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#711785 - 04/12/11 09:24 PM
Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
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Natürlich hatten wir uns lange überlegt ob man in diesen unruhigen Zeiten nach Syrien reist. Zum einen geht es um die eigene Sicherheit. Zum anderen um die Frage, ob man mit seinem Besuch das dortige Regime unterstützt. Wir fühlten uns auf der gesamten Reise sicher. Ein jeder hieß uns willkommen, egal welche politische Richtung er wohl vertrat. "Welcome to Syria" klingt noch heute in den Ohren. Wir haben es hunderte Male vernommen. Wir hörten nur zu- enthielten uns irgendwelcher Kommentare und Ratschläge- auch um unsere Gesprächspartner nicht zu gefährden. Erstaunlicherweise- oder auch nicht- gaben sich sehr viele Syrer als Assad- Anhänger zu erkennen. So lebt es sich hier wahrscheinlich besser. Aber dies ist nicht das Thema dieses kurzen Berichtes. Wir fühlten uns im Norden Syriens ausnahmslos sicher und nicht nur respektiert sondern mit großer Wärme aufgenommen. Hätten wir jede Einladung angenommen wären wir wohl noch einige Monate dort. Ausnahmslos jeder will helfen. Es reicht die Karte rauszuholen oder sich nur suchend umzuschauen schon ist man umringt und bald findet sich jemand, der englisch oder deutsch spricht, oder jemanden kennt und ihn sogleich anruft. Wahnsinnig nette, sympathische, interessante Leute. Besuch vom Hirten am Morgen mit Fladenbrot Die meisten Straßen sind ruhig bis sehr ruhig, breit, haben oft auch einen breiten Seitenstreifen und selbst kleine Nebensträßchen guten Fahrbahnbelag. Die syrischen Autofahrer sind nett, halten Abstand.... aber eigentlich schon wieder zu nett. Jeder will diesen komischen Ausländer grüßen. Natürlich mit Hupe. Und diese sind meist laute Fanfaren! Aleppo ist ein Traum: Orient pur! Viel Kultur , Exotic und pralles Leben. Beste Restaurants und Hotels! Eine unserer absoluten Lieblingsstädte. Von Antakya (Hatay) aus waren wir nach Aleppo geradelt. Weiter gings zum Assad Stausee an den Euphrea, einen der größten Gewässer des hahen Ostens und mitverantwortlich für blühende Landschaften in Syriens Wüste und ewiger Streitpunkt mit dem Irak, der nicht mehr genug Wasser abbekommt. Dem Euphrat folgten wir bis Deir Az- Sur und schliefen sogar auf einer seiner kleinen Inseln. Dem oft kaum mehr vorhandenen Fluss Chabur folgten wir dann wieder nordwärts bis zur türkischen Grenze. Nun begleitete uns mitunter ein Auto des Geheimdienstes. Kann auch praktisch sein. Transportierten mitunter unser Gepäck und gaben uns in einem Sandsturm auch einen kostenlosen Lift in die nächste "Stadt". ab Aleppo Richtung osten kein Land für Hundephobiker. Täglich rannten etwa 10- 20 große Hunde furcherheischend kläffend hinter uns her. Anfangs warfen wir mit Steinen. Dann mit Brot. Das ging deutlich besser. Blieben sofort stehen. Kein Hund versuchte wirklich uns zu beissen. Wahrscheinlich wollten sie nur spielen........ Liebe Grüße Isabel und Uwe
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Edited by uwee (04/12/11 09:31 PM) |
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#711809 - 04/13/11 04:42 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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WOW, extrem schöne Bilder. Und du beschreibst das sehr realistisch und fein.
Warum hat man immer so viele Vorurteile...frage ich mich gerade...
Muss zugeben das ich zuviel Angst habe im Nahen Osten mit dem Rad zu fahren.
Und das mit den Hunden...hmm..Naja ich bin ein Hundephobiker..wurde mal gebissen usw...
Aber die Tour.genial
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#711813 - 04/13/11 05:44 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: alexos76]
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Warum hat man immer so viele Vorurteile...frage ich mich gerade...
Frage ich mich auch ständig. Mein Dank gilt Uwe für diesen mal wieder tollen Bericht. Ich wünsche Uwe und Isabel weiterhin alles Gute auf Ihrer weiteren Reise. Gruss Thomas
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#711859 - 04/13/11 07:45 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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Danke Isabel und Uwe, für den Reisebericht mit den stimmungsvollen Fotos. Eine Nachfrage habe ich: Habt ihr die deutsche Flagge gezeigt, um nicht für US-Amerikaner gehalten zu werden? Es ist ja nicht allzulange her, da war es hierzulande verpönt, die Revolutionsfahne von 1848 privat zu zeigen. Dies hat sich zwischenzeitlich entspannt..... Bis später, Heinz
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Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen... | |
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#711907 - 04/13/11 09:25 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: HeinzH.]
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Danke Isabel und Uwe, für den Reisebericht mit den stimmungsvollen Fotos. Eine Nachfrage habe ich: Habt ihr die deutsche Flagge gezeigt, um nicht für US-Amerikaner gehalten zu werden? Es ist ja nicht allzulange her, da war es hierzulande verpönt, die Revolutionsfahne von 1848 privat zu zeigen. Dies hat sich zwischenzeitlich entspannt..... Bis später, Heinz Also ich habe für meine kommende Reise in den nahen Osten vor, die Flagge der Europäischen Union und die von Jordanien mitzunehmen und am Rad zu befestigen. Da ich in Israel starten werde, habe ich große Bednken, dass es nicht sehr gut ankommt, wenn ich im Gepäck die deutsche Flagge und die Flagge der Palästinenser mitnehmen werde. Die israelische Flagge kommt nicht mit. Da ich vor habe, durch das Westjordanland zu radeln, würde ich meine Solidarität mit den Palästinensern schon gerne zeigen, ich habe aber zu große Bedenken bezüglich israelisches Militär oder Polizei. Deshalb werde ich in Israel mir auch keine Deutschlandfahne ans Rad machen. Gruss Thomas
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#712029 - 04/13/11 12:12 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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Beeindruckender Bericht mit klasse Bildern!
Danke dafür.
LG
Markus
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Gruss Markus Forza Victoria !
When nothing goes right -> go left! | |
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#712063 - 04/13/11 12:45 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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glücklich für die Kommentare und die Fotos, die Sie senden, so schön, dass ich folgen
Grüße Chema
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#712101 - 04/13/11 02:05 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: chema]
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wie immer ein schöner Bericht und schöne Bilder. Das mit dem Brot gegen die Hunde ist mal ne geniale Idee...
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#712141 - 04/13/11 03:30 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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Danke für den schönen Bericht. Die Sache mit dem Brot fand ich auch erst schön, allerdings werden die Hündchen auf diese Weise richtig klassisch konditioniert in Zukunft jedem Radler solange hinterherzurennen, bis die erhoffte Belohnung folgt
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#712190 - 04/13/11 04:41 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: HeinzH.]
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Ja ich muss zugeben, dass wir uns auch lange überlegt haben mit deutscher Fahne zu fahren. Zur WM hatte ich die südafrikanische am Auto- habe dort viele Freunde. Aber hier in der Region sind die Deutschen wirklich sehr beliebt. Es schadet jedenfalls nicht. Normalerweise führen wir zusätzlich die Landesfahne auch mit. Wie z.B auch in Syrien. Ist eine Höflichkeit gegenüber dem Gastland und wird ausserordentlich positiv aufgenommen. Zusätzlich eignet sich die Nationalfahne auch stets gut als Abstandshalter. Sie ist jedem- egal welcher politischen Ausrichtung- heilig und darf nicht beschmutzt werden. Da wird schon mal ein größerer Bogen um uns herum gefahren. Hatten unsere beiden mitgeführten Deutschlandfahnen verloren und haben sie uns nun in der Türkei schneidern lassen. Liebe Grüße aus Batman im wilden Kurdistan Uwe
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#712226 - 04/13/11 06:11 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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Sind mal klasse Bilder und die Tour war bestimmt eine die man nicht schnell vergisst.
Nur... Syrien ist und bleibt ein Polizeistaat und Diktatur der auf Folter und Unrecht beruht. Das ist nun mal Fakt, nicht umsonst haben die Amis Menschen aus Afghanistan dahin gebracht zum Foltern. Bestimmt nicht weil die da hofiert werden.
Und der Geheimdienst war nicht nur da gegen Ende bei euch. Auch gibt es an dem nichts Praktisches ... ausser man ist ein naiver Tourist.
Das sollte man nie vergessen wenn in solche Länder reist.
zu den Fahnen und Beliebtheit der Deutsch da im arabischen Raum. Klar ist es praktisch wenn da man gleich als Deutscher erkannt wird und nicht als Ami oder als kolonialer Ex-Zeitgenosse aus Frankreich oder England. Aber ob die Beliebtheit immer eine ist, die man sich wünscht, ich weiss es nicht. Grade je näher man an Israel kommt.
In Libyen würde ich aber die Deutsche Fahne nur da zeigen wo Gaddafi noch das sagen hat, bei den anderen würde ich es zZ lassen.
Wenn ein Staat als Schurkenstaat ( jetzt nicht die Definition von Bush und Bush) bezeichnet wird, dann sind nicht die normalen Einwohner gemeint. Die sind meistens genauso Nett und Gastfreundlich wie die Bewohner eines Nichtschurkenstaates.
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#931090 - 04/21/13 04:12 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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Hallo Isabel und Uwe, bin ebend erst auf Euren Reisebericht über Syrien gestolpert. Ich muß sagen, ich habe ihn mit Genuß gelesen. Bin 2009 auch 3 Wochen durch Syrien geradelt ( häufig auf den gleichen Wegen wie Ihr) und kann Eure positiven Erfahrungen nur ausdrücklich bestätigen. Leider wird es momentan nicht sonderlich angebracht sein dieses Land zu bereisen und ich fürchte Aleppo würde man auch nicht wiedererkennen. Bleib nur zu hoffen das dieser momentane Wahnsinn endlich aufhört und die Menschen einen friedlichen Umgang miteinander finden. Es grüßt Euch ganz herzlich Christian
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Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derjenigen, die die Welt nicht angeschaut haben (Humboldt) | |
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#931986 - 04/24/13 12:25 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: Christian234]
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Hallo, echt guter Bericht und schöne Bilder. Als ich den Radeltermin April von 2011 gelesen habe, wurde ich neugierig. 2 Monate vorher versuchten wir damals in Jordanien Visa für Syrien zu bekommen. Waren echt neugierig auf Aleppo. Sollte aber nicht sein. Die Visa wurden uns verweigert. Was mich jetzt bewegt? Eigentlich könnte man nur noch heulen. Bleibt nur zu hoffen, dass Syrien seinen Frieden findet!
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#932586 - 04/26/13 09:39 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: grenzenlos]
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Hallo Wilfried, da gab es bei der syrischen Botschaft in Berlin gar keine Probleme. Nach weniger als einer Woche waren die Pässe mit den Visa im Briefkasten. Der syrische Geheimdienst beobachtete uns - so weit es uns auffiel- ausschließlich in den Kurdengebieten. Und Christian, heute ist in der SZ ein Bericht zu Aleppo. SZ Bericht zum heutigen Aleppo Hier kann man sich das Land, die Stadt und die Leute anschauen, wie wir es vor zwei Jahren gesehen und erlebt haben..... Bilder von: Syrien per Bike 4/2011 Grüße Uwe
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#932609 - 04/26/13 10:15 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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Hallo Uwe, wir waren damals gerade in Jordanien. Man sagte uns, wir können es ja über die Berliner Botschaft versuchen. War uns dann doch zu umständlich wegen der Pässe und so. Sind dann Richtung Süden zum Roten Meer geradelt (über den Königsweg) um weiter Richtung Europa (über Ägypten, Zypern, Türkei) zu kommen. Da waren unsere 4 Jahre Weltradeltour leider bald um. ''Schurkenstaaten'' gibt es ja einige. Für uns war der Iran mit Abstand der beste Schurkenstaat. Was mich aber immer wider berührt, gerade die beradelten Länder, speziell die theoretischen Problemländer gehen einem nie mehr aus dem Kopf. Schönländer sind halt nur schön! Bei Nachrichten über diese Problem-Länder könnte man oft einfach nur noch in den TV brüllen, manchmal auch heulen bzw. einfach wider los radeln. Geht es Dir auch so? Der Iran war für uns eines der besten Radelländer.
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#932633 - 04/26/13 10:56 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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Underway in United States of America
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Hallo Uwe, ein klasse Bericht ist das! Wüste und extreme Gastfreundschaft erinnert mich ein bisschen an den Iran. Ich hoffe, dass sich die Lage or Ort schnell bessert, denn ichz möchte unbedingt einmal nach Syrien! Freue mich auch doppelt, da du mit deinen Berichten und schönen Fotos vielen Menschen, die Syrien sonst nur aus dem Fernsehen kennen (Anschläge, Gewalt, Proteste), die schönen Seiten des Landes zeigst und ihnen klar machst, dass es Menschen gibt, die dort LEBEN und ihre Kinder aufziehen und die nett zu ihren Nachbarn sind und genau wie wir gerne zusammen sitzen und essen und quatschen. Ich freue mich schon auf deinen nächsten Bericht! Viele Grüße aus Laos (werde zum Teil deinen Tipps für den Süden Thailands folgen!), Annika
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#932720 - 04/26/13 04:01 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: Tasting Travels]
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Liebe Annika, lieber Matthias, da haben wir alle drei die gleichen Erfahrungen im Iran gemacht! Die Menschen im Iran sind einfach beeindruckend. Selbst wenn man den Taroof berücksichtigt und alles erst drei mal ablehnt bevor man sicher ist das Angebotene auch wirklich annehmen zu dürfen, so könnte man wohl ohne einen Euro in der Tasche durch den Iran reisen. Einladungen und Geschenke allenthalben. Zudem sind die Iraner ein wirklich kultiviertes und gebildetes Volk. Viele Sachen, die wir laut Reiseführer nicht tun durften erlebten wir täglich. KEINE FOTOS!!!! In den drei Wochen wurden mehr Fotos von mir gemacht wie im gesamten Leben zuvor. KEINE BERÜHRUNGEN: Für die Fotos wurden wir natürlich in den Arm genommen. KEIN ALKOHOL: Kaum eine private Einladung ohne ein Gelage! NICHT ÜBER POLITIK REDEN: Überall wurden wir nach unserer Meinung zum Iran und seiner Politik gefragt. Und auf offener Staße wurde auf diese unzivilisierten Verbrecher in Teheran geschimpft. Und immer wieder wurden wir gebeten den Menschen außerhalb des Irans mitzuteilen, sie seien dort wahrlich keine Terroristen und nicht Al Qaida, und die iranische Bevölkerung würde ja am allermeisten leiden. Das tun wir hiermit noch einmal eindringlich. Zig mal hörten wir "Thank you for visiting our country!". Sogar von den Grenzbeamten bei Ein- und Ausreise. So etwas hat mir in Europa noch kein Grenzer gesagt. Ja, von der Bevölkerung her hat uns der Iran am allerbesten gefallen! Und Syrien! Und Tadjikistan! Und Tibet! Und Griechenland! Und.................................. Die Länder, die uns am Anfang der Reise die meisten Kopfschmerzen machten erwiesen sich als die schönsten! Liebe Grüße und viel Spaß in Laos! Ist es da jetzt nicht viel zu heiß? Grüße Uwe Iran Bericht .
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#932749 - 04/26/13 06:05 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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Uwe, Du sprichst mir aus dem Herzen. Die Perser sind ein überaus gebildetes Volk. Wir hatten einen Radler in Indien getroffen. Natürlich kamen wir ins Gespräch. Auf die Frage, woher kommst du denn, antwortete er, ich bin schon Jahre unterwegs, ich habe es vergessen. Zwei Stunden später wollte er von uns wissen, wo es uns am besten bisher gefallen hat. Unsere Antwort war, der Iran war für uns bisher das beste Radelland. Sogleich fingen wir zu schwärmen an. 30 Minuten später sagte er zu uns, er ist Perser, doch dies mag er nie sagen, da er sich über die Meinungen über sein Land eigentlich schämt. Deine KEINE FOTOS!!! KEINE BERÜHRUNGEN!!!... alles ist so wie Du es schreibst. Unser Sohn war auch mit dem Radel 2003 für 2 Monate im Iran. Er schwärmt noch heute von den netten Menschen. Gisela (meine Frau) war im Iran 4 mal beim Zahnarzt. Beim 4ten Zahnarztbesuch wurde sie 2 Stunden operiert (Kiefer vereitert). Nicht ein Zahnarzt hat je Geld von uns genommen. Bei der Frage warum, sagten die 4 Zahnärzte unabhängig voneinander sinngemäß: IHR SEID GÄSTE IN MEINEM LAND. ICH MÖCHTE, DASS ES EUCH GUT GEHT! Könnte noch vieles weitere aufzählen. Den Iran werden wir nie vergessen.
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#932838 - 04/27/13 03:52 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: uwee]
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Underway in United States of America
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Hallo Uwe und Wilfried, genauso ist es uns auch ergangen. In Mashad standen sind wir nachts durch die Stadt geradelt auf der Suche nach einer Bleibe (war alles ausgebucht) und schwupps hielt uns mitten im Kreisel ein Motorradfahrer an und wollte wissen wie er uns helfen kann. Zu dem gesellte sich ein weiterer Mofafahrer, dann ein Auto und in Null-Komma-Nix haben wir den Kreisel blockiert und die ganzen Menschen lösten sich erst dann auf, als sich ein neugieriges Polizeiauto nährte (Video hier: http://www.tastingtravels.com/from-iran-to-turkmenistan/). Uns sagten die Menschen auch ständig "sagt den Leuten zu Hause dass wir keine schlechten Leute sind!" und das tun wir immerzu. Von ganzem Herzen. In Zentralasien dann haben wir viele US Amerikaner und Israelis getroffen, die liebend gern in den Iran gefahren wären, aber es einfach nicht durften. Und die Deutschen dürfen aber die meisten wollen nicht. Von allen Radlern höre ich das Gleiche. "Was da wollt ihr hin? Da ists doch viel zu gefährlich!" sagten alle Freunde. "Warst du denn schonmal da, oder woher weißt du das?" "Neee, da fahr ich bestimmt nicht hin!". Unsere Aufgabe ist es nun, den Menschen von unseren Erlebnissen dort zu erzählen, genau wie du, Uwe, es von Syrien machst.
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#933062 - 04/27/13 07:14 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: Tasting Travels]
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"Warst du denn schonmal da, oder woher weißt du das?" "Neee, da fahr ich bestimmt nicht hin!". Unsere Aufgabe ist es nun, den Menschen von unseren Erlebnissen dort zu erzählen, genau wie du, Uwe, es von Syrien machst. Schön, man kann sich das dank eurer Schilderungen schon vorstellen. Allerdings wird zZt wirklich niemand freiwillig in ein Kriegsgebiet wie Syrien reisen wollen.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1101649 - 02/02/15 12:04 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: iassu]
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Ich höre genau das gleiche, wenn ich den Menschen erzähle, dass ich durch den Iran reisen möchte. Ich hatte zeitweise wirklich selbst ein wenig Skepsis. Um so mehr freuen mich eure Berichte hier! Danke
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#1102300 - 02/04/15 05:33 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: Lampenschirm]
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Höre gerade im Radio: zukünftig soll schon der VERSUCH, in den Irak oder nach Syrien zu reisen, bestraft werden.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1128544 - 05/09/15 10:43 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: iassu]
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Höre gerade im Radio: zukünftig soll schon der VERSUCH, in den Irak oder nach Syrien zu reisen, bestraft werden. Wie fast immer: Man beschäftigt sich mehr mit den Ergebnissen, anstatt nach Ursachen zu suchen...
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#1129996 - 05/16/15 01:56 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: skämt åsido !]
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Grundsätzlich ist es jedermanns Privatsache, wo er oder sie hinreist, und welches Gefahrenniveau man dabei wählt. Eure Reisezeit war anscheinend noch vor dem Krieg, da war die Lage sicher anders als heute. Damals gab es sogar recht viel Tourismus im Land. Heute aus gutem Grund nicht mehr. Da ihr hier in einem öffentlichen Forum postet, will ich diesen Reisebericht in seiner touristischen Unschuld und den schönen Bildern nicht so stehen lassen. Denn die Gefahr, dass es andere inspiriert, auch hinzufahren und sich in Gefahr zu begeben ist zu groß. Daher zwei Punkte: 1.Sicherheitslage Es gibt Organisationen, die sich Vollzeit mit der Analyse der Sicherheitslagen in Ländern befassen. Dazu werden Quellen und Informationen aus den Ländern selbst genutzt, die ihr nicht habt, und die auch ich nicht habe. Die daraus resultierende Einschätzung der Sicherheitslage ist fundierter als das, was man in Foren oder Blogs so dahinschreibt und liest. In Deutschland macht das das Auswärtige Amt. Deren Einschätzung des "Reiselands" Syrien ist ziemlich eindeutig: Bitte keine fremden Texte posten. Zur Erläuterung siehe hier.2. Augenzeugenberichte Wer solchen Organisationen nicht glaubt, sei es aus ideologischen Gründen oder weil er deren Einschätzungen für übervorsichtig hält, dem lege ich einen Bericht über seine eigene Entführung und 2-jährige Geiselhaft eines fließend arabisch sprechenden und landeskundlich hervorragend gebildeten Amerikaner vor. Er würde vermutlich heute von Radreisen im Land abraten. Wie man vielleicht merkt, habe ich mit dem Thema am Rande auch beruflich zu tun. Sorry für die klaren Worte, aber mir war das Risiko zu groß, dass sich hier jemand dazu animiert fühlt, auch heute noch mit dem Rad durch Aleppo zu fahren. Alex
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Edited by Rennrädle (05/16/15 05:55 PM) |
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#1130010 - 05/16/15 05:59 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: espresso]
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...es zeugt nicht unbedingt von Respekt gegenüber dem Themenersteller, den Titel eines Reiseberichtfadens zu ändern. Daher habe ich dies wieder korrigiert.
Rennrädle
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Edited by Rennrädle (05/16/15 06:03 PM) |
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#1130011 - 05/16/15 06:09 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: espresso]
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... in seiner touristischen Unschuld und den schönen Bildern nicht so stehen lassen. Denn die Gefahr, dass es andere inspiriert, auch hinzufahren und sich in Gefahr zu begeben ist zu groß. ... Hallo Alex, ich verstehe Deine Einwände, aber letztendlich ist es ein Reisebericht mit all den Erlebnissen von den beiden, so wie sie es eben erlebt haben. Dies ist nunmal der Sinn der Rubrik "Reisebereichte". Gruß Rennrädle
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#1130033 - 05/17/15 03:04 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: espresso]
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Da ihr hier in einem öffentlichen Forum postet, will ich diesen Reisebericht in seiner touristischen Unschuld und den schönen Bildern nicht so stehen lassen. Denn die Gefahr, dass es andere inspiriert, auch hinzufahren und sich in Gefahr zu begeben ist zu groß. Ist das nicht ein reichlich selbstherrlicher Standpunkt? Denkst du wirklich, jemand fährt inzwischen blauäugig und nur diesen Bericht im Bewußtsein als Fahrradtourist nach Syrien? Glaubst du nicht, potentielle Interessenten würden sich mindestens genau so intensiv informiern wie du selber? Denkst du, die Berichte, die ja nun seit Jahren niemanden über die Kriegszustände im Unklaren lassen können, gehen an anderen Menschen unbemerkt vorüber? Wenn du dich in meinen Reisebericht so eingemischt hättest, wie das wohl hier geschah, wäre ich wirklich ernsthaft sauer.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1130039 - 05/17/15 07:38 AM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: iassu]
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Ist das nicht ein reichlich selbstherrlicher Standpunkt? Denkst du wirklich, jemand fährt inzwischen blauäugig und nur diesen Bericht im Bewußtsein als Fahrradtourist nach Syrien?
Ich habe selbst einige Jahre im Nahen Osten gelebt. Dabei habe ich eine ganze Menge Deutscher getroffen, die mit einer für uns kaum vorstellbaren Blauäugigkeit in die gefährlichsten Regionen gereist sind. Vielleicht machen wir beide das nicht. Aber es gibt schon einen Grund, weshalb das Auswärtige Amt ganze Teams Vollzeit damit beschäftigt, Deutsche aus Krisenregionen rauszuholen. Viele davon sind unverschuldet in Gefahr gekommen. ,Aber es gibt jeden Tag welche, die nach Nordkorea aufbrechen wollen, um eine "Brücke des Friedens" oder ähnliches zu bauen. Wie gesagt -zum Zeitpunkt der oben beschriebenen Reise 2011 war die Lage in Syrien lange nicht so gefährlich wie heute, insofern kritisiere ich die Reise überhaupt nicht. Alex PS: Der Iran ist übrigens lange nicht so gefährlich wie oft vermutet.
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Edited by Rennrädle (05/17/15 08:42 AM) |
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#1130050 - 05/17/15 12:02 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: espresso]
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Ich habe selbst einige Jahre im Nahen Osten gelebt. [...] Aber es gibt jeden Tag welche, die nach Nordkorea aufbrechen wollen, um eine "Brücke des Friedens" oder ähnliches zu bauen. Scheinbar schützt auch ein mehrjähriger Auslandsaufenthalt nicht vor unangebrachten Vorurteilen. Du kannst es Dir ja vom AA schriftlich geben lassen: persönliche Sicherheit in der Regel nicht gefährdet. Und dabei dachte ich immer, berufliche Auslandsaufentahlte würden den Blickwinkel über den Rand der eigenen Suppenschüssel hinaus etwas erweitern. Klappt wohl nicht bei jedem... Grüße zaher
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#1130054 - 05/17/15 01:07 PM
Re: Syrien- Tolle Erfahrungen im "Schurkenstaat"
[Re: zaher ahmad]
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[zitat=espresso]Ich habe selbst einige Jahre im Nahen Osten gelebt. [...] Scheinbar schützt auch ein mehrjähriger Auslandsaufenthalt nicht vor unangebrachten Vorurteilen. Du kannst es Dir ja vom AA schriftlich geben lassen: persönliche Sicherheit in der Regel nicht gefährdet. zaher Hast du tatsächlich mal die Reisehinweise zu Syrien gelesen? Nein? Klar, das dachte ich mir, geht aus deinem Posting eindeutig hervor. Es steht nämlich alles Wesentliche zu Syrien ziemlich unzweideutig drin. Vielleicht fängt man auch erst nach ein paar Jahren in der Region an zu verstehen, wie undurchsichtig, komplex und damit unberechenbar die Situation in manchen (nicht allen) Ländern der Region wirklich ist. Beispiel: Die meisten Touristen sind begeistert vom Libanon. Wer länger dort lebt oder arbeitet und mitbekommt, was dort unter der Oberfläche passiert, dessen Begeisterung für das Land ist meist etwas verhaltener. Das heißt aber natürlich nicht, dass es nicht auch sehr sichere Länder in der gleichen Region gibt. Denn nur weil ein Land Arabisch ist, heißt es noch lange nicht, dass es unsicher oder religiös intolerant sein muss. Alex
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