Liebes Forum

Ich spiele gerade mit der Idee im nächsten Jahr (Mai/Juni) eine 4-6 Wöchige Reise mit meiner Familie (2 Kinder im Kinderanhänger) in Deutschland durchzuführen. Von der Richtung her wäre der Osten Deutschlands, die Ostsee oder allgemein der Norden Deutschlands oder auch evtl. Dänemark interessant.

Wichtig ist es, dass wir Start- und Endziel mit einem Nachtzug von Zürich aus erreichen können. Daher bieten sich die Orte Berlin, Hamburg oder Dresden an. Toll wäre es auch, wenn wir an einem Ort vorbeikommen würden an welchem man bspw. 4 oder 5 Tage schön auf einem Campingplatz entspannen könnte.

Aufgrund des Hängers und des notwendigen Gepäcks für's Campen welches wir wohl dabei haben werden sollte es wenig Steigungen und gute Wege haben. Der Spass soll nicht zu kurz kommen. Daher rechne ich auch mit nicht mehr als 30 km pro Tag im Schnitt.

Erste Idee war die Strecke Berlin nach Kopenhagen. Jetzt habe ich aber gesehen, dass der Nachtzug ab Kopenhagen im November 2014 eingestellt wird und daher die Rückreise erschwert.

Habt Ihr noch Ideen wo es hingehen könnte? Oder einen Tipp für die Rückreise ab Kopenhagen.

Vielen Dank,
Wimpf

Eine Idee für die Heimfuhre ab Kopenhagen habe ich: Rüber nach Malmö, mit dem Fahrrad nach Trelleborg und dann mit dem Schiff entweder nach Sassnitz oder Rostock – oder Travemünde, aber mit der TT-Line habe ich noch keine Erfahrung. Nach Rostock wäre eine Nachtfahrt denkbar, nach Sassnitz lohnt es sich nicht. Die Fahrt Trelleborg–Sassnitz dauert nur dreieinhalb Stunden. Mit etwas Planung schafft man es bis zum Abend nach Berlin zum Nachtzug Richtung Süden.

Hallo,

bei einer Reisedauer von 4 bis 6 Wochen sollte auch eine Rückreise Kopenhagen-Lolland-Fehmarn-Lübeck-Hamburg realisierbar sein. Dann von Hamburg mit dem Nachtzug wieder in die Schweiz.

Elbradweg Hamburg - Dresden ..., ggf immer mal einen Abstecher

Hallo

wenn ihr den Osten druchradeln wollt dann empfiehlt sich der Oderradweg oder an Saale (z.B. ab Halle) und Elbe zu fahren. Wir sind mit den Kindern vor 2 Jahren den Oderradweg gefahren und dieses Jahr den Saaleradweg, dann Elberadweg, durch McPom nach Dänemark gefahren. Beides kann ich uneingeschränkt mit Kindern empfehlen. Allerdings sind unsere schon selbst geradelt.
Nur vom Ostseeradweg kann ich im Hochsommer abraten: total überfüllt.

Gibt es denn noch einen anderen Nachtzug von Dänemark in die Schweiz?

VG Jakob

Hallo Wimpf,
ich kann dir die Tour Brandenburg empfehlen. Ist ein Rundkurs und von Berlin mit dem Regionalexpress in 20min zu erreichen.
Der Forst-Pückler-Radweg liegt etwas südlicher und ist auch ein Rundkurs, ca 500Km lang.
Die TB wäre für euch perfekt.

Hallo,

wir sind in diesem Jahr von Kopenhagen mit dem Zug problemlos nach Malmö gefahren und dann am nächsten Tag mit dem Rad nach Trelleborg gefahren. Dort konnten wir auch in den Sommerferien problemlos spontan mit der TT-Line nach Travemünde zurückfahren. Da wir noch eine Kabine für den selben Abend bekommen haben, haben wir uns eine Nachtfahrt gegönnt. Das war auch mit fünf Personen und vier Fahrrädern keine Problem.

Gruß Ralph

Hallo Wimpf

ich bin diesen Sommer mit meinem Sohn (9) von Bremerhafen über Cuxhaven und dann an der Elbe entlang gefahren. Wir sind mit dem Nachtzug von Freiburg bis Hannover angereist und mussten dort dann noch in Bremen umsteigen, was alles gut geklappt hat. Das war der selbe Nachtzug, der ab Zürich fährt. Zurück sind wir mit dem Nachtzug ab Prag, der Fährt ohne umsteigen bis Zürich.
Ihr könntet ja bei der Anreise bis Hamburg ohne Umsteigen fahren.

Allerdings gibt es an der Elbe immer wieder Abschnitte, wo die CP Dichte nachlässt und man deutlich mehr als 30km fahren muss.

Wie wäre es mit einer Fahrt von Zürich aus am Rhein entlang nach Norden? Das haben wir vor 2 Jahren gemacht und hat mir persönlich besser gefallen als an der Elbe, da es abwechslungsreicher war.

Viele Grüße

Michael

Hallo

und vielen Dank für die vielen Antworten. Ich werde die einzelnen Vorschläge mal durchgehen.

- Rückreise von Kopenhagen wieder mit dem Rad zu starten scheint also doch möglich. Danke für den Tipp. Ich weis bloss noch nicht, ob es mir gefällt nachdem man das "Ziel" erreicht hat nochmals mit dem Rad einen Teil der Rückreise zu machen. Muss ich mir noch überlegen.

- Elbe-Radweg scheint interessant vor allem wegen der einfachen An/Abreise

- Rundwege im ehemaligen Osten guck ich mir auch mal an. Danke für den Tipp.

- Mir gefällt auch die Idee mit der Oder sehr gut. Da muss ich mal schauen wie es mit der Verpflegung ist. Unsere Kleine ist halt noch nicht mal ein Jahr alt im Mai/Juni

- Rhein ab Basel wäre sicher auch eine Idee. Würde auch gut unsere Wanderung Konstanz/Basel ergänzen welche wir dieses Jahr beendet haben.

Was glaubt Ihr wegen dem Wetter im Mai/Juni. Ist es da an der Ostsee zum Campen zu kalt für ein Baby und wäre es vielleicht wirklich besser weiter im Süden (Basel/Dresden) zu starten?

Danke euch,
Wimpf

Mit dem Wetter kann alles sein. Wir hatten im Juni schon unter 10°C, genauso wie auch im April knapp 30. Wie das im nächsten Jahr aussehen wird, das kann jetzt niemand auch nur irgendwie verlässlich sagen. Das Einzige, was halbwegs verlässlich ist, ist seit gut zehn Jahren das unangenehme Augustwetter.

Hi Wimpf



Ich war zwar noch nicht per Rad an der Ostsee unterwegs (und werde es vermutlich auch in diesem Leben nicht mehr ... ), aber schon in allen Feuchtigkeitsgraden zwischen -15 und 35° mit Baby und Kleinkind unterwegs. Die Grenze setzt auch hier wie meistens beim Radfahren mit kleinen Kindern die Stressfähigkeit der Eltern ;), wobei "nass" viel anstrengender (für euch!) als "kalt" ist. Wieso Mai in Norddeutschland nicht gehen sollte, verstehe ich nicht ganz.

Wobei ich die Idee, rheinwärts nach Norden zu fahren nicht schlecht finde. Oder, WENN ihr denn schon so weit im Süden wie Zürich seid, wieso dann nicht gleich in wärmere Gefilde (Mittelmeer, südliche Atlantikküste, Italien) Die F-Destis sind mit nur einmal umsteigen via TGV erträglich zu erreichen ...

Man kann wirklich regelmäßig unterwegs einkaufen (max. 50 km). Wie alt ist denn euer älteres Kind? An der Oder war es wirklich einfach schöne Zeltstellen zu finden, wenn ihr "nur" 30 km am Tag vorankommt dann gibt es ja nicht immer einen Zeltplatz.

Auch wenn das Wetter im Mai/Juni genauso warm und sonnig sein kann wie im Juli/August hat es doch den Nachteil dass die Seen und die Ostsee noch recht kühl sind. Besonders an der oder hat uns besonders gut gefallen dass wir fast jeden Tag an einem Badesee vorbeigekommen sind.

Jakob

Hallo

Panta-rhei, Frankreich ist eher nichts für uns, da wir die Sprache nicht können und falls was mit den Kindern ist möchte ich mich schon gut verständigen können. Vielleicht später mal, wenn beide grösser sind.

Jakob, die grosse ist 3.5 Jahre alt.

Übrigens, das mit den 30km / Tag ist nur eine Schätzung. Ich habe noch keine Ahnung ob das hinkommt.

Viele Grüsse,
Wimpf

die kompliziertere weil meist längere An/Abreise würde ich an den Anfang legen, nebenbei ist eine Reise gen Osten bei vorherrschendem Westwind durchaus eine Überlegung wert. Rostock und die vorgelagerte Insel Rügen bietet touristisch gut erschlossene Strände und ein enges Campingplatznetz, das Wasser wäre nur für mich noch ein wenig kalt

Hallo

Ich habe versucht mich in den letzten Tagen etwas einzulesen zum Thema Elbe-Radweg und Oder-Neisse-Radweg. Generell bin ich immer wieder auf die Info gestossen, dass es im ehemaligen Osten entweder sehr holprige Betonstreifen-Wege oder auch allgemein und teilweise recht schmale Wege gibt die man nicht wirklich mit Hänger fahren kann.

Das waren aber schon gelegentlich ältere Berichte. Weiss jemand wie das aktuell aussieht?

Liebe Grüsse,
Wimpf

Hallo Wimpf

ich bin diesen Sommer mit meinem Sohn den Elbe Radweg von Bremerhaven über Cuxhaven bis Prag gefahren.

Bei den Betonpflasterwegen gibt es zwei Kategorien. Die ersten sind noch ganze Stücke und ohne Probleme zu befahren. Die andere ist in viele Einzelteile zerbrochen und kaum befahrbar (noch schlimmer als die Natursteinpflaster welche es reichlich gibt) da sind wir auf die Straße ausgewichen. Richtig schmale Wege hatten wir wenn überhaupt sehr selten. Kurz vor Prag ist das wohl so aber dort sind wir der Bikline Empfehlung gefolgt und über den Berg ausgewichen.

Um die Natursteinpflaster wirst du aber an der Elbe entlang nicht drumrumkommen und die waren für mich mit meiner schweren Fuhre kein Spaß im Gegensatz zu meinem Sohn, der hat sich immer richtig gefreut und ist mit viel Spaß drübergebrettert.

Es gibt auch ein paar stellen wo der Weg eher ein Feldweg ist mit dickem hochbewachsenem Grünstreifen dazwischen, das ist mit Hänger dann bestimmt eher schwierig.

Viele Grüße

Michael

Zumindest vom Oderradweg kann ich es nicht bestätigen. Die Wege waren nur selten schmal und holprig. Vom Elberadweg sind wir nur einen kleinen Teil gefahren, daraus kann ich mir kein pauschales Urteil erlauben. Es waren aber eine Menge Familien mit Anhänger unterwegs.

Jakob

Evtl. in eine solche Planung integrierbar wäre das Grüne Band Deutschland. Hier könnte man im Norden starten und sich langsam in den Süden vorarbeiten oder eine Runde mit Hamburg und Berlin konstruieren.

Der ehemalige Osten liegt immer noch im Osten. Die Wege sind aber größtenteils sehr gut ausgebaut. Mehr oder weniger üble Drängelgitter gibt's aber durchaus.

Auch hier der Hinweis aufs Radreise-Wiki mit einer Fülle von Infos:

Oder-Neiße

Elbe

Tour Brandenburg

Solltest Du Dich für eine Strecke näher interessieren, kann ich noch etliche Infos nachreichen oder präzisieren. ON und TB bin ich komplett und Elbe zu ca. 2/3 gefahren. ON großenteils mit Kindern.

Gruß Dietmar

Hallo,
also den Oder-Neiße-Radweg fand ich über lange Strecken recht eintönig, immer auf dem Deich entlang. Zumindestens den Teil, den ich kenne (so Bad Muskau bis Frankfurt). Da gefällt mir der Spreeradweg deutlich besser. Im Spreeradwald kann man auch gut mal einen Tag im Paddelboot verbringen.

Eine Option wäre z.B. mit dem Zug nach Dresden, evtl von dort Tagesausflug in die Sächsische Schweiz, Richtung Bautzen und dann Spreeradweg Richtung Berlin. Und dann weiter Richtung Ostsee oder wohin auch immer.

Viel Spaß noch beim planen und dann eine schöne Reise.

Gut, da oben wird's dann halt auch leider eher eintönig, das ist wahr. Weiter südlich ist der Neißeradweg aber recht nett, wenn ich an Görlitz, Zittau und dann auch an Tschechien denke...


Volle Zustimmung! Da gibt's dann auch für Kinder so Highlights wie den Wasserspielplatz in Lübben. Es gibt zwischen Dresden und Berlin so einige Seen und nette Radrouten. Der Spreeradweg ist einer davon, ich bin auch schon öfter auf dem Froschradweg herausgekommen und würde den als recht familientauglich einschätzen.

Gruß,
Martin

Kannst du das mal genauer spezifizieren? Zumindest hier in Brandenburg gibt es ein echt toll ausgebautes Radwegenetz mit vielen vom Verkehr losgelösten Radstraßen die auch einen guten Fahrbelag haben. Kommt man nach Meck-Pomm oder Sachsen-Anhalt kann sich das aber schlagartig ändern.
Bsp: Oder-Neiße, Berlin-Usedom, Berlin-Kopenhagen, Spreeradweg, Tour Brandenburg, Oderbruchbahnradweg, Havelradweg, Dahmeradweg...
Du kannst dich auf der Radwegübersichtskarte des Wikis mal durch die Strecken und Beschreibungen klicken.

Also ich bin jüngst mal den Radweg Berlin-Dresden gefahren und leider noch nicht dazu gekommen, die zugehörige Wikiseite etwas auf Vordermann zu bringen. Grundanspruch der aktuell anscheinend fast abgeschlossenen Routenfindung war unbefestigte Wege zu meiden und eine möglichst kurze, aber abwechslungsreiche, verkehrsarme Route zu finden und nicht die Schlenker um jeden einzelnen Kirchtum mitzunehmen. Das ist größtenteils gelungen, obgleich im Ansinnen das Netz vor allem im Spreewald einzubinden die ein oder andere unbefestigte Passage auf der Deichkrone schon noch dabei ist. Drängelgitter gab es ab und an, vor allem an der Südostausfahrt von Berlin. In Brandenburg erinnere ich mich nur noch an einen Bahnübergang einer Schnellfahrstrecke, der für jedes von 08/15-Raddimensionen abweichendes Gefährt (Liegerad, Tandem, Anhänger, etc.) unpassierbar sein sollte. Kann man aber wohl auf Kosten eines größeren Umweges umfahren oder, weil schneller, überklettern (mit der damit im Sinne des Erfinders sicher einkalkulierten wesentlich höheren Gefährdung).
Zu den Unterkünften kann ich nicht allzuviel sagen (ich bin die Strecke am Stück gefahren), aber mit dem Lausitzer Seenland und dem Spreewald gibt es zwei touristische Highlights, die sicher auch Kindern Spaß machen können. Es bietet sich bei einer mehrtägigen Tour an, von der genannten Route Abstecher z.B. zu Tagebauen, Braunkohlekraftwerken und Badeseen im Lausitzer Seenland einzuschieben und auch Wassersportmöglichkeiten im Spreewald wahrzunehmen. Auch Städte wie Hoyerswerda, Cottbus, oder an der Elbe auch Meisen ließen sich einbinden. Um Moritzburg sollte man keinesfalls drumrumfahren (Schloss, Wildgehege, Parkanlagen, Teiche, wo viele Bilder der Künstlergruppe "Brücke" entstanden sind), da geht die Route haarscharf dran vorbei.

Falls ihr euch für den Elbe-RW entscheidet, 2015 findet die Bundesgatenschau statt, von Brandenburg (?) bis Havelberg (im Elbe-Havel-Winkel). Falls ihr daran kein Interesse habt, empfiehlt es sich, die Etappen so zu planen, dass ihr nicht da in der Nähe übernachten müsst.

Hallo

Vielen Dank für die Antworten. Elbe-Radweg hat es bei mir inzwischen ganz nach oben geschafft aus folgenden Gründen:

• Startpunkt HH mit Citynightline erreichbar
• Endpunkt flexibel mit Citynightline wie bspw. Dresden, Bad Schandau oder auch Prag
• Bundesgartenschau 2015 finde ich ein Plus
• Genug Campingplätze (laut Elbe Radweg Handbuch 2014)
• Wegbeschaffenheit ist wohl doch okay
• Genug interessantes für Kinder wie Wildgehege, etc.

Ich plane mal in diese Richtung weiter mit Start in Hamburg und Ende in Prag oder Elbe-Quelle. Das Radweg Handbuch 2014 habe ich schon. Die Karten darin sind aber wohl zum Fahren zu ungenau. GPS ist allerdings an Bord. Was würdet Ihr mir noch empfehlen? Bikeline Radführer oder nur Landkarten?

Danke euch,
Wimpf

Wir hatten die Bikeline-Karten (bekommst du sicher auch hier über den Marktplatz) und die reichen im Prinzip - zumindest solange ihr keine großen Umwege in die Umgebung machen wollt.
Ich fand ja den Abschnitt zwischen Magdeburg und Hamburg etwas zäh: Weite Strecken, oft nicht wirklich in Elbnähe und wie gesagt etwas eintönig. Ach ja, mit den Campingplätzen mache dich vorher lieber gut schlau, so zahlreich sind die nicht! Die meisten Elberadwegsradler sind eher Pensionsübernachter (große Steckdosenabhängigkeit ).
Ach ja, die besten Abschnitte am Elberadweg sind wohl zwischen Bad Schandau und Meißen (wenn wir mal großzügig sind). Plane die Tour lieber so, dass ihr noch Resttage zum Wandern in der sächsischen Schweiz oder für andere Aktivitäten um Dresden habt und nicht so, dass ihr womöglich nur bis Riesa kommt. Möglich wäre z.B. auch ein paar Abschnitte des Elberadwegs im Norden mit der Bahn abzukürzen.

Hallo

ich bin ja diesen Sommer mit meinem Sohn die Elbe lang gefahren. Wir hatten die beiden Bikeline Bücher dabei, das hat mir völlig gereicht.

Die Campingplätze sind auf manchen Abschnitten sehr zahlreich auf anderen sehr spärlich vorhanden.

Für mich war das absolute Highlight der Reise der Pausentag in Bad Schandau. Wir waren dort für zwei Nächte auf dem CP im Kirnitztal und hatten dort ein Wandererzimmer (7 Euro teurer als Zelten) den Morgen davor hatten wir im Regen abgebaut und sind bis ca 14:00 im Regen gefahren, da habe ich uns das nach gut zwei Wochen im Zelt gegönnt. Zum Wandern ist das der Hammer. Wir waren auf den Schrammsteinen und beim Kuhstall, ich rate euch dringend da eine Pause einzuplanen.

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß bei der Tour. Bei Bedarf kann ich dir gerne noch bei weiteren Fragen weiterhelfen

Viele Grüße

Michael

Ja, der Campingplatz im Kirnitzschtal ist wirklich eine optimale Ausgangsbasis für Wanderungen und die Schrammsteinecke hat eine Menge zu bieten. Wenn ihr nicht nur auf den idiotensicher ausgeschilderten und gut begangenen "Waldautobahnen" unterwegs sein wollt und auch mal kleinere, anspruchsvollere Wege und Stiegen gehen wollt, dann solltet ihr die paar Euro in die entsprechende Böhm-Karte investieren. Liest sich im ersten Moment etwas ungewohnt, sind aber die einzigen mir bekannten Karten, die z.B. Felsstufen sehr gut nachvollziehbar abbilden (und jeden noch so kleinen Trampelpfad enthalten).

CP am Elberadweg: Wenn ihr nicht in den Sommerferien fahrt,mag es ja angehen, ansonsten Vorsicht am CP in Königstein.
Der war Mitte August total überlaufen, gegen 19 Uhr wollte man mich abweisen. Nach einigem Flehen hat man mir eine katastrophale Ecke gezeigt, wo ich zelten könne. Dann bin ich selbst auf Suche gegangen und habe doch noch ein Eckchen gefunden.
Und alle Ansagen geschahen in einem hämischen Tonfall, der jegliche Hilfsbereitschaft vermissen ließ.

Als sehr angenehm habe ich jedoch den CP in Bittkau (Höhe Tangerhütte) in Erinnerung.
CP in Decin (CZ): Direkt unter einer Autobahnbrücke, aber nahezu menschenleer.

Auch in Königstein gibt es für Reiseradler bessere Alternative zum grossen Campingplatz an Bahn und Strasse: Per Fähre übersetzen und Ferdinands Homestay besuchen. Sämtliche (auch kleinste) Campingmöglichkeiten der Gegend stehen in den POI-Daten von Archies Campingverzeichnis, zu importieren in jedes GPS oder Google Earth.

Abgesehen von diesem Detail, kann ich die Fixierung auf lange Etappenfahrten entlang vorgezeichneter Touristenautobahnen nicht empfehlen. Wie oben bereits beschrieben, ist es abseits der Hauptroute oft viel interessanter, entspannter, preisgünstiger und für Kinder abwechslungsreicher. Tagesausflüge ohne Gepäck fahren sich ausserdem leichter. Im Regionalverkehrsraum rund um Dresden könnte man ohne Mühe 6 Wochen Radurlaub geniessen: 1-2 Woche Sächsisch-Böhmische Schweiz, 1-2 Wochen Lausitz, 1 Woche Spreewald, 1 Woche Ostergebirge/Erzgebirgsvorland, 1 Woche Dresden-Meißen u.s.w.

Richtig, gerade mit Kindern scheinen mir diese Rundtouren von zentraleren Punkten aus auch angenehmer. Flußradweg hat schon was, bedeutet aber auch, dass man jeden Tag die Zelte abbricht und Plan B für schlechtes Wetter nicht wirklich vorgesehen ist.
Was ich kürzlich erst entdeckt habe: Auch die Gegend nordöstlich von Dresden (bis zur Lomatzscher Pflege und noch weiter) lässt sich sehr gut beradeln. Da gibt es einige zu Radwegen umfunktionierte alte Bahntrassen und viele gut asphaltierte kleine Straßen mit zu vernachlässigendem Verkehr.

Hallo

Und vielen Dank an alle für die Antworten.

Wir wollen dann doch von Hamburg aus den Elbe-Radweg starten. Mal schauen wie es klappt. Ich habe vor das ganz flexibel zu gestalten und wenn es uns wo gefällt länger zu bleiben oder auch mal mit dem ÖV weiter zu reisen.

Wir werden so um den 11. Mai in Hamburg starten. Nach der Ankunft mit dem Nachtzug wollen wir dort erst mal drei Nächte bleiben - das ist die einzig vorab gebuchte Unterkunft. Die Jugendherberge in der Nähe der Elbe wird allerdings (von sich selbst beim Buchungsversuch) nicht für Familien empfohlen und ist auch schon ausgebucht.

Die zweite Juhe ist ca. 7 Kilometer ausserhalb. Das würde schon gehen, da man ja mit dem ÖV in die Stadt fahren kann. Aber vielleicht gibt es noch einen Geheimtipp von euch wo man mit Familie und zwei Fahrrädern mit Hängern in Hamburg unterkommen kann?

Viele Grüsse,
Wimpf

Die Frage nach Unterkünften in HH kommt öfters, z.B. hier: günstige Übernachtung in Hamburg wo ''? (Dies & Das)
Gruß
Uli

Hallo Wimpf,

in der Jugendherberge Horner Rennbahn habe ich schon zweimal (2013 und 2014) für zwei, drei Tage genächtigt und kann sie auf jeden Fall empfehlen. Auch mit dem Rad ist die JuH leicht von der Mitte Hamburgs aus gut zu erreichen. Ansonsten sind es zum nächsten U-Bahnhof nur wenige Minuten zu Fuß und man ist schnell in Hamburgs pulsierender Innenstadt.


Gruß Ernst.

Hallo

Ich habe gestern einen ersten Blick in die aktuellen Bikeline Bücher werfen können. Darin steht dass das Thema "Gegenwind" überwiegend bei der Fahrt von Hamburg an die Nordsee eine Rolle spielt.

Jetzt wollte ich eigentlich in Hamburg starten und Richtung Prag aufbrechen - die Elbe aufwärts also. Aber wenn der Wind auf dem "innerdeutschen" Abschnitt keine Rolle spielt wäre doch die Richtung "elbabwärts" - also Prag-Dresden-Hamburg der anderen vorzuziehen, oder?

Viele Grüsse,
Wimpf

Hallo Wimpf

ich bin letzten Sommer mit meinem Sohn die Elbe lang. Von Bremerhaven über Cuxhaven bis nach Prag. Der Wind war am Anfang deutlich spürbar, wie du ja schon schreibst. Später spielte der weniger eine Rolle.
Wegen der Steigungen ist meiner Meinung nach die Fahrtrichtung egal. Die großen Flüsse haben alle kaum Gefälle, da ist es gefühlt in beiden Richtungen eben.
Wir haben viele getroffen, die uns entgegenkamen, das könnt ihr euch also aussuchen.

Viele Grüße

Michael

Norddeutschland und Wind: Normal herrscht Nordwestwind bei mäßigem bis schlechtem Wetter, Ostwind auch bis 4 bft möglich, dann oft schönes Wetter mit Hoch über Nordosteuropa.
Weniger Wind an der Elbestrecke ist hinter Hamburg Richtung Magdeburg.

Steigungen wie vor schon gesagt, sind vollkommen egal.
Bikeline Bücher sind völlig ausreichend.
Viel Spaß auf der Tour!

Für dich als Schweizer ist es vielleicht wirklich interessanter, von einer hügeligen Gegend ins flache Land hineinzufahren. Du wirst irgendwann anhalten und dir sagen, wie unglaublich es ist, wie weit man gucken kann, wenn keine Berge im Weg stehen. Für mich als Hamburger ist es elbaufwärts spannender. Höhenmeter sollten bei der Länge der Strecke keine Rolle spielen. Die Chance auf günstigen Wind ist wohl größer, wenn du in HH startest.

Wolfgang

Hallo Wimpf,

wir sind letztes Jahr im Juni mit unseren Kindern von Magdeburg nach Hamburg geradelt und hatten fast ausschliesslich Gegenwind, meist nicht sehr heftig, doch eben recht konstant und zermürbend von vorne.
Leider war es insgesamt nicht besonders warm und durch den Wind nochmal kälter. Wir hatten meist deutlich wärmere Kleidung an als entgegenkommende RadelerInnen.

Grüße Lena

Danke für eure Antworten und Unterstützung.

Wir haben uns für die Strecke Hamburg an der Elbe entlang bis maximal Prag entschieden. In Hamburg habe ich die Superbude gebucht, da die für uns als Familie erschwinglich ist und man die Räder und Hänger dort in einem extra Raum abstellen kann.

Start ist der 10. Mai und wir haben knapp 7 Wochen Zeit. Es ist ein Experiment und ich hoffe sehr, dass dieses positiv ausfällt :-)

Hallo

Wir sind wieder zurück und haben tatsächlich die Strecke Lauenburg bis Prag geschafft.

Wir sind ab Lauenburg gestartet, da ich noch auf mein neues Rad warten musste (das verspätet per Spedition nach HH geliefert wurde) und wir die Zeit bis dahin in der Jugendherberge überbrückt haben. Das Stück von Hamburg bis Lauenburg haben wir uns eben ohne Rad per Fuss und Auto angeschaut.

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Generell:
Die Leute die wir auf der Strecke getroffen haben waren wirklich überwiegend alle sehr nett und hilfsbereit. Gut, viele konnten es fast nicht fassen, dass wir mit zwei kleinen Kindern unterwegs waren. Aber meist hat sich diese Fassungslosigkeit schnell in Hilfsbereitschaft verwandelt. Vom Rhythmus her sind wir meist zwischen 10 und 11 Uhr gestartet und haben ab 12 Uhr einen Platz für’s Picknick gesucht. Nach 90 bis 120 Minuten Pause sind wir dann für 1 bis 2 Stunden weiter gefahren. Wenn wir dann noch nicht am Ziel waren gab`s nochmals 30 bis 60 Minuten Pause und dann den „Endspurt“ bis zum Etappenziel. So haben wir meist zwischen 25 und 35 Km geschafft pro Tag (und einmal auch 50). Das hat für uns gut gepasst so.

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Parken:
Das Auto habe ich auf einem öffentlichen Parkplatz in Lauenburg hinter der JuHe "Zündholzfabrik" für fünf Wochen stehen lassen. War kein Problem.

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Strecke:
Was uns eigentlich immer und nahezu täglich aufgefallen ist, ist das Thema Wind. Durch die Richtung "elbaufwärts" haben wir wirklich sehr oft Rückenwind gehabt - diese Wahl war wirklich die Richtige.

Bei den kleinen Fähren ab Dresden Richtung Prag hatten wir gelegentlich etwas Mühe mit den beiden Hängern und Kindern. Teilweise gibt es grosse Absätze oder eben auch wenig Platz auf den kleinen Booten. Vor allem das „Moby Dick“ bei Dessau war nicht einfach, da man dort linkselbisch auf Sandstrand aussteigt der zudem stark ansteigt. Ohne die Hilfe einiger Wartender wäre wir da nicht hoch gekommen.

Die Wege an sich sind nicht so schlecht, dass man mit Hänger gross Probleme hätte. Es gibt einige wenige Stücke mit Betonplatten die extrem schmal sind (geschätzt ca. 90 cm) die wir (wenn bekannt) umfahren haben. Leider sind die Bikeline Bücher bei dieser Art von Information nicht so genau. Vor allem das Buch ab Magdeburg nach Dresden sollte hier eine Aktualisierung erfahren.

Auch die alte Eisenbahnbrücke bei Barby kann man nicht mit Hänger befahren, da hier sehr enge Gitter verbaut sind. Wir mussten die Händer darüber heben. Das hat Zeit und Kraft gekostet.

An das Stück nach Theresienstadt in der Tschechei kann ich mich auch noch gut erinnern. Da ist auf ca. 2 Km der Weg so schlecht befahrbar, dass wirklich alle auf einem einspurigen Trampelpfad im Blumenfeld nebenan fahren. Das ging zwar auch mit Hänger, aber ich möchte nicht wissen was passiert, wenn es hier kurz vorher geregnet hat…

Was uns auch positiv aufgefallen ist, ist die hohe Dichte an vorhandenen Kinderspielplätzen entlang der ganzen Strecke. Diese sind zwar in Brandenburg und Sachsen-Anhalt verwaist (auch Abends waren dort keine anderen Kinder anzutreffen) aber durchwegs von guter Qualität. In der Tschechei sogar noch häufiger und auch von guter Qualität und mit mehr Kindern (Spielkameraden).

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Übernachten:
Im nachhinein würde ich die komplette Zeltausrüstung zuhause lassen, da es mühsam ist mit einem 6 Monate alten Baby und einem 3-jährigem Kind das Zelt aufzubauen und einzurichten. Das blieb immer an einem hängen, da sich der andere mit den Kindern beschäftigen musste. Übernachtungsmöglichkeiten in Pensionen gibt es wirklich genug im Mai/Juni. Nur die Preise variieren stark von ca. 50 Euro für eine komplette Ferienwohnung bis zu 90 Euro für ein Zimmer. In Havelberg wollte jemand sogar 22 Euro für ein Babybett und 8 Euro für das Frühstück für ein 6 Monate altes Kind (welches sich ausschliesslich von Muttermilch ernährt). Hier sind wir dann wesentlich günstiger im Jugendzentrum untergekommen.


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Fazit:
Ich hatte schon vor der Tour erwähnt, dass es ein Versuch sein wird. Nach der Tour würde ich sagen, dass ich diesen Versuch jeder Zeit wieder starten würde. Ich denke wenn man den Kindern und sich selbst nicht zu viel zumutet und keinen Zeitdruck hat, entspannt sich die Situation schon sehr. Die Strecke selbst würde ich ebenfalls als richtige Wahl erachten.

Wimpf

Hi Wimpf


Interessanter Bericht.


Chapeau!



Oh, gleich 2 - puh, mein Beileid.



tja, mit kleinen Kids campen ist halt v.a. was für Feinschmecker, muss man mögen! ... aber klar, genauso läufts:
Einer gibt den Bespasser, der andere baut Häusschen, rührt im Kessel (und passt auf, dass die Brut denselben nicht umschmeisst) usw. Damit das nicht zu eintönig wird, ist es praktisch, wenn beide Elternteile Campingmässig autonom sind - dann kann man mal die Rollen tauschen. Von der Härte solcher Abenteuer machen sich kinderlose Reiseradler keinen Begriff