Hallo in die Runde, ich brauche mal wieder einen technischen Ratschlag. Der Bremssattel meiner Scheibenbremse vorn hat etwa 1mm Spiel im Schraubenloch, wenn er nicht fest angeschraubt ist. Ich habe die Bremse gereinigt, als ich neulich die Beläge gewechselt habe. Sie funktioniert im Prinzip gut, nur verschiebt sie sich bei einer starken Bremsung innerhalb dieses 1mm Spielraums so, dass sie sehr hinderlich/beschwerlich schleift im Anschluss. Ich bekomme den Bremssattel einfach nicht so gut fixiert, dass er so bleibt, wie er soll. Natürlich habe ich auch Sorge, die Schrauben abzudrehen, wenn ich ihn noch fester andrehe. Gibt es dafür eine plausible Erklärung? Mir will so recht keine einfallen.
Weil ich sowieso schon frage, noch eine hinterher: Ich habe die Bremse auch neu befüllt und entlüftet. Das Ergebnis ist perfekt. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass der Bremshebel oben ein etwa Stecknadel großes Loch hat. Wofür ist das gut? Hätte es nicht ausgereicht, wie bei einer Autobremse die Luft aus einem Loch herauszulassen?
Danke schon mal für die Antworten.
Gruß Helmut

Sag doch mal was über die Zangenaufnahme. IS2000 oder Postmount und in welcher Richtung besteht das Spiel? Ich persönlich baue eine sauber einregulierte Bremszange ohne Not gar nicht aus.
Noch was, welche Version? Bis 2001 gab es bei den Louisen noch keine selbsttätige Nachstellung.

Auf der Aufnahme steht: Magura QM-12 ISF-180 ISR-160 und das Baujahr ist ungefähr 2009/10.
Das Spiel besteht in der seitlichen rechts-links Richtung, Nach oben-unten ist das vermutlich auch etwas der Fall, das wäre aber zu vernachlässigen, weil sie sich immer nach oben drücken würde und auch nicht zum Schleifen führt. Ohne Not hast Du natürlich vollkommen recht, mache ich auch nicht mehr. Habe es nur gut gemeint mit der Reinigung.

QM-12 ist der Postmount-Adapter. Diese, bzw. vergleichbare, nutze ich an fast allen meiner Räder. Das sich da etwas löst oder Spiel hat, ist noch nie vorgekommen. Hast Du alle Schrauben mit dem vorgeschriebenen Moment angezogen? Hast Du alle Schrauben mit der blauen Schraubensicherung verwendet?

Mach doch mal bitte ein Bild.

Job

Ich möchte auch ein Bild sehen.

Hier schließe ich mich an. Mach Bilder!
Wenn es um das Einstellen der Bremszange in Querrichtung geht, mach das mit neuen Bremssohlen. Danach können die bisherigen wieder rein. Sie schleifen sich meistens leicht schräg an und wenn du danach einstellst, verstärkt sich diese Fehlstellung immer mehr. Wenn du die Bremszange mal ausbauen musst, dann lose immer den Postmountadapter von der Gabel. Dort gibt es keine Langlöcher. Sind die Aufnahmen an der Gabel, bei denen ich von IS2000 ausgehe, weil der Adapter sonst zumindest fragwürdig wäre, plangefräst? Das ist daran zu erkennen, das sie auf der Innenseite der Gabel keine Farbe aufweisen. Die Notwendigkeit des Planfräsens wird immer mal bestritten, doch steckt dahinter meistens ein Nichtverstehen des Funktionsprinzips. Je nach Form des Adapters können auch Beilagescheiben trotz Postmountverstellbarkeit erforderlich sein.

Wenn du die Bohrung im Deckel des Ausgleichsbehälters meinst, irgendwie muss doch Luft auf die Oberseite der Membran, die den Ausgleichsbehälter oben abschließt, kommen können. Nur so kann sie volumenausgleichend wirken, ohne dass eine Luftblase drunter sitzt.

Na, dann habe ich immerhin schon mal verstanden, wofür das Luftloch ist, danke.
Also, um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht, ob die Fläche plan gefräst ist. Glauben würde ich aber bei Velotraum,Gabeln, dass das so ist. Ich mache sie heute abend mal ab und schicke dann auch Bilder davon.
Die Schrauben habe ich übrigens wiederverwendet. Im Augenblick noch nicht, weil sie sich immer wieder verschiebt, aber sonst mache ich bei intakten Schrauben immer loctite drauf, wo es hingehört.

Ich habe noch keine Gabel mit IS2000 gesehen, die vom Hersteller freiwillig plangefräst worden wäre. Wäre natürlich schön, wenn diese Unart mal aussterben würde.
Die Schrauben kannst Du selbstverständlich immer wieder benutzen. Es gibt nur ganz wenige Sonderfälle, wo das nicht so ist und an Fahrrädern fällt mir echt keiner ein.

Ich denke, die Louise 2009/2010 gab es nur als Postmount, d.h. bei jeder Art IS2000-Aufnahme muß definitiv ein Adapter dazu. Wenn ich mich recht erinnere (hab meine Louisensättel schon lang nicht mehr abschrauben müssen), sind die Löcher direkt im Bremssattel in der Tat so wie der Themenersteller beschrieben hat, "Langlöcher", um Lagetoleranzen von der Bremsscheibenebene über den gesamten Rahmen/Gabelaufbau bis hin zur "richtigen" Position des Bremssattels auszugleichen ("Verschieberichtung" parallel zur Laufradachse, Bremsmomente greifen hier rechtwinklig und da sollte sich nichts bewegen). Mit korrekt angezogenen Schrauben sollte sich da also nix bewegen. Wenn die Beläge nicht sichtbar schief abgefahren sind, dürfte die IS2000-Aufnahme, wo der Adapter draufsitzt, egal ob plangefräst oder nicht, gerade sein >> kein Eingreifen. Die Montageebenen am Adapter selbst und der Zange sind ab Werk normalerweise perfekt, also auch da kein Eingreifen. Dann Beläge und Bremssattel schön saubermachen, evtl. nach Magura-Anleitung mobilisieren, daß beide Kolben gleichmäßig leicht ausfahren, zurückdrücken, dann Sattel frei Auge mittig ausrichten, die Schrauben Sattel <> Adapter noch minimal locker anziehen, Beläge so an die Scheibe hinpumpen, daß frei Auge wieder alles gerade und mittig sitzt, dann Schrauben handfest ziehen, Bremse loslassen und prüfen, ob alles schleiffrei geht. Wenn ja, Bremse wieder gescheit ziehen und Schrauben endgültig anziehen. So wäre dann alles optimal aufeinander ausgerichtet und es darf sich nix gegeneinander bewegen.

lG Matthias

Soweit klar. Nur war die Bremse doch schon eingebaut und wohl auch halbwegs sauber eingestellt. Ich verstehe echt nicht, wie man die Bremszange dann ausgerechnet dort ausbauen muss, wo die Langlöcher sitzen müssen. Baue ich Zange und Adapter gemeinsam und in einem Stück aus, dann gibt es beim Einbau wieder genau eine Position. Das verstehe sogar ich und das ganz ohne Hochschulreife und -abschluss.
Bei nicht plangefrästen IS2000-Aufnahmen kann die Zange um alle möglichen Achsen wegkippen. Mit den Langlöchern lassen sich aber nur zwei kompensieren. So ganz aus Spaß sage ich das nicht immer wieder. Ebensowenig, dass man die Zange immer mit neuen Sohlen in den Langlöchern ausrichten soll. Manchmal kotzen nämlich die Pferde auch vor der Bremsenwerkstatt.

Ich musste erstmal lesen, wie man Bilder einstellt und dann feststellen, dass ich sowas wie die dropbox nutzen müsste, damit es funktioniert. Scheint mir zuviel Aufwand, wenn man die sonst nicht braucht. Ich hoffe, ich treffe endlich mal jemanden, bei dem ich mich verifizieren kann. Die Schraubfläche ist tatsächlich plan und Lackfrei. Die Beläge sind noch quasi neu und nicht schräg abgeschliffen. Dafür ist das Problem jetzt im Winter offensichtlich noch nicht lang genug mitgefahren, bzw. ich habe es wieder abgestellt. Ich weiß jetzt auch wieder, warum ich nicht den Adapter abgeschraubt habe. Das lag daran, dass der Tubusständer eine Schraube verdeckt und ich ihn erst hätte abmontieren müssen. Meine Lesebrillengewohnten Augen haben dazu geführt, den Bremssattel abzuschrauben und lieber in der Hand bei gescheiten Lichtverhältnissen zu reinigen. Versprochen, mache ich nicht mehr.

Was ich allerdings finde, die Auflagefläche des Schraubenkopfes am Sattel ist "eingearbeitet". Vielleicht könnte das von zuviel Drehmoment kommen. Ich glaube, ich probiere es mal mit einer Sicherungsscheibe mit vielen Zacken, eine andere Idee kommt mir gerade nicht.

Hallo Falk,


Ja. Bei meiner vorletzten Montage hatte ich das (zugegeben kleine) Problem, dass die Kragen um die Langlöcher so breit waren, dass normale Schraubenköpfe auf dem Kragen aufsetzten. Was ich damit unterstreichen will: Es können immer wieder Mal Dinge auftreten, an die man vorher nicht denkt.

Grüße
Andreas

Wenn ich das richtig verstehe, dann dürfen große Unterlegscheiben eher was bringen. Zahnscheiben sind was für Stromdurchgang, aber dort, wo es auf Regulierbarkeit ankommt, stören sie durch die Kerben, die sie verursachen, mehr als sie nutzen.

Du kannst auch Picr verwenden. Einfach die Bilder hochladen und den Link, der dann auf der Webseite angezeigt wird, hier in das Eingabefeld für den Beitrag kopieren. Keine Anmeldung, keine Kosten, keine Werbung, kein Aufwand.

Hallo Helmut,

jeweils eine Unterlegscheibe (kein Zahnring !) unter den Schraubenköpfen der Schrauben, die die Bremszange am Adapter befestigen, ist von Magura "vorgeschrieben".

Die Schrauben selbst mit einem Drehmoment von 6 Nm anziehen, mehr nicht !

Wenn Du das beachtest, sollte Ruhe sein.

Bei 8.8 Schrauben sind das aber 8 Nm.
Gruß Stephan.

guckst Du hier

Betriebsanleitung Magura Louise

Vielen Dank !
Ich zieh die immer mit 8 an ! Ups !
Beste Grüße Stephan

Respekt, das war mal eine einfache Art, Bilder hochzuladen, vielen Dank.
Nun noch die traurige Nachricht: Ich glaube, die Frage insgesamt hat sich erledigt, weil die Bremse seit heute nachmittag undicht ist. Das hat nichts mit den Unterlegscheiben oder so zu tun, ich war noch gar nicht wieder dran. Die scheint also insgesamt eine Macke gehabt zu haben. In der Ersatzteilliste von Magura sind keine Dichtungsteile aufgeführt, daher gehe ich mal davon aus, dass sie auch nicht repariert werden soll.
Vielen Dank für die zahlreichen Informationen, das war nicht vergebens, werde ich sicher noch brauchen können. Besser jetzt, als Ostern auf dem Weg nach Istanbul.
Gruß Helmut

Zwei Fragen:

• Wo ist die Lupe für die Briefmarken? Bei technischen Problemen in dieser Form können die Bilder nicht groß und scharf genug sein. Nur eben direkt eingebunden nicht breiter als 1000 Punkte. Anklickbare Vorschaubilder sind nahezu ideal.
• An welcher Stelle ist etwas undicht? Zange, Hebel oder Leitung?

Bei den Bildern übe ich noch. Es kommt am Kolben raus.

Zwischen Kolben und Zylinder? Das wäre, wenn es die noch gibt, ein Fall für die fünfjährige Garantie auf Dichtigkeit.

Ich hoffe, die Bilder sind jetzt besser. Leider ist die Rechnung von Dezember 2008. Das Rad ist erst 2010 vom Vorbesitzer aufgebaut worden, haben wohl solange im Schrank gelegen.

Soweit sieht es gut aus. Die Gabelaufnahmen sind jedenfalls bearbeitet. Mach wegen der Bremszange nicht zuviel Brühe und wechsle sie.

Hallo Helmut,

meine 5 Cent. Schmeiß die Magura weg und kauf dir eine Shimano SLX oder XT. Dann ist Ruhe.

So war es jedenfalls bei mir. Ich hatte 2 Räder mit den Louisen ausgestattet und nur Ärger mit Schleifen und Dichtigkeit. Ständig veränderte sich der Druckpunkt. Eine war dann auch am Kolben undicht. Da war keine Bremswirkung mehr zu erzielen, weil ständig das Öl auf die Beläge kam.
Seitdem beide Räder Shimano Bremsen haben ist Ruhe. Und ich meine wirklich Ruhe. Kein Schleifen, kein Druckverlust, einfach keine Sorgen. Nur sorgloses bremsen.

Unterschreibe ich. Werfe aber auch die Tektro Auriga Comp ins Rennen, preislich unschlagbar. Die Shimanos sollten bei möglicher höherer Belastung nicht mit ICE Scheiben benutzt werden, da sind sich sowohl Rennradler als auch MTBler inzwischen wohl einig.

Danke für die Hinweise, das mit der Shimano ziehe ich mal in Erwägung. Da das meine erste Scheibenbremse ist,bitte ich die vielleicht blöde Frage zu entschuldigen, aber kann bei einem Wechsel auf Shimano die Scheibe bleiben? Könnte ja evtl. wegen der Stärke sein. Diese hat 1,95mm.

Bei meinem "hochbelasteten" Reiserad habe ich die Magura Scheiben dran gelassen. Das funktioniert ganz hervorragend mit den Saint Bremsen.

s.O.

Ja, habe ich ja auch gemacht. Normale 2,0 mm Scheiben in der XT Zange, geht ganz ohne Probleme.

Dennoch war das hinten nicht optimal: Kreischen und metallische Geräusche aus der Geisterbahnszene (Gesamtgewicht 145 kg). Habe inzwischen wieder die Auriga dran und eine 203er Scheibe.

Ok, dann suche ich mir mal eine.

Meine Frau und ich fahren seit über einem Jahr Shimano BR-M785 (aktuelle XT-Bremsen) an unseren Alltagsrädern, nachdem ich die vorher montierten Magura Julie HP wegen des bekannten und von Magura nie behobenen Kälte-Bugs ausgemustert habe. Die Magura-Scheiben fahren sich mit den Shimano-Bremsen völlig problemlos und es hat an beiden Rädern bisher keinerlei Probleme mit Schleifen, sonderbaren Geräuschen oder Rubbeln gegeben. Nur wenn es wirklich fies nass ist (d.h. man fährt im strömenden Regen), dann machen die Bremsen kurz ein quietschendes Geräusch, bis sie wieder trocken sind. Das kenne ich aber von anderen Bremsen genauso, weswegen ich das weder den Shimano-Bremsen noch der Kombi Shimano-Bremse/Magura-Scheibe anlasten würde.

Ich kann also auch nur den Wechsel empfehlen, bevor man mit irgendwelchen Herumprobierereien Zeit, Nerven und evtl. auch Geld verschwendet.