Hallo!

Mir ist eine gute Tourenidee eingefallen, ich weiß aber noch nicht, wie gut die Straßen zu befahren sind.

Mich interessiert folgende Strecke:
Oberengadin - Ofenpass - Umbrailpass - Bormio - Foscagnopass - Eirapass - Livigno - Forcola di Livigno - Berninapass - Oberengadin

Das ganze soll (evtl.) in eine große Alpentour eingebunden werden.

Was könnt ihr mir zu dieser Strecke berichten? Insbesondere interessiert mich der (Auto-)Verkehr und die Existenz von Tunneln.

Ist der Umbrailpass auch mit einem Tourenrad zu befahren? Ich las', dass er geschottert sein soll. Was ist bei Regen?

Kann die Runde auch durch den Tunnel "Munt la Schera" (von der Ofenpassstraße direkt nach Livigno) abgekürzt werden?

Gruß Ben

Umbrailpass kann mit Tourenrad befahren werden. Sooo lang ist das nicht asphaltierte Stück nicht, bei Nässe ist es vielleicht noch etwas unbequemer. Ich hatte mit dem Tourenrad jedoch kein Problem (da fahren ja auch Rennräder drüber)

Der Tunnel ist AFAIK für Radfahrer benutzbar, man muss aber Licht haben, dann kann man da abkürzen.

Gruß
Holger

Zuerst einmal, den Tunnel von Livigno Richtung Ofenpass ist nicht gerade ein Lust, wenn's anders geht, umso besser. Habe diese Tour (via Stilfserjoch) vor über 10 Jahren gemacht. Der Verkehr hält sich in Grenzen, ist aber in der Ferienzeit (bis Ende August) nicht wenig (viele Tagesausflügler, die in Livigno den Tank mit billigem Benzin auffüllen).

Zu (Teilen) der Runde gibt es einige Berichte im Web. Google mit z.B. "Umbrail" "Livigno" "Fahrrad" gefüttert sollte den Weg weisen.
Gruss
Uli

Nanu? Die andere Richtung stelle ich mir unangenehm vor, aber von Livigno Richtung Ofenpass hat der Tunnel ein ordentliches Gefälle. Ich erinnere mich, dass ich dort plötzlich 50 Sachen drauf hatte, ohne es richtig zu merken. Man ist also relativ schnell durch. Der Tunnel wird per Ampel immer nur für eine Richtung frei gegeben, wenn man aber erst kurz vor Ende der Grünphase losfährt, kann es einem passieren, dass doch Gegenverkehr komt. Das ist dann natürlich aus Geräuschgründen wie in jedem längeren Tunnel ausgesprochen unangenehm. Also Ohrenstöpsel nicht vergessen!
Am Tunneleingang von Livigno aus steht übrigens ein rotes "Für Fahrräder gesperrt" Schild. Das haben wir aber erst zu Hause entdeckt, nachdem wir die Fotos angesehen haben.
Ich glaub es steht aber, "auf eigene Gefahr" darunter.
Jedenfalls hat uns keiner der Polizisten /Grenzfuzzis am Ende des Tunnels angemacht.

zum Umbrail:

Der ist wirklich gut befahrbar. Bevor wir hoch sind, wurden wir aber am Campingplatz gefragt, ob wir schon den Umbrail gefahren wären. Als Begründung für die Frage wurde die Sprenkelung auf einem unserer Rahmen genannt. Die war aber einlackiert.

Ansonsten bekam der Pass von uns den Namen Umbring-Pass. Es war aber auch ziemlich heiß an dem Tag.


Gruß
Irrwisch

stimmt, man soll also darauf achten, das die Mitfahrer nicht erst bei grün die Sonnenbrille absetzen und nach der anderen suchen und dann noch nach ner warmen Weste...

Aber wichtiger als Ohrstopsen reinzutun ist, sich bei Gegenverkehr in eine der Nischen zu verkrümeln...

:

Hallo Ben,

ich bin 1997 von Süden über den Ofenpass, durch besagten Tunnel (das Verbotsschild mit dem Gummiparagraphen-Zusatz steht auch auf der schweizerischen Seite) nach Livigno und über die Forcola di Livigno und den Berninapass nach St. Moritz gefahren. Ein sehr aufregendes Erlebnis, denn beim Aufstieg zur Forcola di Livigno geriet ich in ein ziemlich heftiges und scheinbar nicht enden wollendes Gewitter. Erst direkt am Bernina-Passhöhenschild konnte ich erkennen, daß die dunkle Wolkendecke im Norden abrupt endete. Nach einer ausgiebigen Pause im Restaurant fuhr ich also bei Sonnenschein und trockener Straße hinunter. Bernina und Ofenpass würde ich jeweils eher für die umgekehrte Fahrtrichtung (Nord-Süd) empfehlen, die Aufstiege von Norden finde ich leichter - insbesondere am Bernina, auf dessen Nordseite die Straße fast parallel zur Bahnstrecke läuft. Außerdem mußte ich bei der Abfahrt vom Berninapass nach Norden immer so furchtbar den Kopf verdrehen, um den Gletscher zu sehen. Das gleiche gilt am Ofenpass bezüglich des Blicks auf den Ortler. Eine kleine Gemeinheit am Ofenpass ist der Abschnitt zwischen dem Tunneleingang und dem Inntal, da gibt es noch einen zweiten "Pass" zu überwinden.

Daniel

Danke für deinen Bericht!

Wie ist denn der Verkehr am Ofenpass und in Livigno zum Berninapass?

Gruß Ben

Total unproblematisch war der Verkehr. Vielleicht auch wegen des Gewitters war ich zwischen Livigno und Berninapass fast das einzige Fahrzeug. Am Grenzübergang zwischen den beiden Pässen mußte ich trotzdem etwas warten, weil das einzige - italienische - Auto vor mir gefilzt wurde. Den Ofenpass - dieses Mal ohne den Umweg über Livigno bin ich im September '99 nochmal gefahren, als ich von Italien zurückkam. Dort und auf dem - allerdings erst am frühen Abend angefangenen, mit Übernachtung auf der Passhöhe - Flüelapass waren wieder nur ein paar vereinzelte Autos unterwegs.
Wenn Du den Tunnel vom Ofenpass nach Livigno westwärts, also bergauf fährst, mußt Du berücksichtigen, daß die Ampeln im Tunnel darauf programmiert sind, daß alle - also auch Du - mit 50 km/h durchfahren. Irgendwo wird Dir also eine Kolonne entgegenkommen, obwohl Du eigentlich "grün" hast. Also lieber rechtzeitig in einer Ausweichbucht warten, sonst wird es sehr eng.

Daniel

Den Tunnel wollten wir nur als Abkürzung benutzen, falls das Wetter schlechter werden sollte. Ansonsten soll nach dem Ofenpass der Umbrailpass und dann über Bormio der Foscagnopass gefahren werden um schlussendlich nach Livigno und von dort aus dann zum Berninapass zu kommen (siehe erster Beitrag).

Gruß Ben

Hi Ben,

klasse Strecke, viel Vergnügen!!

In welchem Monat wollt Ihr denn dort fahren?

Gruß
Irrwisch

Einen schönen Campingplatz gibt es auch auf der Nordseite des Bernina, den Camping Plaun beim Bahnhof Morteratsch. Zwar kein Ortlerblick, aber dafür Piz-Palü-Blick.

Auf der Südseite des Berninas kreuzt die Bahntrasse die Straße doch erst zwischen Poschiavo und Tirano. Von der Passhöhe bis Poschiavo nimmt sie einen ganz anderen Weg als die Straße, über die Alp Grüm.

Gruß
Holger

Auf der von Dir beschriebenen Strecke gibt es kein einziges Tunnel. Vor dem Ofenpass kommt allerdings noch eine Steigung mit dem Namen "Ova Spinn" . Diese Steigung und der Umbrailpass sind die steilsten Teilstücke der Tour. Der Umbrailpass ist problemlos, selbst mit schmalen Rennradreifen zu befahren. Nach dem Umbrailpass würde ich aber nicht sofort Richtung Bormio abfahren, sondern den 3km langen Abstecher zum Stilfser Joch machen. Ganz bis Bormio muss nicht gefahren werden. Bereits vor Bormio, bei Kehre 3 ist der Abzweig zu den übrigen Pässen.

Vom Stilfer Joch kommend, war dies vor einigen Jahren eine meiner landschaftlich schönsten Touren. Sehr, sehr empfehlenswert.

Ciao
Detlef

Wenn man, wie er es auch schreibt, über Livigno abkürzen will, gibt es natürlich schon einen Tunnel.

Ansonsten schließe ich mich deinen Tips an, die paar Meter zu dem zweithöchsten Alpenpass würde ich mir auch nicht entgehen lassen (bzw. ich habe den Abstecher damals auch gemacht)

So ganz sicher ist es ja noch nicht, ob wir diese Strecke auch fahren.

In den nächsten Tagen soll's mal losgehen.

Meint ihr, man schafft die Runde (mit Gepäck) auch in einem Tag? Zwei müssten ja gehen, oder? Wo hat's auf dieser Strecke einen (guten) Campingplatz?

Laut meiner tollen (Auto-)Karte hat's nur in S. Maria einen.

Gruß Ben

Also, ein TAg mit Gepäck ist schon heftig. In Livigno gibt es einen Campingplatz, da habe ich schon mal übernachtet, auch in Sta Katarina bei Bormio (war allerdings vor 13 Jahren... also aktuell ist diese Auskunft nicht). Und in Pontresina gibt es meinen absoluten Alpen-Lieblings-Campingplatz mit Blick auf Piz Palü.

Schau mal hier. Meinen Murmeltier-Ortlerblick-Platz gibt es wohl auch noch. Ansonsten fand ich '99 die Übernachtung im Flüela-Hospiz einmalig - und billiger als Campingplatz. Ob es was vergleichbares auf den anderen Pässen gibt?

Daniel