Hallo liebe Fahrradfreunde!
Ich lese schon sehr lange mit großer Aufmerksamkeit in diesem tollen Forum und habe mich nun angemeldet.
Ich besitze ein Gudereit SXA und bin damit dieses Jahr den Elberadweg von Nord nach Süd gefahren. Ich bringe 95 Kg auf die Waage und fahre mit viel Gepäck(30 Kg und mehr)durch die Landschaft. Meistens auf befestigten Wegen und Straßen. Es gab Situationen, in denen das Rad überfordert war und sich bei mir ein ungutes Gefühl einstellte.
Ein neues 28er Reiserad mit mind. 150 Kg Belastbarkeit in Größe M(54) muss her.
Ich will es vorwiegend auf ebenen Etappen nutzen, auf Bergtouren habe ich keine Lust.
Mit der Alfine 11 bin ich ganz gerne unterwegs, liebäugle aber trotzdem mit einer Rohloff, mit der ich aber keine größeren Erfahrungen habe. Ist die komfortablere Gangabstufung der Rohloff den Mehrpreis wert?
Ein weiterer Bestandteil ist die Bremsanlage, hier bin ich auf Magura HS 11/33 festgelegt.
Außerdem ist mir eine bequeme, aufrechte Sitzposition wichtig.
Ich stehe auf gute Materialqualität für einen angemessenen Preis und gebe gerne ein paar Euro mehr aus.
Das Fahrrad soll nur für Reisen und längere Touren mit Gepäck genutzt werden.
Generell bin ich auch für einen Gebrauchtkauf aufgeschlossen. Zur Verfügung stehen 2000 Euro.
Welche Vorschläge könnt ihr mir machen?
Vielen Dank im Voraus
Arne

Meiner Meinung nach ist ein R-Gerät den Mehrpreis wert. Einbauen und vergessen, schon wegen der deutlich cleveren Schaltansteuerung mit einer Doppeldrahtzugleitung. Du kannst allerdings zu anderen Ergebnissen kommen. Probiere es aus.


Das allerdings ist bei einem Neubau unvernünftig und zum Fenster rausgeschmissenes Geld. Da es jedoch nicht meins ist, nur zu.

Nachtrag: Ich sehe gerade, dass es Dein erster Beitrag ist. Deshalb, willkommen an Bord!

Einfache Antowrt: ja.

Lange Antwort:

Die Alfine 11 ist generell NICHT als reisetauglich einzustufen. Sobald es etwas bergiger wird, hat man keine ausreichend kleine Übersetzung, um die Berge vernünftig hochzufahren. Die einzige bergtaugliche Nabenschaltung ist m.E. die Rohloff.

Alternativen zu Rohloff:
- Kettenschaltung
- Pinion-Getriebe

Gruß
Thoralf

Warum bist du auf die Magura festgelegt? Gerade so ein Schwerlastrad funktioniert nur mit hochwertig, aber auch entsprechend teuer aufgebauten Laufrädern. Warum du dann ausgerechnet wieder die Felgen zerspanen willst, erschließt sich mir nicht.
Im Übrigen rate ich dir, lieber bei der Gepäckmasse ab-als bei der Radstabilität aufzurüsten. Damit steigt generell der Fahrsport und deine Aversion gegen Berge verfliegt vielleicht auch. Denn in Sachen Aussicht verpasst du da oben eindeutig was

Ach ja, von mir auch ein herzliches Willkommen im Forum!

Kannst Du diesen Sachverhalt näher beschreiben? Womit war das Rad überfordert? Waren es die Reifen, die Bremsen ... hat es geschaukelt, ließ es sich nicht präzise lenken ... ? Weshalb hattest Du ein ungutes Gefühl? Hattest Du Angst? Falls ja, wovor?

Würde ich mir nochmal überlegen. M.M. nach kombinierst Du dabei das schlechteste aus zwei Welten.

Schau Dir mal das Herkelmann Amerigo an, 160kg Kapazität, breite Reifen, langer Radstand & Kettenstreben, souveränes Fahrverhalten, könnte sein, dass es das ist, was Dir bei Deinem alten Rad gefehlt hat.

Gibt es ein Reiserad mit ner Rohloff für 2000 €?
Schau mal bei rose.de, Activa Pro 3.
Du kannst dir da dein Rad so zusammenstellen lassen, wie du möchtest.
Ist allerdings ein 26-Zoll-Rad. Vorteil: Stabiler. Nachteil: Keine Ahnung.

Ich bin mit meinem Activa Pro 3 absolut zufrieden.

P.S.: Ich habe Scheibenbremsen. :-)

Wie Kettenraucher würde ich erstmal das Problem analysieren. Eventuell kannst du einfach das Gudereit weiterfahren. Ursachen können z.B sein:
# zu geringe Speichenspannung
# zu geringer Luftdruck
# instabiler Gepäckträger
# lockeres Gepäck in Taschen oder oben auf dem Träger

Größe: 54 oder M ist je nach Hersteller zum Teil sehr unterschiedlich.

Na, das geht hier ja super! Vielen Dank für die schnellen Reaktionen!
Zu meinem Gudereit:
Generell fühle ich mich auf dem Rad wohl. Nur beladen und mit meinen Kilos auf dem Sattel scheint es in einigen Situationen überfordert zu sein. Bergab und mit über 25KM/h fing es an schwammig zu laufen. Im nachhinein sagte mir der Verkäufer, daß es wohl auch nur für 130 KG Gesamtbelastung ausgelegt ist.
Bei der Bremsanlage bin ich nicht Beratungsresistent und somit für Vorschläge offen.
Ich hatte bereits einige Räder im Auge:
Koga Traveller(welche Gesamtbelastung kann es ab?)
Santos Travelmaster 2.8
Herkelmann Amerigo- ist zur Zeit mein Favorit
Idworx Easy Rohler gebraucht

Das Angebot ist groß! Da ich in Flensburg wohne sind die Möglichkeiten mal kurz ein paar Räder auszuprobieren allerdings rar gesät. Es fehlt einfach der Fachhandel.
Was haltet ihr von den aufgeführten Rädern?
Generell will ich auf keinen mitgeführten Ausrüstungsgegenstand verzichten. Es bleibt bei gut 30 Kg Gedönsel, 90-95 Kg Fahrermasse und bestimmt 15-17 Kg Radgewicht.


Auf meine mitgeführte Ausrüstung will ich nicht verzichten

Hallo,

ich sehe das mit den Bremsen in diesem Fall so wie Falk: warum keine Scheibenbremsen. Du wirst ja meist in Europa oder Deutschland reisen, oder?

Da würde ich definitiv auf Scheibe gehen.
Das Herkelmann ist ein schönes Rad. Wäre bei dieser Auswahl auch mein Favorit.

Viele Grüße,

Aus eigener Erfahrung: Stimmt genau. Bloß keine Alfine, wenn man nicht völlig ausschließen kann, dass es auch mal hügelauf/bergauf/rollstuhlramperauf geht.

Danke für eure Beiträge!
Ich werde mich für ein Rad mit Rohloffschaltung entscheiden.
Welche Scheibenbremse würdet ihr für mein beschriebenes Gewicht von insgesamt 140 Kg nehmen? Preis/Leistungsverhältnis und Reparaturfreundlichkeit sollte hier im Vordergrund stehen.
Wo wir dabei sind tauchen dann doch mehr Fragen auf:
Welche Laufrad/Felgenkombination ist für diese Gewichtsklasse zu empfehlen?
Welche Reifenbreite ist für vorwiegend befestigte Wege zu empfehlen?

Angesichts des Gewichtes solltest du möglichst große Bremsscheiben nehmen. 180mm oder gar 203mm. (Entscheidend ist hier die Vorderradgabel, die auf diese Belastung ausgelegt sein muss). Hinten kann die Scheibe 20mm kleiner sein als vorn.
Es gibt ja zwei Hydraulikflüssigkeiten: Die Bremsflüssigkeit DOT (giftig, extrem Lack und Kunststoff angreifend, hygroskopisch, d.h. muss alle Jubeljahre getauscht werden, da es Wasser aufnimmt) und Mineralöl (eigentlich kaum Nachteile). Das als Entscheidungshilfe. Einen Marktüberblick über die aktuellen Modelle habe ich leider nicht.


Das sind zwei Fragen, mit denen hier schon hunderte Forumsseiten gefüllt worden.

Du solltest dich zuerst bei den Reifen festlegen. Dann die Felgen wählen (typ. Weise als Maulweite minimal den halben Reifendurchmesser). Ich glaube bei deiner üppigen Gewichtsklasse kommt entweder ein Rad so bis etwa 40mm Reifenbreite in Frage. Da kannst du dann eine stabile 19mm-Maulweite-Felge wählen. Oder du nimmst Reifen im Bereich von 50-55mm (also eher was aus dem MTB-Sektor), dann eine Felge mit mehr als 20mm Maulweite. Eine gute Felgenübersicht gibts in unserem Wiki.

Also, dass ist doch völlig undramatisch.
Bin mit diesem Gewicht (etwas weniger Eigen, NOCH mehr Gebäck ) tausende kms mit einfachen Laufrädern gefahren. Nimm halt bloss nix zu leichtes, überzüchtetes (keine Systemlaufräder mit 24 Speichen o.ae. usw). Also preiswerte, radial steife Felgen der 600gr Klasse, 36 Speichen (mit Rohloff meinetwegen auch 32). Würde mich übrigens nicht auf 622er Laufräder einschiessen, wenn Du ein Rad mit 559er Laufrädern findest, dass Dir passt täte ich dieses nehmen.

Rohloff finde ich bei einem Flachlandrad in Mitteleruopa ziemlich übertrieben, aber da Du gerne viel Geld ausgeben willst (für gute Qualität natürlich ) , why not? Dann würde ich wenn schon Scheibenbremsen hydraulische nehmen, wartungsärmer, wenngleich nicht wartungsfreundlicher - aber das kann ja der Laden machen (wird selten nötig sein).

Wenn ich Scheibenbremsen nehme, kämen nur hydraulische in Frage.
Was haltet ihr von Magura oder Shimano?
Gelegentlichen Schraub- und Wartungsarbeiten bin ich nicht abgeneigt, möchte aber alles in allem ein langlebiges Sorglosfahrrad mit bezahlbaren Komponenten haben.

Hallo Arne,

ich bin zwar kein Shimano-Fan, aber wenn du eine hydraulische Scheibenbremse möchtset, nimm eine von Shimano. Die Hydraulikölbremsen (Magura, Shimano und Tektro) sind wartungsärmer und -freundlicher als DOT-Bremsen. Selbst die einfachen Serien funktionieren bei Shimano zuverlässig. Beim Scheibendurchmesser empfehle ich dir vorne 180mm (größer schadet nie). Mit Rohloff erwirbst du eine teure Sorglospackung

Bezahlbar ist relativ - das kommt vor allem auf dein Konto an

Viele Grüße / Micha

Magura war der erste Hersteller von Fahrradserienscheibenbremsen und nach dem Abstellen der Anfangsmacken so etwa 2003 sowas wie die Referenz auf diesem Gebiet. Seit aber die MT-Bauarten die Töchter vom alten Gustav Magerwirth abgelöst haben, ist das nicht mehr so. Möglicherweise hat man es mit der Kostendämpfung ein bisschen übertrieben. Jedenfalls waren die MT-Bremsen keine Empfehlung mehr. Ich kann nicht sagen, ob man sich wieder gefangen hat. Es wäre zumindest wünschenswert, wenn das wieder so wird.

Hallo Arne,
nachdem meine Hydraulikscheibenbremsenhebel von Shimano (vorn) nach 4 Jahren undicht wurde hab ich auf BB7 (Bowdenzug) umgesattelt. Hinten macht es noch die Hydraulikvariante, solange es keine Probleme gibt. Find es einfach servicefreundlicher.

Da ich das Rad erst im Frühjahr brauche, kann ich mir mit der Suche nach Basismodell und Komponenten Zeit lassen.
Über die Magura MT Serie habe ich im Netz auch schon so einige negative Äußerungen gefunden. Wer fährt von euch ein aktuelles MT Modell?
Ich bin gerade beim Herkelmann Amerigo hängen geblieben, wo besagte Bremsen(Magura MT und BB7)im Baukasten als Komponenten angeboten werden. Bei meiner Auswahl komme ich locker über 3000,- Kracher, was schon ganz schön heftig ist. Ich bin hin und her gerissen.
Da ich auf keinen Fall mehr eine Kettenschaltung haben will, werde ich mich wohl an so eine Preisregion auch bei anderen Herstellern gewöhnen müssen.
Wenn ich so viel Geld ausgeben sollte, muß auch jede Kleinigkeit am Rad stimmen.
Die mechanische BB7 kommt mir da mit den Seilzügen etwas steinzeitmäßig vor.
Bei einem früheren Fahrrad hatte ich die Magura Julie verbaut, die mir öfters durch Fading übel auffiel. Wie sieht es mit den aktuellen Shimano Scheibenbremsen aus?
Gibt es auch hier solche Probleme?

Ich hab am Reiserad meiner Frau eine Tektro verbaut. Befüllt mit Mineralöl und bisher seit über 2 Jahren absolut unauffällig.