Moin,

ich bin gerade dabei ein 24er Kinderrad wieder flott zu machen.

Daran sind leider die Pedale in den einfachen Stahlkurbeln festgegammelt. Auch mit langen Maulschlüssel +Meinungsvertärker1000 rührt sich da nichts. Vermutlich wurden die Pedale wohl mal ohne Fett eingeschraubt.

Hat Brunox etc. eine Chance ins Gewinde zu wandern?? Hilft erhitzen mit der Lötlampe? Wenn gar nix hilft muss halt eine neue Kurbel her.

BDW gibt es eine leichte Nabenschaltungskurbel in 152mm Länge für bezahlbar? Die Sugino Kurbel kenne ich, aber 60€ plus Kettenblatt sind etwas heftig für ein Rad, das 2 Jahre genutzt wird.

In WD40 ab einem Tag aufwärts einlegen könnte helfen...

Gruß,
Martin

In echten Rostlöser einlegen, am besten über mehrere Tage. Bei uns heisst der ultimative Rostlöser Knorrostin.
Sonst Achse ausbohren, was aber einen grösseren Aufwand bedeuten würde.

Nur nicht die Geduld verlieren!

Ich hatte in 2 ähnlich gelagerten Fällen mit folgender Methode Erfolg:

mit WD40 oä einsprühen.
Mit Kraft probieren, aber nicht mit roher Gewalt - da darf nichts brechen!
Geht nicht? Ein paar Tropfen dünnflüssiges Öl auf das Gewinde geben.
Mindesten einen halben Tag warten, besser einen Tag.
WD40 sprühen und probieren.
Geht nicht? Weiter mit Öl und 1 Tag warten.
usw....jeden Tag wiederholen
Nach ca. 1 Woche gingen meine Gewinde auf!

Viel Erfolg
Gerhard
Ps: Du hast daran gedacht, daß links Linksgewinde ist?

Kannst du die Kurbel abmontieren von der Tretlagerachse? Ja? Du hast so etwas Festes wie einen Amboß und einen Kunststoffhammer? (Es gibt einen Wikipedia-Artikel darüber.) Dann ausgebaute Kurbel mitsamt Pedal auf Amboß legen und dann rund ums Gewinde massiv draufschlagen. Feste. Der Kunststoffhammer verhindert, dass du massive Dellen reinschlägst. Trotzdem kannst du das Material rings ums Gewinde in der Kurbel ein bisschen durchschütteln. Dann wieder mit echtem Rostlöser bearbeiten. Immer wieder. Und wieder druffschlagen. Und dann hast du vielleicht Glück und das Pedal geht ab - und das Gewinde ist durchs Rausschrauben nicht zerstört. Das ist nämlich das Problem: Manchmal geht Rausschrauben irgendwann, aber das Gewinde ist zerstört. Wenn du die Kurbel in diesem Fall trotzdem erhalten willst, dann kannst du dir vom Radhändler deines geringsten Misstrauens einen Pedalaugeneinsatz reinmachen lassen.
Mit freundlichen Grüßen, Wolfi

Hallo Robert,

in einem ähnlichen Fall hatte ich mal Erfolg, indem ich das Pedal (also den Sechskant für den Schlüssel) in einen Schraubstock gespannt und die Kurbel als Hebel verwendet habe.

Grüße
Andreas

Kurbel mit dem Pedal nach unten einspannen und die Pedal abgewandte Seite mit Kriech-Öl auffüllen. Nach einer Woche mit Kraft aber ohne Gewalt versuchen das Pedal zu lösen. mehrmaliges Erhitzen mit Lötflamme kann auch helfen.

Viel Glück!

Kann helfen. Am Besten Pedalkörper demontieren. Kurbel und Pedalachse heiß machen, Achse in Eiswasser (oder sonst was Kaltem) abschrecken. Da der Übergang von Achse zu Kurbel die Wärme (auch wegen der Korrosion) etwas schlechter leitet, können so Minispältchen entstehen - ähnlich wie bei ethnowolfis Hammermethode-, in die der Rostlöser besser reinkommt.

Bei mir hat Cola geholfen (kein Witz).

Ich hatte 2 Liter Cola in einer flachen Schüssel eingefüllt und das Rad liegend mit der Pedale in die Schüssel mit Cola eingetaucht (war zu faul die Kurbel vom Innenlager runterzunehmen).

Nach 2-3 Tagen ließ sich die Pedale lösen, allerdings mit einem langen Hebel.

Auf jeden Fall das Pdalgewinde kontrollieren nach dem Lösen der Pedale und ggf. nachschneiden (lassen).

Und zukünftig immer reichlich Fett auf das Pedalgewinde und von Zeit zu Zeit einfach mal etwas lösen.

Gruss
Thomas

habe ich auch schon erfolgreich gemacht (auch kein Witz), aber es muss die "echte" Amibrause sein, angeblich zumindest.


Gruß Nat

Hab ich tatsächlich auch schon so gemacht, dann Pedal bzw. übrigebliebene Pedalachse in den Schraubstock spannen und versuchen die Kurbel abzudrehen. Evlt mit Hammer nachhelfen.

Es muß wohl an der Phosphorsäure liegen, die in klassischen Colarezepturen (beileibe nicht in allen) drin ist. Das Zeug wirkt wohl wie ein milder Rostlöser und -Umwandler, und Archäologen behandeln rostige Eisenfundstücke teilweise auch in Cola, weil das konservierend wirkt. (vgl.Phosphatierung als Vorbehandlung von Stahlblech vor dem Lackieren...)

Wenn der Lack egal ist evtl. mal heiss machen? Mit ein wenig Glück dehnt sich erst die Kurbel...

Ansonsten haben wir in den Werkstätten mit allen Methoden schonmal Erfolge erzielt: Colabad (recht billig), Brunox, andere Rostlöser und eben eine anständige Werkbank, ein guter Schraubstock, gutes Werkzeug und ein Rohr als Verlängerung...

Axel

Kann man Phosphorsäure auch ohne das Cola drumrum erwerben? Eigentlich ist es ja nicht einzusehen, die Pedale in braunem Zuckerwasser einzuweichen, wenn die Phosphorsäure der wirksame Bestandteil ist. Ganz abgesehen davon, dass ich das Cola lieber selber trinke.

Martina

Ganz klassisch im Versandhandel.

Euch Schwaben werde ich nie verstehen, 95% der deutschprachigen Bevölkerung verwenden Cola in Kombination mit dem femininen Artikel.

Aber Phosphorsäure scheint es auch separat zu geben, wohl genau für den Zweck, kostengünstig und sicher deutlich höher konzentriert als im braunen Zuckerwasser: klick!

Du trinkst Rostlöser?

Die sagen sogar "das Pedal"!

Wieviele welche Cola hat, kannst du hier sehen.

Eure Mittelchen mit wässrigen Lösungen wie z.B. Coca Cola funktiert nicht weil die Oberflächenspannung es gar nicht schafft tief in das Gewinde zu kriechen. Wenn es trotzdem funktioniert ist es Magie.

Nur ölige Lösungen funktionieren wegen deren Oberflächenspannungen. Deshalb funktioniert WD40, Brunox und co.

Ich habe mich mit dem Thema schwer befasst und alles mögliche probiert. Mein Ergebnis ist, das KROIL OIL das beste ist ... bekommt man aber nicht in Europa und habe es aus USA importiert. Google mal Kroil Oil und lese was Leute dazu sagen. Ein anderes Wundermittel ist ein Gemisch aus Aceton und Automatikgetriebeöl ... muss furchtbar riechen.

Habe ich ein Rostproblem habe ich mehrfach erlebt das WD40 ÜBERHAUPT nichts bringt. Ein Kinderspielzeug. Dann Kroil Oil drauf, ein Paar Std warten, und alles ist lose. Ich bin von dem Mittel sehr sehr beeindruckt.

Also, habe ich ein einfaches Rostproblem dann verwende ich WD40 und co und es wird funktioneren.
Aber sehe ich schon von Anfang an, dass das Rostproblem sehr heikel aussieht, dann kommt Kroil Oil in gebrauch ... ich versuche ein bisschen zu sparen ... habe nicht so viel davon.

Lucas

Hallo,


<----- das ist ein waschechtes pfälzisch/badisches Relativpronomen, welches man so oft im Netz nicht zu lesen bekommt!

Jakob

Ja, es ist Magie. Diese Magie heißt auf Neudeutsch "Chemie".

Das Prinzip der wässrigen Phosphorsäure beruht eben nicht auf simplem Einkriechen wie bei WD040 & Co., sondern sie ätzt den Rost weg. Dadurch weiten sich die Löcher bzw. Poren gleichzeitig auf.

Gruß
Thoralf

So, Problem gelöst

Ich habe jeweils unter das andere Pedal einen massiven Holzbalken gelegt und ein Helfer mit 90 kg Kampfgewicht hat sich auf dies Pedal gestellt. Die anderer Seite habe ich dann mit Maulschlüssel und ca. 1m Wasserrohr als Verlängerung gelöst bekommen. Ich hatte vorher an 2 Tagen mit WD40 eingesprüht. Als der Anfangswiderstand überwunden war, ging es dann ganz einfach. Die Gewinde sahen auch ganz gut aus. Jemand hatte die Pedalen nur massiv festgeknallt, die Pedalachsen waren schon in die Kurbelarme eingedrückt.

Auch meine Erfahrung ist, daß hier nur rohe Gewalt hilft.

Ohne die WD40-Kur hättest Du exakt dasselbe Losbrechmoment benötigt.
Schaden tut eine Vorbehandlung in WD40, Cola oder Krötenschleim aber nicht.

Viele Grüße

Andi

Öl auf`s Gewinde bzw an die Verschraubung....+ Heißluftfön

Gruss