Hallo,

Ich plane für Anfang Mai eine Rundtour von Castelnaudary über Toulouse, Montauban, Cahors, Figeac, Albi und Castres. Die Gegend ist mir abgesehen von Toulouse unbekannt und die Tour hat vorrangig das Ziel, diese Lücke zu schließen. Ich plane, weitestgehend auf CPs zu nächtigen und in sieben bis zehn Tagen Etappen von 60 bis 80 km, insgesamt rund 500 km zu fahren. Ich habe auf dieser Basis eine Strecke geplant, die möglichst abseits stark befahrener Straßen verläuft und Hm minimiert, und bin noch auf der Suche nach Tipps, Kritik und Anregungen. Hier der Track auf Gpsies.

Grüße
Rainer

Sieht nach ner schönen Tour aus. Einige Teile kenne ich, andere würde ich gerne noch selbst fahren. Am Lot lohnt sich vielleicht ein Abstecher zur Höhle von Pech Merle im Tal des Célé. Das Célé-Tal ist auch eine Alternative Richtung Figeac. Bei Capdenac - was wie ich annehme, absichtlich auf Deiner Route liegt - fährst Du unten ums Dorf rum, man kommt leichter hin, wenn man z.B. schon bei La Capelette auf eine kleine Straße abzweigt und von Norden her ins Dorf fährt.

Viele Grüße,
Stefan

Ergänzung: Wenn man noch ein paar Kilometer länger am Garonne-Seitenkanal bleibt, kann man noch das Schiffshebewerk von Montech mitnehmen.

Entweder müsste ich die Lücken selbst füllen wie Albi, Toulouse oder Figeac (knapp verfehlt), oder sonst kenne ich die Flußroute am Lot, die weitgehend keine große Kommentierung braucht, weil es ja hübsch dort ist. Aus Cahors könnte man eine Flasche Wein als Souvenir mitbringen - die Weingüter sind aber eher westlich vom Ort,verlangt ggf. einen Exkurs. Nicht vergessen, die Pont Valentré zu studieren - war hier mal Bilderrätsel mit der Teufelslegende - also forumsrelevant. Da du höhenmeterminimiert geschrieben hast, kann ich dir ja auch nicht etwas mehr in die Montagne Noir reintreiben - die Ecke will ich jedenfalls mal beradeln. Gerade zwischen Mazamet und Carcassone sind ja viele kleine, gewundene Straßen, wohl mit vielen tiefen Tälern, da auch einige Stauseen, aber auch immer wieder kleine Pässen, kaum im Reiseführern beachtet.

Das habe ich mir schon mal vorgemerkt. den Tipp mit dem Célé-Tal und der Strecke nach Capdenac schaue ich mir noch in Ruhe an.
Peinlich, dass ich das nicht selbst gesehen habe. Danke!

Mitbringen, das wäre Eulen nach Athen tragen, aber vor Ort verkosten werde ich den Wein auf jeden Fall.

Das werde ich mir als Option für den letzten Tag vormerken, je nach Wetter, Kondition und Laune. Danke für die Tipps.

Guten Tag allerseits,

also, ich würde bei Cahors nicht stracks umkehren und wieder gen Süden fahren, sondern der gemütlichen und pittoresken Flussstraße des "Vallée de Lot" ein paar Kilometer Richtung Osten folgen. Unterwegs kann man ja beim angeblich "schönsten Dorf Frankreichs" (La Cirq de Lapopie) vorbeischauen und einen "Grand Créme" trinken, Bei Larnagol einer der wenigen Brücken Richtung Süden folgen. Via Limogne-en-Quercy und Caylus (war im Mittelalter einmal ein bedeutender Ort, gibt noch ein paar Überbleibsel mit "jecker" Architektur) im hübschen Antonin-noble-Val aufschlagen - damit hat man das "Vallée d'Aveyron" erreicht (schöner Camping vor der Osteinfahrt rechts hoch auf den Berg).

Von Antonin-noble-Val geht`s gemütlich nach Albi (im ehemaligen "bischöflichen Palais" unbedingt sehenswert: der persönliche Nachlass des Malers Toulouse-Lautrecs).

Es ginge dann weiter nach Castres - Geburtsort und zeitweilige Wirkungsstätte des (mit Aristide Briand) Gründers der französischen sozialistischen Partei und erklärten Kriegsgegners Jean Jaurès (kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges von Nationalisten ermordet). …Anfang 1941 wurde in Castres in der Rue Émile Zola ein Geheim-Gefängnis des Vichy-Regimes mit der Tarnbezeichnung "Baraque 21" eingerichtet, in dem Nazi-Gegner inhaftiert waren. Viele der deutschen Häftlinge wurden an die Gestapo ausgeliefert. Im September 1943 kam es zu einem „Massenausbruch“ von zwei Dritteln der Inhaftierten. Heute befindet sich in diesem Gebäude der kommunale Jugendklub "MJC Centre", in dem es zur Erinnerung daran einen als "Baraque 21" benannten Ausstellungs- und Veranstaltungssaal gibt.

So - jetzt würde ich via Mazamet doch in die "Montagne Noire" fahren (die Höhenmeter halten sich im westlichen Teil in Grenzen, höher als etwa 800 m kommt man nicht - und als "giftig" würde ich Steigung nicht bezeichnen wollen, notfalls kann man ja auch mal ein paar hundert Meter schieben, bei dem Verkehr sieht das ja kaum einer -)). Das Ziel sind die 4 "Châteaux de Lastours", berühmten Katharer-Burgen (12., 13. Jh.), Sie sind seit dem Jahr 1905 als "Monuments historiques" anerkannt - tolle Gegend, da hat man wirklich was zu gucken. - An einem Berghang etwa 50 Meter unterhalb der Burgen liegt die in den 1980er begonnene Ausgrabungsstätte einer befestigten Höhensiedlung (Castrum) in der unmittelbaren Umgebung der Burgen: camp médiéval aux Châteaux de Lastours. Als wir den 90ern da waren, war die Archäologen noch dabei, sind sicherlich heute fertig.

Sodann fährt es sich ganz gemütlich bergab Richtung Carcassonne durch den "Maquis" - und bei Sonnenschein - mit tollem Blick auf den Canal due Midi, das Tal der Aude und Carcassonne. Damit wäre auch die kurze Kletterei zuvor vergessen und damit wäre denn auch die "petite Boucle" beendet.

Tot ziens
Gitanesraucher

Ich habe schon vor den Lot hoch bis Figeac zu fahren und von dort über Villefranche-de-Rouergue nach Albi und weiter nach Castres. Im Track auf GPSies ist das so drin, aber in meinem Beitrag habe ich Figeac nicht erwähnt. Von Castres kannte ich bislang nur den Castres Olympique, Jean Jaurès hatte ich nicht in der Ecke vermutet.

Danke für deine Tipps.

Kurzes Feedback: Ich bin die Tour jetzt gefahren und war sehr angetan von der Landschaft und den großen und kleinen Orten an der Strecke, vor allem auf dem Teilstück Montauban - Cahors - Figeac - Albi. Die Strecke war bergiger als ich es mir vorgestellt hatte, vor allem mit für meine Begriffe recht steilen Anstiegen. Manche Tipps konnte ich mangels Zeit und/oder Kondition (Pech Merle) oder wegen des Wetters (Montagne Noire) nicht umsetzen, aber ich werde sicher mal wieder in die Gegend fahren, um das nachzuholen. Stefans Tipp mit dem Célé-Tal war besonders hilfreich. Die Strecke ist nicht nur angenehm zu fahren, es ist auch sinnvoller in diesem Tal bis nach Figeac zu fahren und dann über Capdenac zurück zum Lot als den Lot hoch, nach Figeac rüber und wieder zurück zum Lot.

zum Kurzreisebericht

Uns hat die ganze Gegend dort auch sehr gefallen und ist auf jeden Fall eine Wiederholung wert!

Hier noch ein Bild zum Treidelpfad am Lot:


Dann bist du am Célé hinter Cabreret:


auch an diesem originellen Museum


vorbeigekommen!