Hallo liebes Forum,
ich probier es nocheinmal, habe schon viel über die Forensuche gefunden, trotzdem bleibt die ein oder andere Frage offen.
Möglicherweise hat der eine oder andere schon seine Erfahrungen auf dieser Strecke gemacht?
Los gehts am 3.April bis 19ten. Übernachtung möglichst Campingplatz, Pension, billiges Hotel geht auch, Ruhetage müssen auch sein..
Der grobe Plan wäre bis jetzt von Lisboa aus nach Süden bis Lagos, dann an der Algarve entlang (soll ja einen 214km langen "Radweg" dort geben) nach Huelva, Sevilla und über Antequera nach Malaga zum Rückflug zu gelangen.
Die eine Frage wäre: Ist es um diese Jahreszeit empfehlenswert an der Algarve entlang zu fahren, wenn man auf Touristenbespassung keinen Wert legt und eher ruhig dahinradeln will? (wie könnte die alternative Route durchs Inland aussehen?)
Die andere Frage wäre nach einer verkehrsarmen Route von Sevilla nach Malaga und wieviele Tage ich einplanen sollte. Fahre in der Uckermark an die 100-120km, wenns bergig wird eher nur 60-70km, oder noch weniger..
Viele Grüsse
Andreas

Portugal und Spanien sind bis zur kleinsten Landstraße von Google StreetView abgedeckt.
Wie ich da vorgehe: Ich klicke mir Stück für Stück eine beliebige Route mit kleinen Straßen und wenig Verkehr zusammen. Kostet mehr Zeit als vorgefertigte Touren nachzuradeln, aber man lernt das Land besser kennen.

Hallo Andreas,

aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur zur Teilstrecke Sevilla - Málaga eine Empfehlung geben. Ich bin in der Karwoche 2010 folgende Strecke gefahren:

Sevilla - Málaga

Im Forum hatte ich in diesem Faden meine Eindrücke in Wort und Bild wiedergegeben:

Andalusien 2010

Die Strecke war landschaftlich und kulturell klasse, kaum Autoverkehr und viel Natur, ich kann sie nur weiterempfehlen.

Gruß,
Martin

danke für den tipp.
das ist eine recht ausgedehnte strecke, 9 tagesetappen, wenn ich das richtig sehe,
ich suche nach einer strecke für gemütlich max. 4-5 Tage.
gruss
andreas

Schneid einfach den Sack nach Cádiz ab. Wenn Du mehr pragmatisch denkst, dann fahr einfach mit dem Zug bis Arcos de la Frontera. Aus Sevilla mit dem Fahrrad rausfahren ist in die meisten Richtungen etwas anstrengend, weil die Mehrzahl der Straßen autobahnartig ausgebaut wurden. Klarer Fall von Hauptstadtbonus. Irgendwo mussten die EU-Mittel schließlich hin. Noch eine Abkürzung der Strecke von Bafomed, die mir in dieser Ecke übrigens gut gefällt, wäre die Möglichkeit, von El Chorro direkt im Tal über Alora nach Málaga zu fahren. Dann entgehen Dir aber Sachen wie El Torcal.

Gibt wohl kaum eine bessere Zeit. Noch vor den Osterurlaubern, aber schon ordentlich intensive Sonne und warme Temperaturen zu erwarten. Lediglich einige Campings könnten noch geschlossen haben.

»Einige« ist gut. Viele Binnenlandzeltwiesen öffnen für die Semana santa und fallen danach wieder bis Mai in den Winterschlaf. In den 2000ern hatte ich in der Osterwoche mehrmals hartnäckiges Duschwetter mit überlaufenden Bergstiefeln. Der Kurs von Bafomed umgeht zwar die Sierra de Grazalema etwas, man sollte aber trotzdem wissen, dass die der Regenpol der Halbinsel mit gut 2000mm Niederschlag pro Jahr ist und dass dieser Niederschlag praktisch ausschließlich im Winterhalbjahr und in Regenform fällt.

Die Ambivalenz des Aprilwetters kennen wir ja auch hier zur Genüge. Trotzdem würde ich mir die Möglichkeit eines andalusischen Frühlings nicht entgehen lassen - im Sommer brennt einen die Sonne vom Sattel, im Herbst ist alles ausgetrocknet und im Winter ist es trist und im Zweifel auch nicht richtig warm. Es gibt natürlich noch die Möglichkeit, das Reisen ganz einzustellen.

Den Betrieb endgültig einstellen ist keine Option. Man sollte nur einfach wissen, dass auch der andalusische Wetterteufel ein Eichhörnchen ist.

pragmatisch und gedacht: nehmen die mich und mein ausgewachsens 28er mit allem pipapo von sevilla nach Arcos de la Frontera auch mit?

Wohl kaum, da fährt ja gar kein Zug mehr hin.

Grüße

zaher

Hafas ist für Spanien kein vollkommen zuverlässiges Auskunftsmedium. Insbesondere, wseil die Programmierer mit den spanischen Zuggattungen nichts anfangen können. Guckst Du bei www.renfe.com nach, siehst Du, dass die meisten Züge MD, »Media distancia«, also Eilzüge sind. Sie sind allerdings platzkartenpflichtig, aber das bekommst Du beim Fahrkartenkauf kaum mit. Auf der Fahrkarte steht zusätzlich eine Wagen- und Platznummer. Der mittlere Wagen der dort in der Regel eingesetzten Triebzüge der BR 449 hat einen gut sichtbaren Niederflureinstieg

und drei Fahrradstellplätze.

Die Fahrradmitnahme selber kostet nichts, Du brauchst nur eine Stellplatzreservierung, die aber meines Wissens ebenfalls nichts kostet. Ganz sicher bin ich mir aber nicht, ich brauche die Stellplätze nicht:


Nachtrag: der passende Bahnhof ist in Jerez de la Frontera. Bis Arcos sind es 33 Kilometer.

Falk, das ist ja schön und gut, aber die Renfe-Auskunft kennt Arcos de la Frontera gar nicht. Oder sie ist bei mir kaputt, was ja auch immer mal vorkommt.
Auch wenn ich mir die Luftbilder von dort anschaue sehe ich da nur noch eine aufgelassene Trasse

Grüße

zaher

Hab ich doch gerade berichtigt, der Bahnhof ist in Jerez. »de la Frontera« heißen in der Ecke viele Gemeinden, das ist ein Erbe aus der Reconquista.

Hallo Andreas,
Touristenbespassung wirst Du nur östlich von Lagos finden. Dort aber sehr geballt im schönen Grün
Lissabon- Lagos ist traumhaft schön an der Küste entlang. Aber auch hier hast Du auf 100km ca. 1000 hm.
Portugal, Via Algarviana und Via Lusitana (Länder)

Viel Spass
Jürgen

Hallo Falk,
besten Dank für die Info.
Das könnte ja heissen, falls mein Vorhaben aus welchen Gründen auch immer nicht wie geplant duchzuführen ist, ich ab Sevilla oder sonstwo an der Bahnstrecke mit einem "Media distancia" evt. das bepackte und unfaltbare Rad in so einem Zug doch mitbekomme?
Das würde halt einfach für deutlich mehr Entspanntheit auf der Reise sorgen.
Viele Grusse
Andreas