.

Hallo,

hoffentlich sind deine Geographikenntnisse weltweit besser als die innerdeutschen.

Nürnberg ist NICHT Oberbayern, sondern Mittelfranken.