Hallo,

seit ein paar Tagen habe ich folgendes Problem beim Schalten:

Wenn ich vorne schalte und zwar vom großen auf das mittlere Kettenblatt kommt es manchmal vor, das der Leertrum der Kette am großen Kettenblatt "kleben" bleibt und mit nach oben gefördert wird, sodaß er sich im Umwerfer mit dem Zugtrum zusammen verklemmt. Danach muß ich den Umwerfer lösen um das ganze wieder frei zu bekommen.

Schaltung ist komplett XT 3x9. Ich habe versucht, das auf dem Montageständer zu beobachten, konnte es aber nicht reproduzieren. Während der Fahrt ist das mir aber schon ein gutes halbes Duzend mal in der letzten Woche passiert. Ich habe die komplette Schaltung gereinigt, was abernicht geholfen hat. Wenn die Kette nicht hängen bleibt, schlatet die Schaltung ohne Probleme und läuft eigentlich unauffällig.

Hat jemand eine Idee?

Grüße, Ludger

Da wird am großen Kettenblatt irgend ein Zahn verzogen sein oder einen Grat haben, an dem die Kette dann beim "rüberwandern" hängen bleibt und hinten wieder mit nach oben gezogen wird. Solche Schäden treten nach vielen Kilometern (schlichter Verschleiß) , ruppigen Schaltvorgängen unter Volllast oder Bodenkontakt mitunter auf.
Abhilfe schaft die akribische Suche nach der Schadstelle und deren Ausbesserung - oder ein neues Kettenblatt.
Mitunter auch möglich, aber unwahrscheinlicher: Die Kette hat 'ne Macke. Dann hilft nur eine neue Kette.
In beiden Erneuerungsfällen ist aber zu beachten, wie weit der Rest des gesamten Antriebes verschlissen ist. Ggf. muss dann alles gwechselt werden (Kurbel, Kassette, Kette).

Matthias

Danke, werde mal das Kettenblatt sorgfältigst inspizieren. Das würde auch das vergleichsweise sporadische Auftreten erklären, weil der defekt Zahn beim Schaltvorgang gerade an der passenden Stelle sein muß.

Grüße, Ludger

Gleiche Meinung wie Behördenrad: Tönt wie Chain Suck auf dem grossen Blatt

Klassischer Chainsuck. Bei mir kommt das einfach durch Alterung des Fetts und dessen Anreicherung mit Schmutz. Das ergibt gerne eine zähklebrige Masse, gegen die der Umwerfer, wenn Zug auf der Kette ist, keine Chance hat. Reinigung aller Teile und Neuölung hilft ungemein.

Das war auch eine meiner Ideen, das hat er aber lt. Eingangspost schon gemacht, wenn ich es richtig gelesen habe....

Hallo Andreas,

herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Ich habe die Kette nicht mit so einer Kettenwaschmaschine bearbeitet, sonder mit einem Lappen kräftig und ausgiebig abgewischt und neu geölt. Ritzel und Kettenblätter vom Schmodder befreit. Ich werde jetzt doch erstmal die Kettenblätter auf Beschädigungen untersuchen.

Grüßle, Ludger

mit abgenudelten Kettenblättern haben Ketten oft Mitleid und wollen sich nicht von ihnen trennen. Ich würde das große mal prüfen und ggf tauschen.

Das war auch mein erster Gedanke. Ich hatte das mal mit einem mittleren Kettenblatt. Ausgetauscht und gut war es.
Das war damals übrigens auch ein Tipp aus dieser Gemeinde.

Alte Kette auf neuem Kettenblatt verursacht dieses Problem sehr gerne.

Passiert das, wenn Du vorne vom großen auf das mittlere Blatt schaltest und gleichzeitig zum Ausgleich hinten ein oder zwei Ritzel Richtung kleinere Ritzel?

Nein, ich habe nur vornne geschaltet.

Grüße, Ludger

OK, dann ist das ein anderes Problem, als das, was ich mit meiner (ebenfalls) 3x9-XT habe. Bei der kommt es manchmal vor, dass sich die Kette zwischen großem Blatt und Umwerfer verklemmt, wenn ich unter Last und hoher Trittfrequenz gleichzeitig vorne und hinten in Richtung kleineres Ritzel bzw. Kettenblatt schalte. Ist aber im Prinzip ein User Error ( ) und lässt sich durch leicht asynchrones Schalten bzw. kurzes Wegnehmen der Last einfach verhindern.

Und der UW ist so tief wie möglich gestellt?

Mich wundert es ein bisschen, daß du auf dem großen Kettenblatt noch soviel freie Kettenlänge im Leertrumm übrig hast, um es so weit hochziehen zu können. Kann es sein, daß die Kette insgesamt zu lang ist? Chainsuck passiert i.d.R. immer nur auf den kleineren Blättern, wenn also die Spannung im Leertrumm gering ist. Ist er mal passiert und hat sich dabei die Kette heftig eingeklemmt, meist zwischen Kettenblatt und Kettenstrebe, dann ist dadurch oft die Kette selbst beschädigt, also in Längsrichtung tordiert. Dabei kommt es in den verbogenen Gliedern zu erhöhter Reibung, die dafür sorgt, daß sich die Kette beim Ablauf vom Kettenblatt ins Leertrumm nicht bzw. nur zögerlich wieder geradereckt.
Nach all dem, was bereits geschrieben ist, würde ich also die Aufmerksamkeit noch mal ein bisschen auf die Kette lenken wollen. Und quick 'n' dirty (Rumdoktorn am Symptom, anstatt an der Ursache) könntest du mal am Schaltwerk die Spannung erhöhen.

Gruß,

Clemens

Das sehe ich genauso. Ich würde einfach die erforderlichen paar Oiro in die Hand nehmen und eine neue Kette anschaffen. Dann die Kettenblätter reinigen und untersuchen, ebenso auch die Umwerferhöheneinstellung. Danach dürfte Ruhe sein.

Genau das gleiche Problem hatte ich auch (beim Schalten vom mittleren aufs kleinste Kettenblatt). Allerdings war das Rad (Gudereit SX 90) da rel. neu (ich schätze mal, gerade 1000 km oder weniger gelaufen). Die Meinung von bekannten Mitradlern war immer nach dem Tenor "Du schaltest falsch", d.h. ich sollte bereits vor der Steigung, und nicht erst am Berg runterschalten, das gleiche hat mir auch der Fahrradmechaniker aus dem Radladen, bei dem ich das Rad gekauft hatte, gesagt. In der Tat: wenn ich in der Ebene fahre und locker trete, tritt dieses Problem selten auf (werde mir in den nächsten Tagen trotzdem mal das Kettenblatt näher ansehen).