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#959252 - 07/24/13 06:04 PM
Re: Radreise um die Ostsee
[Re: Uli]
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Mit schlechtem Wetter, Steigungen, Pannen und körperlichen Einbrüchen muss man immer rechnen. Solche Dinge sind kein Pech, sondern absolut normal und sollten deshalb bei Planungen immer in einem bestimmten Umfang mit einkalkuliert werden. Auch deswegen haben "wir" dein Vorhaben als arg optimistisch eingeschätzt.
Ja aber es muss sich ja nicht alles gerade in den ersten 2 Tagen sammeln!
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#959259 - 07/24/13 06:18 PM
Re: Radreise um die Ostsee
[Re: Über Grenzen]
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@Henning: Hast du mich gesehen und nichts gesagt? Hallo Linda, als ich dich am Bahnhof gesehen hab, hab ich mir dabei überhaupt nichts gedacht. Erst als Thomas deinen Thread wieder hochgeholt hat und ich mich auf deiner Seite wieder umgeschaut habe, kam mir der Gedanke, dass ich dich mit deinem Rad gesehen hab. Wie Uli schon sagte ist das Alleinreisen nicht wirklich das Problem. In meinen Augen war es eher der straffe Zeitplan. Auf meiner Reise in Neuseeland hab ich mir bei einem Versuch, mein Rad am Umfallen zu hindern böse Rückenschmerzen zugezogen. Als ich am Abend auf dem Zeltplatz mich nur noch mit Schmerzen langsam bewegen konnte, hab ich mir gesagt, so lange ich ohne Schmerzmittel radeln kann, passt das schon. Am Tag drauf wollte ich nicht alleine irgendwo auf einem "Dorfplatz" pennen, und hab mich dann noch ein paar Kilometer weiter geschleppt, um auf einem günstigen Campingplatz zu kommen. Dort hab ich einen Tag Pause gemacht und auch in den nächsten Tagen nur recht kurze Etappen geplant, sodass ich mich am Nachmittag schon erholen konnte. Wenn man dann früh am Tagesziel ist, ist man in der Regel auch nicht alleine, da dort dann meist noch andere Gäste sind. Kommt man aber immer Abends spät an, dann sind die Zeltnachbarn meist anderweitig beschäftigt. Auch in anderen Situationen, in denen ich moralisch am Boden war, hat es sich bewährt, einfach mal eine kurze Etappe zu machen.
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#959308 - 07/24/13 08:40 PM
Re: Radreise um die Ostsee
[Re: Über Grenzen]
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Ich mein das jetzt nicht Böse, aber ihr hättet mich auch mal darauf aufmerksam machen können, dass das alleinsein, einem recht zusetzen kann wenn es mal nicht rund läuft. Das ist etwas, dass ich völlig unterschätzt habe. Die nächste Tour nur mit Partner. schmunzel Da sind wir Menschen aber auch alle unterschiedlich. Ich reise überweigend und sehr gerne alleine. Ich bin die ganze Woche von Menschen umgeben und im Urlaub und auf Radreise möchte ich gerne mal ein paar Wochen für mich alleine sein. Der Unfall sass mir ordentlich in den Knochen, hätte auch gut unter dem Lastwagen landen können... Als der Schock nach ein paar tagen nachgelassen hatte, kam die Enttäuschung, dass ich es nciht geschafft hatte. Das ganze kann ich mehr wie nachvollziehen. Ich hatte Gott sei Dank zwar noch keinen Unfall mit einem KFZ bin aber 2009 in Kanada gestürzt und 2011 in Peru überfallen worden. Auch bei mir hat der Schock nach ein paar Tage nachgelassen. Du hat viel Glück gehabt, nimm das Positive daraus mit (auch das gibt es nach so einem "Schockerlebniss") und lass sich nicht unterkriegen Aufjedenfall hatte ich auch sehr viel Pech (wetter, steigungen, Platten, Knie), die mir die Chance nahmen einen Tag einfach zu fahren und Mut zu schöpfen, deswegen auch die Abkürzung mit dem ZUg.
Sieh es positiv und lerne daraus. Die Erfahrungen, welche Du nun gemacht hast, helfen Dir bestimmt weiter. Niemand hat behauptet das Radreise einfach sind Neue Ideen schwirren aber schon wieder in meinem Kopf, so schnell lasse ich meinen Kopf hängen.
Dann sind wir mal gespannt und neugierig darauf. Gruss Thomas
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#959320 - 07/24/13 09:26 PM
Re: Radreise um die Ostsee
[Re: Über Grenzen]
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Das mit der Kritik ist ein wenig doof gelaufen. Alle haben mich auf die 200km aufmerksam gemacht, dass es ein sportliches Ziel ist. .. Ich habe es immer so verstanden, dass ihr meint meine Muskeln würden da nicht mitmachen, aber das tun die einwandfrei das mein knie allerdings da nicht mitmacht, hab ich nicht überlegt. 200km als Schnitt am Tag, fährt man natürlich nicht nur mit Muskeln, sondern, egal ob es 20, 50, 90 oder 200km sind, immer als Gesamtpaket. Und in einem Paket ist immer irgendetwas der schwächste Teil. Weswegen ich mal sage und rate... Jetzt würde ich direkt auf 200km trainieren. Du solltest jetzt nicht aufhören die letztlich nur paar Tage zu analysieren, denn es hat eben nicht allein mit Training zu tun, sondern viel mehr. Einstellung, Routenplanung und die Definition "des Ziels", sind mindestens so wichtig, wie das schnöde Training. Und da hast Du Dir eben auch "Eier" gelegt. Der direkte Weg, über alle Steigungen rüber, mag auf dem Papier der kürzeste Weg sein, aber er ist nicht unbedingt der Schnellste und er ist erst recht nicht der körperlich schonendste. Und dann direkt zu Anfang, ehe sich alles irgendwie hat "Einschleifen" und an die Belastungen gewöhnen können, dann direkt so loszubolzen und über alles was im Weg steht, frontal drüber, sowas schreit nach körperlichen Schmerzen. Ich hab es aber schonmal vor ner Weile gesagt: solcherlei Fehler gehören dazu und sind normal, insbesondere in so jungen Jahren. Ich hab derartige Fehler ja selber auch vollbracht. Ich mein das jetzt nicht Böse, aber ihr hättet mich auch mal darauf aufmerksam machen können, dass das alleinsein, einem recht zusetzen kann wenn es mal nicht rund läuft. Das ist etwas, dass ich völlig unterschätzt habe. Die nächste Tour nur mit Partner. Tja .......... Das ist auch so ein weites Feld. Nach meiner ersten langen Solotour wollte ich viele Jahre nicht erneut alleine los, aber das ist so eine Sache... Du wirst da nicht umhin kommen, auch dbzgl. Deinen Weg zu suchen und zu finden. Mit Partner ist es aber direkt wieder so eine Sache, dann auch solch hohe Tagesleistungen zu fahren! Sag ich mal direkt dazu. Jemanden zu finden, um eine Tour zusammen zu machen, ist eine Sache, aber jemanden zu finden, der oder die dann genau in derselben Weise Spaß daran hat auf solch hohem Niveau zu reisen und wo es auch sonst dann passt ... da braucht es Glück. Aber Glück braucht es eigentlich eh immer. Wie man aber mit ner Aneinanderreihung von Pech umgeht, wenn man zudem allein unterwegs ist ... mit Ruhe und Gelassenheit! Echt. 2006 fuhr ich in Antwerpen mit nem Kajak in Richtung Zeebrügge (Fähre) los und zerschnitt mir durch Dusseligkeit an einem Strand der Westerschelde an Muscheln im Wasser beide Füße in sehr unangenehmer Weise. Ich war drauf und dran die Reise direkt zu beenden, quälte mich weiter, konnte die Wunden auf der Fähre richtig reinigen und schaffte es dann halbwegs erholt nach Schottland wieder aufs Wasser, wo das Pech direkt weiterging. Die erste Schleuse musste ich direkt umtragen, was mit den schmerzenden Füßen erst recht eine Qual war. Dann schmierte mir das Boot ab, sauste das Ufer wieder runter und steckte nen Meter tief im fiesen Schlick fest. An DEM Punkt überlegte ich ob ich jetzt einfach nur schreie und mir nen Bein ausreiße, das Rumpelstilzchen gebe, oder ... ob es auch ne andere Möglichkeit gibt. Ich schaute von dem Mist da unten im Schlick weg, schaute in die Landschaft, drehte mich langsam im Kreis und schaute mir alles an und spürte die Ruhe aufsteigen und wusste es liegt nur an MIR, ob mir all die Unbill nun heftig zu Herzen nehme, mich aufrege und fluche und nichts genießen kann, oder ob ich einfach ruhig bleibe und mich einfach nur auf den nächsten Schritt konzentriere. Ich entspannte mich, wackelte den Abhang hinunter, zog den Kahn aus dem Dreck und nahm mir sämtliche Zeit, die nötig war, um in aller Ruhe die Dinge wieder auf die Reihe zu bekommen und weiter meinen geplanten Weg zu "gehen". Es wurden tolle 4 Wochen in Schottland und die Füße heilten zügig und problemlos ab. Ich kann nur sagen, ich bereu keinen Moment diese Projekt in angriff genommen zu haben und bin auch stolz auf meine Eltern, die mich gehen liessen, Yipp! Klasse. Und das ist der eigentlich wichtige Kern um den es dabei ging und geht.
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Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten. In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart. | |
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#959321 - 07/24/13 09:35 PM
Re: Radreise um die Ostsee
[Re: Über Grenzen]
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Ich mein das jetzt nicht Böse, aber ihr hättet mich auch mal darauf aufmerksam machen können, dass das alleinsein, einem recht zusetzen kann wenn es mal nicht rund läuft.
Ob dir das zusetzt oder nicht ist m.E. *deutlich* schwieriger vorauszusagen als die Tatsache, dass ein *Schnitt* von 200 km am Tag in den seltensten Fällen klappt. Und selbst wenn dich jemand darauf hingewiesen hätte, vermute ich, dass du in ähnlicher Weise darauf reagiert hättest wie auf die sonstigen vorgebrachten Bedenken (die sich ja als gar nicht so falsch erwiesen haben...) Ich wünsche dir sehr, dass du einen Partner findest, aber zu hoffen, dass damit auf wundersame Weise alle Probleme gelöst sind ist genauso blauäugig... Martina
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#959338 - 07/25/13 04:21 AM
Re: Radreise um die Ostsee
[Re: Über Grenzen]
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Aufjedenfall hatte ich auch sehr viel Pech (wetter, steigungen, Platten, Knie)
Außer den 2 Platten kann ich kein ungewöhnliches Pech erkennen. Speziell wie der Körper bei Extrembelastung ohne voheriges zielgerichtetes Training mit wenig getesteten Material reagieren kann, sollte Dir als Leistungssportlerin doch bekannt sein. aber ihr hättet mich auch mal darauf aufmerksam machen können, dass... Es ist gelegentlich der Eindruck aufgekommen, daß Du Dir nicht allzuviel sagen läßt. Hättest Du z.B. das Navi so benutzt, wie hier beschrieben - Track zu Hause erstellen und im wesentlichen abfahren - wärst Du weder auf die Schnellstraße geschickt, noch von Steigungen überrascht worden. Vielleicht läßt Du Dir noch folgendes sagen: Einen Partner, der nicht zufällig Dein Liebster ist, für Touren zu finden und 4 Wochen lang 24h am Tag gut auszukommen, ist nicht einfach. Für eine solche Extremtour halte ich es für unmöglich. Zu zweit kann man Frust besser wegstecken, aber die km werden definitiv weniger.
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#959349 - 07/25/13 06:20 AM
Re: Radreise um die Ostsee
[Re: Über Grenzen]
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Mit schlechtem Wetter, Steigungen, Pannen und körperlichen Einbrüchen muss man immer rechnen. Solche Dinge sind kein Pech, sondern absolut normal und sollten deshalb bei Planungen immer in einem bestimmten Umfang mit einkalkuliert werden. Auch deswegen haben "wir" dein Vorhaben als arg optimistisch eingeschätzt.
Ja aber es muss sich ja nicht alles gerade in den ersten 2 Tagen sammeln! Sorry, aber für mich du bist noch immer mehr oder weniger "beratungsresistent". Du hast viele wichtige und richtige Tipps bekommen. Hast sie aber mit jugendlichem Elan eher abgetan und glaubst wohl noch immer, du hättest es geschafft, obgleich dein Knie schon nach wenigen Tagen völlig überlastet war. Das Ergebnis deiner Reise war für die meisten "Fernradler" vorhersehbar...
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#959366 - 07/25/13 07:20 AM
Re: Radreise um die Ostsee
[Re: Über Grenzen]
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Hallo Linda,
Schön dass es Dir wieder besser geht.
Nun so ein bisschen aus dem Nähkästchen der gemeinsamen Reisen geplaudert.
Wenn Du bei der Partnerwahl nicht extremes Glück hast und einen der gleich leistungsstark und gleich ambitioniert ist, bedeutet Reisen mit dem Partner, dass der schwächere das Tempo setzt. Wenn man ihn überfordert platzt die gemeinsame Reise sehr schnell.
Das hab ich beiden Reisen mit Conny lernen dürfen/müssen. Auch da kann die Situation durchaus mal Wechseln. Z.B war Conny nach nem verdorbenen Magen in Spanien am nächsten Tag wieder Fit. Bei mir hat es 4 Tage gedauert an denen ich ziemlich gekämpft habe.
Im eigenen Kopf klar zu haben: Wir reisen jetzt, KM reißen kann ich alleine. Dann auch den eigen Frust bekämpfen (warum geht das nicht schneller) ist manchmal auch nicht einfach. Es übt sich aber.
Eine gemeinsamen Rhythmus für Pausen zu finden braucht auch seine Zeit. Zu zweit ist immer ein Kompromiss für beide. Wenn nicht, dann ist das so toll wie ein 6er im Lotto
Liebe Grüße Detlef
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Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine. | |
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#959400 - 07/25/13 08:53 AM
Re: Radreise um die Ostsee
[Re: Deul]
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Ich kann euch schon verstehen, aber ihr müsst wissen ich habe 3 menschen im rücken gehabt, die diese Liegräder schon seit 10 Jahren bauen und auch fahren. Einer von ihnen hatte früher auch extremtouren gemacht und von ihnen habe ich viele Hinweise bekommen und auch angenommen. Sie haben mir gesagt, dass mit ein bisschen mehr tarining und schnelleres reagieren meine knie nie so schlimm geworden wären, von dem her kann ich mir nach wie vor vorstellen, dass ich das packen könnte und in lettland bin ich ja auch schon wieder gut voran gekommen (mit niedrigem Puls!). Zu euren bedenken bezüglich partner. Ich bin mit meiner freundin 2011 nach lübeck gefahren und sie ist genauso sportlich und wäre auch mitgekommen, nur war sie diese jahr in estland. Wir verstehn usn super, ich denke das wäre kein problem Liebe Grüsse Linda
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#959404 - 07/25/13 09:10 AM
Re: Radreise um die Ostsee
[Re: Über Grenzen]
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Zu euren bedenken bezüglich partner. Ich bin mit meiner freundin 2011 nach lübeck gefahren und sie ist genauso sportlich und wäre auch mitgekommen, nur war sie diese jahr in estland. Wir verstehn usn super, ich denke das wäre kein problem Servus Linda, aber auch dann ist es gut wenn man sich mal für einen, evtl zwei Tagen aus dem Weg geht, habe ich mit einem Spezl bei unseren Vierwochentouren zumindest so gehalten, war nicht schlecht. Probiere es ruhig nochmal aus - ziehe halt die Lehren aus dem ersten Versuch. Kann zwar gut sein, dass es doch nicht sein soll, ich habe mir ein paar Traumziele verschiedener Art auch schon aus dem Kopf geschlagen, aber gut vorbereitet ist es auch nicht utopisch. Nur sollte die Planung ein klein wenig Luft lassen, für Schontage mit halber Kraft und Strecke, um zur Not mal eine aufkommende Überlastung abfedern zu können. ciao, Christian
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Edited by Spargel (07/25/13 09:10 AM) |
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