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#1099330 - 01/25/15 11:44 AM Radfahren in London
focusfield
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Hallo Forum,
meine Familie und ich, Eltern 2 Kinder 12 und 14 Jahre, planen unseren Urlaub in England. Dazu gehört natürlich unbedingt London dazu. Wir werden dort, so es klappt unser Wohnmobil auf einen Stadtnahen Campingplatz abstellen und die Stadt 3 Tage per Rad erkunden. Jetzt stellt sich hier die Frage, wie gut klappt das mit Kindern ?
Sicher ist es nicht Münster oder gar Enschede, doch so schwierig stelle ich mir das nicht vor. Meine Frau sieht das kritischer. Sie würde am liebsten nur Bus und U-Bahn nehmen. Das will ich aber gar nicht. Wer hat Erfahrung ?
Wie läuft es da ?
Gibt es Fahrradwege ?
Werden Fahrräder beachtet ?
Ich bin dankbar für jeden Erfahrungsbericht.
Vielen Dank
so long
focusfield
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#1099337 - 01/25/15 11:55 AM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
BeBor
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In Antwort auf: focusfield
Sie würde am liebsten nur Bus und U-Bahn nehmen. Das will ich aber gar nicht. Wer hat Erfahrung ?

Im Zentrum ist es schon ziemlich wuselig, war in den letzen Jahren aus "familiären Gründen" mehrfach dort. Ich würde jedenfalls mehr an das Wohl meiner Familie denken als an den Kick, dort unbedingt mit dem Rad zu fahren. Selbst werde ich im Juni oder Juli allerdings auch mit dem Rad nach (und in) London und Südengland fahren.

Bus und U-Bahn-Netz sind übrigens sehr gut. Bei regelmäßiger Nutzung solltet Ihr Euch die "Oyster-Card" besorgen.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1099342 - 01/25/15 12:03 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
extraherb
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Ich war mit dem Rad in GB. In London jedoch nur zu Fuß bzw. mit Öffies.
Allein schon das Fahren auf der falschen Seite und die Roundabouts wären für mich ein K-o-Kriterium mit den Kindern. Es soll sich ja in den letzten Jahre einiges gebessert haben, was den Innenstadtverkehr in London angeht. Das was ich in Erinnerung habe reicht, mir jede Idee an Radfahren in der City auszutreiben. Der ÖPNV ist aber so gut ausgebaut, dass man locker überall hinkommt.

Gruß, Uwe
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#1099344 - 01/25/15 12:03 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
Mathias-HH
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Ich war 2011 mit meinem Sohn in London.
Zunächst mussten wir von Victoria-Station (südliches Zentrum) zu unserem Hotel an nördlichen Rand des Zentrums.
Unser Empfinden: London-Zentrum per Rad im Berufsverkehr ist die Hölle. Die Autofahrer hatten auch untereinader eine ziemlich aggressive Fahrweise. Nach meiner Erinnerung gab es wenig Radwege.
Am Sonntag vormittag sind wir die gleiche Strecke zurück zum Bahnhof gefahren, das war enspannter.
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#1099345 - 01/25/15 12:06 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
hansano
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Ich war im letzten Jahr mit dem Rad in London. In den Vororten geht es, direkt in der Stadt ist es eng, Radwege sind selten.
Gerade was die Kinder angeht (linksverkehr) würde ich mit der oystercard Bus und Bahn empfehlen.
Gruß Michael
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#1099349 - 01/25/15 12:11 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
focusfield
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Danke für die schnellen Antworten.
Auch wenn sich das nicht sehr gut anhört. Ich denke ich werde mir das zuerst mal alleine antun bevor ich Frau und Kinder mit aufs Rad nehme. Wenn ich es dann OK finde können wir ja immer noch. Bis dahin halt Tube.
Bin in jedem Fall aber noch dankbar für weitere Erfahrungen.

so long

focusfield
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#1099356 - 01/25/15 12:28 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
daggi
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Hallo,
es gibt in London inzwischen haufenweise Radwege und auch entsprechend viele Radler. Allerdings sind diese oft eng, häufig beide Richtungen in einer Spur geführt. Dazu kommt, dass ein urban-hohes Tempo herrscht.
Es gibt allerdings einen hervorragenden Routenplaner, mit dem man auch ruhige Routen berechnen lassen kann: http://www.cyclestreets.net . Gibt es m. W. auch eine App dafür. Und z. B. durch den Hyde Park kann man relativ familienfreundlich radeln. Ich war dort morgens um halb acht unterwegs - herrlich!
North Sea Cycle Route komplett im Sommer 2010 -
http://nordseerunde.wordpress.com , neuere Abenteuer unter unterwegsen.wordpress.com
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#1099365 - 01/25/15 12:38 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
Felix-Ente
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Wenn du zuerst alleine erkundest, findest du auch gute Touren für deine Familie. Es gibt auch in London City mittlerweile Radrouten, im Eastend (ab Tower) sogar einen "cycle superhighway". Der Linksverkehr sollte auch nicht das Problem sein, wenn ein Erwachsener vorne fährt und aufpasst, fahren die Kinder ja automatisch auf der "richtigen" Seite hinterher. Es gibt aber natürlich wie in jeder Großstadt auch Straßen, wo man mit Fahrrädern tunlichst wegbleibt, selbst wenn sie theoretisch freigegeben sind. Und es kommt auch vor, dass man auf einer eigentlich ruhigen Radroute plötzlich in so einem Hexenkessel landet, von daher lieber mal alleine ausprobieren und geeignete Touren mit der Familie nachfahren.

In London City nehme ich meistens die Barclay Räder, von denen es x Stationen gibt. Da zahlt man pro Person eine Tagespauschale von 2 Pfund und fährt die ersten 30 Minuten kostenlos. Dann Rad abstellen, ausbuchen, und nach kurzer Wartezeit (ein paar Minuten, nicht gestoppt) wieder einbuchen und weiterradeln. Klappt eigentlich immer, wenn man nicht gerade abends in Soho ausbucht. Ich hatte aber auch schon bei einer normalen Verleihstation für einen ganzen Tag gebucht und bin dann eine Runde über grüne Wege und Nebenstraßen um die Londoner Innenstadt rumgefahren. Vorsicht, man unterschätzt die Entfernungen und ein paar Hügelchen stehen auch rum.
Felix
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#1099368 - 01/25/15 12:44 PM Re: Radfahren in London [Re: Felix-Ente]
hansano
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In Antwort auf: Felix_Ente
Ich hatte aber auch schon bei einer normalen Verleihstation für einen ganzen Tag gebucht


Und? Ich rate: Der Igel in der Tasche hat nicht nur gestochen sondern auch gebissen entsetzt
Gruß Michael
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#1099371 - 01/25/15 12:47 PM Re: Radfahren in London [Re: hansano]
Felix-Ente
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Wenn ich Urlaub habe, bleibt der Igel zu Hause. grins
Felix
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#1099428 - 01/25/15 04:50 PM Re: Radfahren in London [Re: Felix-Ente]
Martina
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In Antwort auf: Felix_Ente
Der Linksverkehr sollte auch nicht das Problem sein, wenn ein Erwachsener vorne fährt und aufpasst, fahren die Kinder ja automatisch auf der "richtigen" Seite hinterher.


Wir waren nun schon mehrmals in GB (allerdings bisher nicht in London) und unserer Erfahrung nach ist der Linksverkehr kein Problem, solange die Aufmerksamkeit nicht durch etwas anderes wie z.B. die Suche nach dem Weg oder auch dringenden Kaffee- bzw. Teepausenbedarf abgelenkt wird. Dann landet man gerade in den ersten Tagen mit Linksverkehr bein Abbiegen schneller auf der falschen Straßenseite als man gucken kann. Der Vorausfahrende sollte daher möglichst genau wissen, wos lang geht, was auf jeden Fall dafür spricht, die Routen in der Innenstadt vorher zu planen. Und zu viel sollte man sich auch nicht vornehmen.

Ebenso ist es wichtig, sich beim Überqueren von Straßen immer wieder daran zu erinnern, dass man zuerst nach rechts schauen muss. Ich glaube, ich wäre damit als Kind überfordert gewesen...

Martina
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#1099438 - 01/25/15 05:12 PM Re: Radfahren in London [Re: Martina]
Felix-Ente
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Ja, "Kind vorne" geht bei so einer Tour auf gar keinen Fall. Aber ein Erwachsener vorne, der dann an der Kreuzung eben nicht losradelt, wenn die Lücke zu klein für alle ist, sollte kein Problem sein. Ich mache (in Berlin) ab und zu eine Radtour mit Kindern, und so lange immer mal eine autofreie Etappe zum rumalbern dabei ist, fahren die im Verkehr ganz automatisch brav Kolonne mit Orientierung am Vordermann.
Felix
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#1099439 - 01/25/15 05:12 PM Re: Radfahren in London [Re: Martina]
extraherb
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Zitat:
Ebenso ist es wichtig, sich beim Überqueren von Straßen immer wieder daran zu erinnern, dass man zuerst nach rechts schauen muss.


Ich habe genau aus diesenm Grund zweimal PKWs zu einer Vollbremsung gezwungen. Und da war ich schon ein paar Tage in GB. Auch ist es mir immer wieder passiert, vor allem auf weitgehend verkehrsarmen Straßen, dass ich nach einer Rast oder so auf der falschen Seite gefahren bin.

Nach 5 Wochen hatte ich es aber dann so intus, dass ich in Tegel schnurstracks auf der linken Seite aus dem Flughafen fahren wollte. Zwei Taxis haben mich mit lautem Hupen zum Nachdenken gebracht schmunzel

Gruß, Uwe
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#1099452 - 01/25/15 05:43 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
focusfield
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Danke für die Beiträge. Vor allen der Routenplaner kann mirhelfen. Zwar nicht als App in unserem Land zu bekommen(wie geht sowas ?), aber auch per Internet zum planen ganz gut. Vorsicht scheint geboten, auch wenn meine Truppe nicht ganz unbedarft ist. Berlin haben wir letztes Jahr mit Freuden locker gemeistert. Ich bedanke mich bei allen und freue mich auf einen schönen Urlaub. Sollte irgentwas außergewöhnliches passieren werde ich es hier wohl für die Nachwelt einstellen. Dauert aber leider noch ein wening.

so long

orangefield
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#1099454 - 01/25/15 05:46 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
Falk
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Zitat:
Auch wenn sich das nicht sehr gut anhört.

Ich halte es für echte Miesmache von Radwegsozialisierten. Ich bin mehrmals in London gewesen und das auch mit dem Fahrrad. Es gibt schonmal keine selbsternannten Hilfssheriffs und im Übrigen auch keine Radwegbenutzungspflicht. Du darfst, wenn Du willst, doch Du musst nicht. Fahrradmitnahme ist beim Nahverkehr gut möglich, es gibt nur Sperrzeiten wochentags im Berufsverkehr, 7.30 bis 9.30 und 16.00 bis 19.00. Im Kleinprofilnetz werden nur Falträder befördert, doch gibt es Ausnahmen auf Außenstrecken. Dabei ist die Central Line westlich von Withe City und nordöstlich von Leyton, die Jubilee Line nordwestlich von Finchley Road und im Osten zwischen Canning Town und Stratford, die Bakerloo Line auf dem Gemeinschaftsbetriebsabschnitt nördlich von Queens Park, die Picadilly Line im Westen von Barons Court bis Hounslow West sowie beide Nordäste der Northern Line weit draußen in den Hügeln (mit rätselhafter Lücke im Westast). Ganz wichtig, Einzelfahrten machen arm.
Das Linksfahren ist Gewöhnungssache. Da es allerdings alle machen, ist es kein besonderes Problem. Fahrt Fahrrad, es ist nicht besonders kompliziert und Du hast immer eine Rückfallebene.

Transport for London
https://www.tfl.gov.uk/modes/cycling/

Edited by Falk (01/25/15 05:50 PM)
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#1099477 - 01/25/15 07:03 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
hansano
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In Antwort auf: focusfield
Sollte irgentwas außergewöhnliches passieren werde ich es hier wohl für die Nachwelt einstellen


Hast du deiner Frau die postings gezeigt? zwinker
Gruß Michael
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#1099550 - 01/25/15 09:59 PM Re: Radfahren in London [Re: Falk]
Felix-Ente
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Also wenn du von der Mall auf Trafalgar Square kommst, oder vom CS3 auf Tower Gateway, dann kann das mit ungeübten Kindern schon ein bisschen knifflig sein. Aber es gibt auch genug schöne Ecken, wo man radeln kann.

Meine Lieblingstour ist Angel losfahren, autofrei immer am Regents Canal entlang bis zur Route 1. Dann auf der (ruhige Nebenstraßen) weiter bis Island Gardens, durch den Fußgängertunnel nach Greenwich schieben. Bis dahin sind es etwa 15 km. Wenn das reicht, kann man von Angel bis Island Gardens mit den Barclay Cycles fahren und dort ausbuchen. Wenn nicht, kann man nochmal etwa 15 km am südlichen Themseufer bis Waterloo Station auf der Route 4 fahren. Die ist auch fast nur auf ruhigen Straßen und an den 2-3 neuralgischen Stellen kommt man zur Not als schiebender Fußgänger über die Kreuzung.
Felix
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#1099572 - 01/26/15 12:12 AM Re: Radfahren in London [Re: Felix-Ente]
Falk
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Für die, die nach Irland wollten, war vor der Kanaltunnelinbetriebnahme der London-Einstieg in der Regel Victoria–Euston. Richtung Norden war es Victoria–Kings Cross. Bei Bauarbeiten im Snow-Hill-Tunnel auch die Farringdon Road, Richtung Kings Cross auch noch unangenehm steigend. Irgendwie gefährlich war aber keine der Stadtstrecken.

@focusfield, ein Zeltplatzparadies ist London nicht. Wir waren seinerzeit auf dem »Lee Valley Leisure Compex & Campsite« im Norden, der nächste Hp ist Ponders End. Den Platz scheint es noch zu geben, allerdings Zone 5. War mir damals mit Freifahrberechtigung ziemlich egal.
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#1099583 - 01/26/15 06:30 AM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
irg
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Hallo!

Auch wenn ich etwas spät dran bin: Weder meine Tochter, die aktuell in London studiert, noch ihr Lebensgefährte radeln dort. Sie finden es zu gefährlich. Und Lena ist in Peking ungeniert geradelt, in all den Massen von Autos, mit einem Radl um weniger als 50 Euro und entsprechender Qualität.

Was ich natürlich nicht weiß, ob die Entscheidung mit ihrem Wohnort zusammenhängt. London ist groß, und nur weil es in einer Ecke mehr als hektisch zugeht, muss das in anderen Bereichen nicht so sein.

lg!
georg
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#1099718 - 01/26/15 03:04 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
redfalo
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Hallo focusfield,

deine Frage ist nicht einfach zu beantworten. Generell halte ich das Fahrrad für das ideale Verkehrsmittel in London – ich mache hier nahezu alles damit. Der Verkehr ist nicht ohne, aber wenn man weiß, was man tut, ist das beherrschbar. An den Linksverkehr hatte ich mich sehr schnell gewöhnt, das geht auf dem Rad meiner Meinung nach sogar besser als als Fußgänger.

Wichtig zu wissen ist aber, dass das Radfahren in London nach anderen ungeschriebenen Gesetzen funktioniert als in Deutschland. Du teilst dir in aller Regel die Straße mit den Autos, abgetrennte Radwege wie in Deutschland oder Holland sind die ganz große Ausnahme. Und dort, wo es sie gibt, sind sie in aller Regel schlecht gemacht. Die von anderen Leuten oben angesprochenen „Cycle Superhighways“ sind unter Londoner Fahrradfahrern extrem umstritten – in fast allen Fällen handelt es sich einfach nur um blaue Farbe und einen weißen Strich auf der Straße. Oft teilt man sich auch die Busspur mit den Doppeldecker-Bussen. Das klappt erstaunlich gut, allerdings musst du als Radfahrer am Anfang hartgesotten sein.

Die Hauptstraßen – und vor allem die großen, mehrspurigen Roundabouts, wo man sich mittig einordnen muss, um geradeauszufahren – sind ein Graus. Vor allem, wenn man man die genaue Verkehrsführung und seinen Weg nicht kennt. Du kannst oft die Hauptschneisen vermeiden und die Roundabouts umfahren, indem du Nebenstraßen wählst. Das ist aber, u.a. wegen vieler Einbahnstraßen-Irrgärten, oft nicht selbsterklärend und erfordert Planung. (Du kannst bei Transport for London kostenlose Fahrradkarten bestellen. Die gibt es auch in Radläden zum mittnehmen, sind aber oft vergriffen https://www.tfl.gov.uk/modes/cycling/routes-and-maps)

Weil man sich mit dem Motorverkehr die Straße teilt, sind linksabbiegende LKW das mit Abstand größte Risiko für Radler. Von den um die 13 tödlichen Unfälle pro Jahr sind bei mehr als der Hälft abbiegende LKW die Ursache, die Radler in ihrem toten Winkel haben.

Die Barclays Bikes – im Volkmund Boris Bikes – genannten Mieträder wurden schon angesprochen. Sie sind vielleicht eine gute Atlernative, zumal die Campingplätze hier meines Wissens alle ziemlich weit außerhalb liegen und du in die Tube keine Räder mitnehmen kannst.

Wenn du mit eigenen Rädern in die Innenstadt willst, musst du auch noch ein weiteres Problem meistern: die Diebstahlgefahr. London ist ein absolut heißes Pflaster für Fahrraddiebe. Ein wirklich gutes Bügelschloss ist Pflicht, und jedes Laufrad muss gesichert werden. (Ich habe in 5.5 Jahren London noch nie ein Rad an der Straße abgestellt – mache alles mit dem Brompton, das ich überhall mit hinnehme, habe nie ein Schloss dabei.)

Noch ein Wort zum Fahrradfahren im Hyde Park: Das mag zwar herrlich sein, ist aber absurderweise leider bis auf wenige Wege verboten. Im Regent’s Park gilt das gleiche. Nett fahren kann man an den alten Kanälen wie Regent's Canal und Grand Union Canal, allerdings sind die Wege im Sommer an Wochenenden vollgestopft mit Fußgängern.

Viel Spaß auf der Insel
Olaf

Edited by redfalo (01/26/15 03:05 PM)
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#1099738 - 01/26/15 03:47 PM Re: Radfahren in London [Re: redfalo]
Falk
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Zitat:
und du in die Tube keine Räder mitnehmen kannst.

Einspruch, Herr Vorsitzender!
Ich habe doch erst gestern was dazu geschrieben. Das ist nur bei den Kleinprofilstrecken, vor allem innerhalb des Ringes, so. Der ist flachgedrückt, die Nord-Süd-Ausdehnung ist nicht so dramatisch. Bei den Großprofilstrecken, »National Rail« (einen besseren Sammelbegriff finde ich nicht), Overground und der Docklandbahn ist die Fahrradmitnahme kein Problem. Die Sperrzeiten galten vor zehn Jahren auch nur in Lastrichtung, also früh rein und abends raus. Kann sein, dass das nicht mehr so ist, aber damit kann man im Urlaub leben. Vor früh um neun in die Stadt zu stürzen lohnt in der Regel sowieso nicht.
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#1099740 - 01/26/15 03:53 PM Re: Radfahren in London [Re: Falk]
redfalo
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Tube meint Tube (also vermutlich das, was du Kleinstreckenprofil nennst), nicht Overground, DLR, Nahverkehrszüge o.ä. https://www.tfl.gov.uk/modes/cycling/cycling-in-london/bikes-on-public-transport#on-this-page-0

Und in der Tube gilt in aller Regel: Nicht-Falträder sind nicht gestattet. Hier eine Karte: https://www.tfl.gov.uk/cdn/static/cms/documents/bicycle-tube-map.pdf

Die Central Line ist die große Ausnahme, und bestimmte Abschnitte auf anderen Linien.

Edited by redfalo (01/26/15 03:54 PM)
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#1099746 - 01/26/15 04:32 PM Re: Radfahren in London [Re: redfalo]
Falk
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Klein- und Großprofil sind trotzdem beide »Tube«. Das beste Kennzeichen ist die Rückleitungsschiene in Gleismitte, mit der die Gusstübbings der Röhrentunnel vom Rückstrom freigehalten werden sollen. Großprofilstrecken der U-Bahn sind Circle, Hammersmith & City, District und Metropolitan line. Letztere war sogar der Ursprung des Begriffes »Metro«. Auf den Plänen sind die nicht von den Kleinprofillinien zu unterscheiden. Dazu muss man ein bisschen was über die Entstehung des Netzes wissen. »Thameslink« durchquert den Ring auch noch und in Farringdon lässt sich die Gemeinsamkeit von Großprofil und Fernbahn gut erkennen, wenn man hinguckt. Denk auch an den Mischbetrieb zwischen Kew Gardens und Richmond. Die Großprofil-U-Bahn ist aus der klassischen Eisenbahn entstanden und früher gab es noch vielmehr Verbindungen zwischen beiden Netzen. »Overground« ist noch mehr Zwitter, die North London Line war mal Fernbahn, aber seit Jahrzehnten in den U-Bahn-Netzplänen enthalten, die East London Line (mit dem ältesten Themsetunnel) war über Jahrzehnte echt U-Bahn, vorher Fernbahn und jetzt wieder Teil des Eisenbahnnetzes mit reaktivierten Verbindungen. Dafür ist Thameslink aus den U-Bahn-Plänen wieder rausgefallen. Darüber wundere ich mich doch sehr. Die Strecke ist erst in den Achtzigern wieder reaktiviert worden, vielleicht haben sich die Nagetiere vorher im Snow-Hill-Tunnel zu sehr vermehrt..
Ich dachte eigentlich, das alles wäre in London allgemein bekannt.
Die Fahrradtransportkarte wollte ich gestern schon verlinken. Das wurde nur immer verzwickter. Dieser Plan war besser, solange die North- und East London Line sowie Thameslink enthalten waren. Damit wurden eine ganze Menge scheinbare Lücken geschlossen. Der beste Streckennetzplan für London ist noch immer dieser (london-rail-and-tube-services-map.pdf). Gab es mal als faltbaren Taschenplan zusammen mit den mehrtägigen Travelcards.
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#1099824 - 01/26/15 07:59 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
JaH
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Ich war mit vorletztes Wochenende mit dem Rad in England, auch ein paar Meter in London gefahren, wie schon letzten Mai. Wenn man sowas gar nicht gewohnt ist, möchte man schon vom reinen Anschauen nen Schreikrampf bekommen. Aber nachdem ich das da letzten Mai hautnah erlebt habe, sehe ich es doch entspannter, zumindest was das alleinfahren angeht! Mit ganzer Familie, also 4 Personen auf Rädern ist es wohl eine andere Hausnummer, zumal wenn die Kinder noch nicht im, ich sag mal, durchsetzungsfähigen Alter sind. Aber möglich sollte es dennoch sein. Ich würde aber raten vorher einiges zu üben und sehr klar abzusprechen und dann sollte man sich genug Gedanken über passende Routen machen.

Nach meinem Eindruck versuchen die allermeisten Autofahrer nicht einen umzubringen und auch wenn es sehr oft deutlich knapp zugeht, funktioniert es aufgrund gewisser, ich vermute, ungeschriebener "Gesetze" erstaunlich gut.
Ich würde auch sagen, daß wir da mit den Rädern besser durchgekommen sind, als es in so mancher deutschen Großstadt der Fall gewesen wäre.
Mir hat das Radfahren in London jedenfalls bislang erfreulich viel Spaß gemacht. Aber ich habe es auch noch nicht bei schlechtem Wetter und müdem Kopf erlebt. Man sollte unbedingt sehr wach bei der Sache sein, was die vollen Hauptstraßen angeht.

Radwege sind in England eher eine Ausnahme. Was hilft ist gut sichtbar sein und selbstbewußtes Auftreten und sicher Radfahren können. Und gute Bremsen sind m.E. ein Muss. Und wenn man in den Parks fährt macht es wohl Sinn Radfahrverbote unbedingt zu beachten, die Mindeststrafe bei Vergehen liegt wohl bei 60 Pfund.

Hm, London ist groß, sehr groß und es gibt dort wirklich sehr vieles zu sehen. Und es gibt sehr ruhige Viertel und Ecken und solche wo der Bär steppt. Lasst es halt ruhig angehen.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#1099846 - 01/26/15 08:38 PM Re: Radfahren in London [Re: JaH]
focusfield
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Hallo
Danke an alle die ihre Erfahrungen hier gepostet haben. Wir haben so langsam einen Eindruck vom Fahrrad in London gewonnen. Und freuen uns trotzdem auf die Stadt. Die einen auf alles andere, der eine auch auf das Fahrrad fahren.
Danke and so long
focusfield
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#1147315 - 08/03/15 11:15 AM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
focusfield
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Hallo

an alle die auch nach London fahren und Erfahrungen suchen.
Ich war da, und es war super.
Allerdings würde ich niemanden raten als Gruppe in die Innenstadt zu fahren.
Hier ist jeder Einzelkämpfer und muss sich selber durchschlagen. Wem das dann
aber Spass macht, mir zum Beispiel, der hat hier einen herrlichen Großstadtdschungel.
Nicht für Gruppen, nicht für Kinder.

so long

focusfield
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#1147365 - 08/03/15 05:49 PM Re: Radfahren in London [Re: focusfield]
JonasM
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London? A juggernaut.
Meine Erfahrung: Ich war im Spätsommer 2014 dort und hatte den ersten Unfall 20min nach meiner Ankunft an der Victoria Station miterleben dürfen (Auffahrunfall auf eine Radlerin). Bin in drei Tagen zweimal geschnitten worden. Überquillende Bürgersteige mit Touristentrauben die einem in den Weg laufen und höllisch laute Busse vor denen man sich in acht nehmen muß.
Im Osten Londons wo weniger Touristen sind bilden übervölkerte Pakistani- und Araberquartiere ebenfalls Hindernisse auf den Wegen aus. Pluderhosenen überall, auch hier mußte ich häufig auf die Straße ausweichen.

London mit Kindern auf dem Rad? Dit is ne jaaanz schlechte Idee.
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#1147366 - 08/03/15 06:02 PM Re: Radfahren in London [Re: ]
JaH
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In Antwort auf: JonasM
auch hier mußte ich häufig auf die Straße ausweichen.

Ahso, ein systematischer Gehsteigradfahrer? Sowas ist eigentlich immer eine ganz schlechte Idee, es sei denn man schiebt und hat Zeit.

Zitat:
Bin in drei Tagen zweimal geschnitten worden.
Wow! Sowenig? Das kann ich hier an nur einem Tag erleben. Einmal pro längerer Ausfahrt würde ich fast schon als normal bezeichnen.

London ist in vielerlei Hinsicht sehr speziell, ja.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#1147388 - 08/03/15 07:54 PM Re: Radfahren in London [Re: JaH]
JonasM
Unregistered
[zitat]Ahso, ein systematischer Gehsteigradfahrer?/zitat]
Natürlich nicht. Das kannste ohnehin vergessen. Wenn ich 10m auf dem Gehweg fahre fühle ich mich unwohl weil eine Haustüre aufgehen könnte.
Aber Alibi-Seitenstreifen und ein paar Radwege habe ich zu benutzen versucht. Viel zu viele Menschen...
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#1147390 - 08/03/15 07:56 PM Re: Radfahren in London [Re: ]
Oldmarty
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Zitat:
Ahso, ein systematischer Gehsteigradfahrer?/zitat]
Natürlich nicht. Das kannste ohnehin vergessen. Wenn ich 10m auf dem Gehweg fahre fühle ich mich unwohl weil eine Haustüre aufgehen könnte.
Aber Alibi-Seitenstreifen und ein paar Radwege habe ich zu benutzen versucht. Viel zu viele Menschen...



Echt Mist auch mit den Londoner, können die dann nicht woanders sein?

frag mich, was machst du überhaupt in so einer was grösseren Stadt?
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