Hallo,

weiß jemand, ob und wie sich Fahrräder in Kanada und USA von europäischen unterscheiden? Passen Ersatzteile aus Amerika bei deutschen Rädern? Ich denke dabei natürlich zunächst an Reifen, Schläuche, Ketten, Speichen usw. Was ist die bevorzugte Radgröße da drüben.

Der Inselhüpfer

Die Frage finde ich reichlich komisch... Das sind alles Teile, die es in vielen verschiedenen Größen gibt. Wenn du die passende Größe kaufst, dann passt es auch zusammen. Ein 622mm-Reifen passt auf eine 622mm-Felge, egal ob der Reifen aus Amerika oder aus Europa kommt.

Speichenlängen sind sehr individuell. Du solltest deine Speichenlängen (es sind i.d.R. mindestens zwei verschiedene Längen, manchmal drei) kennen, sonst kannst du keine Ersatzspeichen kaufen. Idealerweise nimmst du die passenden Esatzspeichen gleich mit.

Gruß
Thoralf

Danke für die prompte Antwort! Dann weiß ich jetzt bescheid. Ich werde mir Mühe geben nicht wieder so komische Fragen zu stellen.

Moin moin,
die Frage ist schnell beantwortet: Alle Fahrräder, die ich letztes Jahr in Oregon und Washington State sah, wiesen 622mm (28") und 559mm (26") Laufräder auf. Alle anderen Komponenten waren Weltstandard. Gelegentlich sah ich Fahrräder mit Rohloff und mit NuVinci-Naben... Ach ja, Ortliebtaschen sind dort mit Abstand die meistbenutzten Taschen...
Gruß aus Münster,
HeinzH.

Das was in Mitteleuropa gemeinhin als "Trekking-Rad" verkauft (und hierzulande oft als Reiserad genutzt wird, obwohl es mMn nur die Nachteile eines RR mit denen eines MTB vereint) war nach meinen Beobachtungen zumindest im Westen der USA (im Osten war ich noch nicht) völlig unbekannt. Für Straßentouren hat fast jeder einen "Randonneur" benutzt (die meisten einen Surly...) - und ins Gelände geht es mit einem richtigen MTB - damals alle gesehenen noch mit 26" - hat sich vielleicht schon geändert.

Ersatzteilversorgung (ich brauchte einen neuen Hinterreifen in der Nähe von Las Vegas) nicht wirklich ein Problem - Fahrradgeschäfte gibt es in jedem größeren Ort. Solltest du unterwegs eine irreparable Panne haben - die Einheimischen sind äußerst nett und werden dich und dein Rad zum nächsten Shop transportieren.

Gute Fahrt !

Ich denke dabei eher an metrische Gewinde und zölliges Werkzeug...

rainer*

Sollte alles kein Problem sein. Sei dir aber bewusst, dass die USA und Kanada groß sind. Wenn der Händler (oder du) also ein Teil erst bestellen muss, kann das ein paar Tage dauern. Exotisch sind vor allem Nabendynamos und Nabenschaltungen. Aber die fallen ja auch eher selten aus. Metrische Schrauben finden sich am einfachsten im Fahrradhandel, mit begrenzter Auswahl aber auch anderswo.

Gruß aus Montreal,
Harald.

Es gibt dort eine große Fangemeinde der 584er Felgen (650 B), lange bevor sie für die Bergfahrräder populär wurden

Alltagsräder sind dort (mit wenigen Ausnahmen wie z. B. New York oder Portland) völlig unbekannt und deshalb gibt es dort nur Sportfahrräder oder Fahrräder zum spazieren fahren ( Cruiser oder Caferacer )

Die Globalisierung hat da ganze Arbeit geleistet

Moin Jürgen,
es sind schon ein paar Gegenden mehr, wo man dort das Fahrrad auch als Alltagsverkehrsmittel nutzt und es werden dort, wo die zurückzulegenden Entfernungen dies erlauben, mehr. Das Bild, welches uns die hiesigen Medien aus den USA vermitteln, ist diesbezüglich sehr unvollständig und einseitig. Das sagten uns auch schon früher unsere Verwandten dort, welche regelmäßig deutsches TV und Zeitungen anschauen und ich kann dies bestätigen. Wahrscheinlich passt es nicht in das gern gepflegte USA-Bild.
Es folgen einige eigene Momentaufnahmen:


Bahnhof Eugene/Oregon an einem Werktag am späten Vormittag; die abgestellten Räder stufe ich als Alltagsräder, z.T. als klassische "Bahnhofsräder" ein...


Eugene, schön gestaltete Fahrradabstellanlage in der Stadt...


Eugene, die Biomarktkette Hummingbird wird standesgemäß und verkehrsökologisch korrekt mit knickgelenkten Lastenliegerädern beliefert. Das linke Laufrad des Anhängers ist mit einem elektrischen Pedelecantrieb ausgestattet.

Es folgen fünf Fotos aus dem in West-Ostrichtung mehr als hügeligem Seattle, ...









...wo seit etwa fünfzehn Jahren das Fahrrad als Verkehrsmittel von der Stadt gefördert wird. Wir waren zweimal jeweils mehrere Tage in Seattle und haben morgens und nachmittags eindeutig mehr Fahrradpendler als Freizeitradler gesehen.
Gruß aus Münster,
HeinzH.

Och Heinz, du bist doch auch nicht neu hier: 7 von 8 Bildern die nicht forumskonform sind, ist eine erschreckend schlechte Quote.

Andere Beispiele für Orte mit vielen Alltagsradlern sind die Unistädte, wie z.B. Boulder, oder Chapel Hill, welche ich aus eigener Erfahrung kenne. Da die Campusareale weitläufig- und die Parkplätze beschränkt sind, bewegen sich sehr viele Studenten ganz selbstverständlich mit Fahrrädern, meist leichten Sporträdern ohne Gepäckträger, Schutzbleche oder fixem Licht. Der Tagesbedarf wird in Daypacks rumgetragen.

Grüsse
Markus